Veranstaltungsprogramm

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Programmübersicht
Ort: C423
C423 (54P)
Datum: Mittwoch, 17.09.2025
14:15 - 15:45Workshop 4: Equity check: assessing scholarly communication models on the axis of equity
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: equity, business models, Open Access, hands-on approach

Equity check: assessing scholarly communication models on the axis of equity.

Agata Morka, Mirela Volaj

PLOS, Deutschland

As Open Access continues to reshape the landscape of scholarly publishing, the scholarly community is facing a brutal reality check. New inequities have emerged challenging the movement’s original goal of universal and equitable access to knowledge, shaping a system, where access and participation remain restricted for many. Institutions, library consortia, funders and publishers play a crucial role in shaping the future of Open Access—but how equitable are the models they support?This workshop directly addresses these challenges by providing an equity check: a structured, interactive space for participants to unpack different dimensions of equity in scholarly communications. Using the How Equitable Is It? framework as a guiding tool, participants will examine key dimensions of equity, from access to pricing transparency and open research practices to re-use rights and what they mean for different actors in the ecosystem.

The workshop will follow the Sandwich method, beginning with a warm-up brainstorming, where participants generate key terms defining an equitable publishing ecosystem. A brief presentation of the framework will set the stage for small-group discussions, where participants will focus on three criteria of their choice from the framework. Participants will be engaged in a role-play exercise, representing one of the actors: funders, librarians, institutional leaders and publishers. Each group will analyze challenges within their chosen equity criteria, and reflect on their institutional roles in fostering a more equitable ecosystem. Findings will then be shared in a group synthesis, where participants will identify gaps in the framework, propose refinements, and outline concrete actions to promote equity in their funding and investment strategies.

The workshop is primarily targeted for institutions, libraries, and funders. By the end of this session, participants will leave with deeper insights into inequities in scholarly communications models and a clearer vision of how they can drive meaningful change within their organizations.

biografische Angaben:

Mirela Volaj holds a master's in public policy and brings over 15 years of experience working on non-profit programs aimed at policy change and social impact. Over the past three years, she has transitioned into academic publishing, leveraging her policy background to inform strategic direction and advocacy. At PLOS, she supports initiatives that promote open science, inclusion, and equitable access to global research, with a particular focus on Africa.


 
16:15 - 17:45Workshop 8: Infrastrukturelle Rahmenbedingungen von DOA-Journals
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: DOA-Journals, Infrastrukturen, Absicherungsstrategien, best practice

Infrastrukturelle Rahmenbedingungen von DOA-Journals

Achim Oßwald1, Susanne Maier2, Katharina Schulz3, Natascha Schumann4, Eva Bunge5, Jana Rumler6, Andreas Ledl7, Ulrike Verch8, Sibylle Hermann9

1Technische Hochschule Köln; 2Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; 3Fachhochschule Potsdam; 4hebis Verbundzentrale, Frankfurt; 5Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, München; 6Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei; 7Universitätsbibliothek Zürich; 8Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg; 9Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg, Konstanz

Die Analyse von Taubert et al. (2024) hat gezeigt, dass bei vielen der kleinen DOA-Zeitschriften in Deutschland eine insgesamt zu geringe strukturelle, insbesondere finanzielle und personelle Ausstattung besteht. Auch Wrzesinski et al. (2024) haben im oa.blog das Thema der bislang unzureichenden Berücksichtigung der Infrastrukturen von DOA-Journals aufgegriffen und erläutert.
Ziel des Workshops ist es mit der Worldcafe-Methode die infrastrukturelle Situation von deutschsprachigen DOA-Journals zu diskutieren und dabei einen Austausch über erfolgreiche Absicherungsstrategien dieser Journals herzustellen sowie Facetten von best practices zu ermitteln.

