Veranstaltungsprogramm

Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Programmübersicht
Datum: Freitag, 19.09.2025
8:30Öffnung der Registrierung und Konferenzbüro
Ort: Foyer der Universität Konstanz
9:00 - 10:30Session 11: Diamond Open Access: Tools, Technik, Akzeptanz
Ort: Audimax
Moderator/in: Daniel Beucke
 
Vorträge
Stichworte: OA Publizieren, Akzeptanz, Tools, Technologie

„And then in the end it's always a pdf file“

Laura Strub1,2, Dirk Verdicchio1,2, Elio Pellin1,2

1Universitätsbibliothek Bern, Schweiz; 2CRAFT-OA

Im Rahmen des EU-Projektes CRAFT-OA hat die UB Bern semistrukturierte Interviews mit Zeitschriften-Herausgebenden und Plattformbetreibenden aus verschiedenen europäischen Ländern geführt. Bereits eine erste qualitative Auswertung der Interviews (Pellin, Verdicchio, 2024) hat gezeigt, dass insbesondere die Herausgebenden von wissenschaftlichen Zeitschriften das Potential von Publikationsplattformsystemen und Tools nicht optimal nutzen, mit denen sich die Publikationsqualität und Sichtbarkeit erhöhen oder die Redaktionsabläufe verschlanken und Ressourcen schonen liessen. Auffallend war, dass nicht nur fehlende Ressourcen oder mangelnde Schulung als Gründe dafür angegeben wurden.

Um klarere Ergebnisse in Bezug auf die Nutzung von Tools und Publikationsplattformsystemen zu gewinnen, wurden die Interviews mit Daten aus der Diamas-Umfrage ergänzt und für einen zweiten Bericht systematisch auf Motivation bzw. Widerstände in der Akzeptanz von technischen Mitteln ausgewertet. In Anlehnung an die Forschung zur Technologieakzeptanz wurde ein Raster erstellt, der es erlaubte, aus den Interviews ein ganzes Spektrum von relevanten Hindernissen in der technischen Unterstützung des Publikationsprozesses zu gewinnen.

Dabei zeigt sich, dass neben ökonomischen auch soziale Faktoren gewichtige Hemmnisse für die Einführung neuer Tools und Technologien sind: Etablierte Arbeitsabläufe und bestehende technologische Konventionen lassen Herausgebende und Plattformbetreibende zurückhaltend agieren, wenn es um Neuerungen geht. Ebenso kann die Komplexität von technologischen Innovationen und die damit einhergehende Unsicherheit die Einführung neuer Tools und Technologien hemmen. Auch die Vorstellungen von publizistischer Qualität, ideelle Gründe, Unkenntnis der Möglichkeiten oder verfestigte Redaktionsabläufe halten die Herausgebenden davon ab, technische Möglichkeiten im Publikationsprozess voll auszuschöpfen.

Eine Umfrage bei Zeitschriften-Herausgebenden, die an der CRAFT-OA Summer School 2025 teilnehmen, wird es erlauben, die Resultate aus dem Bericht zur Technologieakzeptanz weiter zu schärfen und zu erweitern.

Im Referat werden die Resultate des zweiten Berichts und der Umfrage mit den Zeitschriftenherausgebenden präsentiert – und es wird erste Anregungen dazu geben, wie institutionelle Publikationsdienstleister und Netzwerke fürs Open Access Publizieren Herausgebende motivieren können, technische Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen.

biografische Angaben:

Dr. Dirk Verdicchio leitet die Open-Science-Abteilung der Universitätsbibliothek Bern und ist verantwortlicher für den Beitrag der Universität Bern zu CRAFT-OA.
Dr. Elio Pellin arbeitet im Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Bern. Für CRAFT-OA hat er zusammen mit Dirk Verdicchio Interviews mit Herausgeber*innen und Plattformbetreiber*innen geführt.  Für die DIAMAS-Studie „Institutional publishing in the ERA“ hat er den Country Report für die Schweiz verfasst.
Laura Strub hat an der Universität Bern Soziolinguistik studiert. Sie arbeitet im Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Bern u.a. für den Indexierungsservice von Bern Open Publishing. Für CRAFT-OA verfasst sie den Bericht über die Akzeptanz von Tools und technischen Neuerungen.




