Open-Access-Tage 2025
17.-19. September 2025
Konstanz
Veranstaltungsprogramm
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Programmübersicht | |
Ort: Audimax |
Datum: Mittwoch, 17.09.2025 | |
12:30 - 14:00 | Eröffnung und Keynote 1: tba Ort: Audimax Abstract:
tba
Bio:
Gabriele Spilker is Professor of „International Politics – Global Inequality“ at the Department of Politics and Public Administration and co-speaker of the Excellence Cluster "The Politics of Inequality". Gabriele Spilker completed her PhD at ETH Zurich as part of the National Center of Competence in Research (NCCR) “Challenges to Democracy” in 2009. Before joining the University of Konstanz, she was a Fritz Thyssen Fellow at the Weatherhead Center of International Affairs at Harvard University (2011-2012), a postdoctoral researcher in the “International Political Economy” group at the Center for Comparative and International Studies (CIS) at ETH Zurich (2012-2013) as well as Assistant/Associate Professor of International Politics (2014-2020) and Professor for Empirical Research Methods at the Department of Political Science and Sociology of the University of Salzburg (2020-2021). Her main research interest concerns the societal-level consequences of climate change, for instance, in terms of migration and protest. |
14:15 - 15:45 | Session 1: Diamond Open Access: Perspektiven Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Diamond OA, Finanzierung, Konsortien, Finanzströme Die Diamond OA-Abgabe. Ein Vorschlag. Forschungszentrum Jülich, Deutschland Die Finanzierung von Diamond OA-Zeitschriften erfolgt im Wesentlichen entweder durch eine Einrichtung oder durch eine Fachgesellschaft, die dies als ihre Aufgabe erachten und deshalb die Verantwortung für die Finanzierung übernehmen. Die Alternative ist ein Crowdfunding wie es z.B. im Rahmen des KOALA-Modells oder bei SciPost erfolgt. Bei Diamond OA-Monographien ist neben der institutionellen Finanzierung auch die Drittmittelfinanzierung von größerer Bedeutung. In vielen Fällen ist die Finanzierung nicht dauerhaft gesichert, dies gilt besonders für Ansätze, die auf Crowdfunding basieren. Auch aus Sicht der Einrichtungen, die sich am Crowdfunding beteiligen, gibt es vielfältige Kritik an den Verfahren (so z.B. im Workshop 12 „Wie kann gemeinschaftlich organisiertes und finanziertes Diamond Open Access gelingen?“ bei den Open-Access-Tagen 2024). Beispielsweise besteht weder für die Träger von Diamond OA-Angeboten noch für die Bibliotheken eine ähnliche Planbarkeit wie sie bei Subskriptionsausgaben gegeben ist. Hinzu kommt, dass die im Gesamtsystem „Lesen und Publizieren“ eingesetzten Finanzmittel völlig unproportional auf die Geschäftsmodelle „Subskriptionszeitschrift“, „Gold OA Zeitschrift“, „Diamond OA Zeitschrift“ und weitere wie Subscribe2Open verteilt sind. Aktuell läuft die steuernde Wirkung der Finanzströme dem Ziel wissenschaftsgeleiteter, frei zugänglicher Publikationsmöglichkeit diametral entgegen. Im Vortrag wird der Vorschlag einer „Diamond OA-Abgabe“ auf konsortiale Subskriptions- und Transformationsverträge gemacht: Konsortien sollen sich demnach generell selbst verpflichten, bei den teilnehmenden Einrichtungen einen festgelegten prozentualen Aufschlag auf die individuellen Teilnahmekosten zu erheben und diese Mehreinnahmen an einen deutschlandweiten Pool zur Finanzierung von Diamond OA-Strukturen abzuführen. Das wichtigste Motiv für diesen Vorschlag ist, dass er unter Zuhilfenahme etablierter Strukturen und Finanzierungswege verlässlich kalkulierbare Finanzmittel in substantieller Höhe aufbringt. Im Vortrag werden rechtliche und steuerrechtliche Fragen ebenso diskutiert wie Ideen zur Governance des Modells und zur Entscheidung über die Mittelverwendung. biografische Angaben: Dr. Bernhard Mittermaier leitet die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. Er hat an der Universität Ulm Chemie studiert und in Analytischer Chemie promoviert. An der Humboldt-Universität zu Berlin erwarb er einen MA (LIS). Arbeitsschwerpunkte sind Open Access einschließlich des Open Access Monitor, Lizenzverhandlungen u.a. im Projekt DEAL und Bibliometrie. Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Linguistik, Technologische Veränderungen Diamond Open Access: Bericht aus der Linguistik Universität Konstanz, Deutschland In diesem Vortrag wird von Erfahrungen mit der frühen Bereitstellung von Diamond Open Access Formaten in der Linguistik berichtet. Die moderne Linguistik ist eine vergleichsweise junge Disziplin (1950er) mit einer hohen computationellen Affinität, die an allen 6000+ Sprachen der Welt interessiert ist. Dieses erfordert einerseits eine hohe internationale Vernetzung, andererseits auch einen erschwinglichen, praktikablen und weltweit einfachen Zugang zu Publikationen und Datensätzen. biografische Angaben: Miriam Butt ist seit 2003 Professorin für Allgemeine Linguistik und Computerlinguistik an der Universität Konstanz. Sie hat an der Stanford University in Linguistik 1994 promoviert, davor am Wellesley College in 1987 einen BA Doppelabschluss in Computer Science und Language Studies absolviert. Sie arbeitet hauptsächlich zu südasiatischen Sprachen. Ihr südasiatischer Hintergrund und die daraus entstehenden Perspektiven haben sie schon früh dazu motiviert, mit Open Access Formaten beim Publizieren zu experimentieren. Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access Centre, SeDOA Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA): Zum Aufbau eines deutschen Diamond Capacity Centres 1ULB Darmstadt, Deutschland; 2HU Berlin, Deutschland; 3Max Weber Stiftung Bonn, Deutschland Im Rahmen eines zunächst dreijährigen DFG-Projekts baut die Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA) mit 15 Partnereinrichtungen und der AG Universitätsverlage das deutsche Diamond Capacity Centre auf. In diesem Vortrag stellen wir das Vorhaben vor und eröffnen den Dialog mit der Community zu Bedarfen und Anforderungen. Es geht darum, die Herausforderungen des Feldes darzustellen,in die aktuellen Entwicklungen des Publikationsmarktes einzubetten und Wege aufzuzeigen, wie dem Publizieren im Diamond Open Access zum Durchbruch verholfen werden kann. Das Publizieren im Diamond Open Access wird zunehmend als wichtige Ergänzung oder sogar Alternative zu kommerziellen Open-Access-Modellen bewertet. Dabei spielen Fragen der Kosten, der Datensouveränität, des Datentrackings oder auch des ungehinderten Zugangs zu maschinenlesbaren Publikationsformaten („KI ready“ ), eine wichtige Rolle. Diamond Open Access richtet sich gegen die ausufernde Kommerzialisierung des Publikationsmarktes und will die Verantwortung für das Publizieren in die Hände der Wissenschaft bzw. Wissenschaftsinfrastrukturen legen. Herausforderungen der wissenschaftseigenen und -gesteuerten OA-Publikation sind neben tragfähigen Geschäfts- bzw. Betriebsmodellen vor allem die in den Fächern bestehenden Reputationsregimes mit den dazugehörigen Metriken zur Forschungsbewertung und die heterogenen „Communities of Practice“. Als Teil des europäischen Netzwerkes und in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern, die vor allem über den European Diamond Capacity Hub (EDCH) vermittelt werden, will SeDOA dem Diamond-Konzept zum Durchbruch verhelfen und funktionale Infrastrukturen und Netzwerke in Deutschland schaffen und stärken. Konkrete, im Beitrag darzustellenden Ziele sind, die Leistungsfähigkeit und Effizienz des Diamond-Open-Access-Publizierens in Deutschland durch bessere Koordinierung und Optimierung von dezentralen Dienstleistungen, Bereitstellung zentraler Informationen sowie Innovationen zu steigern. Die Partner werden die Servicestelle als einen Single Point of Contact mit einer effizienten Kommunikationsinfrastruktur aufbauen, die alle Stakeholder (Community of Practice) einbezieht. Das Diamond-Konzept soll beworben, vorhandene Publikationsinfrastrukturen besser sichtbar gemacht und optimiert, sowie eigene ergänzende und innovative Angebote entwickelt werden. biografische Angaben: Thomas Stäcker studierte Philosophie und Lateinische Philologie an der TU Braunschweig, University of Essex(England) und Universität Osnabrück. Nach der Referendariatsausbildung arbeitete er zunächstvon 1997–1998 an der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden, sodann von 1998 bis 2017an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, wo er verschiedene Funktionen, zuletzt die des stellvertretenden Direktors, innehatte. 1997 wechselte er als Direktor an die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Ebenfalls seit 1997 bekleidet er eine nebenberufliche Professur in Digital Humanities an der Fachhochschule Potsdam. |
16:15 - 17:45 | Session 3: Aktuelle Rechtsfragen Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Fairness, Gemeinschaft, Finanzierung Diamond Open Access in Deutschland: Von rechtlichen Fragen zu gemeinschaftlicher Gestaltung 1Verfassungsblog; 2Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft Diamond Open Access verbreitet sich, doch zentrale Herausforderungen wie eine langfristige und projektunabhängige Finanzierung sowie die Anerkennung als qualitativ hochwertige Alternative zu kommerziellen Verlagen sind nach wie vor aktuell. Um bestehende Ungleichheiten im Publikationswesen nachhaltig zu überwinden, muss Diamond Open Access über das gebührenfreie Publizieren für Leser:innen und Autor:innen hinausgehen – mit Zusammenarbeit auf Augenhöhe und fairen Arbeitsbedingungen. Doch wie lässt sich Diamond Open Access wirklich gemeinschaftlich und fair gestalten? Dieser Frage widmet sich das BMBF-geförderte Projekt ELADOAH (Erwerbungslogik als Diamond-Open-Access-Hindernis), das nun seine Projektergebnisse im Rahmen des Vortrags erstmals vorstellt. Im Fokus stehen zwei Aspekte:
Der Vortrag richtet sich an Open-Access-Professionals aus Bibliotheken, Verlagen, Zeitschriften, Fachvertretungen und Open-Access-Initiativen. Wir wollen konkrete Impulse für die zukünftige Gestaltung von Diamond Open Access geben und einen Vorschlag für einen gemeinschaftlich getragenen, fairen und inklusiven Ansatz in Deutschland vorstellen. biografische Angaben: Evin Dalkilic ist Head of Publishing beim Verfassungsblog und arbeitet im BMBF-geförderten Projekt ELADOAH. Vorträge
Stichworte: Wissenschaftliches Publizieren, Verwertungsrechte, Verwertungsgesellschaft, Autorenrechte, Urheberrecht Autorenrechte, Verwertungsgesellschaften und Open Access – ein Widerspruch in sich? 1Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office; 2Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek Rechtliche Fragen beim wissenschaftlichen Publizieren sind kein neues Phänomen und für die Open-Access-Community Alltag, hat doch gerade Open Access viele Rechtsfragen neu gestellt oder neue Rechtsfragen aufgeworfen (bspw. Creative-Commons-Lizenzen). Fragen im Schnittfeld von Open Access und Verwertungsrechten fristeten dabei allerdings ein Nischendasein. In der Publikationsberatung vorkommend, jedoch lange unbeantwortet und daher mit Unsicherheiten seitens der Autor:innen verbunden, war die Frage nach der Kompatibilität von Open-Access-Publikationen mit einem Wahrnehmungsvertrag bei der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort). Zur Klärung dieser Frage wurde in Zusammenarbeit mit iRights.info und unter Rückkoppelung mit der VG Wort eine Handreichung und ein Begleitartikel veröffentlicht. Das priorisierte Ziel hierbei war die Darstellung und Aufklärung des Sachverhalts sowie die Beantwortung zentraler Fragen zur Unterstützung der Publikationsberatung und der Autor:innen (unter Wahrung ihrer Eigenverantwortlichkeit hinsichtlich der Entscheidungen). Neben den rein formalen Aspekten spielen bei der Wahrnehmung von Verwertungsrechten weitere Fragestellungen mit teils publikationsethischen Implikationen eine wichtige Rolle. So geht bspw. mit der bloßen Möglichkeit zur Teilnahme am Ausschüttungsverfahren nicht automatisch die Pflicht einher, diese auch wahrzunehmen. Weiterhin werden wissenschaftliche Publikationen derzeit ebenso behandelt wie belletristische Sprachwerke. Um hier einen sinnvollen Weg zu finden, der verschiedenen Publikationsarten hinreichend gerecht wird, bedarf es einer grundlegenden Reform des Verwertungsgesellschaftengesetzes (VGG) und der Praxis der Verwertungsgesellschaften selbst. Eine simple, erste Annäherung an diese Problematik wäre die detaillierte Berücksichtigung von Jedermannlizenzen im Wahrnehmungsvertrag. Die Partizipation an der kollektiven Wahrnehmung von Vergütungsansprüchen sollte zweifelsfrei auch in Zukunft Individualentscheidung einer jeden forschenden Person bleiben. Die Aufklärung über die Zusammenhänge sowie das Anstoßen möglicher Reformationsprozesse kann jedoch effektiv durch die Open-Access-Community vorangetrieben und begleitet werden. Der Vortrag ordnet das aktuell bestehende Spannungsfeld zwischen Open Access und der kollektiven Wahrnehmung von Autorenrechten in die neuesten Entwicklungen des wissenschaftsgeleiteten Publizierens und der deutschsprachigen Open-Access-Landschaft ein und schlägt konkrete Reformierungsoptionen vor. biografische Angaben: Marc Lange arbeitet im Helmholtz Open Science Office, u.a. zu den Themen Open Access, offene Forschungsinformationen und Persistente Identifikatoren. Robert Wiese ist tätig in der Abteilung Publikationsdienste der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin und leitet die Buchsparte von Berlin Universities Publishing. Vorträge
Stichworte: Wissenschaftliches Publizieren, Autorenrechte, Urheberrecht, Zweitveröffentlichungsrecht, Open-Access-Transformation Rights Retention Strategy – Soll meine Organisation ihre Autor:innen damit unterstützen? Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office Im Vortrag werden Potenziale sowie Herausforderungen von Rights Retention Strategies diskutiert. Dazu wird erläutert, was Rights Retention Strategies sind und was Wissenschaftsorganisationen bei einer Prüfung dieses Instrumentes beachten sollten. Ein zentraler Punkt wird die Fokussierung auf die Interessenlage der Autor:innen sein. Autor:innen wissenschaftlicher Veröffentlichungen werden regelmäßig mit der Forderung von Verlagen, alle Nutzungsrechte an ihrem Werk ausschließlich zu gewähren, konfrontiert. Typische Systeme zur Einreichung von Zeitschriftenartikeln geben den Autor:innen keine Möglichkeit zur Auswahl zwischen einfacher und ausschließlicher Gewährung von Nutzungsrechten. Dass solch ein Angebot realisierbar ist, zeigen Verlage beim Open-Access-Publizieren. Hier können Autor:innen oft zwischen verschiedenen CC-Lizenzen wählen. Wissenschaftsorganisationen empfahlen Autor:innen zunächst, Publikationsverträge mithilfe sogenannter Author Addenda in ihrem Sinne zu ändern. Die Realisierung dieser Empfehlung ist allerdings umständlich und zeitaufwendig und sie lässt die Autor:innen gegenüber den mächtigeren Verlagen weitgehend allein. Diese Situation führte im Jahr 2013 in Deutschland und danach in weiteren Staaten zum Beschlusses von Zweitveröffentlichungsrechten. Der deutsche Gesetzgeber verdient Lob für diese Pioniertat. Die Ausgestaltung dieses Rechtes in Deutschland (§ 38 Abs. 4 UrhG) ist jedoch so restriktiv, dass sein praktischer Nutzen eingeschränkt ist. Es gilt bspw. ausschließlich für Zeitschriftenartikel, was es in Disziplinen mit einem Schwerpunkt auf Buchpublikationen weitgehend nutzlos macht. Weitere Bedingungen verhindern in der Praxis auch bei Zeitschriftenpublikationen oftmals die Ausübung des Rechtes. Der Begriff Rights Retention Strategy bezeichnet ein koordiniertes Handeln, entweder einer oder einer Gruppe von Wissenschaftsorganisationen, die bei der Beschränkung der Gewährung von Nutzungsrechten an Verlage gemeinsam mit ihren Autor:innen vorgehen. Mittlerweile wird von einer wachsenden Anzahl von Wissenschaftsorganisationen die Implementierung von Rights Retention Strategies in Betracht gezogen oder international schon implementiert. Die Konjunktur dieses Ansatzes resultiert auch aus Erfahrungen mit Publish-and-Read-Verträgen, mit denen weder die Open-Access-Transformation noch das Bewahren der Verwertungsrechte bei den Autor:innen in befriedigendem Umfang realisiert werden konnten. biografische Angaben: Christoph Bruch und Marc Lange arbeiten im Helmholtz Open Science Office. |
Datum: Donnerstag, 18.09.2025 | |
9:00 - 10:30 | Session 5: Dimensionen von Ungleichheit Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, kleine Hochschule, Bibliothek, Bibliodiversität Bibliodiversität von unten: Die Rolle kleiner Hochschulbibliotheken bei der Förderung der Vielfalt HafenCity Universität Hamburg, Deutschland Trotz erheblicher Fortschritte der Open-Access-Bewegung gibt es weiterhin Barrieren, die die Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs für kleine und mittelständische Verlage, Autor*innen aus low-and middle-income countries sowie für bestimmte Disziplinen und Sprachen erschweren. In diesem Zusammenhang soll der Vortrag die Rolle kleinerer Hochschulbibliotheken in den Blick nehmen: Diese können durch ihre Fokussierung auf spezifische Fachgebiete einen Beitrag zur Reduzierung der Barrieren, zum Erhalt der Bibliodiversität und zur Stärkung des Diamond Open Access leisten. Ihre enge Verbindung zu den spezifischen Fachgemeinschaften ermöglicht es Bibliotheken kleinerer Hochschulen, disziplinäre Unterschiede in den Publikationskulturen zu berücksichtigen und passende Angebote zu entwickeln. Neben der Beteiligung an einzelnen Transformationsverträgen, die gerade an solchen Einrichtungen das Informationsportfolio enorm erweitern, unterstützen kleine wissenschaftliche Bibliotheken oft auch individuelle (Diamond-) Open-Access-Publikationsprojekte. Diese bieten Plattformen für innovative und interdisziplinäre Forschung und erhöhen so die Sichtbarkeit und Reichweite von Forschungsergebnissen, die sonst möglicherweise übersehen würden. (Diamond-) Open-Access-Projekte können meist durch deutlich überschaubarere Summen substantiell gefördert werden, verlangen in der Regel keine Autor*innengebühren und bieten Forschenden zusätzliche Veröffentlichungswege abseits ausgetretener Publikationspfade an. So können die jeweiligen fachspezifischen Kommunikations- und Publikationswege bei der Open-Access-Transformation bewahrt werden. Im Beitrag soll betont und diskutiert werden, warum gerade kleine Hochschulbibliotheken durch ihre spezifische Ausrichtung und ihre Unterstützung des Diamond Open Access einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationswesen leisten können. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiveren und vielfältigeren Wissenschaftssystem, das die Bedürfnisse und Perspektiven unterschiedlicher Fachkulturen berücksichtigt. biografische Angaben: Alexandra Jobmann ist stellvertetende Bibliotheksleiterin an der UB der HafenCity Universität Hamburg. Zuvor war sie Projektmitarbeiterin beim Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE und hat dort u.a. die ENABLE!-Community mitgegründet. Vorträge
Stichworte: Epistemische Ungerechtigkeit, Bibliodiversität, Barrieren, Diversität Barrieren für schwach-affiliierte Autor:innen erkennen und mindern - Ergebnisse einer Mixed-Method-Studie Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland Der Zugang zu veröffentlichter wissenschaftlicher Literatur durch Lesende ist seit Beginn Kernthema der Open-Access-Bewegung. Während sich der ursprüngliche Fokus auf den Zugang für Lesende richtete, rücken zunehmend auch die Bedingungen für Autor:innen in den Blick. Hürden für Autor:innen sind zwar auch schon im Bethesda Statement on Open Access Publishing von 2003 erwähnt, werden jedoch oft nur sekundär betrachtet. Diese Hürden treffen verschiedene Gruppen von Autor:innen verschieden stark. Diejenigen, die nicht mit einer sozio-ökonomisch privilegierten Institution affiliert sind – auch genannt weakly affiliated researchers –, haben meist die größten Hindernisse zu überwinden, um ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Dies sorgt für eine Verengung des wissenschaftlichen Diskurses und eine Ausgrenzung dieser Forschenden, die als testimoniale epistemische Ungerechtigkeit bezeichnet wird – also die systematische Abwertung von Erfahrungs- oder Wissensbeiträgen aufgrund der sozialen Position des Forschenden (Fricker, 2007). Weakly affiliated researchers sind unter anderem unabhängig Forschende, Bürgerwissenschaftler:innen, aber auf diejenigen, die zwar im Rahmen ihrer Tätigkeit in oder für eine Firma, Non-Profit-Organisation oder Hochschule forschen, bei der Veröffentlichung jedoch nicht unterstützt werden. In einem mehrphasigen Projekt wurden in einem Literature Review 82 Barrieren ermittelt, mit Interviews validiert und in einer Online-Befragung empirisch gestützt, um wesentliche Barrieren zu identifizieren und genauer beschreiben zu können. Darüber hinaus wurden in Expert:innen-Interviews mit Journal-Verantwortlichen ermittelt, welche Maßnahmen seitens der Journals getroffen werden, um die hier gegebenen epistemische Ungerechtigkeit zu mindern. Im Vortrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und Empfehlungen für die Inklusion marginalisierter Autor:innen gegeben. biografische Angaben: Nataliia Kaliuzhna ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt IDAHO an der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Darüber hinaus ist sie Doktorandin an der Nationalen Universität für Kultur und Kunst in Kiew. Bevor sie zur TIB kam, arbeitete sie an der Staatlichen Wissenschaftlichen und Technischen Bibliothek der Ukraine, wo sie an mehreren Projekten zur Förderung von Open-Science-Praktiken in der Ukraine beteiligt war. Insbesondere spielte sie eine Rolle bei der Entwicklung eines Fahrplans für die Anwendung der FAIR-Datengrundsätze auf Forschungsinformationen in offenen Infrastrukturen, koordinierte die Bildung von ORCID-Ukraine-Konsortien und arbeitete an der nationalen CRIS-Einführung. Vorträge