Zielgruppe sind die Mitarbeitenden von DOA-Journals aus beliebigen Fachdisziplinen. Auf der Grundlage von kurzen, im Vorfeld für die Worldcafe-Gruppen von Mitarbeitenden einzelner DOA-Journals erstellten Statements zu den u.g. Fragen diskutieren diese mit dem Lernziel, wesentliche Aspekte der wünschenswerten finanziellen oder sonstigen strukturellen Absicherung für die redaktionellen Aktivitäten von DOA-Journals formulieren zu können.
Folgende Fragen sollen diskutiert werden:

  • Wie trägt die jeweilige infrastrukturelle Anbindung der Zeitschrift an eine Institution/Organisation (z.B. Bibliothek, Verein / Verband, Institut, Hochschule) zur Absicherung des DOA-Status des Journals bei?
  • Was sind die wesentlichen Motivationslagen bei den für die jeweilige Zeitschrift aktiven Kolleg*innen und wie versuchen die jeweiligen Journals Kontinuität beim Engagement ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zu gewährleisten?
  • Welche Formen der finanziellen Absicherung der Aktivitäten bestehen und welche Gründe könnten zu einer Gefährdung / Beendigung des Zeitschriftenprojektes führen?

Der von o-bib initiierte Workshop lädt alle Interessierten der genannten Zielgruppe zur Mitgestaltung des Workshops ein. Der Workshop ist auf max. 25 Teilnehmende angelegt. Die Ergebnisse des Workshops sollen als Beitrag im oa.blog veröffentlicht werden.

Literatur:

  • Taubert, N., Sterzik, L. & Bruns, A. Mapping the German Diamond Open Access Journal Landscape. Minerva 62, 193–227 (2024). https://doi.org/10.1007/s11024-023-09519-7
  • Wrzesinski, M.; Ganz, K.; Finger, J.; Schotten, S.; Steiner, T.: Faires Open Access braucht Redaktionen. Gegen die technokratische Vernachlässigung von Redakteur*innen in der Debatte um Not-for-Profit Open Access, oa.blog, 5.9.2024
    https://open-access.network/blog/faires-open-access-braucht-redaktionen-gegen-die-technokratische-vernachlaessigung-von-redakteurinnen-in-der-debatte-um-not-for-profit-open-access, Stand: 23.02.2024

biografische Angaben:

Alle Autor*innen sind in unterschiedlichen Funktionen bei DOA-Journals aktiv. Die jeweiligen biografischen Informationen sind über die ORCID-IDs zugänglich.


 
Datum: Donnerstag, 18.09.2025
9:00 - 10:30Workshop 11: Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Finanzierungslösungen

Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell

Fabian Hennig1, Anke Butz2, Anita Eppelin1, Simone Franz1, Sebastian Schaarschmidt3, Karin Stork4

1TIB, Deutschland; 2DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation; 3SLUB Dresden; 4KIM Konstanz

Diamond Open Access (OA) als Ungleichheiten reduzierende Alternative zu kommerziellen OA-Modellen bedarf eines nachhaltigen Finanzierungsmodells, um dauerhaft in der Publikationslandschaft zu bestehen. Dieser zentralen Herausforderung stellen sich konsortial finanzierte Modelle. Inzwischen haben bspw. KOALA (TIB und SLUB), OACIP (Lyrasis), edu_consort_oa (DIPF) und OLEKonsort (ZBW) konsortial finanzierte Publikationen realisiert. Gleichwohl stellen sich folgende grundlegende Fragen:

  • Wie zukunftsfähig ist konsortiale Finanzierung von Diamond OA?
  • Wie kann das Konzept skaliert werden und auch im großen Maßstab und grenzüberschreitend funktionieren?
  • Welche Faktoren beeinflussten das Konzept?
  • Welche (finanziellen) Unterstützungsstrukturen braucht es national und international, um die Equity zu gewährleisten?
  • Wie wird das konsortial finanzierte Modell den unterschiedlichen Bedürfnissen von Bibliotheken und Journals gleichermaßen gerecht?
  • In welchem Verhältnis steht die Bündelung von Journals zur Unterstützung von Bibliodiversität und zu den Transformationsverträgen?
  • Welche Rolle spielen Verlage in diesen Modellen?