Vorträge
Stichworte: Diamond OA, Sustainability, Business Models

The Diamond OA Sustainability Toolsuite

Sona Lisa Arasteh-Roodsary1, Vanessa Proudman2, Anna Hughes3

1OPERAS, Deutschland; 2SPARC Europe; 3Jisc

Ensuring financial sustainability is one of the biggest challenges for Diamond OA journal publishers. To assess the gravity of this challenge and, help Diamond OA publishers, service providers, and funders tackle this issue, the DIAMAS project has developed a sustainability toolsuite.

The more than ten new resources in this toolsuite have been developed based on research conducted within the project's framework. The sustainability toolsuite is available and maintained through the European Diamond Capacity Hub. Within the European Diamond Capacity Hub, it is part of a wider collection of resources that tend to the needs of the Diamond OA community.

The sustainability toolsuite contains a mixture of tools, templates, case studies, and reports that Diamond institutional publishers, service providers, and funders can use in the future to advocate for and support the practical implementation of Diamond OA.

In our presentation, we will walk through the different sections of the toolsuite: “Advocacy Resources”, “Tools” and “Research”. Starting with a brief overview of the research at the foundation of the toolsuite. The presentation will spotlight the advocacy resources and the tools developed to support sustainability, including the interactive “Diamond Open Access sustainability check”, which enables publishers to self-evaluate their financial sustainability. Secondly, the presentation will outline how the Sustainability Toolsuite connects with and complements other tools within the European Diamond Capacity Hub. Finally, it will highlight how various stakeholders (funders, publishers, libraries and service providers) can utilise those resources, and share what future developments are planned.

biografische Angaben:

Sona Arasteh-Roodsary: Open Science Project Officer in ALMASI u. DIAMAS, Policy Officer für den European Diamond Capacity Hub
Vanessa Proudmann, Director SPARC Europe, DIAMAS & ALMASI Project
Anna Hughes, Scholarly Communications and Engagement Officer, DIAMAS Project




Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Technologie, Open Source, Open Journal System

Gut installiert, schon halb publiziert? Technikfortschritte im Diamond Open Access Publizieren

Margo Bargheer, Hanna Varachkina

Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland

Um die Jahrtausendwende formierte sich mit den BBB-Erklärungen die Begrifflichkeit „Open Access“, dessen technische Grundlagen bereits Jahrzehnte früher begann. Flankierend zu Forderungen, freien Zugriff auf Wissenschaftsergebnisse zum Wohle Aller zu ermöglichen, entstanden dafür Open-Source-basierte Plattformen. Waren Repositorien zur Verbreitung fertiger Publikationen vorgesehen, sollte OJS (Open Journal System) den Entstehungsprozess wissenschaftlicher Ergebnisse von Einreichung über Begutachtung, Herstellung bis Verbreitung und Archivierung digital unterstützen. Damit wurde es der Wissenschaft möglich, außerhalb von spezialisierten Verlagssystemen Periodika zu produzieren und verbreiten. 2001 stellte das Public Knowledge Project (PKP) die erste Version vom „Open Journal System“, (OJS) vor, seinerzeit mit schlanken 305 KB. 2016 erschien das 40. und 18 MB starke Release mit enorm erweitertem Funktionsumfang und eröffnete den OJS-Zyklus 3.0. Inzwischen sind über 90 Releases erschienen, der Speicherbedarf beträgt 55 MB. Die Software lebt davon, dass sie Funktionserweiterungen und Anpassungen mit Konfigurationen, Plug-Ins und den Themes ermöglicht. Diese werden von einer breiten Anwendergemeinschaft erstellt und durch PKP für das professionelle Release Management unterstützt. Inzwischen gibt es etwa 44.000 OJS-Anwendungen weltweit, die für Diamond Open Access die wichtigste Software darstellt und als eine Grundvoraussetzung für den weiteren Erfolg des Ansatzes betrachtet werden kann.