Stichworte: Globaler Süden, Bibliometrie, OA-Policy, Impact, Hochschulen Wirkung von Open Access auf ausgewählte Länder des Globalen Südens im Verlauf der letzten 20 Jahre 1TH Köln, Deutschland; 2Forschungszentrum Jülich GmbH, Projektträger Jülich, Deutschland Im Zentrum des Beitrags steht die Frage nach der Wirksamkeit von Open Access (OA) in Brasilien, Mexiko und Südafrika. Anhand einer bibliometrischen Analyse der Publikationsaktivitäten und der Gegenüberstellung dieser Ergebnisse mit den OA-Policies lokaler Hochschulen in den drei genannten Ländern werden repräsentativ die entsprechenden Schlüsse auf die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden gezogen. Die Analyse findet vor allem vor dem Hintergrund folgender Fragestellungen statt: 1. Zu welchen Zeitschriften haben die untersuchten Länder im GS Zugang? 2. Wie haben sich die Forschungsaktivitäten im Globalen Süden entwickelt? 3. Welche Wirkung in Form von Zitationsindikatoren kann für die Forschung im Globalen Süden im Vergleich mit internationalen Benchmarks erzielt werden? 4. In welcher Sprache publizieren Autoren des Globalen Südens? 5. Wie haben sich Kooperationsaktivitäten und -netzwerke des Globalen Südens entwickelt? Die Ergebnisse liefern einen Beitrag zur institutionellen und zeitlichen Entwicklung und Verankerung von Open Access im Globalen Süden sowie deren mögliche Übertragbarkeit auf Hochschulen in Deutschland. Sie sind Teil des Projektes “Die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden erforschen – Erkenntnisse in die gelebte Praxis der TH Köln beispielhaft umsetzen (WO–TH K)“, welches zu den allgemeinen Zielen von OA sowie zu deren zunehmender institutioneller und soziokultureller Verankerung und Anerkennung in der deutschen Wissenschafts- und Forschungspraxis beiträgt, indem es durch innovative Ansätze OA breitenwirksam umsetzt und die Nachnutzbarkeit der Erkenntnisse sicherstellt. biografische Angaben: Dirk Tunger ist Informationswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Köln im Projekt WO-TH K und im Projektträger des Forschungszentrums Jülich mit Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation und Bibliometrie. |
10:45 - 12:15 | Session 7: Diamond Open Access: Finanzierung Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Pledging, DOA Finanzierung Diamond Open Access finanziell unterstützen: ein neuer Geschäftsprozess zum Open Science Pledging an der Universitätsbibliothek Bern Universität Bern, Schweiz An der Universitätsbibliothek Bern werden seit einigen Jahren Open Science-Initiativen durch Crowdfunding, sogenanntes “Pledging”, finanziell unterstützt. Dabei handelt es sich um Diamond Open Access Einzeltitel oder Collections aber auch Open Science Infrastrukturen. Die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle der Initiativen einerseits und die verschiedenen Finanzierungsquellen innerhalb der Universitätsbibliothek andererseits erschwerten bisher den einheitlichen Ablauf innerhalb der Institution. Auch sind sie mitunter nicht ohne Weiteres vereinbar mit den Abläufen und Erfassungskriterien in der Medienbeschaffung. Um Transparenz zu schaffen, hat eine informelle Arbeitsgruppe, die sich aus VertreterInnen des Open Science Teams, den Fachreferaten, der Medienbearbeitung und der Abteilung Servicezentrum E-Library zusammensetzt, einen Geschäftsprozess mit geregelten Zuständigkeiten zum Pledging definiert. Dieser Beitrag stellt den Prozess vor und präsentiert die ersten praktischen Erfahrungen aus der Umsetzung seit Frühjahr 2025. Das Referat skizziert zunächst die häufigsten Finanzierungsmodelle, die die Bibliothek unterstützt. Im zweiten Teil werden die Zuständigkeiten und der Entscheidungsprozess für die Förderung einer Initiative vorgestellt. Dabei wird vor allem auf die Kriterien und die Zusammenarbeit des Open Science Teams mit den Fachreferaten für die finanzielle Unterstützung von Diamond Open Access Initiativen eingegangen. Ein Überblick über den Beschaffungsprozess, der die Bestellung und den Nachweis im Bibliothekssystem Alma durch die Medienbearbeitungsteams und die Abteilung Servicezentrum E-Library beinhaltet, bildet den dritten Teil. In einem vierten und letzten Teil werden die ersten Erfahrungen mit dem Arbeitsablauf aufgezeigt. biografische Angaben: Andrea Hacker ist seit 2018 Mitglied des Open Science Teams der Universität Bern. Seit 2023 leitet sie das Open Access Team. Ihre Schwerpunkte liegen derzeit auf Diamond Open Access und Verankerung von Open Access Praktiken in der Lehre. Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Finanzierungsmodelle, Nachhaltigkeit, Erfahrungsbericht, DOA-Verlag, Förderkriterien Diamond-Funding in unruhigen Zeiten: Erfahrungsberichte aus der DOA-Praxis 1Verfassungsblog; 2Freie Universität Berlin Diamond Open Access (DOA) rückt bei der Förderung von Open Access immer stärker in den Fokus. Das Publikationsmodell gilt vielen als Alternative zu kommerziellem OA und ist oft mit Hoffnungen auf einen Wechsel hin zu einem gerechteren Publikationssystem in der Wissenschaft verknüpft. Doch trotz europäischer, internationaler, nationaler und regionaler Initiativen zur Förderung von DOA blicken DOA-Publikationsprojekte selbst bislang eher ernüchtert auf die sich ausbreitende Begeisterung. Ausgehend von den Erfahrungen des Verfassungsblogs und des Open Gender Journals, die beide mit unterschiedlichen Ansätzen schon seit einigen Jahren DOA betreiben, beleuchten wir die Schwierigkeiten, nachhaltige Finanzierungsmodelle aufzubauen. Der Verfassungsblog stellt hohe Anforderungen an eine Open-Science-Infrastruktur und muss aufgrund seines innovativen Publikationsformats fortlaufend seine Wissenschaftlichkeit unter Beweis stellen. Das Open Gender Journal arbeitet daran, aktuelle Entwicklungen in Bereichen wie Open Science und KI aufzugreifen und dadurch Impulse für die Entwicklung der Publikationskultur in einem Wissenschaftsfeld zu geben, das gesellschaftlich umkämpft und institutionell nach wie vor prekär ist. Beide Projekte sind auf Funding angewiesen, betreiben Lobbyismus in Sachen DOA, müssen Berichtspflichten erfüllen und Transparenz zu Abläufen und Finanzierungsstrukturen sicherstellen. All das ist zusätzlich zu der eigentlichen Redaktionsarbeit zu leisten und gleichzeitig notwendig, um überhaupt die klar definierten Kriterien für eine OA-Förderung zu erfüllen. Doch welche Kriterien legen Einrichtungen eigentlich bei der Finanzierungsentscheidung an? Häufig entscheiden sie jährlich über eine Finanzierungsbeteiligung, was bei DOA-Publikationen Planbarkeit kaum möglich macht, während sie gleichzeitig Kontinuität gewährleisten müssen. Was können DOA-Publikationen leisten und versprechen, wenn DOA-Finanzierungsstrategien als optional eingestuft werden und Finanzierungsbeteiligungen Budgetkürzungen als erstes zum Opfer fallen? Der Erfahrungsbericht soll einen Einblick geben, vor welchen Herausforderungen DOA-Publikationen in der praktischen Umsetzung stehen. Er möchte außerdem zur Diskussion stellen, welche Rolle Bibliotheken in der Debatte zu Wissenschaftsfreiheit in Bezug zur Finanzierung von DOA einnehmen können und wollen. biografische Angaben: Dr. Kathrin Ganz, Margherita-von-Brentano-Zentrum, Freie Universität Berlin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt GenderOpen und Redaktionsleitung des Open Gender Journal. Vorträge
Stichworte: collective funding, oa funding, libraries, consortia, diamond oa Barriers to collective funding of Diamond Open Access in six European Countries Lancaster University / Open Book Collective, Vereinigtes Königreich This presentation reports on a recently completed research project, led jointly by the Open Book Collective and Lancaster University, which explores the barriers standing in the way of the expansion of Diamond OA collective funding models in a European context. The research focused on six countries: Germany, Finland, France, the Netherlands, Poland, and Sweden. This involved in depth interviews with library representatives and other stakeholders in these countries, to understand questions such as what existing collectively funded Diamond OA initiatives libraries already support, the policies that inform their support for open access books, the criteria used to assess Diamond OA initiatives, and the particular local and institutional challenges librarians confront in supporting Diamond OA. This was accompanied by a review of secondary literature as well as recommendations for Diamond OA initiatives. The presentation focuses on the report’s key findings, as well as briefly introducing the work of the Open Book Collective. A key recommendation is the need for Diamond OA initiatives to better understand the precise variations between different national and, in some cases, regional contexts. The report analyses the role of consortia, showing how they play markedly different roles within national contexts. For example, in countries where Diamond OA support is led by a national consortium, librarians can feel less able to themselves lead on supporting new collective funding models, even if they support this work. It also looks at the variations between libraries, especially regarding how responsibility for OA funding operates. For example, in some countries, OA leads within libraries are more likely to have dedicated OA budgets that they themselves control, whereas in other countries, the relevant budget lines tend to be more controlled by subject librarians, whose understanding of Diamond OA and its importance for the scholarly system can be lower than their OA lead colleagues. biografische Angaben: Joe Deville is Professor in Science and Technology Studies at Lancaster University and Managing Director of the Open Book Collective. At Lancaster, he is based jointly in the Department of Sociology and the Management School, as well as being Director of the Centre for Science Studies. He is currently leading the Copim Open Book Futures project, which is developing a fairer, more sustainable and more diverse ecosystem for the production, funding, and preservation of Open Access books. He is also a co-founder and co-editor of Mattering Press, a Diamond Open Access book publisher and UK-registered charity. |
13:30 - 14:30 | Keynote 2: Offene Infrastrukturen: resiliente, vertrauenswürdige und wissenschaftsnahe Basis für das Open-Access-Publizieren - mit Ihrer Unterstützung Ort: Audimax Abstract:
Bestehende Open-Access-Ansätze haben das wissenschaftliche Publizieren nicht deutlich günstiger, weniger ungleich oder weniger abhängig von kommerziellen Akteuren gemacht. Die Infrastruktur, die das Publizieren von Forschungsergebnissen benötigt, ist von essentieller Bedeutung. Sie entscheidet mit darüber, wie offen und zugänglich unser Publikationssystem ist. Der Vortrag widmet sich – gestützt auf Daten, Erfahrungen und Beispiele – der Frage, wie diese Infrastruktur aufgestellt werden kann, wie wissenschaftliche und wissenschaftsunterstützende Einrichtungen unterschiedlicher Größe dazu beitragen können und wie Ansätze ausgerichtet sein könnten, die tatsächliche Veränderung herbeiführen.
