Veranstaltungsprogramm

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Programmübersicht
Datum: Donnerstag, 18.09.2025
8:30Öffnung der Registrierung und Konferenzbüro
Ort: Foyer der Universität Konstanz
9:00 - 10:30Session 4: Dimensionen von Ungleichheit
Ort: Audimax
Moderator/in: Julia Wermelinger
 
Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, kleine Hochschule, Bibliothek, Bibliodiversität

Bibliodiversität von unten: Die Rolle kleiner Hochschulbibliotheken bei der Förderung der Vielfalt

Alexandra Jobmann, Ute von Lüpke

HafenCity Universität Hamburg, Deutschland

Trotz erheblicher Fortschritte der Open-Access-Bewegung gibt es weiterhin Barrieren, die die Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs für kleine und mittelständische Verlage, Autor*innen aus low-and middle-income countries sowie für bestimmte Disziplinen und Sprachen erschweren. In diesem Zusammenhang soll der Vortrag die Rolle kleinerer Hochschulbibliotheken in den Blick nehmen: Diese können durch ihre Fokussierung auf spezifische Fachgebiete einen Beitrag zur Reduzierung der Barrieren, zum Erhalt der Bibliodiversität und zur Stärkung des Diamond Open Access leisten.

Ihre enge Verbindung zu den spezifischen Fachgemeinschaften ermöglicht es Bibliotheken kleinerer Hochschulen, disziplinäre Unterschiede in den Publikationskulturen zu berücksichtigen und passende Angebote zu entwickeln. Neben der Beteiligung an einzelnen Transformationsverträgen, die gerade an solchen Einrichtungen das Informationsportfolio enorm erweitern, unterstützen kleine wissenschaftliche Bibliotheken oft auch individuelle (Diamond-) Open-Access-Publikationsprojekte. Diese bieten Plattformen für innovative und interdisziplinäre Forschung und erhöhen so die Sichtbarkeit und Reichweite von Forschungsergebnissen, die sonst möglicherweise übersehen würden. (Diamond-) Open-Access-Projekte können meist durch deutlich überschaubarere Summen substantiell gefördert werden, verlangen in der Regel keine Autor*innengebühren und bieten Forschenden zusätzliche Veröffentlichungswege abseits ausgetretener Publikationspfade an. So können die jeweiligen fachspezifischen Kommunikations- und Publikationswege bei der Open-Access-Transformation bewahrt werden.

Im Beitrag soll betont und diskutiert werden, warum gerade kleine Hochschulbibliotheken durch ihre spezifische Ausrichtung und ihre Unterstützung des Diamond Open Access einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationswesen leisten können. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiveren und vielfältigeren Wissenschaftssystem, das die Bedürfnisse und Perspektiven unterschiedlicher Fachkulturen berücksichtigt.

biografische Angaben:

Alexandra Jobmann ist stellvertetende Bibliotheksleiterin an der UB der HafenCity Universität Hamburg. Zuvor war sie Projektmitarbeiterin beim Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE und hat dort u.a. die ENABLE!-Community mitgegründet.

Ute von Lüpke ist seit 2024 Referentin für forschungsnahe Services an der HafenCity Universität Hamburg. Nach ihrer Promotion im Fach Geschichtswissenschaft hat sie den weiterbildenden Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität absolviert. Anschließend war sie als Teil des Library Teams an der IU Internationalen Hochschule tätig (Schwerpunkte OA und Publikationsberatung).




Vorträge
Stichworte: Epistemische Ungerechtigkeit, Bibliodiversität, Barrieren, Diversität

Barrieren für schwach-affiliierte Autor:innen erkennen und mindern - Ergebnisse einer Mixed-Method-Studie

Nataliia Kaliuzhna, Zeynep Aydin, Christian Hauschke

Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland

Der Zugang zu veröffentlichter wissenschaftlicher Literatur durch Lesende ist seit Beginn Kernthema der Open-Access-Bewegung. Während sich der ursprüngliche Fokus auf den Zugang für Lesende richtete, rücken zunehmend auch die Bedingungen für Autor:innen in den Blick. Hürden für Autor:innen sind zwar auch schon im Bethesda Statement on Open Access Publishing von 2003 erwähnt, werden jedoch oft nur sekundär betrachtet. Diese Hürden treffen verschiedene Gruppen von Autor:innen verschieden stark. Diejenigen, die nicht mit einer sozio-ökonomisch privilegierten Institution affiliert sind – auch genannt weakly affiliated researchers –, haben meist die größten Hindernisse zu überwinden, um ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Dies sorgt für eine Verengung des wissenschaftlichen Diskurses und eine Ausgrenzung dieser Forschenden, die als testimoniale epistemische Ungerechtigkeit bezeichnet wird – also die systematische Abwertung von Erfahrungs- oder Wissensbeiträgen aufgrund der sozialen Position des Forschenden (Fricker, 2007). Weakly affiliated researchers sind unter anderem unabhängig Forschende, Bürgerwissenschaftler:innen, aber auf diejenigen, die zwar im Rahmen ihrer Tätigkeit in oder für eine Firma, Non-Profit-Organisation oder Hochschule forschen, bei der Veröffentlichung jedoch nicht unterstützt werden. In einem mehrphasigen Projekt wurden in einem Literature Review 82 Barrieren ermittelt, mit Interviews validiert und in einer Online-Befragung empirisch gestützt, um wesentliche Barrieren zu identifizieren und genauer beschreiben zu können. Darüber hinaus wurden in Expert:innen-Interviews mit Journal-Verantwortlichen ermittelt, welche Maßnahmen seitens der Journals getroffen werden, um die hier gegebenen epistemische Ungerechtigkeit zu mindern. Im Vortrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und Empfehlungen für die Inklusion marginalisierter Autor:innen gegeben.

biografische Angaben:

Nataliia Kaliuzhna ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt IDAHO an der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Darüber hinaus ist sie Doktorandin an der Nationalen Universität für Kultur und Kunst in Kiew. Bevor sie zur TIB kam, arbeitete sie an der Staatlichen Wissenschaftlichen und Technischen Bibliothek der Ukraine, wo sie an mehreren Projekten zur Förderung von Open-Science-Praktiken in der Ukraine beteiligt war. Insbesondere spielte sie eine Rolle bei der Entwicklung eines Fahrplans für die Anwendung der FAIR-Datengrundsätze auf Forschungsinformationen in offenen Infrastrukturen, koordinierte die Bildung von ORCID-Ukraine-Konsortien und arbeitete an der nationalen CRIS-Einführung.

Zeynep Aydin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Informationsbibliothek (TIB), wo sie an innovativen Projekten in den Bereichen Digital Humanities und Data Science mitarbeitet. Sie ist aktiv in das IDAHO-Projekt involviert, das darauf abzielt, eine integrative, gerechte und vielfältige Open-Access-Publikationskultur zu fördern, indem es die Herausforderungen untersucht, mit denen Forscher mit schwachen institutionellen Bindungen beim Open-Access-Publizieren konfrontiert sind. Außerdem arbeitet sie am KOMET-Projekt, das sich auf die Verbesserung des Wissensmanagements und die Erleichterung der kollaborativen Forschung im digitalen Zeitalter konzentriert. Sie wurde 2024 am Center of Middle Eastern Studies (CNMS) der Philipps-Universität Marburg promoviert, wo sie an dem von der EU geförderten Marie-Sklodowska-Curie-Aktionsprojekt mit dem Titel „Mediating Islam in the Digital Age“ (MIDA) beteiligt war.  

Christian Hauschke arbeitet seit 20 Jahren in verschiedenen wissenschaftlichen Bibliotheken in unterschiedlichen Positionen unter anderem an den Themen Open Access, Open Science und offene Forschungsinformationen. Er koordiniert seit 2016 als Mitglied des Open Science Lab die VIVO-Aktivitäten der TIB. Seitdem beteiligt er sich an verschiedenen Aktivitäten und Projekten rund um offene Forschungsinformationen, Linked (Open) Data, Open Science und das Open Source Forschungsinformationssystem VIVO. Er leitet die Lab Group Open Research Information, die 2020 gegründet wurde.




Vorträge
Stichworte: Globaler Süden, Bibliometrie, OA-Policy, Impact, Hochschulen

Wirkung von Open Access auf ausgewählte Länder des Globalen Südens im Verlauf der letzten 20 Jahre

Dirk Tunger1,2, Johanna Krolak1, Angie Knebel1, Ursula Arning1

1TH Köln, Deutschland; 2Forschungszentrum Jülich GmbH, Projektträger Jülich, Deutschland

Im Zentrum des Beitrags steht die Frage nach der Wirksamkeit von Open Access (OA) in Brasilien, Mexiko und Südafrika. Anhand einer bibliometrischen Analyse der Publikationsaktivitäten und der Gegenüberstellung dieser Ergebnisse mit den OA-Policies lokaler Hochschulen in den drei genannten Ländern werden repräsentativ die entsprechenden Schlüsse auf die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden gezogen. Die Analyse findet vor allem vor dem Hintergrund folgender Fragestellungen statt:

1. Zu welchen Zeitschriften haben die untersuchten Länder im GS Zugang?

2. Wie haben sich die Forschungsaktivitäten im Globalen Süden entwickelt?

3. Welche Wirkung in Form von Zitationsindikatoren kann für die Forschung im Globalen Süden im Vergleich mit internationalen Benchmarks erzielt werden?

4. In welcher Sprache publizieren Autoren des Globalen Südens?

5. Wie haben sich Kooperationsaktivitäten und -netzwerke des Globalen Südens entwickelt?

Die Ergebnisse liefern einen Beitrag zur institutionellen und zeitlichen Entwicklung und Verankerung von Open Access im Globalen Süden sowie deren mögliche Übertragbarkeit auf Hochschulen in Deutschland. Sie sind Teil des Projektes “Die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden erforschen – Erkenntnisse in die gelebte Praxis der TH Köln beispielhaft umsetzen (WO–TH K)“, welches zu den allgemeinen Zielen von OA sowie zu deren zunehmender institutioneller und soziokultureller Verankerung und Anerkennung in der deutschen Wissenschafts- und Forschungspraxis beiträgt, indem es durch innovative Ansätze OA breitenwirksam umsetzt und die Nachnutzbarkeit der Erkenntnisse sicherstellt.

biografische Angaben:

Dirk Tunger ist Informationswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Köln im Projekt WO-TH K und im Projektträger des Forschungszentrums Jülich mit Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation und Bibliometrie.

Ursula Arning, Professorin für Open Access und Management an der TH Köln und Leiterin des Bereichs Open Science bei ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften.

Johanna Krolak, Dipl. Volksw. & Dipl. Betriebsw., wissenschaftliche Mitarbeiterin der TH Köln sowie kaufmännische Geschäftsführung des kombabb-Kompetenzzentrums NRW.

Angie Knebel ist Student*in an der TH Köln in dem Studiengang "Bibliothek und digitale Kommunikation" und arbeitet als WHK für das Projekt WO–TH K.


 
9:00 - 10:30Session 5: Qualitätssicherung
Ort: A701
Moderator/in: Andreas Ferus
 
Vorträge
Stichworte: Open Access, Predatory Publishing, Qualität, Evaluierung

Open Access und Qualität - Die NAVIA-Plattform zur Evaluierung der Qualität wissenschaftlicher Open-Access-Zeitschriften

Susanne Luger1, Gabriela Miechtner2, Edith Leitner3, Leonhard Suchenwirth4

1Johannes Kepler Universität Linz, Österreich; 2BOKU University; 3Mozarteum University Salzburg; 4TU Wien Bibliothek

In der Open-Access-Transformation werden zumeist die Vorteile von Open Access betont, aber seltener die von der UNESCO beschriebenen "unintended negative consequences" adressiert, wozu unter anderem Predatory Publishing zählt. Dieses Thema ist an österreichischen Forschungseinrichtungen in unterschiedlichem Ausmaß präsent und es beschäftigen sich einzelne Mitarbeitende aus Bibliotheken und Forschungsservice aus verschiedenen Anlässen mit dieser Thematik, sei es im Rahmen der Open-Access-Förderung, des Repositorienmanagements oder der Forschungsdokumentation.

Auf Betreiben der Vizerektor*innen der teilnehmenden Institutionen wurde im Projekt AT2OA² das Teilprojekt "Predatory Publishing" inkludiert. Dieses beschäftigte sich seit 2021 intensiv mit dem Thema und hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die gängige Praxis und den aktuellen Diskussionsstand kritisch zu reflektieren, um einen neuen, nachhaltigen Ansatz zu entwickeln, da festgestellt wurde, dass:

- es sehr unterschiedliche Wissensstände und Herangehensweisen gibt, Zeitschriften auf ihre Qualität zu prüfen.

- es keine gemeinsame Praxis und keine gemeinsam angewandten Standards gibt, Qualität bzw. Predatory Practices zu identifizieren.

- der Versuch Zeitschriften als eindeutig „gut“ oder „schlecht“ einzuteilen zu kurz greift.

- Zeitschriften zu analysieren zeitaufwändig ist.

- lokal stattfindende Dokumentation selten geteilt wird und es an Kooperation fehlt.

Als Ergebnis dieses Prozesses wurde ein webbasiertes Analysetool, die NAVIA-Plattform, entwickelt, welches den identifizierten Anforderungen gerecht wird. Begleitet wurde die Entwicklung von einem Austausch mit DOAJ, Datenbankbetreibern sowie Entwicklern ähnlicher Tools. Zielgruppe für diese kollaborative Plattform sind zunächst Kolleg*innen in Bibliotheken und Forschungsservices. Einerseits liefern die Analysen den Kolleg*innen eine Basis für eine faktenbasierte Beratung und andererseits eine Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage für die Forschenden in ihrer Publikationstätigkeit.

In diesem Vortrag werden die Problemstellungen, Grundlagen und das Einsatzgebiet sowie der Entstehungsprozess nachgezeichnet und ein kurzer Blick in die Plattform geworfen.

biografische Angaben:

Susanne Luger leitet das Team Lizenzmanagement und Wissenschaftsservice an der Bibliothek der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich, wo sie sich hauptsächlich mit Open Access, einschließlich transformativer Verträge, Publikationsfonds und Repositorienmanagement sowie dem allgemeinen Bereich des wissenschaftlichen Publizierens beschäftigt. In den letzten vier Jahren leitete sie ein österreichweites Projekt zum Thema Predatory Publishing, das seine Fortsetzung in der wissKomm Community of Practice findet.

Gabriela Miechtner ist FIS/CRIS Mangerin im Forschungsservice der BOKU University in Wien und dort zuständig für das Thema Predatory Publishing. In den letzten vier Jahren war sie Teil des Projektes Austrian Transition to Open Access 2 und ist Mitglied der wissKomm Community of Practice.

Leonhard Suchenwirth arbeitet als Fachreferent an der TU Wien Bibliothek für die Sacherschließung zuständig, darüber hinaus im Bereich Informationsvermittlung, und ist Mitlgied der WissKomm Community of Practice.




Vorträge
Stichworte: Wissenschaftsblogs; Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftsblogs als nachhaltiges Diamond Open Access Publikationsmedium – Herausforderungen und Perspektiven

Catharina Ochsner, Heinz Pampel

Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

Wissenschaftsblogs sind ein frei zugängliches und niedrigschwelliges Medium der Wissenschaftskommunikation, sowohl für Blogger:innen als auch Rezipient:innen. Im Vergleich zu traditionellen akademischen Publikationsformaten sind Wissenschaftsblogs eine zugängliche, für Nutzende und Blogger:innen meist kostenfreie oder kostengünstige, schnelle, offene und informellere Art der Kommunikation von Forschungsergebnissen im Sinne von Open Access. Allerdings existieren noch wenige Strukturen, die Wissenschaftsblogs und ihre Inhalte flächendeckend langfristig sichern oder in Informationsinfrastruktureinrichtungen und deren Dienste integrieren. Zudem ist trotz der Barrierefreiheit von Wissenschaftsblogs auch ihre Rolle als Open Access Publikationsformat ungeklärt.

Das Projekt Infra Wiss Blogs (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft) unterstützt Wissenschaftsblogger:innen und Informationsinfrastruktureinrichtungen bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung der dauerhaften Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Blogs in Deutschland. Basierend auf den Ergebnissen zweier Studien, die im Rahmen des Projekts Infra Wiss Blogs durchgeführt wurden, werden im Vortrag Erkenntnisse über die institutionelle Integration von deutschen Wissenschaftsblogs vorgestellt und diskutiert. Basierend auf einer Datenerhebung von über 800 deutschen Wissenschaftsblogs zeigen wir zunächst, wie Wissenschaftsblogs bereits in Informationsinfrastrukturen integriert sind. Des Weiteren präsentieren wir die Ergebnisse eine Interviewstudie mit Wissenschaftsblogger:innen, in der Anforderungen von Wissenschaftsblogger:innen an Informationsinfrastrukturen für die langfristige Zugänglichkeit von Wissenschaftsblogs ermittelt wurden. Auf Basis dieser Ergebnisse diskutieren wir, welche Maßnahmen notwendig sind, um Wissenschaftsblogs als anerkanntes, nachhaltiges Diamond Open Access Publikationsmedium zu etablieren. Dabei werden sowohl technische als auch organisatorische Lösungen vorgestellt, die eine bessere Sichtbarkeit, Langzeitarchivierung und Integration in bestehende Open-Access-Infrastrukturen ermöglichen.

biografische Angaben:

Catharina Ochsner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Infra Wiss Blogs- Kooperative Informationsinfrastruktur für wissenschaftliche Blogs", welches bloggende Forschende und Informationsinfrastruktureinrichtung bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung der dauerhaften Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Blogs in Deutschland unterstützt.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für das Helmholtz Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft.




Vorträge
Stichworte: MDPI, Publikationsfonds, eingeschränkte Förderung, Erfahrungen

Beschränkte Förderung von MDPI-Artikeln – eine Bilanz nach zwei Jahren

Tobias Pohlmann

Universitätsbibliothek Kassel, Deutschland

Vor zwei Jahren stellte die UB Kassel auf den OA-Tagen eine Umfrage unter Forschenden der Universität Kassel zu deren Wahrnehmung des OA-Verlags MDPI vor. Die Ergebnisse veranlassten die UB dazu, die Förderung von MDPI-Artikeln aus ihrem OA-Fonds ab Oktober 2023 einzuschränken. Knapp die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Universitäten in Deutschland haben sich trotz eines Rabatts von bis zu 30% gegen eine Teilnahme an der nationalen Publikationsvereinbarung mit MDPI ab 2025 entschieden, was eine verbreitete Skepsis gegenüber diesem Verlag widerspiegelt. Bisher haben jedoch nur wenige deutsche Universitäten die Förderung von Artikeln in MDPI-Zeitschriften beschränkt. Die UB Kassel fördert nur noch Artikel in MDPI-Zeitschriften auf fachspezifischen Positivlisten, zu deren Erstellung die Forschenden der jeweiligen Fachdisziplinen jeweils bis zu 20 Titel benennen konnten. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Erfahrungen, die die UB Kassel mit dieser Maßnahme gemacht hat, und beleuchtet dabei Aspekte wie die Akzeptanz unter Forschenden und die Auswirkungen auf die Anzahl geförderter und abgelehnter MDPI-Artikel. Zudem werden die rückläufige Entwicklung der MDPI-Artikelzahlen an der Universität Kassel und anderen Einrichtungen mit und ohne einschränkende Fördermaßnahmen vergleichend betrachtet und Argumente für und gegen eine solche Einschränkung diskutiert.

biografische Angaben:

Studium Bauingenieurwesen (TU Darmstadt, Abschluss 2005)
Promotion (TU Braunschweig, Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, 2010)
Bibliotheksreferendariat (TIB Hannover, BSB München, 2010 bis 2012)
Fachreferent für Bauingenieurwesen und Maschinenbau und Open Access-Beauftragter an der UB Kassel seit 10/2012


 
9:00 - 10:30Workshop 10: Open Access als organisatorische und institutionelle Herausforderung
Ort: C358
 
Workshops
Stichworte: Open Access; Offene Infrastrukturen; Nicht-kommerzielle Infrastrukturen

Open Access als organisatorische und institutionelle Herausforderung

Olaf Siegert1, Heinz Pampel2, Bernhard Mittermaier3, Michael Geuenich4, Julia Boltze-Fütterer5, Gernot Deinzer6, Silke Weisheit6

1ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Deutschland; 2Humboldt-Universität zu Berlin; 3Forschungszentrum Jülich; 4Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG; 5Zuse-Institut Berlin (ZIB) / Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin- Brandenburg (KOBV); 6Universitätsbibliothek Regensburg

Offene Infrastrukturen spielen eine wichtige Rolle für die wissenschaftsgeleitete Weiterentwicklung von Open Access. Eine der größten Herausforderungen dabei ist die nachhaltige Finanzierung dieser Infrastrukturen, die nicht nur wissenschaftliche Communities als Nutzende sowie Bibliotheken als Betreibende dieser Infrastrukturen betrifft, sondern auch die Institutionen, die sich an der Finanzierung beteiligen. Dabei stellt insbesondere der Übergang von der kurzfristigen Projektfinanzierung zu einer langfristig tragfähigen Finanzierung für viele der Infrastrukturen und Dienste eine erhebliche Hürde dar.

In Deutschland hat die Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Jahr 2024 eine Studie zur Finanzierung von Open-Access-Infrastrukturen veröffentlicht, die deutlich aufzeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Auf globaler Ebene wurde zudem die „Global Sustainability Coalition for Open Science Services“ (SCOSS) gegründet, die an nachhaltigen Lösungen für diese Herausforderungen arbeitet.

Im Rahmen unseres Workshops werden wir diese aktuellen Entwicklungen sowie praxisorientierte Erfahrungen zur nachhaltigen Finanzierung vorstellen und diskutieren. Kurze Impulsreferate bieten dabei Einblicke in wichtige Themen wie die Allianz-Studie, DeepGreen, die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB), Infra Wiss Blogs, den Open-Access-Monitor und SCOSS. Nach den Impulsen kommen die Teilnehmenden an Thementischen in einem interaktiven Format zusammen, um Finanzierungsansätze zu reflektieren und deren Perspektiven im globalen Informationsversorgungssystem zu analysieren. Ziel des Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmenden, in einem partizipativen Format an Thementischen, neue Ideen und Strategien zur nachhaltigen Finanzierung von Open-Access-Infrastrukturen in Deutschland zu entwickeln. Als Workshopmethode wird „Pecha Café“ genutzt, also eine Mischung aus kurzen Impulsvorträgen (‚Pecha Kucha‘) und anschließender Vertiefung bestimmter Aspekte an Thementischen in mehreren Etappen (‚World Café‘).

Die Ergebnisse des Workshops werden durch die Organisatoren dokumentiert und veröffentlicht.

biografische Angaben:

Dr. Gernot Deinzer leitet die Abteilung IT- und Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek Regensburg, ist Open-Access-Beauftragter der Universität. Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen zum Thema Open Access.

Michael Geuenich ist wissenschaftlicher Referent bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und arbeitet dort in der Gruppe “Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme” (LIS). Er ist u.a. zuständig für das Förderprogramm “Infrastrukturen für wissenschaftliches Publizieren” sowie für die Themen Open-Access-Monographien, Scholar-led-Publizieren und Diamond-Open-Access-Infrastrukturen.

Dr. Bernhard Mittermaier leitet die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. Er hat an der Universität Ulm Chemie studiert und in Analytischer Chemie promoviert. An der Humboldt-Universität zu Berlin erwarb er einen MA (LIS). Arbeitsschwerpunkte sind Open Access einschließlich des Open Access Monitor, Lizenzverhandlungen u.a. im Projekt DEAL und Bibliometrie.

Prof. Dr. Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für Open Science bei Helmholtz.

Julia Boltze-Fütterer hat einen Master-Abschluss in Information Science von der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie arbeitet seit 2018 am Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg als Projektkoordinatorin im DeepGreen-Team.

Olaf Siegert leitet an der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft die Abteilung Publikationsdienste und ist deren Open-Access-Beauftragter. Er ist bereits seit vielen Jahren in den Themengebieten Open Access und Wissenschaftliches Publizieren aktiv, u.a. im Rahmen diverser Dienste und Projekte wie dem Fachrepository Econstor, aber auch in nationalen und internationalen Gremien.

Silke Weisheit ist Wirtschaftsinformatikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Sie leitet an der Universitätsbibliothek Regensburg die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und das Sachgebiet EZB/DBIS. Sie ist seit vielen Jahren im Bereich elektronische Ressourcen und Open Access aktiv und engagiert sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, darunter die AG Systemlandschaft E-Ressourcen und die DACHELA Facharbeitsgruppe KB-Content.


 
9:00 - 10:30Workshop 11: Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Finanzierungslösungen

Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell

Fabian Hennig1, Anke Butz2, Anita Eppelin1, Simone Franz1, Sebastian Schaarschmidt3, Karin Stork4

1TIB, Deutschland; 2DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation; 3SLUB Dresden; 4KIM Konstanz

Diamond Open Access (OA) als Ungleichheiten reduzierende Alternative zu kommerziellen OA-Modellen bedarf eines nachhaltigen Finanzierungsmodells, um dauerhaft in der Publikationslandschaft zu bestehen. Dieser zentralen Herausforderung stellen sich konsortial finanzierte Modelle. Inzwischen haben bspw. KOALA (TIB und SLUB), OACIP (Lyrasis), edu_consort_oa (DIPF) und OLEKonsort (ZBW) konsortial finanzierte Publikationen realisiert. Gleichwohl stellen sich folgende grundlegende Fragen:

  • Wie zukunftsfähig ist konsortiale Finanzierung von Diamond OA?
  • Wie kann das Konzept skaliert werden und auch im großen Maßstab und grenzüberschreitend funktionieren?
  • Welche Faktoren beeinflussten das Konzept?
  • Welche (finanziellen) Unterstützungsstrukturen braucht es national und international, um die Equity zu gewährleisten?
  • Wie wird das konsortial finanzierte Modell den unterschiedlichen Bedürfnissen von Bibliotheken und Journals gleichermaßen gerecht?
  • In welchem Verhältnis steht die Bündelung von Journals zur Unterstützung von Bibliodiversität und zu den Transformationsverträgen?
  • Welche Rolle spielen Verlage in diesen Modellen?

In einem praxisorientierten Workshop diskutieren wir diese Fragen ganz offen, erarbeiten Zukunftsvisionen für die konsortiale Finanzierung von Diamond Open Access und evaluieren diese hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit. Im partizipativen Format des "World Cafés" entwickeln wir - differenziert nach Umsetzungswahrscheinlichkeit im (inter-)nationalen und fachspezifischen Kontext - gemeinsam tragfähige Lösungen für die nachhaltige Etablierung von Diamond OA. Dabei wird nach einer Einführung ins Thema an Tischen in wechselnder Zusammensetzung diskutiert, um am Ende zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen. Diese Themen werden zentral zusammengetragen und dargestellt.

