Veranstaltungsprogramm

Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Programmübersicht
Sitzung
Session 12: Organisationsentwicklung
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
9:00 - 10:30

Moderator/in: Katharina Schulz
Ort: A701


Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen
Vorträge
Stichworte: Open Access, Netzwerk, Kulturwandel, Universitätsbibliothek, Forscher*innen

Netzwerke für eine offene Wissenschaft: Teamwork an der Universitätsbibliothek Zürich

Monika Kriemler Fritsche, Olivier Vogel

Universitätsbibliothek Zürich, Schweiz

Open Access (OA) ist nicht nur eine technische, sondern auch eine organisatorische und kulturelle Herausforderung. Der Erfolg von OA-Initiativen beruht auf der engen Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure, um eine nachhaltige Implementierung von OA-Strategien und die Förderung einer offenen Wissenschaftskultur zu erreichen.

Dieser Vortrag präsentiert den Aufbau eines Netzwerks von Open-Access-Expert*innen als dezentrale Anlaufstelle für OA-Fragen innerhalb der Universitätsbibliothek Zürich (UZH). Angesichts der wachsenden Bedeutung von Open Access an der UZH wird die Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Open Science Services, den Liaison Librarians (LLs) und den Forschenden als Grundlage für die Weitergabe von OA-Wissen genutzt. Das OA-Netzwerk verteilt die Beratungskompetenz auf mehrere Schultern und agiert als Katalysator für die Verbreitung von OA-Themen, sowohl für Forschende als auch für LLs.

Am Beispiel des Geographischen Instituts wird gezeigt, wie Open Access-Praktiken, basierend auf Initiative der LLs und einfachem Rückgriff auf Kompetenzen aus dem OA-Netzwerk, implementiert wurden. Mit der Lancierung von unterschiedlichen Angeboten und Informationskampagnen positionieren sich die LLs den Forschenden als kompetente Ansprechpartner*innen in Publikationsfragen. Eine Erfolgsmessung der einzelnen Maßnahmen erweist sich als schwierig – und bleibt eine Herausforderung. Die gute Resonanz auf die Angebote, die steigende Anzahl Beratungen und der sich allgemein intensivierende Austausch deuten darauf hin, dass sich eine «neue Selbstverständlichkeit» zu etablieren scheint, die Universitätsbibliothek als Partnerin beim OA-Publikationsprozess zu begreifen.

biografische Angaben:

Monika Kriemler Fritsche
(Dipl. Natw. ETHZ)
Universitätsbibliothek Zürich, Rolle: Liaison Librarian Naturwissenschaften

Olivier Vogel
(lic. phil. / MAS in Bibliotheks- und Informationswissenschaft)
Universitätsbibliothek Zürich, Abteilung: Open Science Services, Rolle: Repository Administrator & Koordination Open Access Netzwerk




Vorträge
Stichworte: Open Access, Open Science, R&P-Verträge

Zusammenarbeit zwischen der BFH-Hochschulbibliothek und der Fachstelle Open Science: Synergien und Herausforderungen

Desiree Stalder

Berner Fachhochschule (BFH), Schweiz

Die Förderung von Open Science (Open Access, Open Research Data und Open Source Software) gehört an der Berner Fachhochschule (BFH) zu den strategischen Zielen. Bei der Erarbeitung und Umsetzung spielen die Hochschulbibliothek und die Fachstelle Open Science eine wesentliche Rolle. Allerdings ist die Abgrenzung der Zuständigkeiten nicht immer eindeutig, was insbesondere für Forschende zu Unsicherheiten führen kann.

Die Hochschulbibliothek ist u.a. verantwortlich für die Verwaltung von "R&P"-Verträgen, die Weiterentwicklung von OA inklusive Erarbeiten und Umsetzen von Leitlinien sowie die Beratung von Forschenden hinsichtlich geeigneter Publikationsmöglichkeiten. Zudem verantwortet die Bibliothek das OA- und ORD-Monitoring und arbeitet dabei eng mit den BFH-Data Stewards und dem Finanzcontrolling der BFH zusammen.

Die Fachstelle Open Science hingegen ist für die strategische Ausrichtung in allen OS-Bereichen zuständig. Sie zeichnet sich verantwortlich für die Erarbeitung der OS-Strategie und OS-Policy und setzt diese in Zusammenarbeit mit der BFH-OS-Community (BFH-Hochschulbibliothek, Data Stewards, Fachstelle Datenschutz, Open Source Community etc.) um. Darüber hinaus verwaltet die Fachstelle Open Science Mittel zur Unterstützung von Open Science an der BFH (OS-Fonds) und übernimmt die Rolle des Product Owners für das institutionelle Repositorium ARBOR für BFH-Publikationen, dessen Betrieb jedoch von der Bibliothek sichergestellt wird.

