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Kreatives Gestalten und Musizieren mit Playtronica im Musikunterricht
Lisa Werner, Tobias Rotsch
Staatliche Musikhochschule Trossingen, Deutschland
Das spielerische, improvisatorische und gemeinsame Musizieren bildet einen Schwerpunkt in zahlreichen musikdidaktischen Ansätzen. Durch eine zukunftsorientierte Umsetzung und Integration digitaler Technologien in den Musikunterricht könnten Zugänge zum gemeinsamen oder individuellen Musizieren in jeglichem Alter erleichtert werden. Dies steht derzeit im Fokus der Projekte KuMuS-ProNeD und LEVIKO-XR am Standort der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen.
Playtronica, eine seit 2012 entwickelte, digitale und musikbezogene Technologie integriert bis dato zwei Produkte: Playtron und Touch Me. Die beiden (sensorischen) MIDI-Controller ermöglichen es, bis zu 16 leitfähige (Alltags-) Objekte zu verbinden (Playtronica 2024, o. S.), die in Kombination mit beispielsweise mobilen Endgeräten über das Medium des Klangs zum Kreieren und (Vor-) Konfigurieren neuer Setups sowie zum Gestalten neuer Musizierumgebungen anregen. Dieser spielerisch-gestalterische Zugang steht zusammen mit dem hohen Alltagsweltbezug als Paradigma dafür, dass „gerade solche Medien, die nicht an konventionelle Musikinstrumente erinnern, […] möglicherweise in besonderer Weise zum Erkunden und Experimentieren mit Musik ein[laden].“ (Gerland und Niediek 2022, S. 16).
Auf Grundlage erster Ergebnisse im Rahmen der Pretests (Zyklus 0) des iterativen Forschungsprozesses (Design-Based-Research) (McKenny und Reeves 2019) werden die entwickelten Lehr-Lern-Designs als neue Erfahrungs- und Experimentierräume insbesondere mit Blick auf die noch weniger festgelegten und weitaus offeneren (Gembris und Schellberg 2007, S. 72) Lernenden des schulartübergreifenden Übergangs (Klasse 3-6) erprobt und erforscht. Im Fokus stehen Prozesse, in denen die Lernenden sich selbst im Auslösen, Gestalten, Modifizieren und Beenden von Klängen als involviert und musikalisch aktiv erfahren können (Gerland und Niediek 2022, S. 16). Wir gehen davon aus, dass die Bedeutsamkeit solcher kreativer Spielräume sich „[…] zwischen dem Bereich der Improvisation und dem freien musikalischen Gestaltungsspiel verorte[n]“ (Unger-Rudroff 2024, S. 52) lassen. In Anlehnung an Schillmöller 2021 und Unger-Rudroff 2024 fokussieren wir im kreativen Klassenmusizieren „[…] neben der gemeinsamen Erarbeitung vorgegebener Stücke im Klassenverband […]“ (Unger-Rudroff 2024, S. 52) die „[…] Kategorie des (freien) Spiels […]“ (ebd.) als spezifischen Bereich hiervon.
Der Praxisworkshop führt diesen Entwurf eines Lehr-Lern-Konzepts mit den bereits im Projekt identifizierten und erarbeiteten Gestaltungsprinzipien zum Musizieren mit Playtronica zusammen. Der Workshop beinhaltet sowohl praktische wie reflektierende und diskursive Elemente.