In unserem Vortrag erläutern wir die Zusammenhänge von Open Source und dem Ermächtigungspotential des Diamond OA. Wir stellen vor, welche Neuerungen mit Version 3.5 zu erwarten sind, die in 2025 erscheint. Dazu gehören mehrere Entwicklungen aus dem Projekt CRAFT-OA, die auf systematischeren Umgang mit multilingualen Inhalten sowie Anforderungen der DSGVO abzielen. Mit dem Erfolg von PKP, die OJS-Basis von Open Research Europe bereitzustellen, wird OJS weitere Funktionalitäten erhalten. Wir stellen außerdem mehrere Plug-In's vor, die im Projekt CRAFT-OA entwickelt wurden, um Verbreitung und Sichtbarkeit sowie eindeutige Identifikation als Diamond OA zu verbessern. Neben den OJS-basierten Neuerungen werden wir kurz die Janeway Software vorstellen, welche den Kern der Open Library of Humanities bildet.

biografische Angaben:

Margo Bargheer ist gelernte Grafikerin mit einem M.A. in Ethnologie und Medienwissenschaften. Sie leitet die Gruppe "Elektronisches Publizieren" an der SUB Göttingen. Dazu gehören der Universitätsverlag Göttingen, die universitären Repositorien, die Diamond Open Access Journalplattform und andere Service des wissenschaftlichen Publizierens. Sie und ihr Team koordinieren das Projekt CRAFT-OA, das sich der technischen Fortentwicklung des Diamond OA widmet. Margo leitet den AEUP-Vorstand und ist Mitglied im Sounding Board der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Universitätsverlage.

Hanna Varachkina hat einen akademischen Hintergrund in Linguistik, Englischer Philologie und Romanistik. Sie forschte im Bereich der Digitalen Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Seit 2014 ist sie an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek tätig. Aktuell ist sie Task Lead im Projekt CRAFT-OA und Product Owner des Diamond Discovery Hub.


 
9:00 - 10:30Session 12: Organisationsentwicklung
Ort: A701
Moderator/in: Katharina Schulz
 
Vorträge
Stichworte: Open Access, Netzwerk, Kulturwandel, Universitätsbibliothek, Forscher*innen

Netzwerke für eine offene Wissenschaft: Teamwork an der Universitätsbibliothek Zürich

Monika Kriemler Fritsche, Olivier Vogel

Universitätsbibliothek Zürich, Schweiz

Open Access (OA) ist nicht nur eine technische, sondern auch eine organisatorische und kulturelle Herausforderung. Der Erfolg von OA-Initiativen beruht auf der engen Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure, um eine nachhaltige Implementierung von OA-Strategien und die Förderung einer offenen Wissenschaftskultur zu erreichen.

Dieser Vortrag präsentiert den Aufbau eines Netzwerks von Open-Access-Expert*innen als dezentrale Anlaufstelle für OA-Fragen innerhalb der Universitätsbibliothek Zürich (UZH). Angesichts der wachsenden Bedeutung von Open Access an der UZH wird die Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Open Science Services, den Liaison Librarians (LLs) und den Forschenden als Grundlage für die Weitergabe von OA-Wissen genutzt. Das OA-Netzwerk verteilt die Beratungskompetenz auf mehrere Schultern und agiert als Katalysator für die Verbreitung von OA-Themen, sowohl für Forschende als auch für LLs.

Am Beispiel des Geographischen Instituts wird gezeigt, wie Open Access-Praktiken, basierend auf Initiative der LLs und einfachem Rückgriff auf Kompetenzen aus dem OA-Netzwerk, implementiert wurden. Mit der Lancierung von unterschiedlichen Angeboten und Informationskampagnen positionieren sich die LLs den Forschenden als kompetente Ansprechpartner*innen in Publikationsfragen. Eine Erfolgsmessung der einzelnen Maßnahmen erweist sich als schwierig – und bleibt eine Herausforderung. Die gute Resonanz auf die Angebote, die steigende Anzahl Beratungen und der sich allgemein intensivierende Austausch deuten darauf hin, dass sich eine «neue Selbstverständlichkeit» zu etablieren scheint, die Universitätsbibliothek als Partnerin beim OA-Publikationsprozess zu begreifen.

biografische Angaben:

Monika Kriemler Fritsche
(Dipl. Natw. ETHZ)
Universitätsbibliothek Zürich, Rolle: Liaison Librarian Naturwissenschaften

Olivier Vogel
(lic. phil. / MAS in Bibliotheks- und Informationswissenschaft)
Universitätsbibliothek Zürich, Abteilung: Open Science Services, Rolle: Repository Administrator & Koordination Open Access Netzwerk




Vorträge
Stichworte: Open Access, Open Science, R&P-Verträge

Zusammenarbeit zwischen der BFH-Hochschulbibliothek und der Fachstelle Open Science: Synergien und Herausforderungen

Desiree Stalder

Berner Fachhochschule (BFH), Schweiz

Die Förderung von Open Science (Open Access, Open Research Data und Open Source Software) gehört an der Berner Fachhochschule (BFH) zu den strategischen Zielen. Bei der Erarbeitung und Umsetzung spielen die Hochschulbibliothek und die Fachstelle Open Science eine wesentliche Rolle. Allerdings ist die Abgrenzung der Zuständigkeiten nicht immer eindeutig, was insbesondere für Forschende zu Unsicherheiten führen kann.