Zielgruppe dieses Workshops sind OA Professionals, Fachreferent*innen, Verantwortliche für Publikationsservices, Personen in Leitungs- und Entscheidungspositionen, Herausgebende von Fachzeitschriften, (Uni-)Verlagsvertretungen, Verhandler*innen von Verträgen mit OA-Bezug und natürlich alle anderen Interessierten.

biografische Angaben:

Anke Butz ist wiss. Mitarbeiterin beim FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Sie betreut den Aufbau einer OA-Publikationsplattform und unterstützt bei E-Book- und Zeitschriften-Crowdfundings (FID, BMBF-Projekt edu_consort_oa).
Anita Eppelin ist an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Themenfeld Open Access tätig. Zuvor hat sie in der Leibniz-Gemeinschaft und im wissenschaftlichen Verlagswesen Kenntnisse und Erfahrungen zum wissenschaftlichen Publizieren und Informationsinfrastrukturen gesammelt.
Simone Franz ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Im Projekt KOALA-AV der TIB verantwortet sie den Aufbau von Konsortialstellen zur gemeinschaftlichen Finanzierung von Diamond Open Access Journals. Zudem ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Database Management im Projekt Prize Papers. Erschließung – Digitalisierung – Präsentation der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zuständig.
Fabian Hennig ist wissenschaftlicher Bibliothekar und Projektkoordinator im BMBF-Projekt KOALA-AV an der TIB in Hannover.  Dort verantwortet er Abläufe konsortialer Diamond OA-Finanzierung und entsprechende internationaler Vernetzung.
Sebastian Schaarschmidt ist Koordinator für elektronische Ressourcen und KOALA-SLUB an der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Er ist im Bereich Bestandsentwicklung von Ebooks, E-Journals und Datenbanken tätig und beschäftigt sich darüber hinaus insbesondere mit konsortialer Diamond OA-Finanzierung.
Karin Stork ist Projektmitarbeiterin am Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz in den Projekten OA-Network sowie KOALA-AV. Sie beschäftigt sich in beiden Projekten mit Finanzierungsmodellen für Open Access Publikationen.


 
9:00 - 10:30Workshop 12: Scaling Small in der Praxis: Horizontale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Open Values und Interoperabilität zur Unterstützung offener Workflows für Open-Access-Bücher
Ort: C425
 
Workshops
Stichworte: workflows, AG Universitätsverlage, Infrastrukturen, Kollaboration, open data

Horizontale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Open Values und Interoperabilität zur Unterstützung offener Workflows für Open-Access-Bücher – AG Universitätsverlage und Copim

Marco Winkler1, Maxi Kindling2, Bernhard Schubert3, Elisabeth Stadler4, Oliver Krüger5, Jordy Findanis6, Joe Deville7, Kevin Sanders7, Kira Hopkins8, Toby Steiner9, Sebastiano Sali6

1Universitätsverlag Potsdam; 2Berlin Universities Publishing; 3Universität Wien; 4Graz University Library Publishing; 5Hamburg University Press; 6OAPEN Foundation, The Netherlands; 7Open Book Collective, United Kingdom; 8Birkbeck, University of London, United Kingdom; 9Thoth Open Metadata, United Kingdom

Der Workshop gibt Einblicke in die laufenden Aktivitäten von Open-Access-Hochschulverlagen der AG Universitätsverlage in Kooperation mit der Copim Community zur Einführung offener Publikationsworkflows. Beispielhaft geben Berlin Universities Publishing und der Universitätsverlag Potsdam einen Überblick über bisherige Projektschritte. Die non-profit Infrastrukturen für OA-Bücher Open Book Collective, OAPEN, Opening the Future, und Thoth Open Metadata stellen Kooperationsmöglichkeiten vor. Die beteiligten Verlage setzen auf eine wertegeleitete Kooperation mit gemeinnützigen Infrastrukturen und offenen Standards. Dabei werden Aspekte von Finanzierung und Community-Building (durch das Open Book Collective & Opening the Future), Produktionsworkflows (OMP & OJS via PKP), offener Metadatenverwaltung und -bereitstellung (Thoth), Hosting und Indexing (OAPEN & Thoth), Auffindbarkeit (DOAB & Thoth), Archivierung (CLOCKSS/Portico via OAPEN; Thoth Open Archiving Network) sowie Nutzungsmonitoring von Open-Access-Büchern (OPERAS Metrics) beleuchtet. Im Zentrum steht dabei die Implementierung von open data, offenen Standards sowie interoperablen Diensten. Mit dem durch Copim praktizierten Prinzip des Scaling Small wird somit eine gemeinschaftliche Öffnung hin zu einem robusteren, nachhaltigeren und gerechteren Ökosystem für Open-Access-Bücher möglich.

Nach einer einführenden Präsentation der Workflow-Kontexte durch die beteiligten Institutionen laden wir zur offenen Diskussion der verschiedenen Themenbereiche ein, um mehr über die Hintergründe, Bedürfnisse und Empfehlungen der Community zu erfahren. Ziel ist es, die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Arbeitsabläufe auch in anderen nationalen und lokalen Kontexten mit deren entsprechenden Besonderheiten zu prüfen.

Anhand verschiedener Thementische, die sich an den Themengruppen der AG Universitätsverlage orientieren und die oben genannten Aspekte – von gemeinschaftlicher Finanzierung bis zur Langzeitarchivierung von OA-Büchern – näher beleuchten, wird Raum für tiefergehenden fachlichen Austausch gemeinsam mit beteiligten Verlagen und Infrastrukturanbietern eröffnet. Nach 20 Minuten wird zum Wechsel zu einem weiteren Thementisch aufgerufen.

Die im Workshop gesammelten Ergebnisse werden auch für nationale Unterstützungsstrukturen für Diamond OA von Relevanz sein. Beiträge erfolgen sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache.

biografische Angaben:

Marco Winkler is a member of the Research and Publication Support Department at Potsdam University Library and coordinates open access publication projects at Universitätsverlag Potsdam. There he implements open single source XML workflows and is involved in a requirements analysis for open workflow management systems in the OA-WFMS research project.

Maxi Kindling is an Open Research enthusiast and information scientist. She is head of the Publication Services Department at the University Library of Technische Universität Berlin,  Berlin, where the book division of the open access publisher Berlin Universities Publishing (BerlinUP) is based.

Bernhard Schubert (Universität Wien) is deputy head of the Open Access Office at the University of Vienna and also works as a lecturer for descriptive cataloguing at the Vienna University Library and the University and State Library Tyrol. He has been active in the Open Access movement in Austria and beyond since 2015. His main interest currently lies in the area of scholar-led Diamond OA publishing. ORCID: https://orcid.org/0000-0003-1748-9087

Elisabeth Stadler (Graz University Library Publishing) is a member of the Publication Services department at Graz University Library. She is responsible for Graz University Library Publishing, the Diamond Open Access publishing house. She manages book projects from submission to dissemination and promotion.

Oliver Krüger, (Hamburg University Press)  is responsible for the Open Access journal hosting at Hamburg University Press, the publishing service of the Hamburg State and University Library. He is also active in various working groups in the field of journal hosting and Open Journal Systems.

Jordy Findanis is project manager at the OAPEN Foundation, which runs the OAPEN Library, the Directory of Open Access Books (DOAB), and the OAPEN OA Books Toolkit. Jordy’s main tasks at OAPEN include publisher outreach. He also represents DOAB in the Copim Open Book Futures project. He has fifteen years of experience within academic publishing, working as an editor at a university press in Copenhagen, Denmark.

Joe Deville is Professor in Science and Technology Studies at Lancaster University and Managing Director of the Open Book Collective. He is currently leading the Copim Open Book Futures project, which is developing a fairer, more sustainable and more diverse ecosystem for the production, funding, and preservation of Open Access books. He is also a co-founder and co-editor of Mattering Press, a Diamond Open Access book publisher and UK-registered charity.

Kevin Sanders is a longstanding, critical advocate of the nebulous concept of openness in the context of the academy. Recently, for many years, he developed and supported institutional strategies to enhance open access at multiple HEIs as a Scholarly Communications Manager. Kevin has particular interests in the politics of information, digital rights, and privacy, and he has exclusively published works on a number of open access platforms. Kevin co-founded and co-operated the Journal of Radical Librarianship.

Kira Hopkins is a Scholarly Publishing Outreach Officer at Copim Open Book Futures (Birkbeck College, University of London). In this capacity they implement Opening the Future, a Diamond OA revenue model for books. Previously they worked at Ubiquity Press, an open access publisher and publishing service provider, as a book editor, journal manager and partner account manager. They also work as a freelance book editor and copyeditor. They completed their PhD at the University of Oxford in 2019.

Toby Steiner is COO of Thoth Open Metadata, a non-profit, community-led metadata management and dissemination platform based in Cambridge, UK. He also works on collaborative outreach across infrastructures for the Copim Open Book Futures project and coordinates the OPERAS Open Infrastructures for OA Books Working Group. He is a co-convener of the Radical Open Access Collective and sits on the Editorial Advisory Board for the OAPEN Open Access Books Toolkit.

Sebastiano Sali joined OAPEN in 2024 as Community Manager. He has eight years of experience in building global partnerships and engaging communities worldwide to support sustainable development. He has led strategic communications and supported senior leadership at Frontiers, the United Nations and in local government. A researcher in International Relations by training, he has worked and studied at King’s College London, Aberystwyth, Kadir Has, La Sapienza, M.E.T.U., Stockholm and Bologna University. Father of two, he is a tennis fanatic and addicted to everything that is history.


 
9:00 - 10:30Workshop 9: Open Access und Fachreferatsarbeit, Bestandsaufnahme und Zukunftsideen
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: Fachinformation, Open Access, Fachreferatsarbeit, Bibliotheksservices

Open Access und Fachreferatsarbeit. Bestandsaufnahme und Zukunftsideen.

Ulrike Kändler, Leoni Maus, Janna Neumann, Stefan Schmeja

Technische Informationsbibliothek - Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Deutschland

Open Access und Open Science verändern die Wissenschaft und mit ihr auch die Arbeitsfelder der Bibliotheken. Diese richten sich zunehmend auf das Publizieren und vielfältige „Digital Scholarship Services“ (Thomas Stäcker), die den gesamten Forschungszyklus unterstützen sollen. Dazu wurden Open-Access-Beauftragte ernannt, Teams und Abteilungen geformt. Daneben steht die Fachinformation, die in der Organisationsstruktur von Bibliotheken häufig in Fachreferaten verankert ist. Ihre Aufgaben liegen in einer am Spezialbedarf der Fächer orientierten Informationsversorgung und lassen sich traditionell mit der Trias von Erwerben, Erschließen und Vermitteln beschreiben. In einigen Fächern sind Open-Access-Angebote schon seit einigen Jahren integraler Bestandteil des Fachinformationsspektrums, während sich andere Fächer langsamer an das Thema herantasten.

Das Zusammenwirken von Fachinformationsarbeit und Open Access bleibt allerdings eine Herausforderung. Wo greifen beide ineinander? Wo können Open-Access-Services fachspezifischer werden? Wie verändern sich das Verständnis und die Arbeit des Fachreferats im Zuge der Open-Access-Transformation? Welche Weichen können gestellt werden, um die Zusammenarbeit zwischen Open-Access-Services und Fachreferaten zukunftsorientiert zu gestalten?

In dem geplanten Workshop möchten wir diese Fragen gemeinsam genauer untersuchen. Wir nutzen dazu einen Ansatz, der sich an den Methodensets von Design Thinking und Kollektiver Fallberatung orientiert. Im Mittelpunkt stehen vier modellhafte Praxisfälle. Sie stammen aus dem Alltag von Studierenden, Doktorand:innen und Senior Researchern (z. B.: Doktorandin X möchte Ihre Dissertation als Grundstein einer Karriere im Fach Y publizieren). Vier Arbeitsgruppen, die möglichst gemischt zusammengesetzt sind, skizzieren nach einer kurzen Einführung für jeden dieser Fälle ein fachlich ideales, umfassendes Open-Access-Informations- und Serviceangebot. Im zweiten Schritt diskutieren die Arbeitsgruppen die bestehenden (organisatorischen, kommunikativen und inhaltliche) Voraussetzungen und formulieren Weiterentwicklungsoptionen für die Verzahnung von Fachinformation und OA-Services. Jede Arbeitsgruppe wird inhaltlich von einer Kollegin bzw. einem Kollegen aus dem WS-Organisationsteam moderiert. Die letzten 15 Minuten sind für die Zusammenführung der Arbeitsgruppenergebnisse zu einer Gesamtdokumentation vorgesehen.

biografische Angaben:

Dr. Ulrike Kändler ist Referentin für Open-Access-Finanzierung an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover.
Leoni Maus ist Fachreferentin für Erziehungswissenschaft und Sport an der TIB.
Dr. Janna Neumann ist Fachreferentin für Chemie und Biotechnologie an der Technischen Informationsbibliothek (TIB).
Dr. Stefan Schmeja arbeitet an der TIB im Bereich Publikationsdienste und ist insbesondere für Beratung und Information zu Open Access zuständig.


 
10:45 - 12:15Session 6: Diamond Open Access: Finanzierung
Ort: Audimax
Moderator/in: Bernhard Mittermaier
 
Vorträge
Stichworte: Pledging, DOA Finanzierung

Diamond Open Access finanziell unterstützen: ein neuer Geschäftsprozess zum Open Science Pledging an der Universitätsbibliothek Bern

Andrea Hacker, Nives Korrodi

Universität Bern, Schweiz

An der Universitätsbibliothek Bern werden seit einigen Jahren Open Science-Initiativen durch Crowdfunding, sogenanntes “Pledging”, finanziell unterstützt. Dabei handelt es sich um Diamond Open Access Einzeltitel oder Collections aber auch Open Science Infrastrukturen. Die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle der Initiativen einerseits und die verschiedenen Finanzierungsquellen innerhalb der Universitätsbibliothek andererseits erschwerten bisher den einheitlichen Ablauf innerhalb der Institution. Auch sind sie mitunter nicht ohne Weiteres vereinbar mit den Abläufen und Erfassungskriterien in der Medienbeschaffung.

Um Transparenz zu schaffen, hat eine informelle Arbeitsgruppe, die sich aus VertreterInnen des Open Science Teams, den Fachreferaten, der Medienbearbeitung und der Abteilung Servicezentrum E-Library zusammensetzt, einen Geschäftsprozess mit geregelten Zuständigkeiten zum Pledging definiert. Dieser Beitrag stellt den Prozess vor und präsentiert die ersten praktischen Erfahrungen aus der Umsetzung seit Frühjahr 2025.

Das Referat skizziert zunächst die häufigsten Finanzierungsmodelle, die die Bibliothek unterstützt. Im zweiten Teil werden die Zuständigkeiten und der Entscheidungsprozess für die Förderung einer Initiative vorgestellt. Dabei wird vor allem auf die Kriterien und die Zusammenarbeit des Open Science Teams mit den Fachreferaten für die finanzielle Unterstützung von Diamond Open Access Initiativen eingegangen. Ein Überblick über den Beschaffungsprozess, der die Bestellung und den Nachweis im Bibliothekssystem Alma durch die Medienbearbeitungsteams und die Abteilung Servicezentrum E-Library beinhaltet, bildet den dritten Teil. In einem vierten und letzten Teil werden die ersten Erfahrungen mit dem Arbeitsablauf aufgezeigt.

biografische Angaben:

Andrea Hacker ist seit 2018 Mitglied des Open Science Teams der Universität Bern. Seit 2023 leitet sie das Open Access Team. Ihre Schwerpunkte liegen derzeit auf Diamond Open Access und Verankerung von Open Access Praktiken in der Lehre.
Nives Korrodi arbeitet seit 2020 im Open Science Team der Universität Bern. Ihre Hauptaufgaben im Open Access Team sind die Betreuung des Open Access Publikationsfonds, die Indexierung der Zeitschriften auf Bern Open Publishing sowie die Betreuung eines Fonds zur Unterstützung von innovativen Diamond Open Access Initiativen und Open Science Infrastrukturprojekten.




Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Finanzierungsmodelle, Nachhaltigkeit, Erfahrungsbericht, DOA-Verlag, Förderkriterien

Diamond-Funding in unruhigen Zeiten: Erfahrungsberichte aus der DOA-Praxis

Elena Di Rosa1, Kathrin Ganz2, Evin Dalkilic1

1Verfassungsblog; 2Freie Universität Berlin

Diamond Open Access (DOA) rückt bei der Förderung von Open Access immer stärker in den Fokus. Das Publikationsmodell gilt vielen als Alternative zu kommerziellem OA und ist oft mit Hoffnungen auf einen Wechsel hin zu einem gerechteren Publikationssystem in der Wissenschaft verknüpft. Doch trotz europäischer, internationaler, nationaler und regionaler Initiativen zur Förderung von DOA blicken DOA-Publikationsprojekte selbst bislang eher ernüchtert auf die sich ausbreitende Begeisterung.

Ausgehend von den Erfahrungen des Verfassungsblogs und des Open Gender Journals, die beide mit unterschiedlichen Ansätzen schon seit einigen Jahren DOA betreiben, beleuchten wir die Schwierigkeiten, nachhaltige Finanzierungsmodelle aufzubauen. Der Verfassungsblog stellt hohe Anforderungen an eine Open-Science-Infrastruktur und muss aufgrund seines innovativen Publikationsformats fortlaufend seine Wissenschaftlichkeit unter Beweis stellen. Das Open Gender Journal arbeitet daran, aktuelle Entwicklungen in Bereichen wie Open Science und KI aufzugreifen und dadurch Impulse für die Entwicklung der Publikationskultur in einem Wissenschaftsfeld zu geben, das gesellschaftlich umkämpft und institutionell nach wie vor prekär ist. Beide Projekte sind auf Funding angewiesen, betreiben Lobbyismus in Sachen DOA, müssen Berichtspflichten erfüllen und Transparenz zu Abläufen und Finanzierungsstrukturen sicherstellen. All das ist zusätzlich zu der eigentlichen Redaktionsarbeit zu leisten und gleichzeitig notwendig, um überhaupt die klar definierten Kriterien für eine OA-Förderung zu erfüllen.

Doch welche Kriterien legen Einrichtungen eigentlich bei der Finanzierungsentscheidung an? Häufig entscheiden sie jährlich über eine Finanzierungsbeteiligung, was bei DOA-Publikationen Planbarkeit kaum möglich macht, während sie gleichzeitig Kontinuität gewährleisten müssen. Was können DOA-Publikationen leisten und versprechen, wenn DOA-Finanzierungsstrategien als optional eingestuft werden und Finanzierungsbeteiligungen Budgetkürzungen als erstes zum Opfer fallen?

Der Erfahrungsbericht soll einen Einblick geben, vor welchen Herausforderungen DOA-Publikationen in der praktischen Umsetzung stehen. Er möchte außerdem zur Diskussion stellen, welche Rolle Bibliotheken in der Debatte zu Wissenschaftsfreiheit in Bezug zur Finanzierung von DOA einnehmen können und wollen.

biografische Angaben:

Dr. Kathrin Ganz, Margherita-von-Brentano-Zentrum, Freie Universität Berlin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt GenderOpen und Redaktionsleitung des Open Gender Journal.

Elena Di Rosa ist beim Verfassungsblog für den Bereich Community und Library Outreach verantwortlich und den Ausbau der Konsortialfinanzierung.

Evin Dalkilic ist Head of Publishing beim Verfassungsblog.




Vorträge
Stichworte: collective funding, oa funding, libraries, consortia, diamond oa

Barriers to collective funding of Diamond Open Access in six European Countries

Joe Deville

Lancaster University / Open Book Collective, Vereinigtes Königreich

This presentation reports on a recently completed research project, led jointly by the Open Book Collective and Lancaster University, which explores the barriers standing in the way of the expansion of Diamond OA collective funding models in a European context. The research focused on six countries: Germany, Finland, France, the Netherlands, Poland, and Sweden. This involved in depth interviews with library representatives and other stakeholders in these countries, to understand questions such as what existing collectively funded Diamond OA initiatives libraries already support, the policies that inform their support for open access books, the criteria used to assess Diamond OA initiatives, and the particular local and institutional challenges librarians confront in supporting Diamond OA. This was accompanied by a review of secondary literature as well as recommendations for Diamond OA initiatives.

The presentation focuses on the report’s key findings, as well as briefly introducing the work of the Open Book Collective. A key recommendation is the need for Diamond OA initiatives to better understand the precise variations between different national and, in some cases, regional contexts. The report analyses the role of consortia, showing how they play markedly different roles within national contexts. For example, in countries where Diamond OA support is led by a national consortium, librarians can feel less able to themselves lead on supporting new collective funding models, even if they support this work. It also looks at the variations between libraries, especially regarding how responsibility for OA funding operates. For example, in some countries, OA leads within libraries are more likely to have dedicated OA budgets that they themselves control, whereas in other countries, the relevant budget lines tend to be more controlled by subject librarians, whose understanding of Diamond OA and its importance for the scholarly system can be lower than their OA lead colleagues.

biografische Angaben:

Joe Deville is Professor in Science and Technology Studies at Lancaster University and Managing Director of the Open Book Collective. At Lancaster, he is based jointly in the Department of Sociology and the Management School, as well as being Director of the Centre for Science Studies. He is currently leading the Copim Open Book Futures project, which is developing a fairer, more sustainable and more diverse ecosystem for the production, funding, and preservation of Open Access books. He is also a co-founder and co-editor of Mattering Press, a Diamond Open Access book publisher and UK-registered charity.


 
10:45 - 12:15Session 7: Infrastrukturen und Workflows
Ort: A701
Moderator/in: Kathrin Höhner
 
Vorträge
Stichworte: Ethnologie, Repositorium, audiovisuelle Medien, Ethik

Infrastruktur, Qualität, Ethik: Herausforderungen audiovisueller Erstpublikationen im Projekt EthnOA

Kathleen Heft, Anja Rosenbaum

FID SKA, Universitätsbibliothek, Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

Das Projekt EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern begleitet aktiv den Wandel der Publikationskultur innerhalb der ethnologischen Fächer, darunter die Sozial- und Kulturanthropologie und die Europäische Ethnologie. Das Projekt, das u.a. am FID Sozial- und Kulturanthropologie angesiedelt ist, hat zum Ziel, Open Access nachhaltig zu fördern und dafür tragfähige Infrastrukturen und Kompetenzen aufzubauen.

Gerade in den ethnologischen Disziplinen bietet Open Access die Chance, Forschungsergebnisse inklusiver bereitzustellen, wodurch Teilhabe und Zugang insbesondere für ethnographisch befragte Communities und wissenschaftlichen Nachwuchs verbessert werden. Dies kann maßgeblich zur Dekolonisierung und Dehierarchisierung der wissenschaftlichen Kommunikation beitragen. Die sich etablierenden fachspezifischen Infrastrukturen, die EthnOA aktiv unterstützt und ausbaut, bieten Forschenden einen umfassenden und nachhaltigen Weg der Veröffentlichung ihrer Arbeiten: Sie bringen jedoch zugleich auch eigene organisatorische und institutionelle Herausforderungen mit sich.

Eine spezifische Herausforderung besteht für EthnOA darin, audiovisuelle (Erst-)Publikationen aus der ethnologischen Forschung unter (forschungs-)ethischen Aspekten zu evaluieren, zugänglich zu machen und langfristig kontextualisiert zu kuratieren. Als Repositorienbetreiber sieht sich EthnOA mit Ansprüchen der Qualitätskontrolle aus der Forschungscommunity konfrontiert, die über die bloße Feststellung der Wissenschaftlichkeit einer Publikation hinausgehen und Ungleichheiten im Publikationsprozess re/produzieren kann.

Während diese Fragen im Projekt intensiv diskutiert und bewertet werden, existiert bislang kein standardisiertes Review-Verfahren speziell für audiovisuelle Erstpublikationen auf Fachrepositorien. Die Entwicklung konkreter Leitlinien und Kriterien für die Erstpublikation audiovisueller Inhalte sind bislang wenig adressierte, jedoch zunehmend relevante Herausforderungen für Open-Access-Infrastrukturen.

Der Vortrag stellt Diskussionsansätze und mögliche Strategien von EthnOA vor und diskutiert, wie durch gezielte Maßnahmen bestehende Herausforderungen gemeistert und neue nachhaltige Standards für das Publizieren in Open Access etabliert werden können.

biografische Angaben:

Dr. Kathleen Heft ist Kulturwissenschaftlerin. Am FID Sozial- und Kulturanthropologie, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, koordiniert sie das DFG-geförderte Projekt “EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern“ und arbeitet an der Schnittstelle von infrastrukturellen und fachspezifischen Bedarfen. Neben Open Access interessiert sie sich für und arbeitet zu Ostdeutschland als postmigrantischer Gesellschaft, Migration in die DDR und zu postkolonialen Theorien in postsozialistischen Kontexten.

Anja Rosenbaum ist Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerin. Am FID Sozial- und Kulturanthropologie, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, ist sie im DFG-geförderten Projekt „EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern“ für das Publikationsmanagement verantwortlich. Sie betreut Autor*innen während des Publikationsprozesses und den Aufbau sowie die Administration der technischen, organisatorischen und inhaltlichen Infrastruktur. Derzeit befindet sie sich in der Abschlussphase des weiterbildenden Masterstudiengangs Digitales Datenmanagement. Sie interessiert sich insbesondere für Fragen von Nachhaltigkeit und Teilhabe in digitalen Wissenschaftsinfrastrukturen.




Vorträge
Stichworte: Open-Access-Publikationen, Hochschulverlage, Universitätsverlage, Publikationsworkflows, Geschäftsprozesse, Infrastruktur

Universitätsverlage auf der Überholspur – Effizienteres Publizieren mit einem Managementsystem für Workflows

Andreas Kennecke2, Michael Reiche1, Diana Schmidt-Kopplin2, Diana Tillmann1, Marco Winkler2, Janna Kienbaum2

1HTWK Leipzig; 2Universitätsbibliothek Potsdam

Universitätsverlage an Hochschulen, zumeist an den Bibliotheken ansässig, sind seit mehr als 25 Jahren eine Erfolgsgeschichte und Vorreiter des Open-Access-Publizierens in der Hand der Wissenschaft. Daraus ergeben sich für Bibliotheken neue Aufgabenfelder, die vielfältige Kompetenzen, Workflows und technische Infrastrukturen erfordern. Die Geschäftsprozesse zur Bereitstellung von Informationsressourcen unterscheiden sich dabei deutlich von den Prozessen des wissenschaftlichen Publizierens. Bibliotheksprozesse sind nicht auf das Verlagswesen zugeschnitten. Um den komplexen Produktionsprozess einer Open-Access-Publikation von der ersten Anfrage über den Manuskripteingang, die Qualitätssicherung und technische Herstellung, die Rechnungsstellung bis hin zur Auslieferung und Onlinestellung der Publikationen beherrschbar zu machen, wurden Workflows entwickelt und eingerichtet, die diesen Prozess strukturieren und steuern können. Als individuelle Hilfsmittel dienen derzeit vor allem Excel-Tabellen, in Kleinstverlagen manchmal auch nur mentale Listen. Damit werden die Workflows dokumentiert und die Arbeitsstände erfasst. Das Fehlen einer geeigneten Software für die Publikationsplanung und -produktion war und ist in der AG Universitätsverlage seit vielen Jahren ein großes Thema. Daraus entstand der Plan, gemeinsam mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis die Geschäftsprozesse und Workflows in den Universitäts- und Hochschulverlagen bei der Produktion von Open-Access-Publikationen zu analysieren und daraus Anforderungen an geeignete Workflow-Management-Systeme (WFMS) abzuleiten. Dieses Vorhaben wird in einem vom BMBF geförderten Verbundprojekt der Universitätsbibliothek Potsdam und der HTWK Leipzig durchgeführt. Der Beitrag beleuchtet die Ergebnisse des Forschungsprojektes, die Expertiseninterviews, ein Lastenheft mit entsprechenden Anforderungen an ein WFMS sowie eine Marktanalyse bestehender Systeme umfassen. Darüber hinaus wird die Praxistauglichkeit der Ergebnisse in Pilotverlagen diskutiert.

biografische Angaben:

Dr. Andreas Kennecke
Andreas Kennecke leitet das Dezernat für Forschungs- und Publikationsunterstützung an der Universitätsbibliothek Potsdam, in dem der Universitätsverlag Potsdam beheimatet ist.

Prof. Dr. Michael Reiche
Michael Reiche ist Initiator des Forschungsprojektes OA-WFMS sowie der Vorgängerprojekte OA-STRUKTKOMM und OA-HVerlag. Seit 2008 ist er als Professor für Verfahrenstechnik der Medienvorstufe an der HTWK Leipzig tätig. Er forscht zu Open-Access-Publikationsworkflows und -prozessen.

M.A. Diana Schmidt-Kopplin
Diana Schmidt-Kopplin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt und ist für die inhaltliche Umsetzung der Projektziele zuständig. Sie hat Medienwissenschaft studiert und ihren Master in Digital Media Law and Management absolviert.

M.Eng. Diana Tillmann
Diana Tillmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt und übernimmt neben der inhaltlichen Umsetzung der Projektziele, v. a. koordinative und operative Aufgaben. Sie ist ausgebildete Mediengestalterin und hat Drucktechnik und Medienmanagement an der HTWK Leipzig studiert.

M.A.(LIS) Marco Winkler
Marco Winkler ist Mitarbeiter des Dezernats Forschungs- und Publikationsunterstützung an der UB Potsdam und koordiniert Publikationsprojekte beim Universitätsverlag Potsdam. Im Forschungsprojekt ist er u. a. bei der Anforderungsanalyse für ein WFMS und dem Test eines Pilotsystems involviert.

Dr. phil. Janna Kienbaum
Janna Kienbaum ist neben der Finalisierung der Bedarfs- und Anforderungsanalyse für die Organisation des Transferworkshops im OA-WFMS-Projekt zuständig. An der Universitätsbibliothek Potsdam ist sie ferner Projektmitarbeiterin im Bereich Forschungsdatenmanagement und Open Science.




Vorträge
Stichworte: Publisher, Fachrepositorium, Open Access, FAIR, Qualitätssicherung

Open Access in der Praxis: Chancen und Herausforderungen einer Integration zwischen Publisher und Repositorium

Yi-Hsiu Chen, Gerrit Fröhlich, Lea Gerhards

Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), Deutschland

Eine erfolgreiche Open Access-Transformation erfordert nicht nur den Aufbau neuer Infrastrukturprodukte, sondern auch innovative Kooperationsmodelle zwischen den einzelnen Open Access-Diensten innerhalb wissenschaftlicher Einrichtungen. Der Vortrag stellt vor diesem Hintergrund die Zusammenarbeit zweier zentraler Produkte des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) vor: PsychOpen GOLD und PsychArchives. PsychOpen GOLD ist eine Diamond-Open-Access-Publikationsplattform für psychologische Fachzeitschriften, die derzeit 15 Journals herausgibt; PsychArchives fungiert als disziplinäres Repositorium für eine Vielzahl digitaler Forschungsobjekte, darunter zweitveröffentlichte Artikel, Forschungsdaten, Code und weitere Supplementary Materials. Die Dienste kooperieren vor allem in zwei Bereichen: (1) Der Copyediting- und Publikationsprozess bei PsychOpen GOLD ist mit der Archivierung der zu den Artikeln gehörenden Supplementary Materials in PsychArchives verschränkt. (2) Bei PsychOpen GOLD erschienene Artikel werden später bei PsychArchives zweitveröffentlicht und wiederum mit den entsprechenden Materialien verknüpft.

Der Vortrag beleuchtet zunächst die Rolle beider Dienste im Rahmen der Open-Science-Infrastruktur des ZPID. Als konkretes Fallbeispiel wird im weiteren Verlauf vor allem der Workflow für Supplementary Materials detailliert dargestellt: Während Zeitschriftenartikel über PsychOpen GOLD (erst-)veröffentlicht werden, erfolgt die Archivierung und Bereitstellung zugehöriger Materialien wie Datensätze, Code und Anhänge über eine intern gepflegte und personell betreute Schnittstelle zu PsychArchives. Hierzu gibt es einen gemeinsam erarbeiteten Workflow, der Autor*innen entlastet und Planbarkeit für die Dienste erhöht, aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringt. Hierzu zählen die zu investierenden Personalressourcen, die Gewährleistung reibungsloser Übergabeprozesse auch vor dem Hintergrund neuer Open Science-Praktiken sowie die Einhaltung entsprechender Qualitätsrichtlinien (beispielsweise die konsistente Anwendung des PsychArchives-Metadatenschemas). Die gemeinsamen Workflows werden darum kontinuierlich angepasst, was im Rahmen des Vortrags entlang einiger Fallbeispiele aus der Praxis demonstriert wird.

biografische Angaben:

Yi-Hsiu Chen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), wo sie als technische Ansprechpartnerin des disziplinären Repositoriums PsychArchives im Bereich Akquise und Qualitätssicherung fungiert.

Dr. Gerrit Fröhlich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) und verantwortlich für Produktentwicklung und -management der Publikationsplattform „PsychOpen GOLD“ mit derzeit 15 internationalen Diamond-Open-Access-Zeitschriften aus unterschiedlichen Bereichen der Psychologie.

Dr. Lea Gerhards ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), wo sie das disziplinäre Repositorium PsychArchives hinsichtlich Qualitätssicherung, strategischer Planung und konzeptioneller Weiterentwicklung betreut.


 
10:45 - 12:15Workshop 13: Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Community-Engagement, OA in der Philosophie, Positionspapiere, Wissenschaftsnahes OA

Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale

Malte Dreyer1, Nicola Mößner2, Elio Pellin3, Eric Eggert4

1SUB Göttingen, Deutschland; 2Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Philosophisches Institut; 3Universitätsbibliothek Bern; 4FID Philosophie / Universität zu Köln

Zielgruppe

Wissenschaftler:innen (Philosophie, Geisteswissenschaften, Informationswissenschaften) Bibliothekar:innen (philosophisches bzw. geisteswissenschaftliches Interesse), Policy-Maker, an Wissenschafts- und Förderpolitikpolitik interessierte Personen.

Hintergrund

Obwohl bibliometrisch fundierte Aussagen über den Umsetzungsstand von OA in der Philosophie aufgrund der ungenügenden Datenlage nur schwer zu treffen sind, herrscht unter den Befürworter:innen einer offeneren Wissenschaftskultur der Eindruck vor, dass die akademische Philosophie im D-A-CH Raum im Vergleich zu anderen Wissenschaftsdisziplinen beträchtlichen Aufholbedarf im Bereich OA hat. Während der Trend im Allgemeinen bereits von Gold zu Diamond geht, stehen bedeutende Publikationsorgane der philosophischen Wissenschaftskommunikation immer noch hinter Bezahlschranken (vgl. https://www.dgphil.de/die-dgphil/open-access-zeitschriften-1). Und auch der für die Philosophie bedeutsame Buchmarkt steht hierzulande vor besonderen Transformationsproblemen.

Das Festhalten an Publikationen in großen namenhaften Wissenschaftsverlagen führt dabei auch innerhalb der philosophischen Community zu einem wachsenden Vendor Lock-in durch die vermehrte Nutzung verlagseigener Datenbanken und die steigende Abhängigkeit von bibliometrischen Daten. Problematische Entwicklungen wie das Datentracking, ein drohender schwindender Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung von Forschungsfragen sowie eine wachsende Finanzierungskrise zur Deckung der wissenschaftlichen Grundversorgung zeichnen sich damit auch für die Philosophie als Folgeerscheinungen ab, wie sie bereits in anderen akademischen Kontexten konstatiert wurden.

Was geschehen muss, damit sich dies ändert, haben wir im Entwurf eines problemorientierten Positionspapiers festgehalten, das anlässlich der OA-Tage der Community vorgestellt, diskutiert und mit ihr finalisiert werden soll.

Methode

Der Workshop wird in Form eines kleinen Barcamps angelegt sein:

  • Begrüßung und einführende Worte in die Thematik (10 Minuten)
  • Reflexionsphase, Identifikation diskussionsrelevanter Aspekte zum Thema „OA in der Philosophie“ (10 Minuten)
  • Bildung von Ad-Hoc-Arbeitsgruppen, Vertiefungsphase (45 Minuten)
  • Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten)

Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Positionspapiers „Open Access in der Philosophie“ betrachtet und Integrationsmöglichkeiten erörtert. Die Teilnehmenden werden über Möglichkeiten informiert, an der zukünftigen Gestaltung und Implementation des Positionspapiers teilzuhaben (10 Minuten).

biografische Angaben:

Malte Dreyer studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Kiel und Marburg sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2019 an der SUB Göttingen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teaching Library, Open Access und Open Science und Policy Research. Derzeit arbeitet Malte Dreyer im Projekt CRAFT-OA als Scientific Officer für inhaltliche Beiträge.

Nicola Mößner studierte Germanistik, Philosophie und Politologie an der Universität Hamburg, lehrte und forschte in Münster, Aachen, New York, Greifswald, Frankfurt/Main und Stuttgart. Seit 2022 ist sie Vertretungsprofessorin am Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover, seit 2017 Privatdozentin für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen.
Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie (insb. Digitalisierung der Arbeits- und Kommunikationsprozesse und ihre epistemologischen Folgen, Open Science, soziale Prozesse der Wissensgenese, visuelle Repräsentationen in epistemischen Prozessen) sowie in der sozialen Erkenntnistheorie (insb. Medien als Erkenntnisquelle, Wissen aus dem Zeugnis anderer, Experten und Expertise, Vertrauen). Seit 2023 ist sie Kooperationspartnerin im BMBF-Projekt „Diamond_Thinking“ der Universitätsbibliothek Stuttgart sowie seit 2024 assoziiertes Mitglied in der Kolleg-Forschergruppe „SOCRATES Social Credibility and Trustworthiness of Expert Knowledge and Science-based Information“ an der Leibniz Universität Hannover.


Elio Pellin, hat Philosophie, neuere deutsche Literatur und Soziologie studiert und in deutscher Literaturwissenschaft promoviert. Er arbeitet im Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Bern, wo er sich unter anderem um die Buchpublikationen kümmert.

Eric Eggert studierte Philosophie und Geschichte in Köln und Wuppertal. Er ist seit 2020 wissenschaftlicher Koordinator des Fachinformationsdienstes Philosophie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Universität zu Köln. Neben seiner Promotion zum Thema „Politik der Lebens-Form“ arbeitet Eric Eggert zu politischer Philosophie (v.a. Italian Theory, Poststrukturalismus, kritische Theorie) und ist Redakteur der Zeitschrift Philosophy & Digitality sowie gewähltes Mitglied im Operations Coordination Committee des NFDI-Konsortiums Text+.


 
10:45 - 12:15Workshop 14: Wir bringen Licht ins Dunkel. Monitoring für akademische Bücher ausbauen, Stakeholder einbinden, Potenziale heben
Ort: C358
 
Workshops
Stichworte: Akademische Bücher, Metadaten, Datenbasis, Nationalbibliografie, Monitoring

Wir bringen Licht ins Dunkel. Monitoring für akademische Bücher ausbauen, Stakeholder einbinden, Potenziale heben

Julia Bartlewski1, Katja Dammann1, Dorothee Graf2

1Universität Bielefeld; 2Universität Duisburg-Essen

Wie viele akademische Bücher erscheinen jährlich in Deutschland – als reine Druckausgaben, als kostenpflichtige E-Books, im Open Access? Wir kennen weder die Gesamtheit noch einzelne Teilmengen.

Für Forschungsförderer, Policy-Maker und Bibliotheken ist das Monitoring akademischer Bücher bezogen auf Access-Status, Publikationskosten oder institutionelle Zuordnung von höchster Relevanz. Voraussetzung sind aktuelle und umfangreiche Metadaten, die an einem Ort erfasst und bereitgestellt werden. Als nationale Sammelstelle hat die DNB hier eine Schlüsselrolle und kann die Standards zu Format und Lieferung der Metadaten festlegen. Bezogen auf die Kriterien Wissenschaftlichkeit, Access-Status und Lizenzierung ist die standardisierte Darstellung akademischer Bücher (physisch und digital) im DNB-Katalog jedoch lückenhaft.

Insbesondere für die Open-Access-Transformation und das Informationsbudget sind verlässliche Daten über akademische Bücher zwingend notwendig. Sie ermöglichen differenzierte und zukunftsweisende Publikationsanalysen und vervollständigen das Bild über das wissenschaftliche Publizieren.

Ziel des Workshops ist es, Aspekte und Überlegungen für ein Positionspapier zusammenzutragen, das das Thema Metadaten für akademische Bücher adressiert und Empfehlungen an entscheidende und strukturbildende Akteure wie die DNB und die DFG richtet. Gleichzeitig wird der Stellenwert akademischer Bücher als wesentlicher Teil der Wissenschaftskommunikation deutlich sowie die Notwendigkeit eines systematischen Monitorings entlang wissenschaftspolitischer Linien.

Grundlegend für das Positionspapier sind die Ergebnisse des „Workshops OA-Monografien“ der Landesinitiative openaccess.nrw (https://openaccess.nrw/index.php/workshop-oa-monografien/). Der Textentwurf wird Anfang September zugänglich gemacht (abrufbar unter: https://openaccess.nrw/wp-content/uploads/2025/08/Entwurf_Positionspapier_Stand2025-08-29.pdf).

Methodischer Aufbau des Workshops

  • Impuls auf Basis des vorbereiteten Entwurfs

  • Recherchebeispiele im DNB-Katalog in Kleingruppen

  • Diskussion in thematisch differenzierten Kleingruppen, betreut durch Expert*innen

  • Zusammenführung der Ergebnisse im Plenum

  • Gemeinsame Überlegung für einen passenden Publikationsort des Papers (z.B o-bib, B.I.T.online, Börsenblatt des Deutschen Buchhandels, ENABLE-Blog)

Der Workshop richtet sich an alle Stakeholder der buchaffinen Wissenschaftskommunikation und ist für 30 Teilnehmende offen.

biografische Angaben:

Julia Bartlewski:
Julia Bartlewski hat Bibliotheks- und Informationswissenschaft (MALIS) an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und ist seit 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des DFG-Projekts „openCost: automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen“ an der UB Bielefeld tätig.

Katja Dammann:
Katja Dammann ist Projektmitarbeiterin an der Universitätsbibliothek Bielefeld.

Dorothee Graf:
Dorothee Graf ist seit 2000 an der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen, Fachreferate in den Geisteswissenschaften, Open Access für Monografien seit 2017. Projektleitung in den BMBF-Projekten OGeSoMo (2018-2020) und AuROA (2021-2023). Gesamtleitung der Landesinitiative openaccess.nrw seit 2023. Mitglied im ENABLE!-Steuerungsgremium seit 2020.


 
10:45 - 12:15Workshop 15: 15% Lösungen für die Open-Access-Transformation an Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: HAW, kleine Einrichtungen, Herausforderungen, Chancen, Lösungsansätze

15% Lösungen für die Open-Access-Transformation an Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen

Emilia Mikautsch1, Jasper Beyermann2, Henrieke Walter3

1Universität Konstanz; 2Hochschule Bielefeld; 3Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) sind in Sachen Open Access einer oft kaum wahrgenommenen Ungleichheit ausgesetzt. Der Zugang zu Fördermitteln der OA-Transformation an HAW ist erschwert, da diese vielfach die Bedingungen von größeren Forschungseinrichtungen und Universitäten unterstützen. Forschung aus den häufigen Unternehmenskooperationen ist oft gar nicht auf Publikationen als Output ausgerichtet und unterliegt teils Sperrklauseln. HAWs sind erst in den letzten Jahren zu Forschungseinrichtungen geworden und müssen einen Balanceakt zwischen Forschung, Lehre und Transfer tragen. Dies zieht ein Ungleichgewicht im Budget und eine notwendige Anpassung von Strukturen, Workflows und Serviceangeboten nach sich. Dieser Wandel wird die Hochschulen in den nächsten Jahren noch viel beschäftigen. Deswegen sucht der Workshop nach niedrigschwelligen Lösungen, die ohne zusätzliche Ressourcen an HAW umgesetzt werden können.

Der 90-minütige Workshop ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Im ersten Abschnitt werden durch die Methode „35“ die relevantesten Herausforderungen und Hürden der Open-Access-Transformation an HAW priorisiert. Bei „35“ kommen die Teilnehmenden, in schneller Abfolge, in Zweiergruppen zusammen und diskutieren, was die größten Herausforderungen für HAW sind. Dabei werden die diskutierten Herausforderungen durch die Methode priorisiert. Nach einem kurzen Zwischenimpuls zu Open Access an HAW durch die Moderation, welcher Projektergebnisse von P2P.OA.HAW und OA-H(A)WC nutzt, geht der Workshop in die zweite Phase über. Diese nutzt die Methode „15% Solutions“, welche darauf abzielt, Lösungsansätze für die in der ersten Workshop-Phase priorisierten Herausforderungen zu finden, die keine zusätzlichen Ressourcen benötigen. Dadurch sollen auch die HAW-spezifischen Chancen in den Fokus gerückt und nutzbar gemacht werden.

Zielgruppe und Teilnehmenden-Anzahl

Die Zielgruppe des Workshops sind Mitarbeitende in HAW-Serviceeinheiten und von kleineren wissenschaftlichen Einrichtungen. Auch weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, ihre Expertise einzubringen. Maximal können 24 Personen teilnehmen.

biografische Angaben:

Emilia Mikautsch ist Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt P2P.OA.HAW und Mitglied im Team Open Science am KIM der Universität Konstanz.

Jasper Beyermann ist Mitarbeiter bei P2P.OA.HAW und Mitglied im Team Publikations- und Forschungsservices der Hochschule Bielefeld.

Henrieke Walter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt OA.HA(W)C an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.


 
10:45 - 12:15Workshop 16: Ressourcen neu denken: Organisations- und Personalentwicklung für forschungsnahe Dienste
Ort: C422
 
Workshops
Stichworte: Open Access, Forschungsnahe Dienste, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung

Ressourcen neu denken: Organisations- und Personalentwicklung für forschungsnahe Dienste

Sarah Dudek1, Stephanie Uhlenbrock2

1Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen; 2FH Münster

Bibliotheken sind für den Fortschritt der Open-Access-Transformation essenziell. Um die daraus entstehenden neuen Aufgaben zu bewältigen, benötigen sie jedoch ausreichend Personalressourcen und Mitarbeitende mit den entsprechenden Qualifikationen.

Gerade kleinere wissenschaftliche Bibliotheken stoßen an Grenzen, wenn sie zusätzliches Personal für die vergleichsweise neuen forschungsnahen Dienste einstellen möchten. Oftmals müssen diese Aufgaben mit dem bestehenden Personal bewältigt werden.

Im Workshop werden vier Themenfelder beleuchtet, die sich mit den daraus resultierenden Veränderungen in Organisationsstrukturen und Tätigkeitsbereichen von Bibliotheken befassen. Während 4 Speed-Meeting-Runden in 2er-Gruppen werden Leitfragen bearbeitet und für die anschließende Präsentation im Plenum dokumentiert:

1. Organisationsentwicklung: Open Access ist ein Motor für Organisationsentwicklung und die Bündelung forschungsnaher Dienste.

Leitfragen: Wie sind forschungsnahe Dienste organisatorisch eingebunden? Welche organisatorischen Anpassungen sind erforderlich bzw. umgesetzt? Wie gründet und integriert man neue Teams in bestehende Strukturen? Welche Veränderungen entstehen im Arbeitsalltag?

2. Personaleinsatz: Digitalisierung und Automatisierung führen in Bibliotheken zu neuen oder geänderten Arbeitsabläufen, die personelle Kapazität für neue Themenfelder schaffen können.

Leitfragen: Werden frei gewordene Kapazitäten in forschungsnahe Dienste eingebunden? Wie erfolgt eine Einbindung? Wie sehen Hintergrund und Eingruppierung der beteiligten Mitarbeitenden aus? Welche Strategien gibt es, um Ressourcen innerhalb der Bibliothek neu zu verteilen?

3. Personalentwicklung: Neue Aufgaben werden oft von bestehendem Personal übernommen.

Leitfragen: Welche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten bestehen? Wie lässt sich Personal on the job für Aufgaben befähigen? Welche Tätigkeiten eigenen sich für welche Eingruppierungen?

4. Herausforderungen: Veränderungsprozesse bringen auch Schwierigkeiten mit sich.

Leitfragen: Mit welchen Hürden ist bei der Zusammenarbeit mit dem Gesamtteam der Bibliothek zu rechnen? Wo liegen mögliche Konfliktfelder in der Kooperation mit Forschenden und anderen Akteur*innen in der Hochschule?

Ziel des Workshops ist es, Erfahrungen auszutauschen sowie Good Practices und neue Ideen für Organisations- und Personalentwicklung in den eigenen Einrichtungen zu sammeln. Darüber hinaus sollen die Teilnehmenden Netzwerke knüpfen, die auch nach dem Workshop Bestand haben.

biografische Angaben:

Sarah Dudek ist stellvertretende Leiterin der Hochschulbibliothek der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und dort u. a. für die Forschungsnahen Dienste verantwortlich.

Stephanie Uhlenbrock ist Mitarbeiterin der Hochschulbibliothek. Sie leitet dort das Team der Wissenschaftsnahen Dienste.


 
10:45 - 12:15Workshop 26: Viele Köche verderben den Brei? Koordination in komplexen Projektlandschaften
Ort: C425
 
Workshops
Stichworte: Projektkoordination, Projektmanagement, Projektkonsortium, Diamond Open Access

Viele Köche verderben den Brei? Koordination in komplexen Projektlandschaften

Theresa Waldmann, Lisa Müller, Malte Dreyer, Tabea Klaus, Katharina Müller, Margo Bargheer

Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Deutschland

Im Rahmen des Aufbaus nachhaltiger Diamond Open Access (OA) Infrastrukturen gewinnen Projektkonsortien mit internationalen Partnern an Bedeutung. Sie ermöglichen die Bündelung von Kräften sowie Wissen und die Nutzung von Synergien. Damit dies gelingt, ist eine professionelle Koordination der Projektaktivitäten unabdingbar. Wie kann das gelingen?

Seit Anfang 2023 wird mit CRAFT-OA (Creating a Robust Accessible Federated Technology for Open Access) an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) ein EU-Projekt koordiniert. In 23 Partnerorganisationen aus 14 Ländern wird an der Implementierung einer Infrastruktur für OA Publikationen in Europa gearbeitet. Das Projekt ist in hohem Maße von der Verzahnung technischer Inhalte und politisch-strategischer Ansätze geprägt sowie von der Verschränkung der nationalen und der internationalen Ebene mit der institutionellen Ebene. Dementsprechend hoch bzw. vielfältig sind die Abstimmungsbedarfe zwischen den besagten Ebenen, die kommunikativen Strategien und die zu koordinierenden Kompetenzen und Projektaufgaben.

Die Mitarbeiter:innen aus dem Koordinationsteam der SUB Göttingen haben zahlreiche Erfahrungen gesammelt und Kenntnisse erworben, die bedeutsam für Kolleg:innen sein können, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich mit einer koordinierenden Rolle in einem (internationalen) Verbundprojekt einzubringen. Basierend auf den Praxiserfahrungen des Koordinationsteams möchte der Workshop einen Raum eröffnen, um gemeinsam mit Teilnehmenden Erfolgsfaktoren, Stolpersteine und Gestaltungsmöglichkeiten für die Projektkoordination von (internationalen) Projekten zu identifizieren und zu diskutieren.

In dem Workshop wird die Methode des World-Cafés genutzt, um unterschiedliche Perspektiven der Teilnehmenden (mit und ohne Erfahrung) zusammenzubringen und gegebenenfalls vorhandenes Erfahrungswissen sichtbar zu machen.

biografische Angaben:

Theresa Waldmann wurde von 2014 bis 2017 an der SUB Göttingen zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Bibliothek) ausgebildet. 2023 erlangte sie den Bachelor of Arts in Bibliothekswissenschaft. Darüber hinaus hat sie ein Diplom in Biologie. Derzeit arbeitet sie mit der Hälfte ihrer Arbeitszeit in der Ausbildungsleitung, mit der anderen Hälfte ist sie für die Gruppe Elektronisches Publizieren in dem Projekt CRAFT-OA tätig.

Lisa Müller studierte Englische und Italienische Philologie an den Universitäten Osnabrück und Udine (Italien). Nach ihrem Masterabschluss 2018 arbeitete sie in der Studienberatung und -koordination sowie in der Öffentlichkeitsarbeit an der Philosophischen Fakultät und in der Zentralen Studienberatung der Universität Göttingen. Seit 2024 ist sie Project Officer des Projekts CRAFT-OA (Creating a Robust Accessible Federated Technology for Open Access) an der SUB Göttingen und taucht seitdem in die Welt der Bibliotheken, des institutionellen Publizierens und des Diamond Open Access ein.

Malte Dreyer studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Kiel und Marburg sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2019 an der SUB Göttingen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teaching Library, Open Access und Open Science und Policy Research. Derzeit arbeitet Malte Dreyer im Projekt CRAFT-OA als Scientific Officer für inhaltliche Beiträge.

Tabea Klaus ist seit ihrem Bibliotheksreferendariat (2019-2021) an der ZLB Berlin incl. Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaft (HU Berlin) an der SUB Göttingen im Bereich Elektronisches Publizieren u. a. in mehreren EU-Projekten (CRAFT-OA, DIAMAS) und seit 09/2024 im Universitätsverlag Göttingen tätig. In ihrer zweiten Stelle leitet sie die Bibliothek des Theodor-Fontane-Archivs in Potsdam, wo sie ebenfalls ihre Kenntnisse aus ihrer Buchhändlerinnenausbildung, ihrem Magister in Germanistik, Psychologie und Sprechwissenschaft (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und dem Bibliotheksmanagementstudium (FH Potsdam) einbringen kann.

Katharina Müller ist die stellvertretende Leitung der Stabsstelle Projektbüro an der SUB Göttingen und im Koordinationsteam des EU-Projekts CRAFT-OA in der Gruppe Elektronisches Publizieren beteiligt. Sie hat Soziologie und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten Bonn, Speyer und Genf studiert; ihre Interessen umfassen Open Access, Forschungsfinanzierung, europäische Zusammenarbeit und internationale Kooperationen.

Margo Bargheer ist gelernte Grafikerin mit einem M.A. in Ethnologie und Medienwissenschaften. Sie leitet die Gruppe Elektronisches Publizieren an der SUB Göttingen. Dazu gehören der Universitätsverlag Göttingen, die universitären Repositorien, die Diamond Open Access Journalplattform und andere Service des wissenschaftlichen Publizierens. Sie und ihr Team koordinieren das Projekt CRAFT-OA, das sich der technischen Fortentwicklung des Diamond OA widmet. Margo leitet den AEUP-Vorstand und ist Mitglied im Sounding Board der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Universitätsverlage.


 
12:15 - 13:30Mittagspause
Ort: Foyer der Universität Konstanz
12:15 - 13:30Yoga Break 1 - 12:15
Ort: K201/202
Entspannen Sie in der Mittagspause in einem 30minütigen Yoga Break. Unter fachkundiger Anleitung machen Sie einige Übungen zur Achtsamkeit. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Eine Anmeldung ist notwendig.
12:15 - 13:30Yoga Break 2 - 13:00
Ort: K201/202
Entspannen Sie in der Mittagspause in einem 30minütigen Yoga Break. Unter fachkundiger Anleitung machen Sie einige Übungen zur Achtsamkeit. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Eine Anmeldung ist notwendig.
13:30 - 14:30Keynote 2: Offene Infrastruktur – mit Ihrer Unterstützung
Ort: Audimax
Moderator/in: Andreas Ferus
Vortragende: Marco Tullney
Diese Keynote wird zusätzlich online gestreamt. Der Zugangslink befindet sich in der Detailansicht dieser Sitzung.
Abstract: Offene Infrastruktur ist unverzichtbar für Open Access: Sie ermöglicht wissenschaftsnahes, faires und nachhaltiges Open-Access-Publizieren jenseits kommerzieller Abhängigkeiten. Dennoch zeigen sich deutliche Umsetzungsprobleme – von institutionellen Barrieren bis zu mangelnder Nachhaltigkeit. Der Vortrag fragt, warum wir trotz klarer politischer Unterstützung ins Stocken geraten, und argumentiert, dass wir andere Wege des Handelns benötigen. Im Zentrum steht nicht die Forderung nach immer neuen Mitteln, sondern der Blick auf Strukturen, Haltungen und Verantwortlichkeiten. Bibliotheken und ihre Communities können, je nach Ressourcen und Kontext, durch kleine oder große Schritte zum Erfolg beitragen. Der Vortrag zeigt, wie wir vorhandene Stärken nutzen, gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen und so den Aufbau offener Infrastruktur beschleunigen können. Bio: Marco Tullney leitet den Bereich Publikationsdienste der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und koordiniert deren Open-Access-Aktivitäten. Er ist verantwortlich für mehrere Open-Access-Dienste und ist aktiv in nationalen und internationalen Projekten und Netzwerken zum Thema Open Access. Insbesondere arbeitet er zur Professionalisierung und nachhaltigen Finanzierung des (Diamond-)Open-Access-Publizierens.
14:30 - 16:00Postersession und Tool-Marktplatz
Schlendern Sie durch das Foyer der Universität, bleiben Sie bei interessanten Postern stehen, treten Sie in den Austausch und informieren Sie sich über aktuelle Tools. Während Postersession und Tool-Marktplatz gibt es eine Kaffeepause.
 
Poster
Stichworte: Diamond Open Access, nachhaltiges Finanzierungsmodell, wissenschaftsgeleitet, Finanzierungskonsortium

Das Konsortium der Open Library Economics (OLEcon). Ein Finanzierungsmodell für Diamond Open Access Zeitschriften aus den Wirtschaftswissenschaften

Juliane Finger, Ronja Kuhlwilm

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft Kiel/Hamburg, Deutschland

Wissenschaftsgeleiteter Diamond Open Access wird oft als vielversprechende Alternative zu kommerziell orientierten Publikationsmodellen gesehen. Diamond Open Access Zeitschriften ermöglichen Publikationen ohne Zugangsschranken. Außerdem können sie für mehr Diversität auf dem Publikationsmarkt sorgen. Nach wie vor weitgehend ungelöst ist die Frage, wie es gelingen kann, eine Vielzahl von Diamond Open Access Publikationen stabil, also dauerhaft zu finanzieren.

Das Poster stellt das Finanzierungskonsortium der Open Library Economics (OLEcon) vor. Das Ziel des OLEcon-Konsortiums ist es, eine nachhaltige und langfristige Finanzierung für wissenschaftsgeleitete Diamond Open Access Journals aus den Wirtschaftswissenschaften aufzubauen. Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft organisiert das Konsortium seit 2023. Im Jahr 2025 ko-finanziert das Konsortium mit 38 Mitgliedern die Betriebskosten von vier wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften, ein weiterer Aufwuchs ist geplant. Unterstützt wird der Aufbau des Konsortiums durch das BMFTR-Projekt OLEKonsort (2023-2026).

Hervorgehoben werden die Erfolge des OLEcon-Konsortiums aus dem Jahr 2024, sowie werden die Mehrwerte einer Konsortialteilnahme beleuchtet, wie zum Beispiel der geringe administrative Aufwand oder die Qualitätsprüfung und -kontrolle der Zeitschriften durch die ZBW. Zudem folgen einige Herausforderungen, vor allem im Bereich der Gewinnung von internationalen Konsorten.

biografische Angaben:

Dr. Juliane Finger ist Open-Access-Referentin an der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Sie ist Produktmanagerin der Open Library Economics und leitet das BMFTR-Projekt OLEKonsort zum Aufbau eines Finanzierungskonsortiums für Diamond Open Access.

Ronja Kuhlwilm ist Projektmitarbeiterin des BMFTR-Projekts OLEKonsort an der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.




Poster
Stichworte: Open Science; Geowissenschaften; Open Access; Open-Science-Monitoring

Das Open Science Dashboard Geowissenschaften

Andreas Hübner1, Maaike Duine2, Evgeny Bobrov3, Anastasiia Iarkaeva3, Maxi Kindling4, Maike Neufend2

1Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin; 2Open Research Office Berlin, Deutschland; 3Charité – Universitätsmedizin Berlin/QUEST Center; 4Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin

Im Projekt BUA Open Science Magnifiers werden Open-Science-Indikatoren für unterschiedliche Wissenschafts-Communities erarbeitet und in Dashboards visualisiert. Das Projekt gibt Impulse für ein disziplinspezifisches Monitoring von Open-Science-Praktiken und wird dazu beitragen, dass zukünftig eine Vielzahl von Publikationsformen und Open-Science-Praktiken für die Anerkennung und Bewertung von Forschungsleistungen eine Rolle spielen.

Das Open Science Dashboard für die Geowissenschaften der Freien Universität Berlin konzentriert sich nicht nur auf den Open-Access-Status und die damit verbundenen CC-Lizenzen von Zeitschriftenartikeln, sondern analysiert auch die Offenheit anderer Forschungsergebnisse wie zB Bücher und Buchkapitel.

biografische Angaben:

Seit 2022 arbeitet Maaike Duine beim Open Research Office Berlin im Projekt BUA Open Science Dashboards und dem anschließenden Projekt BUA Open Science Magnifiers.




Poster
Stichworte: Open Access, DeepGreen

Der DeepGreen-Client – Effiziente und innovative Datenlieferung

Julia Boltze-Fütterer, Tomasz Stompor

Zuse-Institut Berlin, Deutschland

DeepGreen ist ein Open-Access-Lieferservice, der automatisiert Volltexte und Metadaten wissenschaftlicher Publikationen von verschiedenen Verlagen abholt und berechtigten Bibliotheken zur Verfügung stellt. DeepGreen unterstützt Bibliotheken als Dienstleister für Hochschulen bzw. außeruniversitäre Einrichtungen und die dort tätigen Wissenschaftler:innen dabei, Publikationen in Open-Access-Repositorien frei zugänglich zu machen. Die Grundlage bilden dabei die grüne Open-Access-Komponente der ehemals DFG-geförderten Allianz-Lizenzen, die Open-Access-Rechte aus Transformationsverträgen sowie vertragsunabhängiger Open Access (z.B. bei genuinen Open-Access-Zeitschriften).

Über mehrere Schnittstellen können DeepGreen-Anwender:innen Volltexte und Metadaten von DeepGreen beziehen. Viele Repositorien nutzen SWORD und lassen sich darüber Artikel und Metadaten automatisiert in ihr Repositorium liefern, doch hierbei haben sie wenig Kontrolle über den gelieferten Inhalt. Der DeepGreen-Client bietet eine effiziente Lösung: Er soll künftig Volltexte und Metadaten automatisch über die Web-API abholen und ins Repositorium liefern, wobei er das Metadatenmapping übernimmt. Damit ermöglicht der DeepGreen-Client eine automatisierte Lieferung ohne die Fehleranfälligkeit der SWORD-Schnittstelle. Ein Prototyp für OPUS 4-Repositorien ist für dieses Jahr geplant.

Das Poster präsentiert den DeepGreen-Client im Vergleich zu anderen DeepGreen-Schnittstellen und dient als Diskussionsgrundlage, um zu eruieren, ob Anwender:innen einen DeepGreen-Client nutzen würden und ob eine Umsetzung für andere Repositoriensoftwaretypen möglich wäre.

biografische Angaben:

Julia Boltze-Fütterer hat einen Master-Abschluss in Information Science von der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie arbeitet seit 2018 am Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg als Projektkoordinatorin im DeepGreen-Team.

Tomasz Stompor ist promovierter Amerikanist und Theaterwissenschaftler. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg in den Projekten DeepGreen und FAN (Fully Algorithmic Librarian) tätig. Zu seinen vorherigen beruflichen Stationen zählen die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle/Saale und die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen.




Poster
Stichworte: Diamond Open Access, Open-Access-Transformation, Konsortien, Open-Access-Finanzierung, Tools

Diamond Funding Navigator - zentraler Überblick über Finanzierungskonsortien für Diamond OA

Anita Eppelin1, Ratan Sebastian1,2, Marco Tullney1

1Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland; 2Leibniz Universität Hannover, Deutschland

Diamond Open Access gilt als Modell, das Fehlentwicklungen in der Open-Access-Transformation wie neue Zugangsbarrieren, Ungleichheiten und kommerzielle Anreize entgegenwirken kann. Zur Finanzierung der beim Publizieren anfallenden Kosten abseits von Subskriptions-, Publish-and-Read- oder Publikationsgebühren wurden in den letzten Jahren Konsortialmodelle entwickelt (z.B. KOALA). Dabei schließen sich wissenschaftliche Einrichtungen zu einem Konsortium zusammen, um den Betrieb ausgewählter Publikationen über einen bestimmten Zeitraum mit vergleichsweise kleinen individuellen finanziellen Beiträgen zu tragen.

Vielfach sind wissenschaftliche Einrichtungen bereit, in dieser Form zur Diamond-OA-Finanzierung beizutragen. Informationen über Bedarfe und Möglichkeiten der Finanzierung lagen jedoch bislang nur verstreut vor, was die Entscheidungsfindung aufseiten der Einrichtungen erschwert. Um eine breitere Beteiligung und mittelbar die weitere Etablierung der Konsortialmodelle zu erreichen, bedarf es daher eines zentralen Überblicks über entsprechende Angebote. Einen solchen Überblick stellt die TIB nun mit dem neuen "Diamond Funding Navigator" bereit. Der frei zugängliche Webdienst bündelt Informationen über Angebote für die konsortiale Finanzierung von Diamond-Open-Access-Publikationen weltweit. Mit seiner Hilfe finden Konsortialinitiativen für finanzierungssuchende Diamond-Open-Access-Publikationen und finanzierungsbereite Institutionen leichter zueinander:
* Einrichtungen, die eine Finanzierungsbeteiligung an Diamond-Open-Access-Publikationen in Betracht ziehen, gelangen durch die zentrale Übersicht schneller und leichter zu einer informierten Entscheidung, welche Publikationen sie unterstützen wollen. Zu den verzeichneten Angeboten werden Informationen zum Publikationsoutput bereitgestellt, auf Wunsch auch spezifisch für eine Einrichtung. So wird die Nutzung durch Forschende der eigenen Institution ersichtlich.

* Konsortialinitiativen und durch sie finanzierte Publikationen werden in ihrer Kommunikation und Sichtbarkeit unterstützt. Dadurch steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.

Im Poster wird dargestellt, wie das Webangebot "Diamond Funding Navigator" konzipiert ist, wie es durch welche Stakeholdergruppen genutzt werden und wie die Diamond-OA-Community das Angebot mitgestalten kann.

biografische Angaben:

Anita Eppelin ist an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Bereich Publikationsdienste tätig. Zuvor hat sie in der Leibniz-Gemeinschaft und im wissenschaftlichen Verlagswesen langjährige Erfahrungen und Kenntnisse in den Themenfeldern Open Access, wissenschaftliches Publizieren und Informationsinfrastrukturen gesammelt.




Poster
Stichworte: Diamond Open Access, Transformation, Kollaboration, Netzwerk, Fachcommunity

Diamond OA und Community-Led Publizieren im Kollaborationsnetzwerk von peDOCS und FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung

Christoph Schindler, Robina Mohammad, Anke Butz

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Das Poster zeigt auf, wie der Fachinformationsdienst (FID) Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung gemeinsam mit dem Fachrepositorium peDOCS – in enger Kooperation mit der Fachcommunity sowie zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Infrastruktureinrichtungen – die Entwicklung und nachhaltige Förderung von Diamond Open Access (OA) Publikationen unterstützt.

Die Transformation von E-Books in den Open Access wird durch die seit 2022 jährlich durchgeführten konsortialen E-Book-Crowdfundings des FID ermöglicht, bei denen Bücher durch ein Auswahlgremium, bestehend aus entsendeten Vertretungen der Fachgesellschaften, gebündelt und Bibliotheken für eine Finanzierungsbeteiligung vorgeschlagen werden. Seit letztem Jahr organisiert der FID analog dazu ein Crowdfunding für Diamond OA-Zeitschriften (Community-Led Journals). Zusätzlich zu diesen beiden Initiativen wurde in diesem Jahr eine OJS-Plattform bereitgestellt, die Herausgebenden bildungs-, erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Zeitschriften eine technische Infrastruktur zur Publikation von Diamond OA-Zeitschriften bereitstellt.

Schon seit 2008 ermöglicht es peDOCS seinem Netzwerk aus Verlagen und Herausgebendengremien, neben Zweitveröffentlichungen im Green OA auch originäre Diamond OA-Publikationen zu veröffentlichen. peDOCS stellt die dauerhafte Archivierung aller über die genannten Angebote publizierten Inhalte sicher und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Informationsversorgung in der Bildungsforschung.

biografische Angaben:

Dr. Christoph Schindler ist Leiter des Arbeitsbereichs Literaturinformationssysteme am Informationszentrum Bildung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, wo neben dem BMBF-Projekt edu_consort_oa das fachliche Open Access Repositorium peDOCS, das Fachportal Pädagogik und der Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung angesiedelt sind.

Anke Butz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und zuständig für die Open Access Angebote des FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.

Robina Mohammad ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und zuständig für die Koordination des erziehungswissenschaftlichen Fachrepositorium peDOCS.




Poster
Stichworte: Diamond Open Access, Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens, Gemeinschaft, Finanzierung, Governance

Diamond-Open-Access-Modell: Blaupause für ein nachhaltiges Publikationskollektiv

Lena Marie Henkes1, Katherina Holscher Blackman1, Evin Dalkilic2

1Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft; 2Verfassungsblog

Wie lässt sich Diamond Open Access wirklich gemeinschaftlich und fair für alle gestalten? Im Rahmen des ELADOAH-Projekts (Erwerbungslogik als Diamond Open Access Hindernis) haben wir eine Blaupause für die gemeinschaftliche Organisation und Finanzierung von Diamond Open Access erarbeitet.

Die Blaupause basiert auf einer Analyse wissenschaftlicher Literatur, Expert:inneninterviews sowie den Erkenntnissen vier thematischer Workshops zu den Bereichen Finanzierung, Governance, Qualität und Reputation sowie Community. Ergänzt wurde der Prozess durch einen abschließenden Feedback-Workshop, in dem ein erster Entwurf der Blaupause vorgestellt wurde.

Unser Vorschlag macht sichtbar, welche Bedarfe und Expertisen in den verschiedenen Akteursgruppen vorhanden sind – und wie sich diese in einem gemeinschaftlich getragenen Publikationskollektiv bündeln lassen, das auf Gemeinwohlorientierung ausgerichtet ist. Ziel ist es, Diamond Open Access als ein gemeinsames Vorhaben vieler zu begreifen und zur aktiven Mitgestaltung anzuregen.

biografische Angaben:

Lena Marie Henkes ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Sie koordiniert das BMBF-geförderte Projekt ELADOAH.
ORCID: https://orcid.org/0009-0009-8351-9150

Katherina Holscher Blackman ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt ELADOAH.
ORCID: https://orcid.org/0009-0000-4633-5752

Evin Dalkilic ist Head of Publishing beim Verfassungsblog und arbeitet im BMBF-geförderten Projekt ELADOAH.




Poster
Stichworte: Diamond Open Access, Finanzierung, Brasilien

Diamond-Open-Access-Zeitschriften in Brasilien: Finanzierungsmodelle und Anreize für wissenschaftsgeleitetes Publizieren

Rômulo Lima

Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz, Deutschland

Diamond Open Access (DOA) ist ein viel diskutiertes Thema in der wissenschaftlichen Kommunikation. Die DFG, die den Action Plan for Diamond Open Access unterzeichnet hat, fokussiert zunehmend auf institutionelles Publizieren. Auch BMBF und KMK fordern in ihren Leitlinien Bund und Länder auf, Open Access zum Standard für öffentlich finanzierte Forschung zu machen und stärken explizit DOA. Dennoch mangelt es an nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten für non-APC, scholar-led-Zeitschriften.

In Deutschland gibt es verschiedene Initiativen, die sich der Finanzierung von Open Access ohne Autorengebühren widmen. Beispiele dafür sind die Konsortien eduKonsort, OLEcon und KOALA. Diese Projekte zielen darauf ab, insbesondere wissenschaftliche Bibliotheken als Unterstützer von DOA-Publikationen zu gewinnen. Da diese Konsortien nur eine befristete Förderung anbieten können, bieten sie keine dauerhafte Lösung für die Finanzierung einzelner Zeitschriften. Weitere Alternativen werden gebraucht.

Ein internationaler Vergleich zeigt: Der Anteil deutscher DOA-Zeitschriften im Directory of Open Access Journals (DOAJ) ist im Vergleich zu Ländern wie Brasilien, Indonesien oder Spanien relativ niedrig. Besonders der Fall Brasilien sticht hervor. DOAJ verzeichnet mehr als 90% der brasilianischen OA-Zeitschriften als gebührenfrei während es in Deutschland rund 65% sind. Wie andere lateinamerikanische Länder wird Brasilien oft als gutes Beispiel präsentiert. Die Frage, die sich viele stellen, ist: Wie wird Open Access in Brasilien finanziert? Welche Erkenntnisse aus der brasilianischen OA-Landschaft könnten für Deutschland nützlich sein?

Das Poster präsentiert Teilergebnisse einer Studie zu DOA-Zeitschriften in Brasilien. Es werden Ergebnisse einer Online-Befragung von Herausgeber:innen von DOA-Zeitschriften im Land vorstellt. Die Befragung untersuchte die institutionelle Zugehörigkeit der brasilianischen DOA-Zeitschriften, ihre Finanzierungsmodelle und -situation, die Aufteilung zwischen bezahlten und unbezahlten Tätigkeiten innerhalb der Redaktion sowie die Anreize für das Engagement als Herausgeber:in einer DOA-Zeitschrift.

biografische Angaben:

Dr. Rômulo Lima ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und seit Oktober 2023 Bibliotheksreferendar am Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) in Berlin. In seiner Abschlussarbeit beschäftigt er sich mit Finanzierungsmodellen von Diamond-Open-Access-Zeitschriften in Brasilien.




Poster
Stichworte: Open Access, Reporting, Monitoring

Erfassung von Publikationskosten an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland

Dorothea Strecker1, Jonas Höfting1, Heinz Pampel1,2

1Humboldt-Universität zu Berlin; 2Helmholtz Open Science Office, Helmholtz-Gemeinschaft

Das Poster stellt Ergebnisse einer Umfrage vor, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts OA Datenpraxis [1] im Jahr 2024 durchgeführt wurde. Die Umfrage erhob, wie Daten zu Publikationskosten aktuell an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland erfasst werden. Adressiert wurden Vertreter*innen von Universitäten, Fachhochschulen, Instituten außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft) sowie Ressortforschungseinrichtungen des Bundes. Von den 583 eingeladenen Personen füllten 258 (44,3 %) den Fragebogen aus. Die Umfrage ist die erste umfassende Erhebung zur Erfassung von Publikationskosten in Deutschland.
[1] https://oa-datenpraxis.de

biografische Angaben:

Dorothea Strecker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt OA Datenpraxis am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin.

Jonas Höfting ist studentischer Beschäftigter im Projekt OA Datenpraxis am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und Scientific Consultant für Open Science für die Helmholtz-Gemeinschaft.




Poster
Stichworte: Rechtsfragen; Open Access; Service; Wissensgerechtigkeit

FID Media – Servicestelle Urheberrecht. Rechte klären - Ungleichheiten abbauen

Stefan Cravcisin

Universitätsbibliothek Marburg, Deutschland

Unzureichende Informationen über urheberrechtliche Vorgaben können für Wissenschaftler:innen ein erhebliches Hindernis auf dem Weg zum Open Access darstellen. Der Mangel an rechtlichen Informationen führt in mehrfacher Hinsicht zu strukturellen Ungleichheiten. Zwischen informierten und weniger informierten Wissenschaftler:innen, zwischen Open-Access-Verlagen und traditionellen Verlagen und zwischen Organisationen, die besser mit Beratungsangeboten ausgestattet sind, und solchen, die es nicht sind. Darüber hinaus hält die Rechtsunsicherheit die Wissenschaftler:innen davon ab, Open-Access-Dienste zu nutzen und den traditionellen Publikationsweg zu beschreiten. Der FID Media hat dieses Problem erkannt und die Servicestelle Urheberrecht aufgebaut. Die Servicestelle Urheberrecht des FID -Media hat sich zum Ziel gesetzt, diese Hürden mit Hilfe ihrer Beratungsangebote zu urheberrechtlichen Fragen zu überwinden und damit das Open-Access-Publizieren zu fördern und im Endergebnis einen gerechteren Zugang zu wissenschaftlichem Wissen zu gewährleisten.

biografische Angaben:

2010-2014 Studium der Rechtswissenschaften (Bachelor) in Klausenburg, Rumänien

2015-2017 Master of Laws (LL.M.) an der Universität Passau, Deutschland

2017–2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Professor Dederer, Universität Passau

2020-2022 Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst an der Bayerischen Bibliotheksakademie und an der Universitätsbibliothek Tübingen

2023–April 2025 wissenschaftlicher Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Tübingen

Seit April 2025 als juristischer Referent beim FID Media an der Universitätsbibliothek Marburg tätig.




Poster
Stichworte: MCP-Server, AI, DSpace, Repository, MCP-Client

Fraunhofer-Publica Multi-MCP Server Ecosystem

Oliver Schumacher1, Dirk Eisengräber-Pabst2

1Fraunhofer, Deutschland; 2Fraunhofer IRB, Deutschland

The Fraunhofer-Publica Multi-MCP Server Ecosystem represents a significant advancement in integrating AI capabilities with the Fraunhofer-Publica platform. The new MCP (Model Context Protocol) standard acts as a universal connector for AI systems, akin to the USB-C port in hardware, facilitating seamless interaction between diverse AI services and applications. The MCP Server enables efficient communication and data exchange, enhancing AI-driven workflows and services.

Key use cases include the integration of Fraunhofer's publication services and workflows into internal AI-supported tools and MCP clients. This integration allows Fraunhofer employees, Information Managers and the Publica Technical Team to leverage AI for enhanced productivity and innovation. Additionally, the ecosystem provides scientists and librarians with a programmatic interface for advanced analysis and search functionalities, streamlining research and data management processes.

Furthermore, the Publica Technical Team benefits from an AI-powered maintenance workflow environment, ensuring robust and efficient system operations. The ecosystem utilizes DSpace account functions, search capabilities, and upload features, alongside a complete rebuild of the DSpace system, to deliver a comprehensive and user-friendly experience.

biografische Angaben:

Dr.-Ing. Oliver Schumacher ist Bereichsleiter für die Abteilung Informations- und Wissensmanagement der Fraunhofer Zentrale. Dirk Eisengräber-Pabst arbeitet als Repository-Manager für die Fraunhofer-Publica.