In einem praxisorientierten Workshop diskutieren wir diese Fragen ganz offen, erarbeiten Zukunftsvisionen für die konsortiale Finanzierung von Diamond Open Access und evaluieren diese hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit. Im partizipativen Format des "World Cafés" entwickeln wir - differenziert nach Umsetzungswahrscheinlichkeit im (inter-)nationalen und fachspezifischen Kontext - gemeinsam tragfähige Lösungen für die nachhaltige Etablierung von Diamond OA. Dabei wird nach einer Einführung ins Thema an Tischen in wechselnder Zusammensetzung diskutiert, um am Ende zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen. Diese Themen werden zentral zusammengetragen und dargestellt.

Zielgruppe dieses Workshops sind OA Professionals, Fachreferent*innen, Verantwortliche für Publikationsservices, Personen in Leitungs- und Entscheidungspositionen, Herausgebende von Fachzeitschriften, (Uni-)Verlagsvertretungen, Verhandler*innen von Verträgen mit OA-Bezug und natürlich alle anderen Interessierten.

biografische Angaben:

Anke Butz ist wiss. Mitarbeiterin beim FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Sie betreut den Aufbau einer OA-Publikationsplattform und unterstützt bei E-Book- und Zeitschriften-Crowdfundings (FID, BMBF-Projekt edu_consort_oa).
Anita Eppelin ist an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Themenfeld Open Access tätig. Zuvor hat sie in der Leibniz-Gemeinschaft und im wissenschaftlichen Verlagswesen Kenntnisse und Erfahrungen zum wissenschaftlichen Publizieren und Informationsinfrastrukturen gesammelt.
Simone Franz ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Im Projekt KOALA-AV der TIB verantwortet sie den Aufbau von Konsortialstellen zur gemeinschaftlichen Finanzierung von Diamond Open Access Journals. Zudem ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Database Management im Projekt Prize Papers. Erschließung – Digitalisierung – Präsentation der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zuständig.
Fabian Hennig ist wissenschaftlicher Bibliothekar und Projektkoordinator im BMBF-Projekt KOALA-AV an der TIB in Hannover.  Dort verantwortet er Abläufe konsortialer Diamond OA-Finanzierung und entsprechende internationaler Vernetzung.
Sebastian Schaarschmidt ist Koordinator für elektronische Ressourcen und KOALA-SLUB an der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Er ist im Bereich Bestandsentwicklung von Ebooks, E-Journals und Datenbanken tätig und beschäftigt sich darüber hinaus insbesondere mit konsortialer Diamond OA-Finanzierung.
Karin Stork ist Projektmitarbeiterin am Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz in den Projekten OA-Network sowie KOALA-AV. Sie beschäftigt sich in beiden Projekten mit Finanzierungsmodellen für Open Access Publikationen.


 
10:45 - 12:15Workshop 13: Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Community-Engagement, OA in der Philosophie, Positionspapiere, Wissenschaftsnahes OA

Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale

Dreyer Malte1, Mößner Nicola2, Pellin Elio3, Eggert Eric4

1SUB Göttingen, Deutschland; 2Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Philosophisches Institut; 3Universitätsbibliothek Bern; 4FID Philosophie / Universität zu Köln

Zielgruppe

Wissenschaftler:innen (Philosophie, Geisteswissenschaften, Informationswissenschaften) Bibliothekar:innen (philosophisches bzw. geisteswissenschaftliches Interesse), Policy-Maker, an Wissenschafts- und Förderpolitikpolitik interessierte Personen.

Hintergrund

Obwohl bibliometrisch fundierte Aussagen über den Umsetzungsstand von OA in der Philosophie aufgrund der ungenügenden Datenlage nur schwer zu treffen sind, herrscht unter den Befürworter:innen einer offeneren Wissenschaftskultur der Eindruck vor, dass die akademische Philosophie im D-A-CH Raum im Vergleich zu anderen Wissenschaftsdisziplinen beträchtlichen Aufholbedarf im Bereich OA hat. Während der Trend im Allgemeinen bereits von Gold zu Diamond geht, stehen bedeutende Publikationsorgane der philosophischen Wissenschaftskommunikation immer noch hinter Bezahlschranken (vgl. https://www.dgphil.de/die-dgphil/open-access-zeitschriften-1). Und auch der für die Philosophie bedeutsame Buchmarkt steht hierzulande vor besonderen Transformationsproblemen.