Die Hochschulbibliothek ist u.a. verantwortlich für die Verwaltung von "R&P"-Verträgen, die Weiterentwicklung von OA inklusive Erarbeiten und Umsetzen von Leitlinien sowie die Beratung von Forschenden hinsichtlich geeigneter Publikationsmöglichkeiten. Zudem verantwortet die Bibliothek das OA- und ORD-Monitoring und arbeitet dabei eng mit den BFH-Data Stewards und dem Finanzcontrolling der BFH zusammen.

Die Fachstelle Open Science hingegen ist für die strategische Ausrichtung in allen OS-Bereichen zuständig. Sie zeichnet sich verantwortlich für die Erarbeitung der OS-Strategie und OS-Policy und setzt diese in Zusammenarbeit mit der BFH-OS-Community (BFH-Hochschulbibliothek, Data Stewards, Fachstelle Datenschutz, Open Source Community etc.) um. Darüber hinaus verwaltet die Fachstelle Open Science Mittel zur Unterstützung von Open Science an der BFH (OS-Fonds) und übernimmt die Rolle des Product Owners für das institutionelle Repositorium ARBOR für BFH-Publikationen, dessen Betrieb jedoch von der Bibliothek sichergestellt wird.

Da die Fachstelle Open Science ursprünglich als Fachstelle Open Access gegründet wurde, bestehen bei Forschenden häufig Unklarheiten hinsichtlich der Zuständigkeiten und ersten Anlaufstellen. Der Vortrag beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen der BFH-Hochschulbibliothek und der Fachstelle Open Science und zeigt auf, wo die Kooperation reibungslos funktioniert, wo sich die Kompetenzen sinnvoll ergänzen und wo Herausforderungen bestehen.

biografische Angaben:

Désirée Maria Stalder
Co-Leiterin Fachstelle Open Science
Berner Fachhochschule

Seit dem 1. Juni 2018 ist Desiree Stalder als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Leiterin der Fachstelle Open Science an der Berner Fachhochschule (BFH) im Vizerektorat Forschung tätig. Zuvor sammelte sie umfangreiche Berufserfahrung an der Universitätsbibliothek Bern (UB Bern), wo sie in verschiedenen Abteilungen als wissenschaftliche Bibliothekarin arbeitete, zuletzt als Leiterin (OPL) der Bibliothek Vetsuisse und Fachreferentin für Veterinärmedizin an der Vetsuisse Bibliothek der Universitätsbibliothek Bern.
Ihr jetziger Tätigkeitsbereich umfasst die Co-Leitung der Fachstelle Open Science, wobei ihre Schwerpunkte in den Bereichen Open Access, Open Science, Projektmanagement, Archivierung, Bibliothekswissenschaft, Wissenschaftskommunikation, Public Engagement sowie Citizen Science liegen.
Desiree Stalder ist studierte Historikerin und hat sich in einem MAS zur wissenschaftlichen Bibliothekarin und Archivarin ausbilden lassen.




Vorträge
Stichworte: HAW, FH, Forschende, Befragung, OA-Transformation

Zwischen Wahrnehmung und Realität: Wie HAWs Open-Access-Herausforderungen begegnen können

Henrieke Walter, Mitte Kristin, Boelter Sarah, Schmidt Thomas

Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Deutschland

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) stehen bei der Umsetzung von Open Access (OA) vor besonderen Herausforderungen. HAWs haben häufig mit begrenzten finanziellen Mitteln und infrastrukturellen Hürden zu kämpfen. Gleichwohl haben HAWs bereits erste Angebote geschaffen. Es stellt sich die Frage, ob diese bereits von den Forschenden wahrgenommen werden.