Bio:
Marco Tullney leitet den Bereich Publikationsdienste der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und koordiniert deren Open-Access-Aktivitäten. Er ist verantwortlich für mehrere Open-Access-Dienste und ist aktiv in nationalen und internationalen Projekten und Netzwerken zum Thema Open Access. Insbesondere arbeitet er zur Professionalisierung und nachhaltigen Finanzierung des (Diamond-)Open-Access-Publizierens. |
16:00 - 17:30 | Session 9: KI als Chance und Ärgernis Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: APC, Maschinelles Lernen Planung von APCs – Kann KI uns weiterhelfen? Universität Regensburg, Deutschland In jüngster Zeit ist es mittels KI möglich, Prognosen zu erstellen, beispielsweise für die Erstellung von Geschäftsanalysen oder um Entscheidungen auf der Basis von Daten zu treffen. Obwohl diese Technologie in der Privatwirtschaft bereits weit verbreitet ist, findet sie in Bibliotheken bisher nur wenig Anwendung. Während lizenzrechtliche Ausgaben gut planbar waren, gestaltet sich die Zukunft von publikationbasierten Ausgaben als weniger eindeutig. Dieser Anteil am Informationsbudget wächst kontinuierlich, wodurch eine zunehmende Relevanz für die Bibliothekslandschaft entsteht. Dies betrifft sowohl die Planung von Publikationsfonds als auch die Entscheidung über die Teilnahme an Transformationsverträgen und die interne Kommunikation in der Einrichtung. Die Abschätzung der zu erwartenden Ausgaben ist in all diesen Bereichen von entscheidender Bedeutung. Mit openAPC steht ein umfassender Datensatz zur Verfügung. Unter Zuhilfenahme maschinellen Lernens kann der Datenbestand analysiert werden, um einerseits konkrete Prognosen für die eigene Einrichtung und andererseits generelle Entwicklungstendenzen im Bereich der APCs zu erstellen. Der Vortrag wird sich kurz mit der verwendeten KI befassen und präsentiert erste konkrete Prognosen auf Basis des openAPC-Datensatzes. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die identifizierten Hindernisse, die Grenzen des Verfahrens, der optimale Einsatzbereich sowie die Anwendung des erworbenen Wissens in der Planung von publikationbasierten Ausgaben. biografische Angaben: Constantin Lehenmeier ist Fachreferent für Informatik & Data Science und Data Steward am UR Data Hub Vorträge
Stichworte: Zugriffsstatistiken, Nutzungsstatistiken, Open Access, COUNTER Code of Practice Mensch oder Maschine? Warum wir Open-Access-Zugriffe neu denken müssen. The Library Code GmbH “Auf eine auf Zugriffszahlen basierende Argumentation und auf eine Veröffentlichung von Nutzungsstatistiken sollte verzichtet werden.“ So lautet das Fazit eines Artikels von uns, der Anfang des Jahres in der Zeitschrift o-bib erschienen ist. Zur Anforderung verschiedener Standards, Zertifikate und Aggregatoren gehört, dass automatisierte Zugriffe gefiltert und nur Zugriffe in der Statistik erfasst werden sollen, die von einer Person initiiert wurden. Maschinelle und menschlich initiierte Zugriffe können jedoch nicht verlässlich differenziert werden. Und es gibt auch inhaltliche Gründe, die gegen eine Argumentation mit Zugriffsstatistiken sprechen. Der Verzicht auf Zugriffsstatistiken in der inhaltlichen Diskussion fällt vielen Institutionen schwer. Und dennoch müssen wir als Open-Access-Community uns hier ehrlich(er) machen. Zu oft sind Sätze gefallen wie „Wir wissen, dass die Zahlen nicht belastbar sind, brauchen sie aber dennoch“. Der Vortrag ist ein klares Plädoyer, sich ohne Ausreden mit der Thematik auseinander zu setzen und für die eigenen Systeme die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Doch nicht nur bei Zugriffsstatistiken sorgen rein maschinelle Zugriffe für Probleme. Mit dem Aufkommen von AI-Crawlern kämpfen Publikationsinfrastrukturen immer wieder mit Ressourcen-, Performance- und Stabilitätsproblemen. Eine Umfrage von COAR im April 2025 mit 66 Repositorien ergab, dass die meisten Repositorien mehrmals pro Woche AI-Bots begegnen und dies auch bereits zu Servicestörungen geführt hat.1 Daher wollen wir den Bogen über den Artikel hinaus erweitern. Im zweiten Teil des Vortrags geben wir unsere inhaltliche Einschätzung dazu ab und versuchen erste Forderungen an Infrastrukturen aber auch an Crawler zu formulieren. Und in diesem Zusammenhang werden Zugriffsstatistiken auf einmal doch wieder interessant und hilfreich. 1 https://coar-repositories.org/news-updates/open-repositories-are-being-profoundly-impacted-by-ai-bots-and-other-crawlers-results-of-a-coar-survey/ biografische Angaben: Pascal Becker entwickelt seit fast 20 Jahren Open-Access-Repositorien. Er initiierte das DSpace-Konsortium Deutschland und engagiert sich in der DSpace Leadership, DSpace Steering und DataCite Services and Technologies Steering Group. Er ist Gründer und Geschäftsführer der The Library Code GmbH. Vorträge