Da die Fachstelle Open Science ursprünglich als Fachstelle Open Access gegründet wurde, bestehen bei Forschenden häufig Unklarheiten hinsichtlich der Zuständigkeiten und ersten Anlaufstellen. Der Vortrag beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen der BFH-Hochschulbibliothek und der Fachstelle Open Science und zeigt auf, wo die Kooperation reibungslos funktioniert, wo sich die Kompetenzen sinnvoll ergänzen und wo Herausforderungen bestehen.

biografische Angaben:

Désirée Maria Stalder
Co-Leiterin Fachstelle Open Science
Berner Fachhochschule

Seit dem 1. Juni 2018 ist Desiree Stalder als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Leiterin der Fachstelle Open Science an der Berner Fachhochschule (BFH) im Vizerektorat Forschung tätig. Zuvor sammelte sie umfangreiche Berufserfahrung an der Universitätsbibliothek Bern (UB Bern), wo sie in verschiedenen Abteilungen als wissenschaftliche Bibliothekarin arbeitete, zuletzt als Leiterin (OPL) der Bibliothek Vetsuisse und Fachreferentin für Veterinärmedizin an der Vetsuisse Bibliothek der Universitätsbibliothek Bern.
Ihr jetziger Tätigkeitsbereich umfasst die Co-Leitung der Fachstelle Open Science, wobei ihre Schwerpunkte in den Bereichen Open Access, Open Science, Projektmanagement, Archivierung, Bibliothekswissenschaft, Wissenschaftskommunikation, Public Engagement sowie Citizen Science liegen.
Desiree Stalder ist studierte Historikerin und hat sich in einem MAS zur wissenschaftlichen Bibliothekarin und Archivarin ausbilden lassen.




Vorträge
Stichworte: HAW, FH, Forschende, Befragung, OA-Transformation

Zwischen Wahrnehmung und Realität: Wie HAWs Open-Access-Herausforderungen begegnen können

Henrieke Walter, Mitte Kristin, Boelter Sarah, Schmidt Thomas

Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Deutschland

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) stehen bei der Umsetzung von Open Access (OA) vor besonderen Herausforderungen. HAWs haben häufig mit begrenzten finanziellen Mitteln und infrastrukturellen Hürden zu kämpfen. Gleichwohl haben HAWs bereits erste Angebote geschaffen. Es stellt sich die Frage, ob diese bereits von den Forschenden wahrgenommen werden.

Der Vortrag zielt darauf ab, die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Forschenden und den tatsächlichen institutionellen Gegebenheiten an HAWs systematisch zu analysieren. Diese Diskrepanzen werden anhand der zentralen OA-Dimensionen – darunter Publikationsfonds, DEAL-Verträge, interne Policies und Drittmittelakquise – übersichtlich dargestellt und es werden Handlungsoptionen für eine verbesserte OA-Transformation aufgezeigt. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen und Strategien zu entwickeln, interne Strukturen und Workflows zu optimieren, um die Informationsdefizite bei den Forschenden zu schließen.

Auf Grundlage unserer Befragung von Forschenden an HAWs im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Open Access an HAWs – Acceptance and Communication“ (OA HAW(C)) sowie ergänzender Open Source-Daten (z. B. oa.atlas) werden die bestehenden Strukturen erfasst. Die gewonnenen Daten ermöglichen es, Kommunikationslücken und Defizite in der institutionellen Unterstützung zu identifizieren.

Die Analyse zeigt, dass vielen Forschenden grundlegende Informationen zu bestehenden Fördermöglichkeiten und internen OA-Strategien fehlen. Gleichzeitig werden strukturelle Lücken offengelegt, die den OA-Transformationsprozess hemmen. So ergab die Befragung beispielsweise, dass fast die Hälfte (45 Prozent) der Forschenden nicht weiß, ob es ein Budget für OA-Publikationen an ihrer Hochschule gibt – ein Indiz für die Notwendigkeit zielgerichteter Informationsmaßnahmen.

Der Vortrag diskutiert abschließend, wie gezielte Kommunikation und eine bessere Vernetzung zwischen den Serviceeinrichtungen der Hochschule und den Forschenden dazu beitragen können, bestehende Diskrepanzen aufzulösen. Abschließend wird aufgezeigt, wie hochschulinterne Strukturen und Workflows so angepasst werden können, dass vorhandene Angebote und Investitionen ihre volle Wirkung entfalten – sowohl an der eigenen Hochschule als auch darüber hinaus.

biografische Angaben:

Henrieke Walter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena im BMBF- geförderten Projekt "OA an HAWs - Acceptance and Communication" (OA HAW(C)).