Der Vortrag zielt darauf ab, die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Forschenden und den tatsächlichen institutionellen Gegebenheiten an HAWs systematisch zu analysieren. Diese Diskrepanzen werden anhand der zentralen OA-Dimensionen – darunter Publikationsfonds, DEAL-Verträge, interne Policies und Drittmittelakquise – übersichtlich dargestellt und es werden Handlungsoptionen für eine verbesserte OA-Transformation aufgezeigt. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen und Strategien zu entwickeln, interne Strukturen und Workflows zu optimieren, um die Informationsdefizite bei den Forschenden zu schließen.

Auf Grundlage unserer Befragung von Forschenden an HAWs im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Open Access an HAWs – Acceptance and Communication“ (OA HAW(C)) sowie ergänzender Open Source-Daten (z. B. oa.atlas) werden die bestehenden Strukturen erfasst. Die gewonnenen Daten ermöglichen es, Kommunikationslücken und Defizite in der institutionellen Unterstützung zu identifizieren.

Die Analyse zeigt, dass vielen Forschenden grundlegende Informationen zu bestehenden Fördermöglichkeiten und internen OA-Strategien fehlen. Gleichzeitig werden strukturelle Lücken offengelegt, die den OA-Transformationsprozess hemmen. So ergab die Befragung beispielsweise, dass fast die Hälfte (45 Prozent) der Forschenden nicht weiß, ob es ein Budget für OA-Publikationen an ihrer Hochschule gibt – ein Indiz für die Notwendigkeit zielgerichteter Informationsmaßnahmen.

Der Vortrag diskutiert abschließend, wie gezielte Kommunikation und eine bessere Vernetzung zwischen den Serviceeinrichtungen der Hochschule und den Forschenden dazu beitragen können, bestehende Diskrepanzen aufzulösen. Abschließend wird aufgezeigt, wie hochschulinterne Strukturen und Workflows so angepasst werden können, dass vorhandene Angebote und Investitionen ihre volle Wirkung entfalten – sowohl an der eigenen Hochschule als auch darüber hinaus.

biografische Angaben:

Henrieke Walter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena im BMBF- geförderten Projekt "OA an HAWs - Acceptance and Communication" (OA HAW(C)).


 
9:00 - 10:30Workshop 21: Mit open-access.network e.V. in die Zukunft – Informieren, vernetzen, fortbilden für die OA-Community
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: open-access.network, Verstetigung, Verein, Open-Access-Transformation

Mit open-access.network e.V. in die Zukunft – Informieren, vernetzen, fortbilden für die OA-Community

Martina Benz1, Linda Martin2, Julian Schima3

1KIM Universität Konstanz, Deutschland; 2Open Research Office Berlin, Deutschland; 3SUB, Universität Göttingen

Die Kompetenz- und Vernetzungsplattform open-access.network unterstützt seit 2007 die Open-Access-Transformation in Deutschland. Das Projekt hat im Rahmen einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Informationsangebot und den Austausch zu Open Access großflächig ausgebaut und organisiert. Mit Ende der Förderung im Dezember 2025 beginnt eine neue Phase: Wir gründen den Verein open-access.network e. V. Wir – das ist die Community, das sind Sie, das seid ihr!

Mission accomplished? Forschung, Lehre und Publikationskultur befinden sich in stetem Wandel: Ob wissenschaftsgeleitetes Publizieren im Diamond Open Access oder der Einfluss von KI - Chancen, Herausforderungen und Handlungsoptionen können besser gemeinsam diskutiert, gemeistert und genutzt werden. Mit der Vereinsgründung sichern wir den Fortbestand von open-access.network als gemeinschaftlich genutzte und gestaltete Infrastruktur.

Umsetzung - Methodik

Der Workshop möchte mit den Teilnehmer*innen diskutieren, welche Rolle open-access.network in der eigenen Arbeit spielt und wie eine Einrichtung ab 2026 an dem Verein, einem Community-Projekt, mitwirken kann.

Neben zwei kurzen Impulsvorträgen soll der Workshop Raum für aktiven Austausch geben. Mithilfe gemeinsam entwickelter Personas werden unterschiedliche Szenarien entwickelt und diskutiert.

Zentrale Fragen sind:

  • User Stories: Wer nutzt open-access.network warum? Welche bestehenden Angebote des Projekts sind besonders wichtig? Welchen Mehrwert bietet open-access.network für verschiedene Nutzer*innen?

  • Open-Access-Transformation: Wo stünden wir ohne das Projekt? Welche Aufgaben liegen vor uns? Wie können die Anforderung unterschiedlicher Nutzer*innen in Zukunft beantwortet werden?

Der Workshop hat zum Ziel, über die Perspektive von open-access.network zu informieren und zu diskutieren, wie die Verstetigung im Community-basierter Betrieb gestaltet werden kann. Die in der Diskussion identifizierten Punkte dienen als Grundlage weitere Austauschaktivitäten im neu gegründeten Verein, die über die Projektförderung hinaus Bestand haben. Denn wo die Förderung des Projekts endet, baut die Community weiter an der Umsetzung der Open-Access-Transformation – fair, gleich und gemeinschaftlich.

Die Teilnehmer*innenzahl auf 30 Personen begrenzt. Es werden ein Moderationskoffer und sechs Stellwände+Pins benötigt.

biografische Angaben:

Martina Benz ist Koordinatorin des BMBF-geförderten Projekts open-acess.network und Referentin für Open Access am KIM der Universität Konstanz, Linda Martin Linda Martin arbeitet am Open-Research-Büro Berlin und ist seit 2020 im Projekt open-access.network tätig. Zu ihren Aufgaben gehören u.a. die Ausgestaltung von Workshops.
Julian Schima ist Mitarbeiter bei open-access.network an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen).


 
9:00 - 10:30Workshop 22: Hey ChatGPT, kannst Du mir helfen?! – KI in der Open Access- und Publikationsberatung
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: Beratungspraxis, Publikationsberatung, Künstliche Intelligenz, Open Access

Hey ChatGPT, kannst Du mir helfen?! – KI in der Open Access- und Publikationsberatung

Ute von Lüpke, Alexandra Jobmann

HafenCity Universität Hamburg, Deutschland

Das Thema Künstliche Intelligenz begegnet uns in der Open Access- und Publikationsberatung in zwei verschiedenen Hinsichten: Auf der einen Seite kann KI die Beratungspraxis effizient unterstützen, auf der anderen Seite wird sie auch von den Autor:innen im Forschungs- und Publikationsprozess vielfältig genutzt. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Thema, die beide in diesem Workshop betrachtet werden sollen. Nach einem kurzen Input möchten wir in einer ersten Arbeitsphase mit den Teilnehmer:innen in parallel arbeitenden Kleingruppen Ideen sammeln, inwiefern wir KI in der täglichen Beratungspraxis einsetzen können. Hierbei steht das freie Brainstorming im Vordergrund: Vom hilfreichen Prompt bis zum konkreten Tool können alle möglichen Vorschläge auf vorstrukturierten Bögen festgehalten werden. Die zweite Arbeitsphase beginnt ebenfalls mit einem kurzen Impulsvortrag, bevor die Teilnehmer:innen sich erneut in der Kleingruppe einfinden. Nun liegt der Fokus auf den Fragen wissenschaftlicher Autor:innen zum KI-Einsatz im Bereich Open Access und Publizieren. Welche Themen werden hier berührt, und welche konkreten Fragen begegnen uns in diesem Bereich? Welche Antworten können wir geben, und wie/wo können wir uns selbst informieren?

Abschließend werden die Ergebnisse der beiden Arbeitsphasen in einer kleinen Zusammenfassung gebündelt vorgestellt und diskutiert. Im Nachgang sollen die gesammelten Ideen, Fragen und Empfehlungen in Form einer digitalen Pinnwand veröffentlicht werden, die dynamisch aktualisiert und weiterentwickelt werden kann.

Der Workshop richtet sich an Kolleg:innen aus der OA- und Publikationsberatung. Die maximale Teilnehmer:innenzahl liegt bei 30 Personen.

biografische Angaben:

Ute von Lüpke ist seit 2024 Referentin für forschungsnahe Services an der HafenCity Universität Hamburg. Nach ihrer Promotion im Fach Geschichtswissenschaft hat sie den weiterbildenden Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität absolviert. Anschließend war sie als Teil des Library Teams an der IU Internationalen Hochschule tätig (Schwerpunkte OA und Publikationsberatung).
Alexandra Jobmann ist stellvertetende Bibliotheksleiterin an der UB der HafenCity Universität Hamburg. Zuvor war sie Projektmitarbeiterin beim Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE und hat dort u.a. die ENABLE!-Community mitgegründet.


 
9:00 - 10:30Workshop 23: Effektive Open-Access-Strategien – aber wie?
Ort: C422
 
Workshops
Stichworte: Open-Access-Strategie, Open Science, Open-Access-Erklärung, Strategieentwicklung, Open-Access-Transformation

Effektive Open-Access-Strategien – aber wie?