Das Festhalten an Publikationen in großen namenhaften Wissenschaftsverlagen führt dabei auch innerhalb der philosophischen Community zu einem wachsenden Vendor Lock-in durch die vermehrte Nutzung verlagseigener Datenbanken und die steigende Abhängigkeit von bibliometrischen Daten. Problematische Entwicklungen wie das Datentracking, ein drohender schwindender Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung von Forschungsfragen sowie eine wachsende Finanzierungskrise zur Deckung der wissenschaftlichen Grundversorgung zeichnen sich damit auch für die Philosophie als Folgeerscheinungen ab, wie sie bereits in anderen akademischen Kontexten konstatiert wurden.

Was geschehen muss, damit sich dies ändert, haben wir im Entwurf eines problemorientierten Positionspapiers festgehalten, das anlässlich der OA-Tage der Community vorgestellt, diskutiert und mit ihr finalisiert werden soll.

Methode

Der Workshop wird in Form eines kleinen Barcamps angelegt sein:

  • Begrüßung und einführende Worte in die Thematik (10 Minuten)
  • Reflexionsphase, Identifikation diskussionsrelevanter Aspekte zum Thema „OA in der Philosophie“ (10 Minuten)
  • Bildung von Ad-Hoc-Arbeitsgruppen, Vertiefungsphase (45 Minuten)
  • Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten)

Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Positionspapiers „Open Access in der Philosophie“ betrachtet und Integrationsmöglichkeiten erörtert. Die Teilnehmenden werden über Möglichkeiten informiert, an der zukünftigen Gestaltung und Implementation des Positionspapiers teilzuhaben (10 Minuten).

biografische Angaben:

Malte Dreyer studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Kiel und Marburg sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2019 an der SUB Göttingen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teaching Library, Open Access und Open Science und Policy Research. Derzeit arbeitet Malte Dreyer im Projekt CRAFT-OA als Scientific Officer für inhaltliche Beiträge.

Nicola Mößner studierte Germanistik, Philosophie und Politologie an der Universität Hamburg, lehrte und forschte in Münster, Aachen, New York, Greifswald, Frankfurt/Main und Stuttgart. Seit 2022 ist sie Vertretungsprofessorin am Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover, seit 2017 Privatdozentin für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen.
Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie (insb. Digitalisierung der Arbeits- und Kommunikationsprozesse und ihre epistemologischen Folgen, Open Science, soziale Prozesse der Wissensgenese, visuelle Repräsentationen in epistemischen Prozessen) sowie in der sozialen Erkenntnistheorie (insb. Medien als Erkenntnisquelle, Wissen aus dem Zeugnis anderer, Experten und Expertise, Vertrauen). Seit 2023 ist sie Kooperationspartnerin im BMBF-Projekt „Diamond_Thinking“ der Universitätsbibliothek Stuttgart sowie seit 2024 assoziiertes Mitglied in der Kolleg-Forschergruppe „SOCRATES Social Credibility and Trustworthiness of Expert Knowledge and Science-based Information“ an der Leibniz Universität Hannover.


Elio Pellin, hat Philosophie, neuere deutsche Literatur und Soziologie studiert und in deutscher Literaturwissenschaft promoviert. Er arbeitet im Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Bern, wo er sich unter anderem um die Buchpublikationen kümmert.

Eric Eggert studierte Philosophie und Geschichte in Köln und Wuppertal. Er ist seit 2020 wissenschaftlicher Koordinator des Fachinformationsdienstes Philosophie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Universität zu Köln. Neben seiner Promotion zum Thema „Politik der Lebens-Form“ arbeitet Eric Eggert zu politischer Philosophie (v.a. Italian Theory, Poststrukturalismus, kritische Theorie) und ist Redakteur der Zeitschrift Philosophy & Digitality sowie gewähltes Mitglied im Operations Coordination Committee des NFDI-Konsortiums Text+.


