Veranstaltungsprogramm

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Programmübersicht
Ort: Schulungsbereich im Foyer der Bibliothek
Datum: Mittwoch, 17.09.2025
16:15 - 17:45Workshop 25: Zwischen Publish&Read und Subscribe to Open: Modelle und Herausforderungen des Journal Flippings in Kooperation mit kleinen und mittelständischen Verlagen
Ort: Schulungsbereich im Foyer der Bibliothek
 
Workshops
Stichworte: Open-Access-Transformation, Journal-Flipping, Subscribe to Open, kleine und mittelständische Verlage

Zwischen Publish&Read und Subscribe to Open: Modelle und Herausforderungen des Journal Flippings in Kooperation mit kleinen und mittelständischen Verlagen

Franziska Deller

Verlag Barbara Budrich, Deutschland

Wie kann die Open-Access-Transformation von Zeitschriften kleiner und mittelständischer Verlage vorangetrieben werden? Während die DEAL-Verträge einen institutionellen Rahmen für die Open-Access-Publikation in Journals der drei großen Verlagskonzerne bilden, fehlt eine vergleichbare Lösung für kleine und mittelständischer Verlage. Als Alternativen gelten Modelle wie Subscribe to Open oder andere Formen des Crowdfundings. Hier stoßen Verlage auf Herausforderungen:

  • Bei S2O erwarten Bibliotheken, dass Abo-Gebühren unverändert oder rabattiert weitergeführt werden.
  • Vorausgesetzt wird dabei, dass bei einem Rückgang der teilnehmenden Institutionen die Zeitschrift ggf. wieder hinter die Paywall kommt.
  • Nicht an der Finanzierung beteiligte Institutionen profitieren – im Hinblick auf Leserechte und Publikationsmöglichkeiten.

Diese Punkte sind aus folgenden Gründen herausfordernd:

  • Insbesondere bei Zeitschriften mit niedrigen Abonnementsgebühren reichen institutionelle Abonnements allein nicht aus, um die OA-Transformation zu finanzieren.
  • Bei Zeitschriften mit hohem Anteil individueller Abonnent*innen ist mit der OA-Transformation ein Rückgang der Abonnements zu erwarten. Damit muss einerseits die Finanzierung ausschließlich auf Basis der institutionellen S2O-Beiträge gelingen.
  • Andererseits können individuelle Abonnements nicht leicht reaktiviert werden, falls die Zeitschrift aufgrund sinkender S2O-Einnahmen wieder hinter eine Paywall gebracht werden müsste.
  • Zeitschriftenredaktionen planen häufig mit einem Vorlauf von rund zwei Jahren. Ein kurzfristiges Zurück zu einem Subskriptionsmodell ist aus Sicht der Autor*innen und Redaktionen problematisch, da die Zusage von Artikeln auf Basis der OA-Veröffentlichung erfolgt.

Welche weiteren Modelle sind für Zeitschriften-Flipping denkbar? Auch vor dem Hintergrund, dass kleinere Verlage keine riesigen Journal-Portfolios vorzuweisen haben? Sind andere, mitgliederbasierte Finanzierungsmodelle denkbar? Wie steht es um die Skalierbarkeit erprobter Lösungen? Im Rahmen einer am Fishbowl orientierten, moderierten Diskussionsrunde wollen Vertreter*innen aus Verlagen, Bibliotheken und Förderinstitutionen erprobte bzw. neu konzeptionierte Modelle diskutieren, Herausforderungen darstellen und Erfahrungsberichte teilen. Im ersten Teil erhalten drei bis fünf eingeladene Vertreter*innen von Bibliotheken, FID und anderen kleinen/mittelständischen Verlagen die Möglichkeit, Perspektiven aus ihrer Arbeitspraxis und mögliche Lösungsansätze vorzustellen. Im zweiten Teil wird die Diskussion für die Gruppe geöffnet.

biografische Angaben:

Franziska Deller, M.A., arbeitet seit 2019 im Verlag Barbara Budrich. Dort ist sie im Bereich Lektorat und Herstellung beschäftigt und fungiert außerdem als Open-Access-Beauftragte. Als solche nimmt sie regelmäßig an Informations- und Vernetzungsveranstaltungen rund um Open Access teil; sie repräsentiert den Verlag u.a. in der ENABLE!-Community und in der Fokusgruppe Open Access Bücher. Von 2021 bis 2023 war sie im BMBF-geförderten Projekt OAPEnz (in Kooperation mit ZB MED) tätig.


 
Datum: Donnerstag, 18.09.2025
16:00 - 17:30Workshop 17: Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern?
Ort: Schulungsbereich im Foyer der Bibliothek
 
Workshops
Stichworte: DEAL, DIAMOND; UNGLEICHHEIT

Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern?

Anja Oberländer

Universität Konstanz, Deutschland

Transformationsverträge gelten als zentrales Instrument zur Förderung von Open Access – doch inwiefern tragen sie zur Reproduktion bestehender Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationssystem bei? In dieser Fishbowl-Diskussion wollen wir gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, welche strukturellen Herausforderungen bestehen und welche Lösungsansätze es gibt, um soziale, institutionelle und globale Ungleichheiten zu reduzieren. Ziel ist ein offener Austausch über Strategien für ein gerechteres wissenschaftliches Publikationswesen.

Als Diskutanten für den Start der Fishbowl sollen ein Vertreter*in des Projekt Deal, ein Vertreter*in aus der Diamond OA Bewegung, ein Wissenschaftler*in aus dem globalen Süden, und ein Verlagsvertreter*in eines kleineren Verlages eingeladen werden.

biografische Angaben:

Dr. Anja Oberlaender ist stellv. Direktorin des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz und verantwortlich für die Bibliotheksdienste. Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Open Science und in dieser Funktion verantwortlich für alle Services, Aktivitäten und Projekte zu Open Access und Forschungsdaten an der Universität Konstanz. Seit 2007 koordiniert sie open-access.network, die zentrale deutschsprachige Informationsplattform zu Open Access und leitet das Programmkomitee der Open-Access-Tage. Sie ist ein sehr aktives Mitglied der deutschen und europäischen Open-Access-Community sowie Advisory Board Member des DOAJ. Sie hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Wuppertal.