Anja Zeltner, Ben Kaden

Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg, Deutschland

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an OA-Professionals und weitere Mitarbeitende in Hochschulen, die in ihren Institutionen mit der Entwicklung und Implementierung von Open-Access- und Open-Science-Strategien betraut sind.

Beschreibung der Idee: In den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelten zahlreiche Institutionen Open-Access-Strategien, um die Transformation hin zu einer offenen Wissenschaft voranzutreiben und den Zielgruppen Handlungsorientierungen zu geben. Diese auf lokale Wirkungen zielenden Strategien stützen sich häufig auf übergeordnete normative Erklärungen (z.B. Berliner Erklärung oder DORA), was mit lokalen pragmatischen Anforderungen zu Reibungen führen kann.

Der Workshop möchte als Auftakt für ein Austauschforum mit der Community Erfahrungen aus der Gestaltung von Open-Access- und Open-Science-Strategien teilen und entsprechende Erkenntnisse der Community zusammentragen. Hierzu stützen wir uns unter anderem auf die 2024 erschienenen Empfehlungen der „Open Science Policies: Eine Handreichung“ (Ferguson, Neufend, Skupien, 2024). Folgende Schlüsselaspekte spielen bei unseren Überlegungen eine Rolle:

  • Inhaltliche Anpassung: Wie verbindet man normative Ansprüche mit praktischen Anforderungen?
  • Strategische Planung: Sind zeitliche Strukturierung (Laufzeiten) und Versionierungen von Strategien sinnvoll und wirkungssteigernd?
  • Wirkung: Welche praktischen Effekte haben Open-Access-Strategien vor Ort?
  • Umsetzung: Wo liegen Grenzen der Transformationsansprüche?
  • Monitoring: Wie kann die Umsetzung effektiv beobachtet und bewertet werden?
  • Anpassung: Wie kann eine Strategie mit sich verändernden Rahmenbedingungen im Wirkungsbereich koordiniert werden?

Struktur und Methode des Workshops: Der Workshop dient dazu, vorhandene Best Practices und Lessons Learned in den Einrichtungen der Teilnehmenden vorzustellen und als weiterführende Gesprächsgrundlage zu teilen. Dies wollen wir mit dem Trivium-Express tun, einer an der Fachhochschule Potsdam neu entwickelten Lern- und Präsentationsmethode, in der in dreiminütigen Präsentationen Erkenntnisse ad hoc erarbeitet und geteilt werden können.

Ziel des Workshops: Der Workshop dient als Auftakt für eine weitergehende Vernetzung zu institutionellen und regionalen Open-Access-Strategien. Er bezieht sich dabei auf das Thema “Open Access als organisatorische und institutionelle Herausforderung” der OA-Tage 2025.

biografische Angaben:

Dr. Anja Zeltner arbeitet seit 2021 als Teamleitung in der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg (VuK).

Die VuK wurde 2021 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg ins Leben gerufen, um die Implementierung der Brandenburger Open-Access-Strategie zu begleiten. In ihrer zweiten Förderphase bis Ende 2028 wird eine Kernaufgabe der VuK sein, diese 2019 verabschiedete Strategie zu evaluieren und Empfehlungen für deren Weiterentwicklung und Umsetzung an den Brandenburger Hochschulen zu erarbeiten.

Ben Kaden arbeitet seit 2021 in der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg.  


 
9:00 - 10:30Workshop 24: Praktiken und Infrastrukturen des Open-Access-Monitorings
Ort: C425
 
Workshops
Stichworte: Open Access, Monitoring, Metadaten, Forschungsinformationen, Publikationsmanagement

Praktiken und Infrastrukturen des Open-Access-Monitorings

Heinz Pampel1, Dorothea Strecker1,2, Lisa-Marie Stein3, Gernot Deinzer4, Bianca Schweighofer4, Bernhard Mittermaier5

1Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland; 2Helmholtz-Gemeinschaft; 3Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY; 4Universität Regensburg; 5Forschungszentrum Jülich

Unter dem Begriff Open-Access-Monitoring wird die Erfassung und Analyse von Informationen, Publikationen, Kosten und weiteren Parametern des Open-Access-Publizierens verstanden. Mit Blick auf Zielmarken sowie auf die ökonomische Dimension der Open-Access-Transformation gewinnt der Umgang mit diesen Informationen weiter an Relevanz.