 
16:00 - 17:30Workshop 20: Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Nachnutzung

Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA

Daniela Hahn1, Silke Bellanger2, Anita Eppelin4,6, Simone Franz6, Fabian Hennig4,6, Simone Rosenkranz3, Sebastian Schaarschmidt5, Karin Silvia Stork4,7

1PLATO (Platinum Open Access Funding); 2UB Basel; 3ZHB Luzern; 4KOALA-AV; 5SLUB Dresden; 6TIB; 7Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz

Konsortiale Modelle ermöglichen die Finanzierung von APC-freien wissenschaftsgeführten Open-Access-Angeboten («Diamond OA»). Sie dienen der nachhaltigen Verankerung wissenschaftsfreundlicher Alternativen zum kostenpflichtigen Publizieren im Sinne einer lebendigen Open-Access-Kultur.

Das Projekt «Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen» (KOALA) zeigt, dass Konsortien eine erprobte gemeinschaftliche Finanzierungsweise von Diamond-Open-Access-Zeitschriften darstellen: Seit 2023 konnten an der TIB 15 wissenschaftsgeführte Publikationen im Rahmen von vier disziplinären Bündeln von insgesamt 111 Institutionen für jeweils drei Jahre gefördert werden (mit einer bisherigen Finanzierungssumme von über €800.000). Ein Ziel des Projektes ist es, eine Nachnutzung von KOALA als Finanzierungsmodell zu ermöglichen. So wird das KOALA-Modell seit 2024 an der SLUB Dresden (KOALA-SLUB) pilotiert, in dessen Rahmen von 2025 bis 2027 insgesamt 11 Zeitschriften in drei fachlichen Bündeln finanziert werden. Auch in der Schweiz gibt es erste Ideen, ein nationales Konsortium zur Finanzierung von Diamond-OA-Zeitschriften aufzubauen, die sich am KOALA-Modell orientieren.

Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Workshop der Frage der Nachnutzung des KOALA-Modells und den Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung. Die Leitfrage des Workshops ist: Wie einfach lassen sich Finanzierungsmodelle trotz institutioneller oder nationaler Unterschiede nachnutzen, wieviel Anpassungen sind zu leisten?

Gemäss der Sandwich-Methode teilt sich der Workshop methodisch in vier Abschnitte:

- Im ersten Teil des Workshops soll in – durch Moderator:innen unterstützten – Kleingruppen diskutiert werden, was unter «Nachnutzung» verstanden werden kann. Welche Chancen bietet sie, auch in Bezug auf Wissensaustausch?

- Danach folgen zwei Kurzinputs: 1) zum Modell KOALA und seiner Weiterführung und 2) Nachnutzung am Beispiel der SLUB.

- Auf dieser Basis sollen typische Differenzen/Besonderheiten in Bezug auf unterschiedliche Szenarien der Nachnutzung (Einzelinstitutionen, Verbünde, Länder) mittels einer Pinnwandabfrage zusammengetragen und visualisiert werden.

- Im Anschluss sollen – als Ergebnis des Workshops – daraus konkrete Skizzen für die Umsetzung dieser unterschiedlichen Szenarien erstellt werden.

Zielgruppe des Workshops sind Mitarbeitende an Hochschulbibliotheken und Konsortien.

biografische Angaben:

Silke Bellanger ist Leiterin Digitale Dienste an der Universitätsbibliothek Basel.

Simone Franz ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Im Projekt KOALA-AV der TIB verantwortet sie den Aufbau von Konsortialstellen zur gemeinschaftlichen Finanzierung von Diamond Open Access Journals.

Daniela Hahn ist Kulturwissenschaftlerin und seit 2022 Managerin des Projekts «Platinum Open Access Funding» (PLATO), das sich der Förderung von Diamond Open Access in der Schweiz widmet.

Fabian Hennig ist wissenschaftlicher Bibliothekar und Projektkoordinator im BMBF-Projekt KOALA-AV an der TIB in Hannover.