Stichworte: Open-Access-Monitoring, Publikationskosten, Machine learning, PKM-NRW, openaccess.nrw Der Monitoringdienst PKM-NRW: Neue Erkenntnisse durch maschinelles Lernen aus Publikations- und Kostendaten Universitätsbibliothek Bielefeld, Deutschland Die Landesinitiative openaccess.nrw betreibt als Serviceeinrichtung für die 41 Hochschulen der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) ein Publikations- und Kostenmonitoring. Der Vortrag präsentiert den neuen Monitoringdienst "Publikations- und Kostenmonitoring in Nordrhein-Westfalen" (PKM-NRW), welcher die offene und dynamische Verfügbarkeit der Ergebnisse sicherstellt. Neben methodischen und infrastrukturellen Aspekten fokussiert der Vortrag neue Erkenntnisse der Auswertung von Publikations- und Kostendaten mithilfe von maschinellem Lernen. Das auf multipler Imputation basierende Verfahren zur Approximierung von fehlenden Kostendaten erreicht, durch Beachtung verfügbarer Informationen wie Zeitschriftentitel, -listenpreis, und Publikationsjahr, eine bessere Granularität, als die bisher angewendete statische Mittelwertbildung. Dadurch ist eine verbesserte Schätzung von Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen auf Einrichtungsebene und darüber hinaus möglich. Wichtige Dynamiken sind außerdem die überproportionale Steigerung der Kosten im Vergleich zum Publikationswachstum in NRW und die Verschiebung von Marktanteilen bei Verlagen. Die präsentierten Entwicklungen sind nicht nur für NRW von Interesse, denn die mittel- bis langfristigen Tendenzen entfalten sich bundesweit. biografische Angaben: Jan-Philip Tummes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projektbereich der Universitätsbibliothek Bielefeld. Mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund war er im EU-Projekt PALOMERA beteiligt und ist seit 2023 in der Landesinitiative openaccess.nrw für das Publikations- und Kostenmonitoring zuständig. |
Datum: Freitag, 19.09.2025 | |
9:00 - 10:30 | Session 11: Diamond Open Access: Tools, Technik, Akzeptanz Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: OA Publizieren, Akzeptanz, Tools, Technologie „And then in the end it's always a pdf file“ 1Universitätsbibliothek Bern, Schweiz; 2CRAFT-OA biografische Angaben: Dr. Dirk Verdicchio leitet die Open-Science-Abteilung der Universitätsbibliothek Bern und ist verantwortlicher für den Beitrag der Universität Bern zu CRAFT-OA. Vorträge
Stichworte: Diamond OA, Sustainability, Business Models The Diamond OA Sustainability Toolsuite 1OPERAS, Deutschland; 2SPARC Europe; 3Jisc biografische Angaben: Sona Arasteh-Roodsary: Open Science Project Officer in ALMASI u. DIAMAS, Policy Officer für den European Diamond Capacity Hub Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Technologie, Open Source, Open Journal System Gut installiert, schon halb publiziert? Technikfortschritte im Diamond Open Access Publizieren Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland biografische Angaben: Margo Bargheer ist gelernte Grafikerin mit einem M.A. in Ethnologie und Medienwissenschaften. Sie leitet die Gruppe "Elektronisches Publizieren" an der SUB Göttingen. Dazu gehören der Universitätsverlag Göttingen, die universitären Repositorien, die Diamond Open Access Journalplattform und andere Service des wissenschaftlichen Publizierens. Sie und ihr Team koordinieren das Projekt CRAFT-OA, das sich der technischen Fortentwicklung des Diamond OA widmet. Margo leitet den AEUP-Vorstand und ist Mitglied im Sounding Board der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Universitätsverlage. |
11:00 - 12:00 | Keynote 3: Beyond the Marketplace: Community Coordination as a Model for Scholarly Publishing Ort: Audimax Abstract:
The integration of scholarly publishing into the global capitalist system brought both benefits and drawbacks. While market forces drove innovation and efficiency, they also created profound inequities based on enclosures, limiting access to research based on financial capacity rather than academic merit. Diamond Open Access (OA) offers a solution to this inequity by removing financial barriers for both readers and authors. However, this raises a critical question: can we abandon the market's "invisible hand" without losing its efficiency? This presentation explores how a community-led coordination model can complement—not replace—the commercial system to build a publishing landscape that is simultaneously efficient, sustainable, and equitable.
Bio:
Pierre Mounier is co-coordinator of OPERAS Research Infrastructure with Suzanne Dumouchel. He supports cooperation between OPERAS members and contributes to the strategic roadmap of the infrastructure. He is trained in classical studies and social anthropology. Pierre is affiliated to the École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS); head of the international sector of OpenEdition, the French national infrastructure dedicated to open scholarly communication in the SSH, and co-director of the Directory of Open Access Books (DOAB) with Niels Stern. He regularly publishes on digital humanities and open science topics, and more largely on the social and political impact of Information and Communication Technology (ICT). |
12:00 - 13:00 | Verabschiedung und Schluss Ort: Audimax |
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