Dieser Workshop wird gemeinsam von den DFG-geförderten Projekten OA Datenpraxis, openCost und Transform2Open veranstaltet und richtet sich an Professionals, die sich mit Monitoring beschäftigen.

Ziel des Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmenden aktuelle Fragestellungen des Open-Access-Monitorings zu diskutieren. Dabei widmet sich der Workshop den folgenden Handlungsfeldern: (1) die Stärkung der Standardisierung im Bereich des Monitorings, (2) die Förderung von Transparenzinitiativen in diesem Bereich, (3) die Weiterentwicklung der Nachnutzungsmöglichkeiten offener Daten – auch im Kontext der Barcelona Declaration.

Der Workshop beginnt mit einer kurzen Vorstellung der beteiligten Projekte. Anschließend bearbeiten Teilnehmende vorbereitete Impulse im Format World Café. Hierbei diskutieren die Teilnehmenden in Gruppen Fragestellungen zu den oben genannten Aspekten an verschiedenen Stationen im Raum. Anschließend werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen. Als kollaboratives Tool für die Diskussion und Ergebnissicherung wird ein Etherpad verwendet. Die Ergebnisse werden im Anschluss an die Veranstaltung durch die Organisator:innen in einem Blogpost aufbereitet und kommuniziert.

An dem Workshop können maximal 30 Personen teilnehmen. Teilnehmenden wird empfohlen, einen eigenen Laptop mitzubringen.

biografische Angaben:

Prof. Dr. Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für Open Science für das Helmholtz Open Science Office.

Dorothea Strecker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Projekt "OA Datenpraxis" am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

Lisa-Marie Stein studierte Linguistik, Medienwissenschaft und Deutsch (M.A.) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2020 ist sie im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens tätig und ist aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt „openCost“ beim Forschungszentrum DESY in Hamburg beschäftigt.

Dr. Gernot Deinzer leitet die Abteilung IT- und Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek Regensburg, ist Open-Access-Beauftragter der Universität. Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen zum Thema Open Access.

Bianca Schweighofer studierte Germanistik und Medienwissenschaft (M.A.) und ist seit 2021 als Projektkoordinatorin des DFG-Projekts „openCost: automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen“ an der UB Regensburg tätig.

Dr. Bernhard Mittermaier leitet die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. Er hat an der Universität Ulm Chemie studiert und in Analytischer Chemie promoviert. An der Humboldt-Universität zu Berlin erwarb er einen MA (LIS). Arbeitsschwerpunkte sind Open Access einschließlich des Open Access Monitor, Lizenzverhandlungen u.a. im Projekt DEAL und Bibliometrie.


 
10:30 - 11:00Kaffeepause
Ort: Foyer der Universität Konstanz
11:00 - 12:00Keynote 3: Beyond the Marketplace: Community Coordination as a Model for Scholarly Publishing
Ort: Audimax
Moderator/in: Andrea Hacker
Vortragende: Pierre Mounier
Abstract: The integration of scholarly publishing into the global capitalist system brought both benefits and drawbacks. While market forces drove innovation and efficiency, they also created profound inequities based on enclosures, limiting access to research based on financial capacity rather than academic merit. Diamond Open Access (OA) offers a solution to this inequity by removing financial barriers for both readers and authors. However, this raises a critical question: can we abandon the market's "invisible hand" without losing its efficiency? This presentation explores how a community-led coordination model can complement—not replace—the commercial system to build a publishing landscape that is simultaneously efficient, sustainable, and equitable. Bio: Pierre Mounier is co-coordinator of OPERAS Research Infrastructure with Suzanne Dumouchel. He supports cooperation between OPERAS members and contributes to the strategic roadmap of the infrastructure. He is trained in classical studies and social anthropology. Pierre is affiliated to the École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS); head of the international sector of OpenEdition, the French national infrastructure dedicated to open scholarly communication in the SSH, and co-director of the Directory of Open Access Books (DOAB) with Niels Stern. He regularly publishes on digital humanities and open science topics, and more largely on the social and political impact of Information and Communication Technology (ICT).
12:00 - 13:00Verabschiedung und Schluss
Ort: Audimax
12:00 - 13:00Take-Away Buffet
Ort: Foyer der Universität Konstanz
15:00Schließung Konferenzbüro
Ort: Foyer der Universität Konstanz