Poster
Stichworte: Open-Access-Praxis, Open-Access-Workshop, Leibniz-Gemeinschaft

Information und Austausch: 10 Jahre Open-Access-Praxisworkshop der Leibniz-Gemeinschaft

Stefan Schmeja1, Ursula Arning2

1Technische Informationsbibliothek (TIB), Hannover, Deutschland; 2ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln, Deutschland

Seit 2015 findet jährlich ein Open-Access-Praxisworkshop der Leibniz-Gemeinschaft statt. Er widmet sich einem Aspekt von Open Access mit hohem Praxisbezug und wendet sich an die Open-Access-Verantwortlichen und andere Interessierte aus den Leibniz-Einrichtungen. Dieses Poster beschreibt Organisation und Ablauf und gibt einen Rückblick auf die bisherigen Veranstaltungen.

biografische Angaben:

Stefan Schmeja arbeitet im Bereich Publikationsdienste der TIB und ist für Beratung und
Information zu Open Access zuständig.
Ursula Arning ist Leiterin des Bereichs Open Science bei ZB MED und Professorin für Open Access an der TH Köln.




Poster
Stichworte: Urheberrecht, Open Research, Legal Helpdesk, Wissenschaft, Kulturerbe

Legal Helpdesk für Berlins Wissenschaft und Kulturerbe

Georg Fischer1, Maike Neufend1, Maxi Kindling2

1Open Research Office Berlin, Deutschland; 2Universitätsbibliothek, TU Berlin

Das Poster präsentiert die wichtigsten Eckpunkte des von der VolkswagenStiftung finanzierten Drittmittel-Projekts zum Aufbau eines Legal Helpdesks für Open Research in Berlin. Dabei werden typische juristische Fragen, das Zusammenspiel der adressierten Einrichtungen aus Wissenschaft und Kulturerbe sowie der Projektverlauf für die Jahre 2025 bis 2028 veranschaulicht.

biografische Angaben:

Dr. Georg Fischer ist Referent im Open Research Office Berlin und Koordinator des Projekts zum Aufbau eines Legal Helpdesks in Berlin.
Dr. Maike Neufend ist Leiterin des Open Research Office Berlin und Co-Leiterin des Projekts.
Dr. Maxi Kindling leitet die Abteilung Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek der TU Berlin und ist Co-Leiterin des Projekts.




Poster
Stichworte: open-access.network, Helpdesk, community-basiert, Beratung

Mitmachprojekt für Expert*innen: der community-basierte oa.helpdesk

Danny Flemming1,2, Michael Kleineberg3, Constantin Künzl4, Jasmin Schmitz5, Paul Schultze-Motel1,6

1BMFTR-Projekt open-access.network; 2Universität Konstanz; 3Freie Universität Berlin; 4Hochschule München; 5ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften; 6Helmholtz-Gemeinschaft

Der oa.helpdesk wird im Rahmen des BMFTR-geförderten Projekts open-access.network betrieben und berät Wissenschaftler*innen bei Fragen zu Open Access. Für die E-Mail-Beratung sind auch externe Expert*innen eingebunden – der Helpdesk ist also community-basiert. Aktuell sind im Team Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Organisationstypen vertreten: Universitätsbibliothek, Hochschulbibliothek, zentrale Fachbibliothek und außeruniversitäre Forschungseinrichtung, so dass hier unterschiedliche Expertisen vorhanden sind, die sich sehr gut ergänzen. Um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen und den Expertisepool zu vergrößern, suchen wir weitere Open-Access-Expert*innen, die Teil des Teams werden wollen.

biografische Angaben:

Dr. Danny Flemming ist Mitarbeiter im Team Open Science am KIM der Universität Konstanz. Er ist Psychologe und promovierte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Dr. Michael Kleineberg ist Bibliotheks- und Informationswissenschaftler und seit 2021 an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im Team Open Access und wissenschaftliches Publizieren tätig. Im Verlag Berlin Universities Publishing ist er zuständig für Zeitschriftensparte und Publikationsberatung.

Constantin Künzl ist seit 2019 Bibliothekar an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Er ist unter anderem Mitglied im Schulungsteam der Bibliothek und betreut den OPUS-Publikationsserver der Hochschule.

Dr. Jasmin Schmitz ist promovierte Informationswissenschaftlerin und bei ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften zuständig für die PUBLISSO Publikationsberatung.

Dr. Paul Schultze-Motel ist seit 2010 im Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam tätig. Er ist Biologe und wurde an der Freien Universität Berlin promoviert.




Poster
Stichworte: Open Educational Resources, Datenkompetenz, Open Access, Lehre, Reuse

OA loves OER. Bedarfserhebung zu OER im Kontext Open Access.

Melanie Seltmann

Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

Open Educational Resources (OER) sind ein Element für offene und transparente Wissenschaft. Es bestehen Ressourcen zu etlichen Themen. Da liegt es nahe, dass auch das Thema Open Access und Open Acces Publizieren in OER behandelt wird. Die vorgestellte Studie untersucht, welche OER es für eine deutschsprachige Zielgruppe gibt, in welchen Formaten diese vorliegen und welche Themen sie abdecken. Zudem betrachtet sie, welche dieser OER Potential haben, in die Plattform des Datenkompetenzzentrum QUADRIGA aufgenommen zu werden. Für eine Aufnahme muss die OER bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie etwa zu den adressierten Datentypen (Text, Tabelle, Bewegtes Bild) zu passen oder auf das QUADRIGA-Datenkompetenzframework abbildbar zu sein. Zudem müssen sie sich in eine sogenannte Fallstudie einbetten lassen bzw. eine solche beschreiben.

Es zeigt sich, dass nur etwa 10% der mit dem Schlagwort "Open Access" in OERSI gefundenen OER thematisch relevant sind für den Bereich des Publizieren. Über die Hälfte dieser sind für die Zielgruppe Informatik oder Ingenieurswissenschaft. Insbesondere einzelne Videos werden veröffentlicht, nur wenige komplette Kurse. Thematisch werden vor allem allgemeine Einführungen in Open Access, Lizenzen sowie Finanzierungsmodelle adressiert. Knapp 20% ließen sich potentiell für QUADRIGA nutzen, wenn auch mit etwas Bearbeitung. Jedoch nur eine dieser letzten OER ist direkt als weiterverarbeitbare Datei herunterladbar, eine weitere enthält die Information, dass eine entsprechende Datei angefragt werden kann.

Das macht deutlich, dass noch einiges Potential bezüglich Open-Access-OER besteht. Daher wird die Frage nach Bedarfen der Community gestellt, um diese als Aufgabe für künftige (QUADRIGA-)OER herauszuarbeiten.

biografische Angaben:

Melanie Seltmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin im Datenkompetenzzentrum QUADRIGA. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit interner und externer Wissenschaftskommunikation sowie Open Access u.a. in verschiedenen Arbeitsgruppen des Verbandes Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd). Zudem ist sie aktives Mitglied in unterschiedlichen wissenschaftlichen Blogredaktionen wie etwa dem Text+ Blog.




Poster
Stichworte: Open Access, Open Source, Communitybuilding, lemmabasiertes Publizieren, Publikationsinfrastruktur

Open Encyclopedia System zukunftsfähig gestalten – Herausforderungen & Chancen für eine Open-Source-Software zum lemmabasierten Publizieren

Brigitte Grote, Gesche Wahlen, Maren Welterlich-Strobl

Freie Universität Berlin, Deutschland

Das Open Encyclopedia System (OES) ist eine standardisierte, webbasierte Plattform zur Erstellung, Publikation und Pflege von wissenschaftlichen Online-Publikationen wie Online-Enzyklopädien, Online-Lexika, Living Handbooks in den Geistes- und Kulturwissenschaften, die seit 2018 an der Freien Universität Berlin entwickelt wird. OES ergänzt die Angebote für Publizieren im Open-Access – wie sie mit dem Open Journal System (OJS) für Zeitschriften und mit Open Monograph Press (OMP) für Buchpublikationen vorliegen – um ein weiteres Publikationsformat und reagiert damit auf Anforderungen aus der Wissenschaft. Mit OES publizierte Referenzwerke zeichnen sich durch vielfältige Datenvernetzung, strukturelle Offenheit und explorative Zugänge zu den Inhalten aus (Grote, Strobl 2023). Der Quellcode ist auf Github unter einer GPLv2-Lizenz zur freien Verwendung publiziert.

Aktuell werden mit OES 18 wissenschaftliche Referenzwerke im Open-Access publiziert, zahlreiche weitere sind in Umsetzung bzw. Planung. Die zunehmende Nutzung der „Inhouse“ an der FU entwickelten Open-Source-Software durch Dritte stellt neue Herausforderungen an eine standortübergreifende Weiterentwicklung entlang der Bedarfe der Anwendenden, an Supportstrukturen, die Steuerung von Wachstum und Verbreitung sowie die Sicherung der Nachhaltigkeit, die auf dem Poster adressiert werden.

Ein Baustein der Bearbeitung dieser Herausforderungen ist das DFG-Projekt „Aufbau und Verstetigung einer Community für das Open Encyclopedia System“ (2025-2027) mit dem Ziel, tragfähige Strukturen für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Anwendenden aufzubauen. Dazu werden Prozesse initiiert und strukturiert, über die aus der Gruppe der OES-Nutzenden heraus nachhaltige Lösungen für infrastrukturelle Aufgabenstellungen bedarfsorientiert und kollaborativ zu erarbeiten sind. Zudem wird untersucht, wie OES entlang der Nachhaltigkeitskriterien für Open-Source-Software (vgl. Krahmer, Stadler 2022) zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Grote, B., Strobl, M. (2023). Lemmabasierte Publikationsformate weiter denken mit dem "Open Encyclopedia System". DHd 2023 Open Humanities Open Culture, Trier, Luxemburg. https://doi.org/10.5281/zenodo.7715797

Henny-Krahmer, U., & Stadler, P. (2022). Nachhaltige Softwareentwicklung - Von der Inhouse-Lösung zur Open Source-Community am Beispiel von MerMEId. DHd 2022 Kulturen des digitalen Gedächtnisses, Potsdam. https://doi.org/10.5281/zenodo.6328023

biografische Angaben:

Brigitte Grote (Freie Universität Berlin) leitet den Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT. Sie ist an zahlreichen Drittmittelvorhaben im Bereich der Digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften beteiligt und koordiniert die Arbeiten am Open Encyclopedia System sowie die OES-bezogenen Projektbeteiligungen.

Gesche Wahlen (Freie Universität Berlin) ist als Mitarbeiterin des DFG-Projekts "Aufbau und Verstetigung einer Community für das Open Encyclopedia System (ComOES)“ im Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT mit dem Aufbau von nachhaltigen Strukturen für das Open Encyclopedia System befasst.

Maren Welterlich-Strobl (Freie Universität Berlin) ist als Software-Entwicklerin im Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT für die Entwicklung des Open Encyclopedia System sowie gemeinsam mit den OES-Vorhaben für die Konzeption und für die Implementierung neuer OES-Features zuständig.




Poster
Stichworte: Open Access, Monitoring, Metadaten, Forschungsinformationen, Publikationsmanagement, Datenanalyse, Visualisierung

Open-Access-Dashboards im Überblick

Johannes Schneider1, Heinz Pampel1,2

1Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office, Potsdam; 2Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI), Berlin

Mit der wachsenden Bedeutung von Open Access in der wissenschaftspolitischen Diskussion stellt sich die Frage nach dem Anteil offener Publikationen am Publikationsaufkommen wissenschaftlicher Einrichtungen, Förderorganisationen oder auch Gebietskörperschaften bzw. deren Zusammenschlüssen, wie Staaten und Bundesländern.

In den letzten Jahren haben verschiedene Akteure Dashboards entwickelt, um die Entwicklung des Open-Access-Publizierens mithilfe bibliometrischer Indikatoren zu verfolgen.

Im Bereich des Informationsmanagements werden Dashboards als Werkzeuge zur Visualisierung von Daten und Informationen verstanden. Solche Werkzeuge, die ihren Ursprung in den Executive Information Systems (EIS) der 1980er-Jahre haben, ermöglichen die Kommunikation von Daten und Informationen anhand definierter Indikatoren.

Um einen Überblick über Open-Access-Dashboards und ihre Besonderheiten zu gewinnen, wurde im DFG-Projekt OA Datenpraxis eine Erhebung zu Open-Access-Dashboards durchgeführt. Auf Basis einer Recherche wurden im März 2025 rund 60 solcher Dashboards auf internationaler Ebene identifiziert und nach einem eigens dafür entwickelten Metadatenschema erschlossen. Dabei wurden u. a. die erfassten Publikationstypen, die Offenheit und Quellen der verwendeten Daten und Informationen sowie weitere Parameter der Dashboards erfasst.

Ein Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass viele dieser Dashboards nicht nur Open Access erfassen, sondern auch andere Open-Science-Praktiken wie Open Research Data und Open Research Software berücksichtigen.

Das Poster gibt einen Einblick in die Open-Access-Dashboard-Collection und das dazugehörige Metadatenschema. Darüber hinaus werden Vorschläge zur kollaborativen Weiterentwicklung der Datensammlung vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

biografische Angaben:

Johannes Schneider ist promovierter Linguist und Referent im Helmholtz Open Science Office.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für das Helmholtz Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft.




Poster
Stichworte: Repositorien, Wissensgraphen, XML-Konvertiertung, semantische Anreicherung

Potenziale von Repositorien In Forschungsprojekten: das Projekt „Mehrwerte von Open Access für die datengestützte Forschung und Entwicklung (Mehr-OA)“

Sarah Dellmann (sie/ihr)1, Markus M. Becker2, Muhammas Haris1, Hans Höft2, Tina Schönborn1, Ihda Chaerony Siffa2, Markus Stocker1

1Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland; 2Leibniz-Insitut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP)

Trotz vieler Bemühungen hat sich Open Access für wissenschaftliche Veröffentlichungen noch nicht vollumfänglich durchgesetzt. Als ein wesentlicher Grund für Forschende in der Spitzenforschung ist zu vermuten, dass der unmittelbare Vorteil einer OA-Publikation nicht immer direkt erfahrbar ist: der Zugriff auf kostenpflichtige Literatur stellt für Mitglieder vieler Forschungsgruppen kein nennenswertes Hindernis dar. Das Projekt „Mehrwerte von Open Access für die datengestützte Forschung und Entwicklung“ (Mehr-OA) setzt auf die intrinsische Motivation, indem es die Mehrwerte von OA für die eigene Forschung anhand eines Anwendungsfalls präsentiert: Die Bereitstellung von Forschungsergebnissen für Text- und Datamining und darauf basierende, weitergehende Analysen. Das Poster stell die Projektziele sowie die Rolle von Repositorien in diesem dar veranschaulicht so, wie Repositorien stärker als Inftrastruktur in Forschungsprojeketen genutzt werden können (und nicht nur die Ergebnisse archivieren).

biografische Angaben:

Sarah Dellmann hat die stellvertretende Leitung des Bereichs Publiktionsdiesnte an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) inne und ist dort u.a. für das Arbeitsfeld Repositorien zuständig.




Poster
Stichworte: institutionelle Repositorien, Open-Access-Infrastruktur, Vernetzung, Forschungsinformationen

Professionalisierung der Open-Access-Repositorien-Infrastruktur in Deutschland – Ergebnisse aus Pro OAR DE

Lisa Matthias, Heinz Pampel, Christopher Khamis, Laura Rothfritz

Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

Institutionelle Repositorien (IRs) sind Kerninfrastukturen für die Veröffentlichung und den Nachweis von wissenschaftlichen Publikationen. Sie unterstützen die Open-Access-Transformation und werden vermehrt als Werkzeug beim Open-Access-Monitoring eingesetzt. Als vernetzte Infrastrukturen leisten Open-Access-Repositorien einen zentralen Beitrag bei der Förderung von Open Science.

Das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderte Projekt Pro OAR DE untersucht aktuelle Herausforderungen von IRs in der digitalen Wissenschaftskommunikation.

Das Poster stellt die Ergebnisse (1) einer Systematic Literature Review in den Datenbanken LISA und Scopus, einer (2) Interviewstudie unter IR-Manager:innen und den (3) partizipativen Vernetzungsforen mit der IR-Community zu den Herausforderungen vor.

Dabei werden die Ergebnisse anhand von fünf zentralen Aspekten beim IR-Betrieb für Bibliotheken beleuchtet: das Potenzial von Preprints als Mittel der schnellen wissenschaftlichen Kommunikation, die Chancen des effizenzten Informationsmanagements im Zusammenspiel mit Forschungsinformationssystemen, die Realisierung von Zweitveröffentlichung, das Zusammenspiel von Text- und Forschungsdatenrepositorien für Open Science sowie das Monitoring von Publikationsaufkommen und -kosten.

Die Ergebnisse zeigen, dass Akteure aus Wissenschaft und Informationsinfrastruktur in vier Handlungsbereichen aktiv werden sollten: Policies für Open-Access-Repositorien, Standardisierungen für eine vernetzte IR-Landschaft, die Implementierung interoperabler IR-Technologie sowie die Etablierung robuster Workflows, um manuelle Nachbereitung zu minimieren und Kollaboration zu unterstützen.

biografische Angaben:

Lisa Matthias ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Information Management des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der
Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des ScholCommLabs.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management an der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für das Helmholtz Open Science
Office der Helmholtz-Gemeinschaft.

Christopher Khamis ist studentischer Beschäftigter am Lehrstuhl Information Management des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der
Humboldt-Universität zu Berlin.

Laura Rothfritz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Information Management des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der
Humboldt-Universität zu Berlin.




Poster
Stichworte: private Hochschulbibliotheken, kleine Einrichtungen

Rahmenbedingungen für Open Access an privaten Hochschulen in Deutschland – Das Beispiel IU Internationale Hochschule

Verena Morys

IU Internationale Hochschule, Deutschland

Auch private Hochschulbibliotheken sind relevante Akteure der Open-Access-Landschaft in Deutschland. Wie an staatlichen Hochschulen wird Forschung betrieben, publiziert und es gibt das Ziel, diese Forschungsergebnisse frei zugänglich zu machen. Dabei unterscheiden sich die Rahmenbedingungen für Open Access an privaten Hochschulen in einigen Bereichen von denen staatlicher Einrichtungen. Das Poster zeigt die Perspektive der – gemessen an den Studierendenzahlen – größten Hochschule Deutschlands, der privaten IU Internationale Hochschule. Wir stellen einige Unterschiede in den Voraussetzungen öffentlicher und privater Hochschulen für Open Access dar und beschreiben die Rahmenbedingungen und das Vorgehen an der IU Internationale Hochschule beim Umgang mit diesen. Wir fokussieren hierbei auf ausgewählte, vor allem strukturelle und organisatorische Aspekte, die für unsere tägliche Arbeit mit Open Access besonders relevant sind. Mit dem Poster möchten wir das Interesse an privaten Hochschulbibliotheken als Akteure in der Open-Access-Landschaft wecken und einen Beitrag zur Diskussion darum leisten, wie kleine Einrichtungen ihre Ressourcen im Bereich Open Access möglichst effektiv einsetzen können.

biografische Angaben:

Verena Morys ist Referentin für Forschungsservices und Open Access an der IU Internationale Hochschule. Davor war sie unter anderem im Bereich Open Access am MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften, als stellvertretende Bibliotheksleiterin an der HTWK Leipzig sowie als IT-Consultant tätig.




Poster
Stichworte: Openness, Hochschullehre, frei lizensierte Lehrmaterialien

Rund um Open Access: Ein Thema für die Lehre

Deborah Sielert1, Ida Holschbach2

1TIB Hannover, Deutschland; 2Leibniz Universität Hannover

Open Access und Open Educational Resources bewegen sich in unterschiedlichen Sphären und werden meist getrennt behandelt. Die Lehrpraxis zeigt aber, dass die Grenze verschwimmt und es unumgänglich ist, beides als Open Science zusammenzudenken. Wie das geht, zeigen zwei Projekte an der Leibniz Universität Hannover (LUH), die auf diesem Poster ihre Arbeit, Erfahrungen und gemeinsame Learnings vorstellen.

Offenheit kann im Kontext der Lehre verschiedene Facetten annehmen. Bei Materialien hängt es vom entsprechenden Einsatz ab, ob sie “educational” sind. Ressourcen aus dem OA-Bereich können gewinnbringend für die Lehre genutzt werden. Offene Wissenschaft muss folglich weit gedacht werden und die Lehrpraxis umfassen. Umso wichtiger ist es, Offenheit als Prinzip mitzudenken, entsprechendes Wissen zu teilen und bestehende Services und Tools so breit wie möglich zu nutzen. Was das konkret bedeutet, zeigt das Poster.

biografische Angaben:

Deborah Sielert hat seit 2016 an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Soziologie gelehrt und dort auch promoviert. Seit 2024 arbeitet sie im Bereich Publikationsdienste der TIB als Open Access Beraterin und entwickelt dort insbesondere Beratungs- und Schulungsangebote zu Openness in der Europäischen Hochschulallianz "European Universities Linking Society and Technology (EULiST)"

Ida Holschbach ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover im VEStOR-Projekt tätig.




Poster
Stichworte: persistent Identifier, Metadaten, User Story, Roadmap, Open Access

Vom Green OA bis zur nationalen Roadmap: Wie persistente Identifikatoren Open Science stärken

Paul Vierkant1, Frauke Ziedorn2

1DataCite, Deutschland; 2TIB Hannover

Die Zukunft gemeinsamer Infrastrukturen für die offene Wissenschaft ist digital, vernetzt und offen. Persistente Identifikatoren (PIDs) spielen dabei eine Schlüsselrolle, um die Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Zitierfähigkeit von Forschungsinformationen unterschiedlicher Entitäten zu verbessern. Vernetzte Plattformen ermöglichen den Austausch von Wissen über geografische und disziplinäre Grenzen hinweg und offene Zugangsmodelle fördern den freien Zugang zu Informationen.

Im Rahmen dieser Bemühungen wird die Bedeutung von PIDs für die Förderung von Open Access (OA) und Open Science dargelegt. Es wird aufgezeigt, wie PID-Typen und Metadaten für Entitäten die Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Zitierfähigkeit von Veröffentlichungen, insbesondere solche, die über Repositorien veröffentlicht wurden, potenziell verstärken können. Dieser Aspekt umfasst zum einen Green-Open-Access-Publikationen und zum anderen wichtige wissenschaftliche Veröffentlichungen abseits von Zeitschriftenartikeln und Büchern (wie Berichte, Whitepaper, Diskussionspapiere, Präsentationen und Poster). Die Verknüpfung von (OA-)Publikationen mit anderen Forschungsressourcen, wie z. B. Forschungsdaten, -software und Forschungsinstrumenten, ist ein zentraler Aspekt in den Infrastrukturen wissenschaftlichen Publizierens sowie der Interoperabilität von Systemen wie z. B. Repositorien, Datenbanken, Suchmaschinen, Katalogen. Nicht zuletzt stellen PIDs und die zugehörigen Entitäts-Metadaten elementare Bausteine beim Monitoring von Open Access und Publikationsaktivitäten von Einrichtungen dar – mit Potenzial nach oben.

Mit dem vorliegenden Poster wollen wir zeigen, welche Maßnahmen das Projekt PID Network Deutschland durchgeführt hat, um die Nutzung von PIDs an wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen in Deutschland voranzubringen. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem Community Building. Die während der Veranstaltungen gesammelten User Stories dienen als Basis für einen User-Story-Report, der zentrale Herausforderungen und potenzielle Lösungswege darstellt und Handlungsempfehlungen für verschiedene Handlungsfelder formuliert. Der Report ist seinerseits die Basis für die Entwicklung von Leitlinien für die Optimierung von PIDs und den dazugehörigen Metadaten. Als Ergebnis unserer Arbeit entsteht eine nationale PID-Roadmap für Deutschland, die im Austausch mit der wissenschaftlichen und kulturellen Open Access Community entwickelt wird.

biografische Angaben:

Paul Vierkant ist DataCites Outreach Manager und ist in dem DFG-geförderten Projekt PID Network Deutschland involviert. Vor DataCite arbeitete er für das Helmholtz Open Science Office und verschiedene Universitäten, wo er am Aufbau von Publikations- und Datenrepositorien beteiligt war. Als engagierter Verfechter von Open Science ist Paul bestrebt, die Idee der Offenheit in der wissenschaftlichen Kommunikation zu verbreiten (z.B. als Mitglied der DINI-AG Elektronisches Publizieren).

Frauke Ziedorn arbeitet seit 2010 an der TIB Hannover in den Bereichen PID und Forschungsdatenmanagement. In dieser Zeit hat sie den DOI-Service der TIB aufgebaut sowie Wissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover zum Forschungsdatenmanagement beraten. Derzeit arbeitet sie vorrangig für das Projekt PID Network.




Poster
Stichworte: Umfrage, DEAL-Verträge, Publikationsverhalten

Wie weiter mit DEAL? Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Wissenschaftler*innen der Universität Greifswald

Ria Guth, Wiebke Kartheus, Ariane Retzar

Universitätsbibliothek Greifswald, Deutschland

Das Poster präsentiert die Ergebnisse der Umfrage „Wie wichtig sind die DEAL-Verträge für Ihre Forschungsarbeit?“, die von April bis Mai 2025 vom Open-Access-Team der UB organisiert und unter den Wissenschaftler*innen der Universität Greifswald und der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt wurde. 257 Personen nahmen teil. Eingebettet in größere Zusammenhänge rund um die Fortführung der DEAL-Verträge auf lokaler Ebene, verweisen die Ergebnisse auf die Re/pro/duktion von Ungleichheit im wissenschaftlichen Publikationswesen, wie sie auch im CfP der OA-Tage 2025 postuliert werden. Im Rahmen der Posterpräsentation möchten wir die inhaltlichen Ergebnisse vorstellen, die auf der einen Seite die Notwendigkeit der DEAL-Verträge verdeutlichen auf der anderen Seite aber auch die wachsenden Abhängigkeiten vom globalen Publikationssystem problematisieren. Ausgehend von dieser Diskrepanz möchten wir diskutieren, wie der Fokus auf Ambivalenz es ermöglicht herrschende Hierarchien, strukturelle Ungleichheiten und einseitige Mittelanhäufungen zu identifizieren, zu interpretieren und zu repositionieren.

biografische Angaben:

Ria Guth ist Mitarbeiterin des Open-Access-Teams der UB Greifswald.
Wiebke Kartheus ist Mitarbeiterin des Open-Access-Teams der UB Greifswald sowie Fachreferentin für Anglistik, Kunstgeschichte und Pädagogik.
Ariane Retzar ist Mitarbeiterin des Open-Access-Teams der UB Greifswald sowie Fachreferentin für mehrere natur- und lebenswissenschaftliche Fächer.




Poster
Stichworte: Publikationsberatung, Forschungsunterstützung, Vernetzung

You are not alone! Die Fokusgruppe Publikationsberatung

Lisa Schilhan1, Christian Kaier1, Jasmin Schmitz2, Valerie Andres3

1Universität Graz, Österreich; 2ZB MED, Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln; 3Fachhochschule Nordwestschweiz

Beratungsangebote zum wissenschaftlichen Publizieren sind eine logische Weiterentwicklung von Open-Access-Angeboten und haben sich mittlerweile an zahlreichen Bibliotheken etabliert. Die Fokusgruppe Publikationsberatung (https://open-access.network/vernetzen/digitale-fokusgruppen/fokusgruppe-publikationsberatung) bietet eine neue Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Expert:innen aus dem gesamten D-A-CH-Raum, die im Bereich Publikationsberatung und Forschungsunterstützung tätig sind.

Der Schwerpunkt der Fokusgruppe liegt auf dem Aufbau und der Erweiterung von Beratungsangeboten. Wir identifizieren gemeinsam relevante Themen und entwickeln Ideen für geeignete Formate, die sich in der Beratung optimal einsetzen lassen. Darüber hinaus fördern wir den Kompetenzaufbau und die Weiterbildung von Publikationsberater:innen.

Wir organisieren praxisnahe Vorträge zu aktuellen Themen und Best-Practice-Beispielen aus der Publikationsberatung, die in regelmäßigen Online-Meetings präsentiert werden. Diese Treffen bieten zudem Raum für Diskussionen und einen wertvollen Erfahrungsaustausch zwischen Publikationsberater:innen an Institutionen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung.

Das Poster gibt einen Überblick über die Themen, Aktivitäten und Ziele der länderübergreifenden Fokusgruppe Publikationsberatung und lädt zur Mitarbeit ein.

biografische Angaben:

Lisa Schilhan leitet die Abteilung Publikationsservices an der Universitätsbibliothek Graz. Sie unterstützt Forschende bei der Publikation ihrer Open-Access-Journals und berät zu unterschiedlichen Aspekten des wissenschaftlichen Publizierens.




Poster
Stichworte: openCost, Kostentransparenz, Infrastruktur, Metadatenschema, Publikationskosten

Mission Accomplished? 3, 2, 1 Liftoff für openCost 2.0

Bianca Schweighofer2, Julia Bartlewski1, Lisa-Marie Stein3, Christoph Broschinski1, Dirk Pieper1, Gernot Deinzer2, Cornelia Lang2, Colin Sippl2, Silke Weisheit2, Alexander Wagner3

1Universität Bielefeld; 2Universität Regensburg; 3Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY

Open Access bringt nicht nur neue Wege des Publizierens mit sich, sondern auch wachsende Anforderungen an die Nachvollziehbarkeit und Steuerung von Publikationsausgaben. Die zunehmende Vielfalt an Geschäftsmodellen erschwert die Kostenübersicht für Einrichtungen und Forschende gleichermaßen. Um mehr Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen, braucht es offene, maschinenlesbare Strukturen für die Erfassung und den Austausch von Kostendaten.

Hier setzt das DFG-geförderte Projekt openCost an, das gemeinsam mit der Community an einer nachhaltigen Infrastruktur zur strukturierten Erhebung, Bereitstellung und Nutzung von Publikationskosten arbeitet. In der ersten Projektphase wurden dafür zentrale Grundlagen geschaffen – unter anderem ein standardisiertes Metadatenschema als offenes Austauschformat sowie funktionale Erweiterungen der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB).

In Phase 2 werden die bisherigen Ansätze weitergeführt und ausgebaut: Das Metadatenformat wird um zusätzliche Publikationstypen und Kostenarten ergänzt, ein Validator unterstützt die Implementierung und Qualitätssicherung, und ein generisches Internformat erleichtert die lokale Nachnutzung. Außerdem entstehen neue Funktionalitäten wie eine Vertragsregistry in der EZB sowie ein Dashboard zur Auswertung aggregierter Daten.

Das Poster gibt einen Einblick in zentrale Entwicklungsschritte der zweiten Projektphase und zeigt, wie Community-Feedback die Weiterentwicklung von openCost aktiv mitgestaltet. Ein kurzer Rückblick auf die Ergebnisse der ersten Projektphase ordnet die aktuellen Entwicklungen dabei kontextuell ein.

biografische Angaben:

Julia Bartlewski hat Bibliotheks- und Informationswissenschaft (MA LIS) an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und ist seit 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des DFG-Projekts „openCost: automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen“ an der UB Bielefeld tätig.
Affiliation: Universität Bielefeld

Bianca Schweighofer studierte Germanistik und Medienwissenschaft (M.A.) und ist seit 2021 als Projektkoordinatorin des DFG-Projekts „openCost: automatisierte, standardisierte Lieferung und offene Bereitstellung von Publikationskosten und Verlagsvereinbarungen“ an der UB Regensburg tätig.
Affiliation: Universität Regensburg
ORCID: 0000-0002-9416-9311
ORCID: 0000-0001-5959-4999

Lisa-Marie Stein (M.A.) studierte Linguistik, Medienwissenschaft und Deutsch an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2020 ist sie im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens tätig und aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt „openCost“ beim Forschungszentrum DESY in Hamburg beschäftigt.
Affiliation: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Notkestr. 85, 22607 Hamburg, Germany
ORCID: 0000-0001-7905-0462

Christoph Broschinski ist Informatiker und seit 2012 an der UB Bielefeld als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, seit 2015 betreut er dort das OpenAPC-Projekt. Zu seinen Aufgaben gehören die Datenaufnahme- und -verarbeitung sowie Betrieb und Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur von OpenAPC.
Affiliation: Universität Bielefeld
ORCID: 0000-0003-1972-7587

Dirk Pieper ist stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld und seit vielen Jahren in Open-Access-Projekten aktiv. Unter anderem verantwortet er die an der Universität Bielefeld beheimatete OpenAPC-Initiative, die Kostendaten für Open-Access-Publikationen aggregiert.
Affiliation: Universität Bielefeld
ORCID: 0000-0002-6083-9348

Dr. Gernot Deinzer leitet die Abteilung IT- und Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek Regensburg, ist Open-Access-Beauftragter der Universität. Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen zum Thema Open Access.
Affiliation: Universität Regensburg
ORCID: 0000-0002-7462-3847

Cornelia Lang studierte Bibliothekswesen an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern (Dipl.-Bibl.). Seit 2016 ist sie an der Universitätsbibliothek Regensburg für den Bereich Open Access / Elektronisches Publizieren (vor allem Publikationsfonds und Repositorium) mitverantwortlich.
Affiliation: Universitätsbibliothek Regensburg
ORCID: 0000-0001-7046-3447

Colin Sippl (M.Sc.) ist Informatiker und arbeitet seit 2017 im Team der Universitätsbibliothek Regensburg am Ausbau der Open-Access-Dienste der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mit. Seit 2022 ist er am Projekt openCost beteiligt und mit der Konzipierung und Implementierung der EZB-Erweiterungen im Rahmen des Projekts betraut. Zudem unterstützt er den Betrieb und die Erweiterung des Datenbank-Infosystems (DBIS).
Affiliation: Universitätsbibliothek Regensburg
ORCID: 0000-0002-8503-1740

Silke Weisheit ist Wirtschaftsinformatikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Sie leitet an der Universitätsbibliothek Regensburg die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und das Sachgebiet EZB/DBIS. Sie ist seit vielen Jahren im Bereich elektronische Ressourcen und Open Access aktiv und engagiert sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, darunter die AG Systemlandschaft E-Ressourcen und die DACHELA Facharbeitsgruppe KB-Content.
Affiliation: Universitätsbibliothek Regensburg
ORCID: 0000-0002-2609-4274

Dr. Alexander Wagner studierte Physik (Dipl. Phys.) und promovierte in theoretischer Teilchenphysik an der Universität Würzburg. Dort arbeitete er auch am Projekt "Publikationsserver" der Universitätsbibliothek. Von 2006-2008 absolvierte er das Volontariat zur Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst an der TU Ilmenau und studierte im Rahmen des postgradualen Fernstudiums an der Humboldt Universität zu Berlin (MA LIS). 2008-2014 arbeitete er an der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich und baute dort im JOIN²-Kontext die Publikationsdatenbank JuSER mit auf. Seit Juli 2014 arbeitet er bei der Zentralbibliothek des Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg weiterhin im JOIN²-Kontext.
Affiliation: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Notkestr. 85, 22607 Hamburg, Germany
ORCID: 0000-0001-9846-5516




Poster
Stichworte: Diamond OA, community, publishing tools, training, sustainability

Supporting Integrity and Equity in Diamond Open Access Publishing

Iryna Kuchma2, Jadranka Stojanovski3, Marion Paulhac1, Milica Ševkušić2, Sona Lisa Arasteh-Roodsary1

1OPERAS, Deutschland; 2EIFL; 3Universität Zadar

In a complex and fast-changing publishing world, editors of Diamond OA journals face growing challenges while maintain quality and transparency — often with limited support.

Many editors can feel isolated and disconnected, lacking the networking and support systems crucial for professional development and collaboration.

Built on the results of the DIAMAS and CRAFT-OA projects, the EDCH strengthens the Diamond OA community by connecting and supporting capacity centres, publishers, and providers across Europe.

The poster presents the services the EDCH offers to the European Diamond OA community, e.g. a Training Platform, Publishing Tools and the Diamond OA Standard.

biografische Angaben:

Iryna Kuchma: Iryna Kuchma has been managing the EIFL Open Access Programme (EIFL-OA) since 2008. Working in collaboration with libraries and library consortia in more than 60 countries in Africa, Asia and Europe, she advocates for open access to research results, facilitates the development and implementation of open science policies and infrastructures, and provides support and training.

Jadranka Stojanovski: Jadranka Stojanovski is an Assistant Professor at the University of Zadar, Department of Information Sciences and research librarian at Ruđer Bošković Institute in Zagreb, with professional experience in designing and creating scholarly publications management systems, providing an open access to the knowledge created by Croatian academic and research community.

Marion Paulhac: Marion is the community manager of the European Diamond Capacity Hub (EDCH). She has worked as a journal editor, and now focuses on building and engaging the Diamond OA community across the European Research Area through the EDCH platform and its services.
Milica Ševkušić is a librarian at the Institute of Technical Sciences of the Serbian Academy of Sciences and Arts (since 2007). She is also a member of the repository development team at the University of Belgrade Computer Centre.
Sona Arasteh holds a PhD in German Philology, she has worked/is working in the CRAFT-OA, DIAMAS and ALMASI projects advocating for Diamond OA. She also serves as policy officer for the European Diamond Capacity Hub.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Digital Publishing, TEI, XML, API

API und XML-First Workflows: Der TEI Publisher als Publikationsplattform für ein OA-Journal

Klaus Thoden, Josefine Wähler, Katharina Vogel, Daniel Erdmann

BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Beschreibung des Tools

Der TEI Publisher hat sich auf dem Gebiet der wissenschaftlichen digitalen
Editionen als geeignetes Werkzeug zur Ansicht und Arbeit mit Quellenmaterial
als geeignet erwiesen und wird auch so an der Bibliothek für
Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) eingesetzt. Er lässt sich aber auch
dahingehend gestalten und konfigurieren, dass sich die artgerechte Publikation
eines Periodikums damit umsetzen lässt.

Das vorgestellte Tool ist einerseits die Publikationsplattform auf Basis des TEI Publisher, andererseits das Programm, das zur Konversion von MS-Word-Manuskripten nach TEI benutzt wird.

Die Manuskripte werden als MS-Word-Dateien mit einer spezifischen
Formatvorlage eingereicht, womit schon wichtige Strukturelemente für die
spätere Auszeichnung in TEI-P5 angelegt werden. Ein interner Workflow basierend
auf Python und XQuery produziert aus dem Manuskripten TEI-Dateien, die redaktionsintern mit
semantischen Informationen angereichert werden, beispielsweise durch Markierung
von wörtlichen Zitaten und bibliographischen Referenzen. Ebenso werden Referenzen aus einer Zotero Web Library per Skript eingebunden.

Die Publikationsplattform basiert
auf einer stark angepassten Version des TEI Publishers, der die üblichen
Strukturelemente einer wissenschaftlichen Onlinepublikation vorweist:
informative Mantelseiten, bandweise Navigation und maschinenlesbare Metadaten.
Weiterhin gibt es Verlinkungen zur Onlinebibliographie, und Abbildungen werden über IIIF aus
externen Repositorien eingebunden.

Der TEI Publisher bringt darüber hinaus ein API mit, womit die Texte
strukturell untersucht werden können. Damit sind wissenschaftliche
Explorationen der Publikation einfach möglich, und die Artikel des Jahrbuchs werden selbst zu einer Quelle, die computergestützt
erforscht werden kann. Ein Skript für Zitationsanalysen steht als Beispiel zur Verfügung.

Diese Tools werden in erster Linie für den Herstellungsprozess und zur Anzeige des Jahrbuchs für Historische
Bildungsforschung (JHB) genutzt, das von der Sektion Historische Bildungsforschung der
Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in Verbindung mit der
BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF |
Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation herausgegeben
wird.

Link zur lauffähigen Version der Anwendung

  • https://www.jb-historische-bildungsforschung.de (angepasster TEI Publisher)
  • https://www.jb-historische-bildungsforschung.de/api.html (API)
  • https://gitlab.educs-hosting.net/bbf-public/jhb-utils (Konvertierungspipeline)

Softwarelizenzen

  • https://gitlab.educs-hosting.net/bbf-public/jhb-utils: MIT License
  • TEI Publisher: GPL-3.0

Verhältnis der Einreichenden zur vorgestellten Software
Die Einreichenden haben umfassende Anpassungen am TEI Publisher vorgenommen
(Oberfläche und Schnittstellen) und jhb-utils entwickelt.

biografische Angaben:

Klaus Thoden ist Informationsmanager mit dem Schwerpunkt Digitale Editionen und Publikationen an der BBF.
Josefine Wähler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BBF mit dem Forschungsschwerpunkt Digital Humanities in der Erziehungswissenschaft und Historischen Bildungsforschung
Katharina Vogel ist Forschungsprofessorin für Historische Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Digital Humanities am DIPF.
Daniel Erdmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der BBF mit dem Arbeitsschwerpunkt Text Mining und Distant Reading.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open-Access-Buch, Datenkollektion, oa.finder/book, Wissenschaftsverlag, Rechercheplattform

Der oa.finder/book: Verlagssuche für buchaffine Wissenschaftler*innen

Katja Dammann, Petra Kohorst

Universiät Bielefeld, Deutschland

Mit nur drei Klicks im oa.finder/book erhalten Forscher*innen, die ein Open-Access-Buch publizieren möchten, eine Auswahl passender Verlage.

Seit Februar 2025 ist der oa.finder/book online und ermöglicht die Recherche nach Wissenschaftsverlagen, die Open-Access-Bücher herstellen und verbreiten. Die Recherche im oa.finder/book ist einfach und verschiedene Filter ermöglichen individuelle Suchanfragen.

Im oa.finder/book ist die vielfältige Landschaft der Wissenschaftsverlage im DACH-Raum recherchierbar: unabhängige Verlage, Imprints von Verlagsgesellschaften, Hochschulverlage. So können Wissenschaftler:innen die verschiedenen Leistungsportfolios von derzeit 84 Verlagen miteinander vergleichen.

Grundlage für diesen Suchbereich ist die an der Universitätsbibliothek Bielefeld erhobene Datenkollektion mit Informationen über Verlagsstatus, Programmprofil, Qualitätssicherung, Rechte und Lizenzen, Metadaten, Kosten, Produktionsprozess, Open-Access-Optionen, Sichtbarkeit und Vertrieb sowie Zusammenarbeit zwischen Verlag und Autor:innen.

Der oa.finder/book ergänzt den oa.finder/journal, der bereits seit 2022 online ist. Diese Erweiterung wurde an der Universitätsbibliothek Bielefeld in der 2. Phase des BMBF-geförderten Projekts open-access.network realisiert und ist die konsequente Folge der wachsenden Bedeutung von Open Access in den buchaffinen Disziplinen.

Der oa.finder ist ein kostenfreies Recherchetool, das von der UB Bielefeld gehostet, zur Verfügung gestellt und aktualisiert wird. Die browserbasierte Anwendung können Bibliotheken in der Publikationsberatung nutzen und auch in die Suchoptionen der eigenen Seiten einbinden.

Im oa.finder/book ist Katja Dammann verantwortlich für Konzeption, Erstellung und -aufbereitung der Datenkollektion, die User Tests und die externe Kommunikation. Die softwareseitige Realisierung erfolgt durch Petra Kohorst.

Link zur lauffähigen Version:
https://finder.open-access.network/record?role=corresp_subm_author&type=monographie

biografische Angaben:

Katja Dammann hat einen Magisterabschluss in Literaturwissenschaft und ist seit 2023 an der Universitätsbibliothek Bielefeld in Projekt open-access.network beschäftigt.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „open-access.network2“ hat sie die Weiterentwicklung des Online-Recherchetools „oa.finder/book“ gestaltet. Mit dem Tool können Wissenschafter*innen nach Wissenschaftsverlagen suchen, die Open-Access-Büchern publizieren.

Petra Kohorst ist Diplom-Mathematikerin und seit 2012 an der Universitätsbibliothek Bielefeld als Softwareentwicklerin im Bereich Publikationsdienste tätig. Neben ihrer Hauptaufgabe – der Entwicklung und Erweiterung des Publikationsmanagement-Systems PUB – entwickelt und pflegt sie weitere, bibliothekarische Datenbankanwendungen in nationalen und internationalen Projekten.
Im Projekt „open-access.network2“ ist sie für die technische Konzeption, Entwicklung und Umsetzung des Recherchetools „oa.finder“ verantwortlich.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open Access, Qualität, Bewertung, kollaborativ, transparent, Online Plattform

Die NAVIA Plattform - zur kollaborativen und transparenten Bewertung von wissenschaftlichen Open Access Zeitschriften

Leonhard Suchenwirth1, Paul Gredler2, Edith Leitner3, Gabriela Miechtner4

1TU Wien; 2Universität Salzburg; 3Universität Mozarteum Salzburg; 4BOKU University

Die NAVIA Plattform, welche durch die WissKomm - Community of Practice entwickelt und betrieben wird, ermöglicht Mitarbeiter*innen in Bibliotheken und Forschungsservices in Österreich sowie im weiteren deutschsprachigen Raum kollaborativ die formale Qualität wissenschaftlicher Open-Access-Zeitschriften auf Basis anerkannter Standards zu analysieren und zu bewerten. Mit Hilfe von gezielten Fragen können Nutzer*innen eine fundierte Einschätzung darüber erhalten, ob es sich um eine seriöse oder potenziell betrügerische Zeitschrift handelt. Ziel ist es fundierte und differenzierte Analyse als Beratungsgrundlage für Forscher*innen zu liefern.

Die Grundlage von NAVIA bildet eine aus 58 formalen Qualitätskriterien bestehende Liste, deren Bewertung die Einordnung der Zeitschrift auf der siebenteiligen IAP (Combatting Predatory Academic Journals and Conferences)-Skala zwischen betrügerisch und hoher Qualität erlaubt.

Die Basis für die ausgewählten Kriterien bilden:

  • COPE, DOAJ, OASPA, WAME "Principles of transparency and best practice in scholarly publishing" (2022)
  • Qualitätskriterien, die von DOAJ und anderen Datenbanken zur Prüfung von Zeitschriften herangezogen werden.
  • Kriterienlisten vergleichbarer Hilfsmittel wie Compass to Publish oder Think. Check. Submit.

Die Analyse einer Zeitschrift in NAVIA erfolgt mehrstufig:

Stufe 0: Prüfung, ob es sich bei der Zeitschrift um ein Hijacked Journal handelt.

Stufe 1: Knockout-Fragen. Zu Beginn erfolgt eine erste Grobanalyse durch sechs sogenannte Knockout-Fragen. Diese dienen dazu, offensichtliche Warnsignale zu erkennen, die bereits für sich genommen Zweifel an der Seriosität einer Zeitschrift aufkommen lassen.

Stufe 2: Shortlist. Hier erfolgt eine detailliertere Einschätzung anhand von 24 Fragen, welche zentrale Aspekte und Mindeststandards einer Zeitschrift abdecken.

Stufe 3: Es folgt eine detailierte Einschätzung anhand 28 vertiefender Detailfragen, die auf spezifische Merkmale und Feinheiten eingehen.

In einem abschließenden Bericht wird die formale Qualität der Zeitschrift innerhalb von 11 Themenbereichen ausgewertet, und graphisch dargestellt, sodass Stärken und Schwächen sichtbar werden.

Alleinstellungsmerkmale sind kollaborative Zusammenarbeit, transparente Bewertung und eine übersichtliche grafische Darstellung der Ergebnisse nach Themenbereichen. NAVIA soll als eine Alternative zu White- und Blacklists dienen.

biografische Angaben:


Leonhard Suchenwirth arbeitet als Fachreferent an der TU Wien Bibliothek für die Sacherschließung zuständig, darüber hinaus im Bereich Informationsvermittlung, und ist Mitlgied der WissKomm Community of Practice.

Paul Gredler arbeitet im Team der Digitalen Bibliothek der Universitätsbibliothek Salzburg und verwaltete dort den Open Access Publikationsfonds und die FWF Open Access Pauschale. Er ist Teil der AG Open Access Workflows, der wissKomm Community of Practice und der AG Open Access Infrastructures.

Gabriela Miechtner ist FIS/CRIS Mangerin im Forschungsservice der BOKU University in Wien und dort zuständig für das Thema Predatory Publishing. In den letzten vier Jahren war sie Teil des Projektes Austrian Transition to Open Access 2 und ist Mitglied der wissKomm Community of Practice.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open Access, OA-poly, Mitmachaktion, Öffentlichkeitsarbeit

Forschen, Publizieren, Reputation sammeln: OA-poly – das Spiel rund um offene Wissenschaft

Juliane Mörsel, Rhiannon Schmitt, Tanja Oberacker

Karlsruher Institut für Technologie Bibliothek, Deutschland

Open Access und Open Science sind Begriffe, die in der Welt des wissenschaftlichen Publizierens etabliert sind. Für Außenstehende sind diese Begriffe jedoch abstrakt und lassen die ohnehin schon komplexen Zusammenhänge des wissenschaftlichen Publizierens noch undurchsichtiger erscheinen. Mit dem Spiel OA-poly möchten wir einen interaktiven, spielerischen Zugang für ein nicht wissenschaftliches Publikum entwickeln und die aktuellen, vielfältigen Wege des Publizierens niedrigschwellig verständlich machen.

Das grundlegende Spielprinzip basiert auf dem bekannten Spiel Monopoly. Darauf aufbauend wurden Spielfelder sowie Ereigniskarten inhaltlich angepasst und die Mechanik abgewandelt und vereinfacht. Ziel ist es, den Spieler:innen zu ermöglichen, in die Rollen von Forschenden zu schlüpfen, die sich in der Welt des Open-Access-Publizierens bewegen und dabei verschiedene Services der KIT-Bibliothek kennenlernen. Die Spieler:innen bewegen sich selbst per Würfel über die Felder. Zu Beginn startet jede:r Spieler:in mit einem Startkapital in Form von Talern, jedoch ohne Reputationspunkte. Ziel des Spiels ist es, die Taler einzusetzen und als schnellste:r Spieler:in Reputationspunkte gemäß den Prinzipien des Open Access zu sammeln. Auf diese Weise werden nicht nur die Prinzipien des Open Access und Publizierens erläutert, sondern die Spieler:innen lernen auch die entsprechenden Services und Aufgaben der KIT-Bibliothek kennen.

Das Spiel ist als Mitmachaktion für öffentliche Veranstaltungen geplant und wurde in erster Linie für nicht wissenschaftliche Besucher:innen angelegt, kann aber auch einem Fachpublikum und Forschenden neue Erkenntnisse bieten. Als Teil einer Einführungsveranstaltung für Studierende kann es angehende Wissenschaftler:innen in das Thema Open Access / Open Science und Publikationsdienste der Bibliotheken einführen. Ein erster Testlauf fand auf dem Tag der offenen Tür des KIT am 17. Mai 2025 statt.

Wir möchten unser OA-poly gerne auf den OA-Tagen gemeinsam mit Kolleg:innen spielen, um Rückmeldungen eines Fachpublikums in unsere Spielentwicklung einfließen zu lassen. Als Endprodukt sollen das Spiel und die Materialien über eine CC-Lizenz öffentlich zugänglich gemacht werden.

biografische Angaben:

Juliane Mörsel studierte Physik, Mathematik und Bildende Kunst sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaften an der HU Berlin. Nach ihrem Referendariat an der TU Berlin übernahm sie im Oktober 2024 an der KIT-Bibliothek die Projektleitung für das BMBF-Projekt „ERRED“, das alternative Möglichkeiten der Forschungsbewertung erprobt. Ihre Schwerpunkte sind Research Assessment, Bibliometrie und Open Science. Zudem engagiert sie sich als Fachreferentin für Physik, Mechanik und Mathematik.

Rhiannon Schmitt studierte Europäische Ethnologie und sammelte nach einem Volontariat im Referat Volkskunde des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe ab 2015 am Max Rubner-Institut erste Erfahrungen in der Wissenschaftsunterstützung. Seit 2019 ist sie an der KIT-Bibliothek tätig. In der Abteilung Forschungsdienste lag ihr Fokus auf dem Forschungsdatenmanagement. Seit 2023 betreut sie als stellvertretende Leitung der Abteilung Medienbearbeitung den KIT-Publikationsfonds und Themen rund um Open Access, aktuell insbesondere die Weiterentwicklung des Moduls zur Publikationskostenerfassung.

Viel Erfahrung aus der freien Wirtschaft – kreativ und routiniert in der Entwicklung und Umsetzung von Print- und Webprojekten. Sicher in der Planung und Umsetzung maßgeschneiderter Kommunikations- und Designkonzepte unter Einbeziehung relevanter Kanäle zur zielgruppengerechten Ansprache. Lösungsorientiert und offen für konstruktive Kritik, um Projekte effizient und zielgerichtet voranzubringen. Seit September 2023 ist Tanja Oberacker in der Öffentlichkeitsarbeit der KIT-Bibliothek und dort in einem neuen Kontext tätig, um Expertise und Perspektive weiterzuentwickeln.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open Journal Systems, OJS, Offenes Publizieren, Technische Infrastruktur

Herausgeberträume erfüllen: Das IndividualizeTheme für Open Journal Systems

Sebastian Schmidt

SLUB Dresden, Deutschland

Im Rahmen einer Auftragsarbeit wurde ein modernes, stark individualisierbares Theme (https://github.com/NateWr/individualizeTheme) für OJS (3.3, 3.4, 3.5) entwickelt, welches das Frontend von OJS deutlich flexibler auf die Bedarfe der jeweiligen Zeitschrift/ des jeweiligen Konferenzbandes anpassen lässt. Über konfigurierbare Inhaltsblöcke, lokalisierbare Texteinstellungen und auswählbare Darstellungsoptionen hinaus werden auch datenschutzkonform verschiedenste Schriftarten auswählbar. Bei der Demonstration kann das Theme Hands-On ausprobiert werden, sowie Möglichkeiten zur Nutzung und Weiterentwicklung besprochen werden.

biografische Angaben:

seit 08/2023 Technischer Koordinator Open Access Publizieren an SLUB Dresden
seit 05/2024 Mitglied des Technical Commitee des Public Knowledge Projects




Tool-Marktplatz
Stichworte: Single Source Publishing, OS-APS, Medienneutrales Publizieren, Open Source, Diamond Open Access

Medienneutrales Publizieren leicht gemacht - Single-Source-Workflow mit OS-APS

Dominik Baumgartner1, Sarah Bösendörfer1, Daniel Beucke2

1Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg, Deutschland; 2Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek

Am Marktstand von OS-APS (Open Source Academic Publishing Suite, https://www.os-aps.de/) kann man die Open Source Software für Open Access live testen und zu ihr Fragen stellen. Die Software ermöglicht Single-Source-Publishing Workflows zum medienneutralen Publizieren ohne größere technische Expertise und kostenintensive XML-Redaktions- und Content-Management-Systeme. Dies kann beispielsweise für Hochschulverlage, OJS-Hostingangebote bzw. -betreiber, Diamond Open Access-Zeitschriften und andere verlegerisch aktive Open-Science-Akteure von Nutzen sein. Man hat an dem Marktstand die Möglichkeit, selbst ein Word-Manuskript in die Software zu importieren, im Editor zu bearbeiten und anschließend in unterschiedlichen Output-Formaten, wie PDF oder HTML zu exportieren. Auch kann man sich von den Standbetreuern den Produktions-Workflow der Software zeigen lassen. Zudem gibt ein illustrierendes Poster den vorbeilaufenden Personen die Möglichkeit, die Software zu verstehen, auch wenn der Laptop gerade belegt ist.

biografische Angaben:

Dominik Baumgartner, https://orcid.org/0009-0003-0209-6210, Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg, Leiter der FAU University Press und Projektleiter “OS-APS STEMO”
Daniel Beucke, https://orcid.org/0000-0003-4905-1936, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Daniel Beucke arbeitet in der Gruppe Elektronisches Publizieren der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen). Dort ist er u.a. für den Aufbau eines Journal-Service zuständig und koordiniert das System GRO.publications - das Publikationsmanagement der Universität Göttingen.
Sarah Bösendörfer, https://orcid.org/0009-0008-4435-7905, Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg
Sarah Bösendörfer ist Projektmitarbeiterin von “OS-APS STEMO” an der Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg. Dort ist sie für das Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Anforderungserhebung für die Open Source Software zuständig.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open Access, Open Science, Kartierung, Service, Community

oa.atlas: Bring your own Data

Linda Martin

Open Research Office Berlin, Deutschland

Der oa.atlas (https://open-access.network/services/oaatlas) bildet den Status quo von Open-Access- und Open-Science-bezogenen Aktivitäten in Deutschland ab. Die Betrachter*innen können hierbei auswählen, ob sie Informationen zu den Strategien und Services der wissenschaftlichen Institutionen oder zu den Strategien und Maßnahmen in den Bundesländern abrufen möchten. Hintergrundinformationen zum oa.atlas finden sich im dazughörigen Konzeptpapier (http://doi.org/10.21428/986c5d43.54fbd167).

Auf den Open-Access-Tagen 2022 wurde das Tool erstmals der Community vorgestellt. Die reichhaltige Datensammlung umfasst 700 Einträge von Einrichtungen mit öffentlicher bzw. kirchlicher, staatlich anerkannter Trägerschaft, darunter Universitäten, Hochschulen, außeruniversitären und anderen Forschungseinrichtungen, Landes- und Forschungsbibliotheken. Der oa.atlas ist ein Service für und von der Community, bei dem eine Datenpflege nur gemeinsam gelingt.

Drei Jahre nach dem Go-Live des oa.atlas werden den Teilnehmer*innen neue Features vorgestellt und (Hands On!) getestet. Im Mittelpunkt steht hierbei die community-basierte Datenpflege über ein Formular, abrufbar über den Reviewbereich des oa.atlas (https://open-access.network/services/oaatlas/oaatlas-review). So wird es Open-Access- und Open-Science-Verantwortlichen ermöglicht, die veränderte oder neue Daten zu Services ihrer Einrichtung eigenständig zu melden. Die Kuratierung der Daten wird mittelfristig über ein Redaktionsteam aus projektinternen und -externen Mitarbeiter*innen gewährleistet. Ein Konzept zur Datenpflege befindet sich derzeit in Erarbeitung und soll im Spätsommer 2025 veröffentlicht werden.

Die Teilnehmenden des Tool-Marktplatzes

  • haben die Möglichkeit aktiv die verschiedenen Funktionen der Weboberfläche zu entdecken und direkt Feedback zu geben,
  • können Open-Access- und Open-Science-bezogene Daten Ihrer Einrichtung einpflegen,
  • erhalten Informationen über die inhaltliche Konzeption und technische Umsetzung (datenbankgestützte Umgebung),
  • können sich über die Möglichkeit zur Mitwirkung im Redaktionsteam informieren.

Die Konzeption des oa.atlas erfolgt im Rahmen des Projekts open-access.network in Verantwortung des Open Research Office Berlin, die Datenpflege wird gegenwärtig unter Mitwirkung des Helmholtz Open Science Office gewährleistet. Die Datenvisualisierung erfolgt über das Portal open-access.network und wird durch die Niedersächsische Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen aufbereitet.

URLs:

  • oa.atlas: https://open-access.network/services/oaatlas
  • Reviewbereich: https://open-access.network/services/oaatlas/oaatlas-review

biografische Angaben:

Linda Martin arbeitet seit 2020 im Projekt open-access.network und wirkt seit 2021 im Open Research Office Berlin mit. Zu ihren Aufgabenfelder gehören die Ausrichtung von Workshops für Wissenschaftler*innen, Infrastrukturanbietende und weiteren Multiplikator*innen sowie die Konzeption und Mitarbeit am oa.atlas.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Open Access, Open Source, lemmabasierte Publikationsformate, Online-Enzyklopädie, Publikationsinfrastruktur

Open Encyclopedia System – Eine Plattform zur Erstellung und Pflege von Online-Referenzwerken im Open Access

Brigitte Grote, Gesche Wahlen, Maren Welterlich-Strobl

Freie Universität Berlin, Deutschland

Das Open Encyclopedia System (OES) ist eine standardisierte, webbasierte Plattform zur Erstellung, Publikation und Pflege von wissenschaftlichen Online-Publikationen wie Online-Enzyklopädien, Online-Lexika oder Living Handbooks in den Geistes- und Kulturwissenschaften. OES ergänzt die Angebote für Publizieren im Open-Access – wie sie mit Open Journal System (OJS) für Zeitschriften und mit Open Monograph Press (OMP) für Buchpublikationen vorliegen1 – um ein weiteres Publikationsformat.

Die OES-Software ist als WordPress-Plugins (OES Core und ergänzende Module) mit zugehörigem Theme realisiert und erweitert das freie CMS WordPress um redaktionelle Funktionen: OES unterstützt die Ausgestaltung lemmabasierter Publikationsformate und redaktioneller Workflows, die inkrementelle Verwaltung von Inhalten und Metadaten, die bis Einbettung multimedialer Elemente, Normdaten und bibliographischen Informationen, die automatische Registererstellung, die Lizenzvergabe und die Veröffentlichung mehrsprachiger zitierfähiger Artikel, die Bereitstellung vielfältiger Such- und Filteroptionen sowie eine flexible Ausgestaltung der Navigation und der Präsentationsformen für lemmabasierte Inhalte.2 Der modulare Aufbau und die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten ermöglichen Nutzenden die schnelle Anpassung von Datenmodell und Design der Webseite an projektspezifische Anforderungen.

Entwickelt wird OES seit 2016 an der Freien Universität Berlin im Rahmen verschiedener DFG-Förderungen und in zahlreichen Projektvorhaben kontinuierlich erweitert.3 Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind explorative Zugänge zu den (erfassten) strukturierten Daten über Visualisierungen sowie der Ausbau der Schnittstellen und Exportformate. Die FU sichert den nachhaltigen Betrieb von OES. Zusätzlich unterstützt seit 2025 das DFG-Projekt ComOES4 den Aufbau einer Community rund um die Publikationssoftware mit dem Ziel, die standortübergreifende Weiterentwicklung von OES und den niedrigschwelligen Einstieg in die Verwendung von OES nachhaltig zu sichern.

  • Quellcode (GPLv2-Lizenz): https://github.com/open-encyclopedia-system/
  • Informationen zur Software: https://open-encyclopedia-system.org
  • Einreichende: Brigitte Grote (Koordination OES-Arbeiten), Gesche Wahlen (Community-Management), Maren Welterlich-Strobl (Softwareentwicklung).

1 https://pkp.sfu.ca/ojs/ und https://pkp.sfu.ca/omp/

2 Grote, Strobl (2023). Lemmabasierte Publikationsformate weiter denken mit dem "Open Encyclopedia System". DHd 2023 Open Humanities Open Culture. 9. Tagung des Verbands "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum" (DHd 2023), Trier, Luxemburg. https://doi.org/10.5281/zenodo.7715797

3 https://www.open-encyclopedia-system.org/use-cases/index.html

4 https://www.it.fu-berlin.de/projekte/e-research-projekte/oes-community/index.html

biografische Angaben:

Brigitte Grote (Freie Universität Berlin) leitet den Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT. Sie ist an zahlreichen Drittmittelvorhaben im Bereich der Digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften beteiligt und koordiniert die Arbeiten am Open Encyclopedia System sowie die OES-bezogenen Projektbeteiligungen.

Gesche Wahlen (Freie Universität Berlin) ist als Mitarbeiterin des DFG-Projekts "Aufbau und Verstetigung einer Community für das Open Encyclopedia System (ComOES)“ im Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT mit dem Aufbau von nachhaltigen Strukturen für das Open Encyclopedia System befasst.

Maren Welterlich-Strobl (Freie Universität Berlin) ist als Software-Entwicklerin im Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen der FUB-IT für die Entwicklung des Open Encyclopedia System sowie gemeinsam mit den OES-Vorhaben für die Konzeption und für die Implementierung neuer OES-Features zuständig.




Tool-Marktplatz
Stichworte: Onlinekurse, Moodle, Kompetenzaufbau

Open-Access-Kompetenz aufbauen: Entwicklung und Bereitstellung von Selbstlernkursen

Helene Strauß, Carolin Becklas, Deborah Sielert

Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland

Mit dem Ziel den Kompetenzaufbau bei Wissenschaftler*innen und Bibliothekspersonal zu unterstützen, haben wir im Rahmen des BMFTR-geförderten Projekts open-access.network (Förderphase 2: 2023-2025, https://open-access.network/startseite) Onlinekurse zum Thema Open Access entwickelt. Diese sind über unsere offene Lernplattform TOERN (https://service.tib.eu/toern) der Technischen Informationsbibliothek (TIB) verfügbar. TOERN basiert auf der frei verfügbaren Open Source Software Moodle LMS. Auf unserer Plattform können Mitarbeitende der TIB und externe Personen Lerneinheiten, Kurse und Module mit offener Lizenz erstellen und veröffentlichen. Die Kurse und Module können als SCORM-Format exportiert und auf anderen Lernplattformen importiert werden. Aktuell finden sich auf TOERN Kurse zu den Themen Open Access und OER. Die Kurse, die im Rahmen von open-access.network entstanden sind, sind Folgende (https://open-access.network/fortbilden/onlinekurse):

  • Open-Access-Publizieren für Promovierende
  • Aufgaben für Herausgebende einer Open-Access-Zeitschrift
  • Open Access für Einsteiger*innen
  • Ein Open-Access-Repositorium betreiben
  • Ein Open-Access-Repositorium aufbauen
  • Barrierefreiheit für Publikationsplattformen
  • Rechtliche Grundlagen für Herausgebende
  • tba.

Für alle Kurse kann automatisch ein Teilnahmezertifikat ausgestellt werden. Dazu müssen sich die Nutzer*innen registrieren und mehrere Multiple-Choice-Fragen richtig beantworten. Die Kurse werden bereits gut angenommen. Bislang konnten wir wöchentlich mehrere Zertifikate ausstellen.

Wir möchten den Toolmarktplatz gerne nutzen, um die Kurse der Open-Access-Community live vorzustellen, gemeinsam zu testen, Fragen zu beantworten und Feedback zu erhalten. Besonders interessiert uns dabei: Welche Zielgruppen die Community für relevant hält; welche Themen als Selbstlernkurs gewünscht werden; und wie wir die (Nach-)Nutzung der Kurse weiter fördern können.

biografische Angaben:

Helene Strauß: Nach ihrem Master "Internationales Informationsmanagement" begann Helene Strauß 2017 zunächst an der SUB Göttingen für verschiedene Open-Science-Projekte zu arbeiten. Seit 2020 ist sie an der TIB bei den Publikationsdiensten, wo sie im Rahmen des open-access.network-Projekts Materialien und Selbstlernkurse zum Thema Open Access erstellt.

Carolin Becklas: Carolin Becklas ist Mitarbeiterin bei den Publikationsdiensten an der TIB, wo sie für das Projekt open-access.network insbesondere Videos und andere Materialien zum Thema Open Access erstellt. Sie ist außerdem Doktorandin an der Universität Oldenburg und Mitgründerin der Game-Studies-Forschungsgruppe oldengames.

Deborah Sielert: Deborah Sielert hat seit 2016 an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Soziologie gelehrt und dort promoviert. Seit 2024 arbeitet sie im Bereich Publikationsdienste der TIB als Open Access Beraterin und entwickelt insbesondere Beratungs- und Schulungsangebote zu Openness in der Europäischen Hochschulallianz "EULiST".




Tool-Marktplatz
Stichworte: persistente Identifikatoren, PIDs, Transparenz, Open Access, Open Data

Persistente Identifikatoren und Open Access im Blick: Der PID Monitor im Tool-Marktplatz

Andreas Czerniak1, Steffi Genderjahn2, Antonia C. Schrader2

1Universitätsbibliothek Bielefeld, Bielefeld, Deutschland; 2Helmholtz Open Science Office, Potsdam, Deutschland

Persistente Identifikatoren (PIDs) spielen eine zentrale Rolle im Forschungszyklus und sind ein Grundbaustein für eine vernetzte und transparente Wissenslandschaft. Um die Nutzung und Verbreitung verschiedener Typen von PIDs für wissenschaftliche und kulturelle Entitäten in Deutschland systematisch zu erfassen und zu analysieren, wurde der PID Monitor im DFG-geförderten Projekt PID Network Deutschland konzipiert und entwickelt. Das Tool ermöglicht auf der Grundlage von über 580 Millionen Metadaten-Rekords eine umfassende zeitbezogene Analyse der PID-Landschaft in Deutschland, teilweise rückwirkend bis zum Jahr 2011, differenziert nach gängigen Entitäten, PID-Typen und PID-Providern. Darüber hinaus bietet der PID Monitor Analysen zu den Entwicklungen im Bereich Open Access, Open Data und Open Source, was eine strukturierte Auswertung der Verbreitung und Nutzung von PIDs sowie der Dynamik offener wissenschaftlicher Kommunikation in disziplinär-spezifischen Fachkontexten ermöglicht.

Die vorgenommenen Analysen fördern die Transparenz der PID-Landschaft und unterstützen die Umsetzung der FAIR-Prinzipien in Deutschland. Zudem könnten sich daraus potenzielle Trends und Nutzungsmuster ableiten lassen, die als Grundlage für fundierte Entscheidungen zur Implementierung und zum gezielten Einsatz von PIDs im wissenschaftlichen Forschungszyklus dienen können.

Auf dem Tool-Marktplatz wird das Konzept des PID Monitors, dessen Dashboard über jeden gängigen Browser zugänglich ist, sowie die erfassten PID-Anwendungsszenarien der Open-Access-Gemeinde vorgestellt. Wir laden herzlich ein, den Monitor auszuprobieren und freuen uns auf den fachlichen Austausch.

Die interaktive Analyseplattform ist öffentlich zugänglich unter https://pid-monitor.org .

Software-Lizenz
GNU Public Licence v3 (GPLv3)
( Vorbereitetes GitHub Repositorium: https://github.com/PID-Network-Germany/PID-Monitor_Dashboard/ )


Verhältnis der Einreichenden zur vorgestellten Software
Der PID Monitor wird im DFG-geförderten Projekt PID Network Deutschland (Projektnummer: 506475377) entwickelt und an der Universitätsbibliothek in Bielefeld betrieben.

biografische Angaben:

Andreas Czerniak ist Diplom-Informatiker und spezialisiert auf große informationsintensive Technologien und Infrastrukturen. Seit 2018 arbeitet er an der Universitätsbibliothek Bielefeld und war Projektbeauftragter für die EU-finanzierte Projekte bezgl. OpenAIRE und ist Mitautor von EOSC-Guidelines. Im technischen Team von OpenAIRE war er mit seinem Team verantwortlich für die Integration von Datenquellen, z.B. von institutionellen, thematischen und literarischen Repositorien, Forschungsinformationssystemen, Aggregatoren sowie Zeitschriftenverlagen, die die Grundlage für den OpenAIRE Graph sind. Desweiteren ist er seit 2025 Mitglied in der DINI AG FIS und in der NFDI TaskForce Metadaten engagiert.

Steffi Genderjahn arbeitet seit 2023 als Referentin im Helmholtz Open Science Office und ist aktiv im Projekt “PID Network Deutschland”. Mit einem naturwissenschaftlichen Hintergrund und Erfahrungen im Forschungsdatenmanagement beschäftigt sie sich mit den vielfältigen Facetten von Open Science.

Antonia Schrader ist seit 2020 Referentin im Helmholtz Open Science Office, und betreute in diesem Rahmen u. a. das DFG-Projekt ORCID DE. Auch im Folgeprojekt “PID Network Deutschland” ist sie aktiv. Darüber hinaus ist sie Chair des German Reproducibility Networks, arbeitet in der NFDI-AG zu PIDs und ist im Programmkommittee der Open-Access-Tage. Sie hat Buch- und Medienherstellung sowie Medienmanagement an der HTWK Leipzig studiert.


 
14:30 - 16:00Führung durch die Bibliothek der Universität Konstanz
Ort: Bibliothek der Universität Konstanz
Erleben Sie die Bibliothek der Universität Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Führung dauert etwa 30 Minuten.
14:30 - 16:00"The Publish or Perish Game"
Ort: Medialab in der Bibliothek
Welcome to the chaotic life of academic publishing! This fun-filled card game is in English, but as a group we can talk in English and/or German. Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
14:30 - 16:00OA-poly (14:30-14:45)
Ort: Mediothek in der Bibliothek
Das Spiel OA-poly bietet einen interaktiven, spielerischen Zugang zu Open Access und den aktuellen, vielfältigen Wegen des Publizierens für ein nicht-wissenschaftliches Publikum. Achtung: Das Spiel findet von 14:30 Uhr bis 14:45 Uhr statt! Die Anmeldung zum Spiel erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt
Das Spiel OA-poly bietet einen interaktiven, spielerischen Zugang zu Open Access und den aktuellen, vielfältigen Wegen des Publizierens für ein nicht-wissenschaftliches Publikum. Als Forschende bewegen sich die Spieler:innen in der Welt des Open-Access-Publizierens und lernen dabei die Services der KIT-Bibliothek kennen. Dauer: ca. 15 Minuten Maximale Anzahl der Spieler:innen: 5 Personen ACHTUNG: Das Spiel findet von 14:30-14:45 Uhr statt! Die Anmeldung zum Spiel erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt
16:00 - 17:30Session 8: KI als Chance und Ärgernis
Ort: Audimax
Moderator/in: Heinz Pampel
 
Vorträge
Stichworte: APC, Maschinelles Lernen

Planung von APCs – Kann KI uns weiterhelfen?

Constantin Lehenmeier, Gernot Deinzer

Universität Regensburg, Deutschland

In jüngster Zeit ist es mittels KI möglich, Prognosen zu erstellen, beispielsweise für die Erstellung von Geschäftsanalysen oder um Entscheidungen auf der Basis von Daten zu treffen. Obwohl diese Technologie in der Privatwirtschaft bereits weit verbreitet ist, findet sie in Bibliotheken bisher nur wenig Anwendung.

Während lizenzrechtliche Ausgaben gut planbar waren, gestaltet sich die Zukunft von publikationbasierten Ausgaben als weniger eindeutig. Dieser Anteil am Informationsbudget wächst kontinuierlich, wodurch eine zunehmende Relevanz für die Bibliothekslandschaft entsteht. Dies betrifft sowohl die Planung von Publikationsfonds als auch die Entscheidung über die Teilnahme an Transformationsverträgen und die interne Kommunikation in der Einrichtung. Die Abschätzung der zu erwartenden Ausgaben ist in all diesen Bereichen von entscheidender Bedeutung.

Mit openAPC steht ein umfassender Datensatz zur Verfügung. Unter Zuhilfenahme maschinellen Lernens kann der Datenbestand analysiert werden, um einerseits konkrete Prognosen für die eigene Einrichtung und andererseits generelle Entwicklungstendenzen im Bereich der APCs zu erstellen.

Der Vortrag wird sich kurz mit der verwendeten KI befassen und präsentiert erste konkrete Prognosen auf Basis des openAPC-Datensatzes. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die identifizierten Hindernisse, die Grenzen des Verfahrens, der optimale Einsatzbereich sowie die Anwendung des erworbenen Wissens in der Planung von publikationbasierten Ausgaben.

biografische Angaben:

Constantin Lehenmeier ist Fachreferent für Informatik & Data Science und Data Steward am UR Data Hub

Gernot Deinzer ist Leiter der Abteilung IT- und Publikationsdienste und Geschäftsführer des UR Data Hubs.




Vorträge
Stichworte: Zugriffsstatistiken, Nutzungsstatistiken, Open Access, COUNTER Code of Practice

Mensch oder Maschine? Warum wir Open-Access-Zugriffe neu denken müssen.

Pascal-Nicolas Becker, Yannick Paulsen

The Library Code GmbH

“Auf eine auf Zugriffszahlen basierende Argumentation und auf eine Veröffentlichung von Nutzungsstatistiken sollte verzichtet werden.“

So lautet das Fazit eines Artikels von uns, der Anfang des Jahres in der Zeitschrift o-bib erschienen ist. Zur Anforderung verschiedener Standards, Zertifikate und Aggregatoren gehört, dass automatisierte Zugriffe gefiltert und nur Zugriffe in der Statistik erfasst werden sollen, die von einer Person initiiert wurden. Maschinelle und menschlich initiierte Zugriffe können jedoch nicht verlässlich differenziert werden. Und es gibt auch inhaltliche Gründe, die gegen eine Argumentation mit Zugriffsstatistiken sprechen. Der Verzicht auf Zugriffsstatistiken in der inhaltlichen Diskussion fällt vielen Institutionen schwer. Und dennoch müssen wir als Open-Access-Community uns hier ehrlich(er) machen. Zu oft sind Sätze gefallen wie „Wir wissen, dass die Zahlen nicht belastbar sind, brauchen sie aber dennoch“. Der Vortrag ist ein klares Plädoyer, sich ohne Ausreden mit der Thematik auseinander zu setzen und für die eigenen Systeme die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Doch nicht nur bei Zugriffsstatistiken sorgen rein maschinelle Zugriffe für Probleme. Mit dem Aufkommen von AI-Crawlern kämpfen Publikationsinfrastrukturen immer wieder mit Ressourcen-, Performance- und Stabilitätsproblemen. Eine Umfrage von COAR im April 2025 mit 66 Repositorien ergab, dass die meisten Repositorien mehrmals pro Woche AI-Bots begegnen und dies auch bereits zu Servicestörungen geführt hat.1 Daher wollen wir den Bogen über den Artikel hinaus erweitern. Im zweiten Teil des Vortrags geben wir unsere inhaltliche Einschätzung dazu ab und versuchen erste Forderungen an Infrastrukturen aber auch an Crawler zu formulieren. Und in diesem Zusammenhang werden Zugriffsstatistiken auf einmal doch wieder interessant und hilfreich.

1 https://coar-repositories.org/news-updates/open-repositories-are-being-profoundly-impacted-by-ai-bots-and-other-crawlers-results-of-a-coar-survey/

biografische Angaben:

Pascal Becker entwickelt seit fast 20 Jahren Open-Access-Repositorien. Er initiierte das DSpace-Konsortium Deutschland und engagiert sich in der DSpace Leadership, DSpace Steering und DataCite Services and Technologies Steering Group. Er ist Gründer und Geschäftsführer der The Library Code GmbH.
Yannick Paulsen studierte Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Leipzig sowie Information Science in Berlin. Er arbeitet seit 2021 bei The Library Code als Data Librarian und Projektmanager.




Vorträge
Stichworte: Open-Access-Monitoring, Publikationskosten, Machine learning, PKM-NRW, openaccess.nrw

Der Monitoringdienst PKM-NRW: Neue Erkenntnisse durch maschinelles Lernen aus Publikations- und Kostendaten

Jan-Philip Tummes

Universitätsbibliothek Bielefeld, Deutschland

Die Landesinitiative openaccess.nrw betreibt als Serviceeinrichtung für die 41 Hochschulen der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) ein Publikations- und Kostenmonitoring. Der Vortrag präsentiert den neuen Monitoringdienst "Publikations- und Kostenmonitoring in Nordrhein-Westfalen" (PKM-NRW), welcher die offene und dynamische Verfügbarkeit der Ergebnisse sicherstellt. Neben methodischen und infrastrukturellen Aspekten fokussiert der Vortrag neue Erkenntnisse der Auswertung von Publikations- und Kostendaten mithilfe von maschinellem Lernen. Das auf multipler Imputation basierende Verfahren zur Approximierung von fehlenden Kostendaten erreicht, durch Beachtung verfügbarer Informationen wie Zeitschriftentitel, -listenpreis, und Publikationsjahr, eine bessere Granularität, als die bisher angewendete statische Mittelwertbildung. Dadurch ist eine verbesserte Schätzung von Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen auf Einrichtungsebene und darüber hinaus möglich. Wichtige Dynamiken sind außerdem die überproportionale Steigerung der Kosten im Vergleich zum Publikationswachstum in NRW und die Verschiebung von Marktanteilen bei Verlagen. Die präsentierten Entwicklungen sind nicht nur für NRW von Interesse, denn die mittel- bis langfristigen Tendenzen entfalten sich bundesweit.

biografische Angaben:

Jan-Philip Tummes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projektbereich der Universitätsbibliothek Bielefeld. Mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund war er im EU-Projekt PALOMERA beteiligt und ist seit 2023 in der Landesinitiative openaccess.nrw für das Publikations- und Kostenmonitoring zuständig.


 
16:00 - 17:30Session 9: Open-Access-Bücher
Ort: A701
Moderator/in: Ursula Arning
 
Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Bücher, institutionelles Publizieren, wissenschaftsgeleitet, Definition

Wie geht Diamond Open Access für Bücher? Ein Versuch der Definition aus dem Kontext der AG Universitätsverlage

Isabella Meinecke1, Margo Bargheer2

1Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Deutschland; 2Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Diamond Open Access (Diamond OA) bestimmt seit 2021 die relevanten Diskurse zum wissenschaftlichen Publizieren. Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Umsetzung einer entsprechenden Publikationslandschaft, die wissenschaftsgeleitet und von institutionellen Angeboten getragen sein sollte, bilden der Action Plan for Diamond Open Access (2022) sowie richtungsweisende Schlussfolgerungen des Europäischen Rates aus dem Jahr 2023. Der European Diamond Capacity Hub (EDCH), der auf den EU-Projekten DIAMAS und CRAFT-OA (2023-2025) sowie PALOMERA (2023-2024) basiert, kann als wesentliche Umsetzung entsprechender Forderungen gesehen werden.

Im Fokus all dieser Entwicklungen stehen wissenschaftliche Zeitschriften. Zur Verortung von Büchern im Diamond Open Access gibt es kaum Positionen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund liegt in der Tatsache, dass sich Definitionen und Richtlinien, die für Zeitschriften gültig sind, nicht einfach auf wissenschaftliche Bücher übertragen lassen. In vielen Fächerkulturen stellen Bücher allerdings eine wichtige Publikationsform dar. Eine europäische Diamond-OA-Landschaft ist daher nur vollständig, wenn Bücher angemessen integriert werden. Voraussetzung ist ein Verständnis davon, was Diamond Open Access für Bücher bedeuten kann. Die Vortragenden liefern hierfür einen Ansatz, der Diamond OA mit der Idee des Fair Open Access verknüpft und aus dem Kontext der AG Universitätsverlage stammt.

Die AG Universitätsverlage repräsentiert seit über 20 Jahren institutionelle Publikationsdienste, die sich dem Open-Access-Publizieren insbesondere von Büchern widmen. Von diesen sind über 3700 Titel digital frei verfügbar und ohne Kosten für Autor:innen erschienen. Die AG ist am DFG-geförderten Projekt SeDOA beteiligt, das sich auch mit Diamond OA bei Büchern beschäftigen wird.

Referenzen

  • Action Plan for Diamond Open Access (2023), https://doi.org/10.5281/zenodo.6282402.
  • Wege des hochwertigen, transparenten, offenen, vertrauenswürdigen und fairen wissenschaftlichen Publizierens. Schlussfolgerungen des Rates (gebilligt am 23. Mai 2023), https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-9616-2023-INIT/de/pdf.
  • EDCH, https://diamas.org.
  • DIAMAS, https://diamas.org/.
  • CRAFT-OA, https://craft-oa.eu.
  • PALOMERA, Policy Alignment of Open Access Monographs in the ERA, https://operas-eu.org/projects/palomera/.
  • Fair OA fördern (2024), https://open-access.network/blog/fair-open-access-foerdern.
  • AG Universitätsverlage. Institutionelle Publikationsdienste für eine offene Wissenschaft, https://ag-univerlage.de/.
  • SeDOA, https://diamond-open-access.de.

biografische Angaben:

s. ORCID




Vorträge
Stichworte: Community-led; Diamond OA; scholarly commons; OA funding

Tending community-led diamond OA ecologies for books: a rewilding of the open access landscape as a commons

Kevin Sanders1, Kira Hopkins2

1Open Book Collective, United Kingdom; 2Birkbeck, University of London, United Kingdom

In this presentation, we set out part of the historical context of scholarly knowledges’ commodification within the last 20 years, specifically in the sphere of open access, while trying to develop better localised understandings for all participants. The apparent paradox of openness as a commodifying force is a crucial and under-interrogated aspect of the open access discourse, specifically in relation to the financial models that underpin open access publishing.

However, open access funding is by no means a monolith; there are a range of economic models and mechanisms that support it. We will discuss this in the global context of open access books, with localised case studies -- including in Germany -- with a view to developing these case studies into a mapping exercise for contemporary German open access book publishing.

We also consider the efficacies of open access mandates and policies that have been implemented by research funders and research organisations. Such policies have demonstrably supported a quantitative growth in open access, but the growth of more equitable, collective funding models, such as those operated by Opening the Future and Open Book Collective, have been developed and flourish independently from the majority of open access policies, while achieving similar ends. We wish to actively engage with colleagues in Germany to better understand the local contexts surrounding open access book publishing in Germany.

With wider political and economic support from global communities, the propagation of a more equitable, sustainable and bibliodiverse open access future is perceivable. The open infrastructuring of our collective landscape and its nurturing through mutual support can enable diamond OA publishing to flourish as a sustainability of the environment that is maintained by its communities.

biografische Angaben:

Kevin Sanders is a longstanding, critical advocate of the nebulous concept of openness in the context of the academy. Recently, for many years, he developed and supported institutional strategies to enhance open access at multiple HEIs as a Scholarly Communications Manager. Kevin has particular interests in the politics of information, digital rights, and privacy, and he has exclusively published works across a number of open access platforms. Kevin co-founded and co-operated the Journal of Radical Librarianship.

Kira Hopkins is a Scholarly Publishing Outreach Officer at Copim Open Book Futures (Birkbeck, University of London). In this capacity they implement Opening the Future, a Diamond OA revenue model for books. Previously they worked at Ubiquity Press, an open access publisher and publishing service provider, as a book editor, journal manager and partner account manager. They also work as a freelance book editor and copyeditor. They completed their PhD at the University of Oxford in 2019.




Vorträge
Stichworte: Open Access, Publikationsförderung, Bücher

Open-Access-Monographienförderung: Praxiserfahrungen und Entwicklungsperspektiven

Ursula Winter

Universitätsbibliothek Marburg, Deutschland

Ausgehend von der Beratungs- und Fördererfahrung rund um Open-Access-Monographien an der Universitätsbibliothek Marburg diskutiert der Beitrag Besonderheiten verschiedener Arten monographischer Veröffentlichungen in Bezug auf die Publikationsförderung. Konkret sollen erprobte Lösungen und Ansätze für die Weiterentwicklung der Förderung von Sammelbänden, Dissertationen sowie Buchveröffentlichungen aus DFG-Projekten thematisiert werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in der ersten dreijährigen Förderphase des DFG-Förderprogramms „Open-Access-Publikationskosten“ die Förderung von Büchern mit DFG-Projekthintergrund eher langsam anlief, widmet sich der Beitrag folgenden thematischen Schwerpunkten:

  • Fördervoraussetzungen für Sammelbände und Dissertationen im Spannungsfeld zwischen Regulierung und Ermöglichung;
  • Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zur Information über Fördermöglichkeiten und Ansprache von Projektverantwortlichen;
  • Herausforderungen und Strategien beim Budget- und Publikationsmonitoring.

Bei der Vorstellung von Lösungsansätzen zu diesen Aspekten soll der Blick auch darauf gerichtet werden, wie die Ausgestaltung von Fördermöglichkeiten dazu beitragen kann, Faktoren wie Bibliodiversität und Mehrsprachigkeit im wissenschaftlichen Publikationswesen zu stärken und Ungleichheiten entgegenzuwirken. In den Vortrag fließen Erkenntnisse aus dem Open-Access-Förderalltag an der Universitätsbibliothek Marburg und aus der Diskussion mit anderen Open-Access-Praktiker*innen bspw. im Rahmen der Austauschformate des open-access.network ein. Darüber hinaus wird auf Rückmeldungen von Publizierenden insbesondere aus der romanistischen Fachcommunity und auf die Erfahrung der Vortragenden u. a. bei der Veröffentlichung der eigenen Dissertation zurückgegriffen.

biografische Angaben:

Dr. Ursula Winter ist an der UB Marburg im Sachgebiet „Open Access, Lizenzen und Mittelverwaltung“ für die Beratung zu und Förderung von OA-Buchpublikationen zuständig. Sie betreut zudem die Fachreferate Romanistik, Klassische Philologie, Theologie sowie Religionswissenschaft, ist Leitung der Bereichsbibliothek Evangelische Theologie und stellvertretende Leitung der Abteilung Medienbearbeitung.


 
16:00 - 17:30Workshop 17: Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern?
Ort: Schulungsbereich im Foyer der Bibliothek
 
Workshops
Stichworte: DEAL, DIAMOND; UNGLEICHHEIT

Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern?

Anja Oberländer

Universität Konstanz, Deutschland

Transformationsverträge gelten als zentrales Instrument zur Förderung von Open Access – doch inwiefern tragen sie zur Reproduktion bestehender Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationssystem bei? In dieser Fishbowl-Diskussion wollen wir gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, welche strukturellen Herausforderungen bestehen und welche Lösungsansätze es gibt, um soziale, institutionelle und globale Ungleichheiten zu reduzieren. Ziel ist ein offener Austausch über Strategien für ein gerechteres wissenschaftliches Publikationswesen.

Als Diskutanten für den Start der Fishbowl nehmen Dr. Kaus-Rainer Brintzinger, Dr. Christina Riesenweber, Dr. Dirk Tunger und Franziska Deller teil. Alle Teilnehmenden sind eingeladen sich an der Diskussion zu beteiligen.

biografische Angaben:

Dr. Anja Oberlaender ist stellv. Direktorin des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz und verantwortlich für die Bibliotheksdienste. Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Open Science und in dieser Funktion verantwortlich für alle Services, Aktivitäten und Projekte zu Open Access und Forschungsdaten an der Universität Konstanz. Seit 2007 koordiniert sie open-access.network, die zentrale deutschsprachige Informationsplattform zu Open Access und leitet das Programmkomitee der Open-Access-Tage. Sie ist ein sehr aktives Mitglied der deutschen und europäischen Open-Access-Community sowie Advisory Board Member des DOAJ. Sie hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Wuppertal.


 
16:00 - 17:30Workshop 18: Was Open Access verspricht – Was Open Access kostet – Was von Open Access erwartet werden kann
Ort: C425
 
Workshops
Stichworte: Open Access, Teilhabe, Transparenz, Provokation

Was Open Access verspricht – Was Open Access kostet – Was von Open Access erwartet werden kann

Clara Ginther1, Jasmin Schmitz2, Andreas Ferus3, Bernhard Mittermaier4

1Veterinärmedizinische Universität Wien; 2ZB MED; 3Akademie der bildenden Künste Wien; 4Forschungszentrum Jülich

Die Idee des Open Access zeichnet ein Bild offenen Zugangs zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Barrieren sollen so abgebaut werden, Teilhabe der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft (und darüber hinaus) ermöglicht werden und durch höchstmögliche Transparenz das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaften wiedererlangt werden. Wissenschaftler:innen soll dadurch eine höhere Sichtbarkeit ihrer Forschung sowie deren Rezeption Reputationssteigerung erfahren. Der freie Zugang soll zudem Forschung im Besonderen zu den die heutige Zeit prägenden und drängenden Problemen wie dem Klimawandel voranbringen, indem der Austausch erleichtert wird. Die angestrebte Open-Access-Welt wirkt zuweilen wie ein neues goldenes Zeitalter der Wissenschaften, das dem Wohl aller zu Gute kommt.

Dieser Vision steht die Erfahrung von 20 Jahren Transformation hin zu Open Access gegenüber, welche lichte und weniger lichte Aspekte hat. Die UNESCO spricht in den „Recommendation on Open Science“ [1] von nicht intendierten Konsequenzen. Diese betreffen auch Open Access. Beispielhaft sei das Ziel einer breiteren Zugänglichkeit zu Literatur genannt, nun wird aber im Gold Open Access das Publizieren zu einer finanziellen Hürde für viele. Die Hoffnung einer von Wissenschaftler:innen getragenen, breiten Bewegung hat sich auch so noch nicht realisiert. Was dürfen wir uns also von Open Access noch erwarten?

Im Workshop sollen vertraute Erwartungen, Annahmen und Narrative zu Open Access kritisch mit den Teilnehmer:innen reflektiert und kontrovers diskutiert werden, um somit auch Raum zu geben für Bedenken zu, Zweifel an und Grenzen des Open Access. Als Methode dient Provocations (Provokationstechnik)[2]: Drei Vortragende werden kurze, provokative Inputs geben, die das bisherigen Verständnis von Open Access hinterfragen und auf die Spitze treiben. Diese Provokationen sind als eine Einladung zu verstehen, um mit den Teilnehmer:innen, begleitet von einem Moderator, in einen Austausch und Dialog zu treten dahingehend, was aus ihrer Sicht, Erfahrung und Expertise von Open Access künftig zu erwarten ist.

[1] https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379949

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Provokationstechnik

biografische Angaben:

Clara Ginther leitet die Bibliothek an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie ist ist mit der Transformation zu Open Access und deren Auswirkungen seit 2015 in unterschiedlichen Rollen und Funktionen befasst, unter anderem als Teil des Verhandlungsteams transformativer Open Access Abkommen, Schulung und Beratung zu Open Access im Rahmen des Aufbaus der Publikationsservices an der UB Graz oder dem Aufbau einer östrreichweiten Community of Practice zu Predatory Publishing.


 
16:00 - 17:30Workshop 19: DINI-Zertifizieren live - ein Blick hinter die Kulissen
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: DINI-Zertifikat, Repositorien, Open-Access-Publikationsdienste, Zertifizierung

DINI-Zertifizieren live - ein Blick hinter die Kulissen

Daniel Beucke1, Ute Blumtritt2, Arvid Deppe3, Doris Ernst4, Michaela Voigt5, Alexander Weimar6

1Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen; 2Technische Universität Chemnitz, Universitätsbibliothek; 3Universität Kassel, Universitätsbibliothek; 4Institute of Science and Technology Austria; 5Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek; 6Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg

Erstmalig 2003 und seitdem im Rhythmus von drei Jahren wird das DINI-Zertifikat herausgegeben, mit dem Ziel, die Standardisierung von Open-Access-Publikationsdiensten mit konkret formulierten Anforderungen und Empfehlungen voranzutreiben. Es bietet Betreiber*innen dieser Publikationsdienste Orientierung und Good Practices bei der Entwicklung ihrer Services und technischen Systeme. Bei dem Zertifikat stand und steht Offenheit in jeglicher Hinsicht im Fokus: Es will offene Infrastrukturen für die Wissenschaft und (Diamond) Open Access befördern. Es wird von der Community für die Community gemacht – das gilt für die Erarbeitung des Zertifikatstextes ebenso wie für die Begutachtung der zu zertifizierenden Dienste.

Dieser Workshop bietet Betreiber*innen von Publikationsdiensten die Gelegenheit, praxisnahe Einblicke in die Struktur des Zertifikats und den Zertifizierungsprozess zu gewinnen. In einem kurzen Impulsvortrag wird auf die wichtigsten Änderungen im aktuellen 2025er DINI-Zertifikat (geplante Veröffentlichung im September 2025) eingegangen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer*innen mit den Grundlagen des Antragsverfahrens und des OAI-Validators vertraut gemacht (Input durch Workshopleiter*innen), und sie übernehmen aktiv die Rolle von Gutachter*innen. In kleinen Gruppen, strukturiert nach den Kriterienbereichen des Zertifikats 2025, werden sie anhand eines realen Beispiels die Anforderungen überprüfen und offene Fragen diskutieren (kollaborative Arbeit in Tandems an Thementischen, die von erfahrenen Gutachter*innen betreut werden). Diese interaktive Herangehensweise ermöglicht nicht nur einen umfassenden Einblick in den Ablauf des Begutachtungsprozesses, sondern liefert auch wertvolle Anregungen für die Zertifizierung eigener Publikationsdienste. Die DINI AG E-Pub erhofft sich von dem Workshop Anregungen, um ergänzende Materialien (FAQ zum Zertifikat, Fragebogen, Materialien für Gutachtende) weiter zu verbessern.

Wir bitten Teilnehmer*innen, einen eigenen Laptop/Tablet mit WLAN-Zugang mitzubringen.

biografische Angaben:

Daniel Beucke (https://orcid.org/0000-0003-4905-1936) arbeitet an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen in der Gruppe Elektronisches Publizieren. Er ist ein Sprechender der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Ute Blumtritt (https://orcid.org/0000-0003-4209-3893) ist Open Access Beauftragte an der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz. Sie ist Mitglied der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Arvid Deppe (https://orcid.org/0000-0001-7190-9535) leitet an der Universitätsbibliothek Kassel die Gruppe “Forschungsnahe Dienstleistungen” und verantwortet dort u.a. das institutionelle Repositorium (KOBRA), den Universitätsverlag und das Forschungsdatenmanagement. Er ist Mitglied der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Doris Ernst (https://orcid.org/0000-0002-2354-0195) ist Repositorymanagerin am Institute of Science and Technology Austria (ISTA). Sie ist Mitglied der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Michaela Voigt (https://orcid.org/0000-0001-9486-3189) ist Referentin für Open Access an der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin. Sie ist Mitglied der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Alexander Weimar (https://orcid.org/0000-0003-0741-1665) ist Systembibliothekar und betreut zusammen mit seinen KollegInnen im Team Repositorien des BSZ das Hosting und die Weiterentwicklung von OPUS. Er ist Mitglied der DINI AG Elektronisches Publizieren.


 
16:00 - 17:30Workshop 20: Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Nachnutzung

Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA

Daniela Hahn1, Silke Bellanger2, Anita Eppelin4,6, Simone Franz6, Fabian Hennig4,6, Simone Rosenkranz3, Sebastian Schaarschmidt5, Karin Silvia Stork4,7, Dominik Matter3

1CoDOA-CH/Consortium of Swiss Academic Libraries; 2UB Basel; 3ZHB Luzern; 4KOALA-AV; 5SLUB Dresden; 6TIB; 7Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz

Konsortiale Modelle ermöglichen die Finanzierung von APC-freien wissenschaftsgeführten Open-Access-Angeboten («Diamond OA»). Sie dienen der nachhaltigen Verankerung wissenschaftsfreundlicher Alternativen zum kostenpflichtigen Publizieren im Sinne einer lebendigen Open-Access-Kultur.

Das Projekt «Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen» (KOALA) zeigt, dass Konsortien eine erprobte gemeinschaftliche Finanzierungsweise von Diamond-Open-Access-Zeitschriften darstellen: Seit 2023 konnten an der TIB 15 wissenschaftsgeführte Publikationen im Rahmen von vier disziplinären Bündeln von insgesamt 111 Institutionen für jeweils drei Jahre gefördert werden (mit einer bisherigen Finanzierungssumme von über €800.000). Ein Ziel des Projektes ist es, eine Nachnutzung von KOALA als Finanzierungsmodell zu ermöglichen. So wird das KOALA-Modell seit 2024 an der SLUB Dresden (KOALA-SLUB) pilotiert, in dessen Rahmen von 2025 bis 2027 insgesamt 11 Zeitschriften in drei fachlichen Bündeln finanziert werden. Auch in der Schweiz gibt es erste Ideen, ein nationales Konsortium zur Finanzierung von Diamond-OA-Zeitschriften aufzubauen, die sich am KOALA-Modell orientieren.

Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Workshop der Frage der Nachnutzung des KOALA-Modells und den Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung. Die Leitfrage des Workshops ist: Wie einfach lassen sich Finanzierungsmodelle trotz institutioneller oder nationaler Unterschiede nachnutzen, wieviel Anpassungen sind zu leisten?

Gemäss der Sandwich-Methode teilt sich der Workshop methodisch in vier Abschnitte:

- Im ersten Teil des Workshops soll in – durch Moderator:innen unterstützten – Kleingruppen diskutiert werden, was unter «Nachnutzung» verstanden werden kann. Welche Chancen bietet sie, auch in Bezug auf Wissensaustausch?

- Danach folgen zwei Kurzinputs: 1) zum Modell KOALA und seiner Weiterführung und 2) Nachnutzung am Beispiel der SLUB.

- Auf dieser Basis sollen typische Differenzen/Besonderheiten in Bezug auf unterschiedliche Szenarien der Nachnutzung (Einzelinstitutionen, Verbünde, Länder) mittels einer Pinnwandabfrage zusammengetragen und visualisiert werden.

- Im Anschluss sollen – als Ergebnis des Workshops – daraus konkrete Skizzen für die Umsetzung dieser unterschiedlichen Szenarien erstellt werden.

Zielgruppe des Workshops sind Mitarbeitende an Hochschulbibliotheken und Konsortien.

biografische Angaben:

Silke Bellanger ist Leiterin Digitale Dienste an der Universitätsbibliothek Basel.

Simone Franz ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Im Projekt KOALA-AV der TIB verantwortet sie den Aufbau von Konsortialstellen zur gemeinschaftlichen Finanzierung von Diamond Open Access Journals.

Daniela Hahn ist Kulturwissenschaftlerin und seit Juli 2025 Managerin des Projekts CoDOA (Creating a Sustainable Funding Scheme for Diamond Open Access through Institutional Collaboration in Switzerland), das sich dem Aufbau eines Diamond OA Konsortiums in der Schweiz widmet.

Fabian Hennig ist wissenschaftlicher Bibliothekar und Projektkoordinator im BMBF-Projekt KOALA-AV an der TIB in Hannover.

Anita Eppelin ist an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) im Themenfeld Open Access tätig.

Simone Rosenkranz ist Leiterin der Abteilung Open Science an der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern.

Sebastian Schaarschmidt ist Koordinator für elektronische Ressourcen und KOALA-SLUB an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

Karin Stork ist Projektmitarbeiterin am Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz in den Projekten OA-Network sowie KOALA-AV.

Dominik Matter ist Mitarbeiter im Team Open Science an der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern.


 
16:00 - 17:30Workshop 27: Ausgezeichnet offen: Wie bekommt meine Bibliothek den Open Library Badge 2025?
Ort: C358
 
Workshops
Stichworte: Openness, Offenheit, Badge, Zertifikat

Ausgezeichnet offen: Wie bekommt meine Bibliothek den Open Library Badge 2025?

Alessandro D’Arcangeli1, Stephan Wünsche2, Kay-Michael Würzner3

1Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Hochschulbibliothek; 2Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Deutschland; 3Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Pünktlich zu den Open-Access-Tagen geht die neue Version des Open Library Badge (OLB) an den Start. In diesem Workshop erfahren Sie, welche Veränderungen es gibt und wie Ihre Bibliothek den Open Library Badge 2025 erhalten kann.

Der OLB ist ein Zertifikat für öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, die sich nachweisbar für Openness einsetzen. Unter Openness (engl. für Offenheit) verstehen wir den Abbau von Barrieren, die Förderung von Teilhabe und Transparenz sowie den Einsatz für einen offenen Zugang zu Wissen und Information. Der OLB steht damit für offene Wissenschaft und das Bestreben, strukturelle Ungleichheiten in Wissensproduktion, -vermittlung und -rezeption kritisch zu reflektieren und aktiv zu adressieren. Über 30 Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den OLB in seinen früheren Versionen (2016 und 2020) erhalten. Das OLB-Team selbst wurde 2024 mit dem Enter-Award in der Kategorie „Kooperation“ geehrt. Seit Anfang 2025 ist das Team eine Arbeitsgruppe im Deutschen Bibliotheksverband (dbv).

Der Badge hilft Bibliotheken, ihre Services und ihre Strategie in puncto Openness zu prüfen und zu verbessern. Die 2025er-Neuauflage des OLB entstand auch diesmal unter aktiver Mitarbeit der Community. Nach einem breit angelegten Online-Beteiligungsverfahren wurden die Rückmeldungen in einem Hands-On-Lab auf dem Bibliothekskongress ausgewertet. Die neue Badge-Version greift aktuelle Entwicklungen und Handlungsfelder für Bibliotheken rund um Openness auf und berücksichtigt stärker als bisher die Perspektiven öffentlicher Bibliotheken.

Der Workshop teilt sich in einen Informationsblock und eine Praxisphase. Zunächst berichten wir Aktuelles aus unserer Arbeitsgruppe. Wir bieten Einblicke in die 2025 erreichten Meilensteine – Angliederung an den dbv und Entwicklung der neuen Badge-Version – und den Bewerbungsprozess. Anschließend haben Sie die Möglichkeit in Kleingruppen die aktualisierten Kriterien genauer kennenzulernen und auf die eigene Bibliothek anzuwenden. Unser Ziel ist, dass Sie nach dem Workshop motiviert sind, die Bewerbung Ihrer Bibliothek auf den OLB 2025 auf den Weg zu bringen!

biografische Angaben:

Alessandro D’Arcangeli ist Hauptverantwortlicher für Open Access an der Hochschulbibliothek der HTW Berlin. Neben der Beratung und Information zum Thema Open Access ist er in verschiedenen regionalen Gremien im Bereich Open Science aktiv. Seit 2025 ist er Mitglied im Team des Open Library Badge.

Stephan Wünsche arbeitet als Referent für Forschungsdaten und Forschungsinformation im Bereich Open Science an der Universitätsbibliothek Leipzig. An der Bibliothek betreut er außerdem das Fachreferat Musik. Er ist Mitglied im Team des Open Library Badge seit 2019.

Kay-Michael Würzner arbeitet als Fachreferent für Informatik und Referatsleiter für forschungsnahe Services an der SLUB Dresden. Er verantwortet dabei die Beratungs- und Vermittlungsangebote rund um einen offenen Forschungskreislauf. Seit 2025 wirkt er im Team des Open Library Badge mit.


 
18:30 - 19:30Stadtführung Konstanz
Ort: Stadt Konstanz
Erleben Sie die Highlights der Stadt Konstanz. Treffpunkt: Historische Hafenuhr. Die Führung endet beim Konferenzdinner. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
19:30Konferenzdinner
Ort: Restaurant "Il Boccone", Bodanstraße 20-26
Festliches Konferenzdinner im Herzen der Konstanzer Altstadt. Eine Anmeldung und eine Menüauswahl im Vorfeld ist erforderlich. Bitte bringen Sie Ihr Konferenzbadge mit zum Dinner.