Workshops
Stichworte: Community-Engagement, OA in der Philosophie, Positionspapiere, Wissenschaftsnahes OA
Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale
Dreyer Malte1, Mößner Nicola2, Pellin Elio3, Eggert Eric4
1SUB Göttingen, Deutschland; 2Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Philosophisches Institut; 3Universitätsbibliothek Bern; 4FID Philosophie / Universität zu Köln
Zielgruppe
Wissenschaftler:innen (Philosophie, Geisteswissenschaften, Informationswissenschaften) Bibliothekar:innen (philosophisches bzw. geisteswissenschaftliches Interesse), Policy-Maker, an Wissenschafts- und Förderpolitikpolitik interessierte Personen.
Hintergrund
Obwohl bibliometrisch fundierte Aussagen über den Umsetzungsstand von OA in der Philosophie aufgrund der ungenügenden Datenlage nur schwer zu treffen sind, herrscht unter den Befürworter:innen einer offeneren Wissenschaftskultur der Eindruck vor, dass die akademische Philosophie im D-A-CH Raum im Vergleich zu anderen Wissenschaftsdisziplinen beträchtlichen Aufholbedarf im Bereich OA hat. Während der Trend im Allgemeinen bereits von Gold zu Diamond geht, stehen bedeutende Publikationsorgane der philosophischen Wissenschaftskommunikation immer noch hinter Bezahlschranken (vgl. https://www.dgphil.de/die-dgphil/open-access-zeitschriften-1). Und auch der für die Philosophie bedeutsame Buchmarkt steht hierzulande vor besonderen Transformationsproblemen.
Das Festhalten an Publikationen in großen namenhaften Wissenschaftsverlagen führt dabei auch innerhalb der philosophischen Community zu einem wachsenden Vendor Lock-in durch die vermehrte Nutzung verlagseigener Datenbanken und die steigende Abhängigkeit von bibliometrischen Daten. Problematische Entwicklungen wie das Datentracking, ein drohender schwindender Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung von Forschungsfragen sowie eine wachsende Finanzierungskrise zur Deckung der wissenschaftlichen Grundversorgung zeichnen sich damit auch für die Philosophie als Folgeerscheinungen ab, wie sie bereits in anderen akademischen Kontexten konstatiert wurden.
Was geschehen muss, damit sich dies ändert, haben wir im Entwurf eines problemorientierten Positionspapiers festgehalten, dass anlässlich der OA-Tage der Community vorgestellt, diskutiert und mit ihr finalisiert werden soll.
Methode
Der Workshop wird in Form eines kleinen Barcamps angelegt sein:
- Begrüßung und einführende Worte in die Thematik (10 Minuten)
- Reflexionsphase, Identifikation diskussionsrelevanter Aspekte zum Thema „OA in der Philosophie“ (10 Minuten)
- Bildung von Ad-Hoc-Arbeitsgruppen, Vertiefungsphase (45 Minuten)
- Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten)
Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Positionspapiers „Open Access in der Philosophie“ betrachtet und Integrationsmöglichkeiten erörtert. Die Teilnehmenden werden über Möglichkeiten informiert, an der zukünftigen Gestaltung und Implementation des Positionspapiers teilzuhaben (10 Minuten).
biografische Angaben:
Malte Dreyer studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Kiel und Marburg sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2019 an der SUB Göttingen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teaching Library, Open Access und Open Science und Policy Research. Derzeit arbeitet Malte Dreyer im Projekt CRAFT-OA als Scientific Officer für inhaltliche Beiträge.
Nicola Mößner studierte Germanistik, Philosophie und Politologie an der Universität Hamburg, lehrte und forschte in Münster, Aachen, New York, Greifswald, Frankfurt/Main und Stuttgart. Seit 2022 ist sie Vertretungsprofessorin am Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover, seit 2017 Privatdozentin für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen.
Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie (insb. Digitalisierung der Arbeits- und Kommunikationsprozesse und ihre epistemologischen Folgen, Open Science, soziale Prozesse der Wissensgenese, visuelle Repräsentationen in epistemischen Prozessen) sowie in der sozialen Erkenntnistheorie (insb. Medien als Erkenntnisquelle, Wissen aus dem Zeugnis anderer, Experten und Expertise, Vertrauen). Seit 2023 ist sie Kooperationspartnerin im BMBF-Projekt „Diamond_Thinking“ der Universitätsbibliothek Stuttgart sowie seit 2024 assoziiertes Mitglied in der Kolleg-Forschergruppe „SOCRATES Social Credibility and Trustworthiness of Expert Knowledge and Science-based Information“ an der Leibniz Universität Hannover.
Elio Pellin, hat Philosophie, neuere deutsche Literatur und Soziologie studiert und in deutscher Literaturwissenschaft promoviert. Er arbeitet im Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Bern, wo er sich unter anderem um die Buchpublikationen kümmert.
Eric Eggert studierte Philosophie und Geschichte in Köln und Wuppertal. Er ist seit 2020 wissenschaftlicher Koordinator des Fachinformationsdienstes Philosophie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Universität zu Köln. Neben seiner Promotion zum Thema „Politik der Lebens-Form“ arbeitet Eric Eggert zu politischer Philosophie (v.a. Italian Theory, Poststrukturalismus, kritische Theorie) und ist Redakteur der Zeitschrift Philosophy & Digitality sowie gewähltes Mitglied im Operations Coordination Committee des NFDI-Konsortiums Text+.
|