Anita Eppelin ist an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Themenfeld Open Access tätig.

Simone Rosenkranz ist Leiterin der Abteilung Open Science an der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern.

Sebastian Schaarschmidt ist Koordinator für elektronische Ressourcen und KOALA-SLUB an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

Karin Stork ist Projektmitarbeiterin am Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz in den Projekten OA-Network sowie KOALA-AV.


 
Datum: Freitag, 19.09.2025
9:00 - 10:30Workshop 21: Mit open-access.network e.V. in die Zukunft – Informieren, vernetzen, fortbilden für die OA-Community
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: open-access.network, Verstetigung, Verein, Open-Access-Transformation

Mit open-access.network e.V. in die Zukunft – Informieren, vernetzen, fortbilden für die OA-Community

Martina Benz1, Linda Martin2, Julian Schima3

1KIM Universität Konstanz, Deutschland; 2Open Research Office Berlin, Deutschland; 3SUB, Universität Göttingen

Die Kompetenz- und Vernetzungsplattform open-access.network unterstützt seit 2007 die Open-Access-Transformation in Deutschland. Das Projekt hat im Rahmen einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Informationsangebot und den Austausch zu Open Access großflächig ausgebaut und organisiert. Mit Ende der Förderung im Dezember 2025 beginnt eine neue Phase: Wir gründen den Verein open-access.network e. V. Wir – das ist die Community, das sind Sie, das seid ihr!

Mission accomplished? Forschung, Lehre und Publikationskultur befinden sich in stetem Wandel: Ob wissenschaftsgeleitetes Publizieren im Diamond Open Access oder der Einfluss von KI - Chancen, Herausforderungen und Handlungsoptionen können besser gemeinsam diskutiert, gemeistert und genutzt werden. Mit der Vereinsgründung sichern wir den Fortbestand von open-access.network als gemeinschaftlich genutzte und gestaltete Infrastruktur.

Umsetzung - Methodik

Der Workshop möchte mit den Teilnehmer*innen diskutieren, welche Rolle open-access.network in der eigenen Arbeit spielt und wie eine Einrichtung ab 2026 an dem Verein, einem Community-Projekt, mitwirken kann.

Neben zwei kurzen Impulsvorträgen soll der Workshop Raum für aktiven Austausch geben. Mithilfe gemeinsam entwickelter Personas werden unterschiedliche Szenarien entwickelt und diskutiert.

Zentrale Fragen sind:

  • User Stories: Wer nutzt open-access.network warum? Welche bestehenden Angebote des Projekts sind besonders wichtig? Welchen Mehrwert bietet open-access.network für verschiedene Nutzer*innen?

  • Open-Access-Transformation: Wo stünden wir ohne das Projekt? Welche Aufgaben liegen vor uns? Wie können die Anforderung unterschiedlicher Nutzer*innen in Zukunft beantwortet werden?

Der Workshop hat zum Ziel, über die Perspektive von open-access.network zu informieren und zu diskutieren, wie die Verstetigung im Community-basierter Betrieb gestaltet werden kann. Die in der Diskussion identifizierten Punkte dienen als Grundlage weitere Austauschaktivitäten im neu gegründeten Verein, die über die Projektförderung hinaus Bestand haben. Denn wo die Förderung des Projekts endet, baut die Community weiter an der Umsetzung der Open-Access-Transformation – fair, gleich und gemeinschaftlich.

Die Teilnehmer*innenzahl auf 30 Personen begrenzt. Es werden ein Moderationskoffer und sechs Stellwände+Pins benötigt.

biografische Angaben:

Martina Benz ist Koordinatorin des BMBF-geförderten Projekts open-acess.network und Referentin für Open Access am KIM der Universität Konstanz, Linda Martin Linda Martin arbeitet am Open-Research-Büro Berlin und ist seit 2020 im Projekt open-access.network tätig. Zu ihren Aufgaben gehören u.a. die Ausgestaltung von Workshops.
Julian Schima ist Mitarbeiter bei open-access.network an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen).