Open-Access-Tage 2025
17.-19. September 2025
Konstanz
Veranstaltungsprogramm
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Programmübersicht |
Datum: Donnerstag, 18.09.2025 | |
8:30 | Öffnung der Registrierung und Konferenzbüro Ort: Foyer der Universität Konstanz |
9:00 - 10:30 | Session 5: Dimensionen von Ungleichheit Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, kleine Hochschule, Bibliothek, Bibliodiversität Bibliodiversität von unten: Die Rolle kleiner Hochschulbibliotheken bei der Förderung der Vielfalt HafenCity Universität Hamburg, Deutschland Trotz erheblicher Fortschritte der Open-Access-Bewegung gibt es weiterhin Barrieren, die die Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs für kleine und mittelständische Verlage, Autor*innen aus low-and middle-income countries sowie für bestimmte Disziplinen und Sprachen erschweren. In diesem Zusammenhang soll der Vortrag die Rolle kleinerer Hochschulbibliotheken in den Blick nehmen: Diese können durch ihre Fokussierung auf spezifische Fachgebiete einen Beitrag zur Reduzierung der Barrieren, zum Erhalt der Bibliodiversität und zur Stärkung des Diamond Open Access leisten. Ihre enge Verbindung zu den spezifischen Fachgemeinschaften ermöglicht es Bibliotheken kleinerer Hochschulen, disziplinäre Unterschiede in den Publikationskulturen zu berücksichtigen und passende Angebote zu entwickeln. Neben der Beteiligung an einzelnen Transformationsverträgen, die gerade an solchen Einrichtungen das Informationsportfolio enorm erweitern, unterstützen kleine wissenschaftliche Bibliotheken oft auch individuelle (Diamond-) Open-Access-Publikationsprojekte. Diese bieten Plattformen für innovative und interdisziplinäre Forschung und erhöhen so die Sichtbarkeit und Reichweite von Forschungsergebnissen, die sonst möglicherweise übersehen würden. (Diamond-) Open-Access-Projekte können meist durch deutlich überschaubarere Summen substantiell gefördert werden, verlangen in der Regel keine Autor*innengebühren und bieten Forschenden zusätzliche Veröffentlichungswege abseits ausgetretener Publikationspfade an. So können die jeweiligen fachspezifischen Kommunikations- und Publikationswege bei der Open-Access-Transformation bewahrt werden. Im Beitrag soll betont und diskutiert werden, warum gerade kleine Hochschulbibliotheken durch ihre spezifische Ausrichtung und ihre Unterstützung des Diamond Open Access einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationswesen leisten können. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiveren und vielfältigeren Wissenschaftssystem, das die Bedürfnisse und Perspektiven unterschiedlicher Fachkulturen berücksichtigt. biografische Angaben: Alexandra Jobmann ist stellvertetende Bibliotheksleiterin an der UB der HafenCity Universität Hamburg. Zuvor war sie Projektmitarbeiterin beim Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE und hat dort u.a. die ENABLE!-Community mitgegründet. Vorträge
Stichworte: Epistemische Ungerechtigkeit, Bibliodiversität, Barrieren, Diversität Barrieren für schwach-affiliierte Autor:innen erkennen und mindern - Ergebnisse einer Mixed-Method-Studie Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland Der Zugang zu veröffentlichter wissenschaftlicher Literatur durch Lesende ist seit Beginn Kernthema der Open-Access-Bewegung. Während sich der ursprüngliche Fokus auf den Zugang für Lesende richtete, rücken zunehmend auch die Bedingungen für Autor:innen in den Blick. Hürden für Autor:innen sind zwar auch schon im Bethesda Statement on Open Access Publishing von 2003 erwähnt, werden jedoch oft nur sekundär betrachtet. Diese Hürden treffen verschiedene Gruppen von Autor:innen verschieden stark. Diejenigen, die nicht mit einer sozio-ökonomisch privilegierten Institution affiliert sind – auch genannt weakly affiliated researchers –, haben meist die größten Hindernisse zu überwinden, um ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Dies sorgt für eine Verengung des wissenschaftlichen Diskurses und eine Ausgrenzung dieser Forschenden, die als testimoniale epistemische Ungerechtigkeit bezeichnet wird – also die systematische Abwertung von Erfahrungs- oder Wissensbeiträgen aufgrund der sozialen Position des Forschenden (Fricker, 2007). Weakly affiliated researchers sind unter anderem unabhängig Forschende, Bürgerwissenschaftler:innen, aber auf diejenigen, die zwar im Rahmen ihrer Tätigkeit in oder für eine Firma, Non-Profit-Organisation oder Hochschule forschen, bei der Veröffentlichung jedoch nicht unterstützt werden. In einem mehrphasigen Projekt wurden in einem Literature Review 82 Barrieren ermittelt, mit Interviews validiert und in einer Online-Befragung empirisch gestützt, um wesentliche Barrieren zu identifizieren und genauer beschreiben zu können. Darüber hinaus wurden in Expert:innen-Interviews mit Journal-Verantwortlichen ermittelt, welche Maßnahmen seitens der Journals getroffen werden, um die hier gegebenen epistemische Ungerechtigkeit zu mindern. Im Vortrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und Empfehlungen für die Inklusion marginalisierter Autor:innen gegeben. biografische Angaben: Nataliia Kaliuzhna ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt IDAHO an der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Darüber hinaus ist sie Doktorandin an der Nationalen Universität für Kultur und Kunst in Kiew. Bevor sie zur TIB kam, arbeitete sie an der Staatlichen Wissenschaftlichen und Technischen Bibliothek der Ukraine, wo sie an mehreren Projekten zur Förderung von Open-Science-Praktiken in der Ukraine beteiligt war. Insbesondere spielte sie eine Rolle bei der Entwicklung eines Fahrplans für die Anwendung der FAIR-Datengrundsätze auf Forschungsinformationen in offenen Infrastrukturen, koordinierte die Bildung von ORCID-Ukraine-Konsortien und arbeitete an der nationalen CRIS-Einführung. Vorträge
Stichworte: Globaler Süden, Bibliometrie, OA-Policy, Impact, Hochschulen Wirkung von Open Access auf ausgewählte Länder des Globalen Südens im Verlauf der letzten 20 Jahre 1TH Köln, Deutschland; 2Forschungszentrum Jülich GmbH, Projektträger Jülich, Deutschland Im Zentrum des Beitrags steht die Frage nach der Wirksamkeit von Open Access (OA) in Brasilien, Mexiko und Südafrika. Anhand einer bibliometrischen Analyse der Publikationsaktivitäten und der Gegenüberstellung dieser Ergebnisse mit den OA-Policies lokaler Hochschulen in den drei genannten Ländern werden repräsentativ die entsprechenden Schlüsse auf die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden gezogen. Die Analyse findet vor allem vor dem Hintergrund folgender Fragestellungen statt: 1. Zu welchen Zeitschriften haben die untersuchten Länder im GS Zugang? 2. Wie haben sich die Forschungsaktivitäten im Globalen Süden entwickelt? 3. Welche Wirkung in Form von Zitationsindikatoren kann für die Forschung im Globalen Süden im Vergleich mit internationalen Benchmarks erzielt werden? 4. In welcher Sprache publizieren Autoren des Globalen Südens? 5. Wie haben sich Kooperationsaktivitäten und -netzwerke des Globalen Südens entwickelt? Die Ergebnisse liefern einen Beitrag zur institutionellen und zeitlichen Entwicklung und Verankerung von Open Access im Globalen Süden sowie deren mögliche Übertragbarkeit auf Hochschulen in Deutschland. Sie sind Teil des Projektes “Die Wirksamkeit von Open Access im Globalen Süden erforschen – Erkenntnisse in die gelebte Praxis der TH Köln beispielhaft umsetzen (WO–TH K)“, welches zu den allgemeinen Zielen von OA sowie zu deren zunehmender institutioneller und soziokultureller Verankerung und Anerkennung in der deutschen Wissenschafts- und Forschungspraxis beiträgt, indem es durch innovative Ansätze OA breitenwirksam umsetzt und die Nachnutzbarkeit der Erkenntnisse sicherstellt. biografische Angaben: Dirk Tunger ist Informationswissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Köln im Projekt WO-TH K und im Projektträger des Forschungszentrums Jülich mit Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation und Bibliometrie. |
9:00 - 10:30 | Session 6: Qualitätssicherung Ort: A701 |
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Vorträge
Stichworte: Open Access, Predatory Publishing, Qualität, Evaluierung Open Access und Qualität - Die NAVIA-Plattform zur Evaluierung der Qualität wissenschaftlicher Open-Access-Zeitschriften 1Johannes Kepler Universität Linz, Österreich; 2BOKU University; 3Mozarteum University Salzburg In der Open-Access-Transformation werden zumeist die Vorteile von Open Access betont, aber seltener die von der UNESCO beschriebenen "unintended negative consequences" adressiert, wozu unter anderem Predatory Publishing zählt. Dieses Thema ist an österreichischen Forschungseinrichtungen in unterschiedlichem Ausmaß präsent und es beschäftigen sich einzelne Mitarbeitende aus Bibliotheken und Forschungsservice aus verschiedenen Anlässen mit dieser Thematik, sei es im Rahmen der Open-Access-Förderung, des Repositorienmanagements oder der Forschungsdokumentation. Auf Betreiben der Vizerektor*innen der teilnehmenden Institutionen wurde im Projekt AT2OA² das Teilprojekt "Predatory Publishing" inkludiert. Dieses beschäftigte sich seit 2021 intensiv mit dem Thema und hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die gängige Praxis und den aktuellen Diskussionsstand kritisch zu reflektieren, um einen neuen, nachhaltigen Ansatz zu entwickeln, da festgestellt wurde, dass: - es sehr unterschiedliche Wissensstände und Herangehensweisen gibt, Zeitschriften auf ihre Qualität zu prüfen. - es keine gemeinsame Praxis und keine gemeinsam angewandten Standards gibt, Qualität bzw. Predatory Practices zu identifizieren. - der Versuch Zeitschriften als eindeutig „gut“ oder „schlecht“ einzuteilen zu kurz greift. - Zeitschriften zu analysieren zeitaufwändig ist. - lokal stattfindende Dokumentation selten geteilt wird und es an Kooperation fehlt. Als Ergebnis dieses Prozesses wurde ein webbasiertes Analysetool, die NAVIA-Plattform, entwickelt, welches den identifizierten Anforderungen gerecht wird. Begleitet wurde die Entwicklung von einem Austausch mit DOAJ, Datenbankbetreibern sowie Entwicklern ähnlicher Tools. Zielgruppe für diese kollaborative Plattform sind zunächst Kolleg*innen in Bibliotheken und Forschungsservices. Einerseits liefern die Analysen den Kolleg*innen eine Basis für eine faktenbasierte Beratung und andererseits eine Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage für die Forschenden in ihrer Publikationstätigkeit. In diesem Vortrag werden die Problemstellungen, Grundlagen und das Einsatzgebiet sowie der Entstehungsprozess nachgezeichnet und ein kurzer Blick in die Plattform geworfen. biografische Angaben: Susanne Luger leitet das Team Lizenzmanagement und Wissenschaftsservice an der Bibliothek der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich, wo sie sich hauptsächlich mit Open Access, einschließlich transformativer Verträge, Publikationsfonds und Repositorienmanagement sowie dem allgemeinen Bereich des wissenschaftlichen Publizierens beschäftigt. In den letzten vier Jahren leitete sie ein österreichweites Projekt zum Thema Predatory Publishing, das seine Fortsetzung in der wissKomm Community of Practice findet. Vorträge
Stichworte: Wissenschaftsblogs; Wissenschaftskommunikation Wissenschaftsblogs als nachhaltiges Diamond Open Access Publikationsmedium – Herausforderungen und Perspektiven Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland Wissenschaftsblogs sind ein frei zugängliches und niedrigschwelliges Medium der Wissenschaftskommunikation, sowohl für Blogger:innen als auch Rezipient:innen. Im Vergleich zu traditionellen akademischen Publikationsformaten sind Wissenschaftsblogs eine zugängliche, für Nutzende und Blogger:innen meist kostenfreie oder kostengünstige, schnelle, offene und informellere Art der Kommunikation von Forschungsergebnissen im Sinne von Open Access. Allerdings existieren noch wenige Strukturen, die Wissenschaftsblogs und ihre Inhalte flächendeckend langfristig sichern oder in Informationsinfrastruktureinrichtungen und deren Dienste integrieren. Zudem ist trotz der Barrierefreiheit von Wissenschaftsblogs auch ihre Rolle als Open Access Publikationsformat ungeklärt. Das Projekt Infra Wiss Blogs (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft) unterstützt Wissenschaftsblogger:innen und Informationsinfrastruktureinrichtungen bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung der dauerhaften Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Blogs in Deutschland. Basierend auf den Ergebnissen zweier Studien, die im Rahmen des Projekts Infra Wiss Blogs durchgeführt wurden, werden im Vortrag Erkenntnisse über die institutionelle Integration von deutschen Wissenschaftsblogs vorgestellt und diskutiert. Basierend auf einer Datenerhebung von über 800 deutschen Wissenschaftsblogs zeigen wir zunächst, wie Wissenschaftsblogs bereits in Informationsinfrastrukturen integriert sind. Des Weiteren präsentieren wir die Ergebnisse eine Interviewstudie mit Wissenschaftsblogger:innen, in der Anforderungen von Wissenschaftsblogger:innen an Informationsinfrastrukturen für die langfristige Zugänglichkeit von Wissenschaftsblogs ermittelt wurden. Auf Basis dieser Ergebnisse diskutieren wir, welche Maßnahmen notwendig sind, um Wissenschaftsblogs als anerkanntes, nachhaltiges Diamond Open Access Publikationsmedium zu etablieren. Dabei werden sowohl technische als auch organisatorische Lösungen vorgestellt, die eine bessere Sichtbarkeit, Langzeitarchivierung und Integration in bestehende Open-Access-Infrastrukturen ermöglichen. biografische Angaben: Catharina Ochsner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Infra Wiss Blogs- Kooperative Informationsinfrastruktur für wissenschaftliche Blogs", welches bloggende Forschende und Informationsinfrastruktureinrichtung bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung der dauerhaften Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Blogs in Deutschland unterstützt. Vorträge
Stichworte: MDPI, Publikationsfonds, eingeschränkte Förderung, Erfahrungen Beschränkte Förderung von MDPI-Artikeln – eine Bilanz nach zwei Jahren Universitätsbibliothek Kassel, Deutschland Vor zwei Jahren stellte die UB Kassel auf den OA-Tagen eine Umfrage unter Forschenden der Universität Kassel zu deren Wahrnehmung des OA-Verlags MDPI vor. Die Ergebnisse veranlassten die UB dazu, die Förderung von MDPI-Artikeln aus ihrem OA-Fonds ab Oktober 2023 einzuschränken. Knapp die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Universitäten in Deutschland haben sich trotz eines Rabatts von bis zu 30% gegen eine Teilnahme an der nationalen Publikationsvereinbarung mit MDPI ab 2025 entschieden, was eine verbreitete Skepsis gegenüber diesem Verlag widerspiegelt. Bisher haben jedoch nur wenige deutsche Universitäten die Förderung von Artikeln in MDPI-Zeitschriften beschränkt. Die UB Kassel fördert nur noch Artikel in MDPI-Zeitschriften auf fachspezifischen Positivlisten, zu deren Erstellung die Forschenden der jeweiligen Fachdisziplinen jeweils bis zu 20 Titel benennen konnten. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Erfahrungen, die die UB Kassel mit dieser Maßnahme gemacht hat, und beleuchtet dabei Aspekte wie die Akzeptanz unter Forschenden und die Auswirkungen auf die Anzahl geförderter und abgelehnter MDPI-Artikel. Zudem werden die rückläufige Entwicklung der MDPI-Artikelzahlen an der Universität Kassel und anderen Einrichtungen mit und ohne einschränkende Fördermaßnahmen vergleichend betrachtet und Argumente für und gegen eine solche Einschränkung diskutiert. biografische Angaben: Studium Bauingenieurwesen (TU Darmstadt, Abschluss 2005) |
9:00 - 10:30 | Workshop 9: Open Access und Fachreferatsarbeit, Bestandsaufnahme und Zukunftsideen Ort: C421 |
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Workshops
Stichworte: Fachinformation, Open Access, Fachreferatsarbeit, Bibliotheksservices Open Access und Fachreferatsarbeit. Bestandsaufnahme und Zukunftsideen. Technische Informationsbibliothek - Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Deutschland Open Access und Open Science verändern die Wissenschaft und mit ihr auch die Arbeitsfelder der Bibliotheken. Diese richten sich zunehmend auf das Publizieren und vielfältige „Digital Scholarship Services“ (Thomas Stäcker), die den gesamten Forschungszyklus unterstützen sollen. Dazu wurden Open-Access-Beauftragte ernannt, Teams und Abteilungen geformt. Daneben steht die Fachinformation, die in der Organisationsstruktur von Bibliotheken häufig in Fachreferaten verankert ist. Ihre Aufgaben liegen in einer am Spezialbedarf der Fächer orientierten Informationsversorgung und lassen sich traditionell mit der Trias von Erwerben, Erschließen und Vermitteln beschreiben. In einigen Fächern sind Open-Access-Angebote schon seit einigen Jahren integraler Bestandteil des Fachinformationsspektrums, während sich andere Fächer langsamer an das Thema herantasten. Das Zusammenwirken von Fachinformationsarbeit und Open Access bleibt allerdings eine Herausforderung. Wo greifen beide ineinander? Wo können Open-Access-Services fachspezifischer werden? Wie verändern sich das Verständnis und die Arbeit des Fachreferats im Zuge der Open-Access-Transformation? Welche Weichen können gestellt werden, um die Zusammenarbeit zwischen Open-Access-Services und Fachreferaten zukunftsorientiert zu gestalten? In dem geplanten Workshop möchten wir diese Fragen gemeinsam genauer untersuchen. Wir nutzen dazu einen Ansatz, der sich an den Methodensets von Design Thinking und Kollektiver Fallberatung orientiert. Im Mittelpunkt stehen vier modellhafte Praxisfälle. Sie stammen aus dem Alltag von Studierenden, Doktorand:innen und Senior Researchern (z. B.: Doktorandin X möchte Ihre Dissertation als Grundstein einer Karriere im Fach Y publizieren). Vier Arbeitsgruppen, die möglichst gemischt zusammengesetzt sind, skizzieren nach einer kurzen Einführung für jeden dieser Fälle ein fachlich ideales, umfassendes Open-Access-Informations- und Serviceangebot. Im zweiten Schritt diskutieren die Arbeitsgruppen die bestehenden (organisatorischen, kommunikativen und inhaltliche) Voraussetzungen und formulieren Weiterentwicklungsoptionen für die Verzahnung von Fachinformation und OA-Services. Jede Arbeitsgruppe wird inhaltlich von einer Kollegin bzw. einem Kollegen aus dem WS-Organisationsteam moderiert. Die letzten 15 Minuten sind für die Zusammenführung der Arbeitsgruppenergebnisse zu einer Gesamtdokumentation vorgesehen. biografische Angaben: Dr. Ulrike Kändler ist Referentin für Open-Access-Finanzierung an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover. |
9:00 - 10:30 | Workshop 10: Open Access als organisatorische und institutionelle Herausforderung Ort: C422 |
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Workshops
Stichworte: Open Access; Offene Infrastrukturen; Nicht-kommerzielle Infrastrukturen Open Access als organisatorische und institutionelle Herausforderung 1ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Deutschland; 2Humboldt-Universität zu Berlin; 3Forschungszentrum Jülich; 4Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG; 5Zuse-Institut Berlin (ZIB) / Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin- Brandenburg (KOBV); 6Universitätsbibliothek Regensburg Offene Infrastrukturen spielen eine wichtige Rolle für die wissenschaftsgeleitete Weiterentwicklung von Open Access. Eine der größten Herausforderungen dabei ist die nachhaltige Finanzierung dieser Infrastrukturen, die nicht nur wissenschaftliche Communities als Nutzende sowie Bibliotheken als Betreibende dieser Infrastrukturen betrifft, sondern auch die Institutionen, die sich an der Finanzierung beteiligen. Dabei stellt insbesondere der Übergang von der kurzfristigen Projektfinanzierung zu einer langfristig tragfähigen Finanzierung für viele der Infrastrukturen und Dienste eine erhebliche Hürde dar. In Deutschland hat die Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Jahr 2024 eine Studie zur Finanzierung von Open-Access-Infrastrukturen veröffentlicht, die deutlich aufzeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Auf globaler Ebene wurde zudem die „Global Sustainability Coalition for Open Science Services“ (SCOSS) gegründet, die an nachhaltigen Lösungen für diese Herausforderungen arbeitet. Im Rahmen unseres Workshops werden wir diese aktuellen Entwicklungen sowie praxisorientierte Erfahrungen zur nachhaltigen Finanzierung vorstellen und diskutieren. Kurze Impulsreferate bieten dabei Einblicke in wichtige Themen wie die Allianz-Studie, DeepGreen, die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB), Infra Wiss Blogs, den Open-Access-Monitor und SCOSS. Nach den Impulsen kommen die Teilnehmenden an Thementischen in einem interaktiven Format zusammen, um Finanzierungsansätze zu reflektieren und deren Perspektiven im globalen Informationsversorgungssystem zu analysieren. Ziel des Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmenden, in einem partizipativen Format an Thementischen, neue Ideen und Strategien zur nachhaltigen Finanzierung von Open-Access-Infrastrukturen in Deutschland zu entwickeln. Als Workshopmethode wird „Pecha Café“ genutzt, also eine Mischung aus kurzen Impulsvorträgen (‚Pecha Kucha‘) und anschließender Vertiefung bestimmter Aspekte an Thementischen in mehreren Etappen (‚World Café‘). Die Ergebnisse des Workshops werden durch die Organisatoren dokumentiert und veröffentlicht. biografische Angaben: Dr. Gernot Deinzer leitet die Abteilung IT- und Publikationsdienste an der Universitätsbibliothek Regensburg, ist Open-Access-Beauftragter der Universität. Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen zum Thema Open Access. |
9:00 - 10:30 | Workshop 11: Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell Ort: C423 |
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Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Finanzierungslösungen Wie zukunftsfähig sind konsortiale Diamond-Open-Access-Finanzierungslösungen? Strategien für ein tragfähiges Finanzierungsmodell 1TIB, Deutschland; 2DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation; 3SLUB Dresden; 4KIM Konstanz Diamond Open Access (OA) als Ungleichheiten reduzierende Alternative zu kommerziellen OA-Modellen bedarf eines nachhaltigen Finanzierungsmodells, um dauerhaft in der Publikationslandschaft zu bestehen. Dieser zentralen Herausforderung stellen sich konsortial finanzierte Modelle. Inzwischen haben bspw. KOALA (TIB und SLUB), OACIP (Lyrasis), edu_consort_oa (DIPF) und OLEKonsort (ZBW) konsortial finanzierte Publikationen realisiert. Gleichwohl stellen sich folgende grundlegende Fragen:
In einem praxisorientierten Workshop diskutieren wir diese Fragen ganz offen, erarbeiten Zukunftsvisionen für die konsortiale Finanzierung von Diamond Open Access und evaluieren diese hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit. Im partizipativen Format des "World Cafés" entwickeln wir - differenziert nach Umsetzungswahrscheinlichkeit im (inter-)nationalen und fachspezifischen Kontext - gemeinsam tragfähige Lösungen für die nachhaltige Etablierung von Diamond OA. Dabei wird nach einer Einführung ins Thema an Tischen in wechselnder Zusammensetzung diskutiert, um am Ende zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen. Diese Themen werden zentral zusammengetragen und dargestellt. Zielgruppe dieses Workshops sind OA Professionals, Fachreferent*innen, Verantwortliche für Publikationsservices, Personen in Leitungs- und Entscheidungspositionen, Herausgebende von Fachzeitschriften, (Uni-)Verlagsvertretungen, Verhandler*innen von Verträgen mit OA-Bezug und natürlich alle anderen Interessierten. biografische Angaben: Anke Butz ist wiss. Mitarbeiterin beim FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Sie betreut den Aufbau einer OA-Publikationsplattform und unterstützt bei E-Book- und Zeitschriften-Crowdfundings (FID, BMBF-Projekt edu_consort_oa). |
9:00 - 10:30 | Workshop 12: Scaling Small in der Praxis: Horizontale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Open Values und Interoperabilität zur Unterstützung offener Workflows für Open-Access-Bücher Ort: C424 |
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Workshops
Stichworte: workflows, AG Universitätsverlage, Infrastrukturen, Kollaboration, open data Horizontale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Open Values und Interoperabilität zur Unterstützung offener Workflows für Open-Access-Bücher – AG Universitätsverlage und Copim 1Universitätsverlag Potsdam; 2Berlin Universities Publishing; 3Universität Wien; 4Graz University Library Publishing; 5Hamburg University Press; 6OAPEN Foundation, The Netherlands; 7Open Book Collective, United Kingdom; 8Birkbeck, University of London, United Kingdom; 9Thoth Open Metadata, United Kingdom Der Workshop gibt Einblicke in die laufenden Aktivitäten von Open-Access-Hochschulverlagen der AG Universitätsverlage in Kooperation mit der Copim Community zur Einführung offener Publikationsworkflows. Beispielhaft geben Berlin Universities Publishing und der Universitätsverlag Potsdam einen Überblick über bisherige Projektschritte. Die non-profit Infrastrukturen für OA-Bücher Open Book Collective, OAPEN, Opening the Future, und Thoth Open Metadata stellen Kooperationsmöglichkeiten vor. Die beteiligten Verlage setzen auf eine wertegeleitete Kooperation mit gemeinnützigen Infrastrukturen und offenen Standards. Dabei werden Aspekte von Finanzierung und Community-Building (durch das Open Book Collective & Opening the Future), Produktionsworkflows (OMP & OJS via PKP), offener Metadatenverwaltung und -bereitstellung (Thoth), Hosting und Indexing (OAPEN & Thoth), Auffindbarkeit (DOAB & Thoth), Archivierung (CLOCKSS/Portico via OAPEN; Thoth Open Archiving Network) sowie Nutzungsmonitoring von Open-Access-Büchern (OPERAS Metrics) beleuchtet. Im Zentrum steht dabei die Implementierung von open data, offenen Standards sowie interoperablen Diensten. Mit dem durch Copim praktizierten Prinzip des Scaling Small wird somit eine gemeinschaftliche Öffnung hin zu einem robusteren, nachhaltigeren und gerechteren Ökosystem für Open-Access-Bücher möglich. Nach einer einführenden Präsentation der Workflow-Kontexte durch die beteiligten Institutionen laden wir zur offenen Diskussion der verschiedenen Themenbereiche ein, um mehr über die Hintergründe, Bedürfnisse und Empfehlungen der Community zu erfahren. Ziel ist es, die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Arbeitsabläufe auch in anderen nationalen und lokalen Kontexten mit deren entsprechenden Besonderheiten zu prüfen. Anhand verschiedener Thementische, die sich an den Themengruppen der AG Universitätsverlage orientieren und die oben genannten Aspekte – von gemeinschaftlicher Finanzierung bis zur Langzeitarchivierung von OA-Büchern – näher beleuchten, wird Raum für tiefergehenden fachlichen Austausch gemeinsam mit beteiligten Verlagen und Infrastrukturanbietern eröffnet. Nach 20 Minuten wird zum Wechsel zu einem weiteren Thementisch aufgerufen. Die im Workshop gesammelten Ergebnisse werden auch für nationale Unterstützungsstrukturen für Diamond OA von Relevanz sein. Beiträge erfolgen sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache. biografische Angaben: Marco Winkler is a member of the Research and Publication Support Department at Potsdam University Library and coordinates open access publication projects at Universitätsverlag Potsdam. There he implements open single source XML workflows and is involved in a requirements analysis for open workflow management systems in the OA-WFMS research project. |
10:45 - 12:15 | Session 7: Diamond Open Access: Finanzierung Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: Pledging, DOA Finanzierung Diamond Open Access finanziell unterstützen: ein neuer Geschäftsprozess zum Open Science Pledging an der Universitätsbibliothek Bern Universität Bern, Schweiz An der Universitätsbibliothek Bern werden seit einigen Jahren Open Science-Initiativen durch Crowdfunding, sogenanntes “Pledging”, finanziell unterstützt. Dabei handelt es sich um Diamond Open Access Einzeltitel oder Collections aber auch Open Science Infrastrukturen. Die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle der Initiativen einerseits und die verschiedenen Finanzierungsquellen innerhalb der Universitätsbibliothek andererseits erschwerten bisher den einheitlichen Ablauf innerhalb der Institution. Auch sind sie mitunter nicht ohne Weiteres vereinbar mit den Abläufen und Erfassungskriterien in der Medienbeschaffung. Um Transparenz zu schaffen, hat eine informelle Arbeitsgruppe, die sich aus VertreterInnen des Open Science Teams, den Fachreferaten, der Medienbearbeitung und der Abteilung Servicezentrum E-Library zusammensetzt, einen Geschäftsprozess mit geregelten Zuständigkeiten zum Pledging definiert. Dieser Beitrag stellt den Prozess vor und präsentiert die ersten praktischen Erfahrungen aus der Umsetzung seit Frühjahr 2025. Das Referat skizziert zunächst die häufigsten Finanzierungsmodelle, die die Bibliothek unterstützt. Im zweiten Teil werden die Zuständigkeiten und der Entscheidungsprozess für die Förderung einer Initiative vorgestellt. Dabei wird vor allem auf die Kriterien und die Zusammenarbeit des Open Science Teams mit den Fachreferaten für die finanzielle Unterstützung von Diamond Open Access Initiativen eingegangen. Ein Überblick über den Beschaffungsprozess, der die Bestellung und den Nachweis im Bibliothekssystem Alma durch die Medienbearbeitungsteams und die Abteilung Servicezentrum E-Library beinhaltet, bildet den dritten Teil. In einem vierten und letzten Teil werden die ersten Erfahrungen mit dem Arbeitsablauf aufgezeigt. biografische Angaben: Andrea Hacker ist seit 2018 Mitglied des Open Science Teams der Universität Bern. Seit 2023 leitet sie das Open Access Team. Ihre Schwerpunkte liegen derzeit auf Diamond Open Access und Verankerung von Open Access Praktiken in der Lehre. Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Finanzierungsmodelle, Nachhaltigkeit, Erfahrungsbericht, DOA-Verlag, Förderkriterien Diamond-Funding in unruhigen Zeiten: Erfahrungsberichte aus der DOA-Praxis 1Verfassungsblog; 2Freie Universität Berlin Diamond Open Access (DOA) rückt bei der Förderung von Open Access immer stärker in den Fokus. Das Publikationsmodell gilt vielen als Alternative zu kommerziellem OA und ist oft mit Hoffnungen auf einen Wechsel hin zu einem gerechteren Publikationssystem in der Wissenschaft verknüpft. Doch trotz europäischer, internationaler, nationaler und regionaler Initiativen zur Förderung von DOA blicken DOA-Publikationsprojekte selbst bislang eher ernüchtert auf die sich ausbreitende Begeisterung. Ausgehend von den Erfahrungen des Verfassungsblogs und des Open Gender Journals, die beide mit unterschiedlichen Ansätzen schon seit einigen Jahren DOA betreiben, beleuchten wir die Schwierigkeiten, nachhaltige Finanzierungsmodelle aufzubauen. Der Verfassungsblog stellt hohe Anforderungen an eine Open-Science-Infrastruktur und muss aufgrund seines innovativen Publikationsformats fortlaufend seine Wissenschaftlichkeit unter Beweis stellen. Das Open Gender Journal arbeitet daran, aktuelle Entwicklungen in Bereichen wie Open Science und KI aufzugreifen und dadurch Impulse für die Entwicklung der Publikationskultur in einem Wissenschaftsfeld zu geben, das gesellschaftlich umkämpft und institutionell nach wie vor prekär ist. Beide Projekte sind auf Funding angewiesen, betreiben Lobbyismus in Sachen DOA, müssen Berichtspflichten erfüllen und Transparenz zu Abläufen und Finanzierungsstrukturen sicherstellen. All das ist zusätzlich zu der eigentlichen Redaktionsarbeit zu leisten und gleichzeitig notwendig, um überhaupt die klar definierten Kriterien für eine OA-Förderung zu erfüllen. Doch welche Kriterien legen Einrichtungen eigentlich bei der Finanzierungsentscheidung an? Häufig entscheiden sie jährlich über eine Finanzierungsbeteiligung, was bei DOA-Publikationen Planbarkeit kaum möglich macht, während sie gleichzeitig Kontinuität gewährleisten müssen. Was können DOA-Publikationen leisten und versprechen, wenn DOA-Finanzierungsstrategien als optional eingestuft werden und Finanzierungsbeteiligungen Budgetkürzungen als erstes zum Opfer fallen? Der Erfahrungsbericht soll einen Einblick geben, vor welchen Herausforderungen DOA-Publikationen in der praktischen Umsetzung stehen. Er möchte außerdem zur Diskussion stellen, welche Rolle Bibliotheken in der Debatte zu Wissenschaftsfreiheit in Bezug zur Finanzierung von DOA einnehmen können und wollen. biografische Angaben: Dr. Kathrin Ganz, Margherita-von-Brentano-Zentrum, Freie Universität Berlin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt GenderOpen und Redaktionsleitung des Open Gender Journal. Vorträge
Stichworte: collective funding, oa funding, libraries, consortia, diamond oa Barriers to collective funding of Diamond Open Access in six European Countries Lancaster University / Open Book Collective, Vereinigtes Königreich This presentation reports on a recently completed research project, led jointly by the Open Book Collective and Lancaster University, which explores the barriers standing in the way of the expansion of Diamond OA collective funding models in a European context. The research focused on six countries: Germany, Finland, France, the Netherlands, Poland, and Sweden. This involved in depth interviews with library representatives and other stakeholders in these countries, to understand questions such as what existing collectively funded Diamond OA initiatives libraries already support, the policies that inform their support for open access books, the criteria used to assess Diamond OA initiatives, and the particular local and institutional challenges librarians confront in supporting Diamond OA. This was accompanied by a review of secondary literature as well as recommendations for Diamond OA initiatives. The presentation focuses on the report’s key findings, as well as briefly introducing the work of the Open Book Collective. A key recommendation is the need for Diamond OA initiatives to better understand the precise variations between different national and, in some cases, regional contexts. The report analyses the role of consortia, showing how they play markedly different roles within national contexts. For example, in countries where Diamond OA support is led by a national consortium, librarians can feel less able to themselves lead on supporting new collective funding models, even if they support this work. It also looks at the variations between libraries, especially regarding how responsibility for OA funding operates. For example, in some countries, OA leads within libraries are more likely to have dedicated OA budgets that they themselves control, whereas in other countries, the relevant budget lines tend to be more controlled by subject librarians, whose understanding of Diamond OA and its importance for the scholarly system can be lower than their OA lead colleagues. biografische Angaben: Joe Deville is Professor in Science and Technology Studies at Lancaster University and Managing Director of the Open Book Collective. At Lancaster, he is based jointly in the Department of Sociology and the Management School, as well as being Director of the Centre for Science Studies. He is currently leading the Copim Open Book Futures project, which is developing a fairer, more sustainable and more diverse ecosystem for the production, funding, and preservation of Open Access books. He is also a co-founder and co-editor of Mattering Press, a Diamond Open Access book publisher and UK-registered charity. |
10:45 - 12:15 | Session 8: Infrastrukturen und Workflows Ort: A701 |
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Vorträge
Stichworte: Ethnologie, Repositorium, audiovisuelle Medien, Ethik Infrastruktur, Qualität, Ethik: Herausforderungen audiovisueller Erstpublikationen im Projekt EthnOA FID SKA, Universitätsbibliothek, Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland Das Projekt EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern begleitet aktiv den Wandel der Publikationskultur innerhalb der ethnologischen Fächer, darunter die Sozial- und Kulturanthropologie und die Europäische Ethnologie. Das Projekt, das u.a. am FID Sozial- und Kulturanthropologie angesiedelt ist, hat zum Ziel, Open Access nachhaltig zu fördern und dafür tragfähige Infrastrukturen und Kompetenzen aufzubauen. Gerade in den ethnologischen Disziplinen bietet Open Access die Chance, Forschungsergebnisse inklusiver bereitzustellen, wodurch Teilhabe und Zugang insbesondere für ethnographisch befragte Communities und wissenschaftlichen Nachwuchs verbessert werden. Dies kann maßgeblich zur Dekolonisierung und Dehierarchisierung der wissenschaftlichen Kommunikation beitragen. Die sich etablierenden fachspezifischen Infrastrukturen, die EthnOA aktiv unterstützt und ausbaut, bieten Forschenden einen umfassenden und nachhaltigen Weg der Veröffentlichung ihrer Arbeiten: Sie bringen jedoch zugleich auch eigene organisatorische und institutionelle Herausforderungen mit sich. Eine spezifische Herausforderung besteht für EthnOA darin, audiovisuelle (Erst-)Publikationen aus der ethnologischen Forschung unter (forschungs-)ethischen Aspekten zu evaluieren, zugänglich zu machen und langfristig kontextualisiert zu kuratieren. Als Repositorienbetreiber sieht sich EthnOA mit Ansprüchen der Qualitätskontrolle aus der Forschungscommunity konfrontiert, die über die bloße Feststellung der Wissenschaftlichkeit einer Publikation hinausgehen und Ungleichheiten im Publikationsprozess re/produzieren kann. Während diese Fragen im Projekt intensiv diskutiert und bewertet werden, existiert bislang kein standardisiertes Review-Verfahren speziell für audiovisuelle Erstpublikationen auf Fachrepositorien. Die Entwicklung konkreter Leitlinien und Kriterien für die Erstpublikation audiovisueller Inhalte sind bislang wenig adressierte, jedoch zunehmend relevante Herausforderungen für Open-Access-Infrastrukturen. Der Vortrag stellt Diskussionsansätze und mögliche Strategien von EthnOA vor und diskutiert, wie durch gezielte Maßnahmen bestehende Herausforderungen gemeistert und neue nachhaltige Standards für das Publizieren in Open Access etabliert werden können. biografische Angaben: Dr. Kathleen Heft ist Kulturwissenschaftlerin. Am FID Sozial- und Kulturanthropologie, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, koordiniert sie das DFG-geförderte Projekt “EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern“ und arbeitet an der Schnittstelle von infrastrukturellen und fachspezifischen Bedarfen. Neben Open Access interessiert sie sich für und arbeitet zu Ostdeutschland als postmigrantischer Gesellschaft, Migration in die DDR und zu postkolonialen Theorien in postsozialistischen Kontexten. Vorträge
Stichworte: Open-Access-Publikationen, Hochschulverlage, Universitätsverlage, Publikationsworkflows, Geschäftsprozesse, Infrastruktur Universitätsverlage auf der Überholspur – Effizienteres Publizieren mit einem Managementsystem für Workflows 1HTWK Leipzig; 2Universitätsbibliothek Potsdam Universitätsverlage an Hochschulen, zumeist an den Bibliotheken ansässig, sind seit mehr als 25 Jahren eine Erfolgsgeschichte und Vorreiter des Open-Access-Publizierens in der Hand der Wissenschaft. Daraus ergeben sich für Bibliotheken neue Aufgabenfelder, die vielfältige Kompetenzen, Workflows und technische Infrastrukturen erfordern. Die Geschäftsprozesse zur Bereitstellung von Informationsressourcen unterscheiden sich dabei deutlich von den Prozessen des wissenschaftlichen Publizierens. Bibliotheksprozesse sind nicht auf das Verlagswesen zugeschnitten. Um den komplexen Produktionsprozess einer Open-Access-Publikation von der ersten Anfrage über den Manuskripteingang, die Qualitätssicherung und technische Herstellung, die Rechnungsstellung bis hin zur Auslieferung und Onlinestellung der Publikationen beherrschbar zu machen, wurden Workflows entwickelt und eingerichtet, die diesen Prozess strukturieren und steuern können. Als individuelle Hilfsmittel dienen derzeit vor allem Excel-Tabellen, in Kleinstverlagen manchmal auch nur mentale Listen. Damit werden die Workflows dokumentiert und die Arbeitsstände erfasst. Das Fehlen einer geeigneten Software für die Publikationsplanung und -produktion war und ist in der AG Universitätsverlage seit vielen Jahren ein großes Thema. Daraus entstand der Plan, gemeinsam mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis die Geschäftsprozesse und Workflows in den Universitäts- und Hochschulverlagen bei der Produktion von Open-Access-Publikationen zu analysieren und daraus Anforderungen an geeignete Workflow-Management-Systeme (WFMS) abzuleiten. Dieses Vorhaben wird in einem vom BMBF geförderten Verbundprojekt der Universitätsbibliothek Potsdam und der HTWK Leipzig durchgeführt. Der Beitrag beleuchtet die Ergebnisse des Forschungsprojektes, die Expertiseninterviews, ein Lastenheft mit entsprechenden Anforderungen an ein WFMS sowie eine Marktanalyse bestehender Systeme umfassen. Darüber hinaus wird die Praxistauglichkeit der Ergebnisse in Pilotverlagen diskutiert. biografische Angaben: Dr. Andreas Kennecke Vorträge
Stichworte: Publisher, Fachrepositorium, Open Access, FAIR, Qualitätssicherung Open Access in der Praxis: Chancen und Herausforderungen einer Integration zwischen Publisher und Repositorium Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), Deutschland Eine erfolgreiche Open Access-Transformation erfordert nicht nur den Aufbau neuer Infrastrukturprodukte, sondern auch innovative Kooperationsmodelle zwischen den einzelnen Open Access-Diensten innerhalb wissenschaftlicher Einrichtungen. Der Vortrag stellt vor diesem Hintergrund die Zusammenarbeit zweier zentraler Produkte des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) vor: PsychOpen GOLD und PsychArchives. PsychOpen GOLD ist eine Diamond-Open-Access-Publikationsplattform für psychologische Fachzeitschriften, die derzeit 15 Journals herausgibt; PsychArchives fungiert als disziplinäres Repositorium für eine Vielzahl digitaler Forschungsobjekte, darunter zweitveröffentlichte Artikel, Forschungsdaten, Code und weitere Supplementary Materials. Die Dienste kooperieren vor allem in zwei Bereichen: (1) Der Copyediting- und Publikationsprozess bei PsychOpen GOLD ist mit der Archivierung der zu den Artikeln gehörenden Supplementary Materials in PsychArchives verschränkt. (2) Bei PsychOpen GOLD erschienene Artikel werden später bei PsychArchives zweitveröffentlicht und wiederum mit den entsprechenden Materialien verknüpft. Der Vortrag beleuchtet zunächst die Rolle beider Dienste im Rahmen der Open-Science-Infrastruktur des ZPID. Als konkretes Fallbeispiel wird im weiteren Verlauf vor allem der Workflow für Supplementary Materials detailliert dargestellt: Während Zeitschriftenartikel über PsychOpen GOLD (erst-)veröffentlicht werden, erfolgt die Archivierung und Bereitstellung zugehöriger Materialien wie Datensätze, Code und Anhänge über eine intern gepflegte und personell betreute Schnittstelle zu PsychArchives. Hierzu gibt es einen gemeinsam erarbeiteten Workflow, der Autor*innen entlastet und Planbarkeit für die Dienste erhöht, aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringt. Hierzu zählen die zu investierenden Personalressourcen, die Gewährleistung reibungsloser Übergabeprozesse auch vor dem Hintergrund neuer Open Science-Praktiken sowie die Einhaltung entsprechender Qualitätsrichtlinien (beispielsweise die konsistente Anwendung des PsychArchives-Metadatenschemas). Die gemeinsamen Workflows werden darum kontinuierlich angepasst, was im Rahmen des Vortrags entlang einiger Fallbeispiele aus der Praxis demonstriert wird. biografische Angaben: Yi-Hsiu Chen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID), wo sie als technische Ansprechpartnerin des disziplinären Repositoriums PsychArchives im Bereich Akquise und Qualitätssicherung fungiert. |
10:45 - 12:15 | Workshop 13: Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale Ort: C421 |
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Workshops
Stichworte: Community-Engagement, OA in der Philosophie, Positionspapiere, Wissenschaftsnahes OA Open Access in der Philosophie: Herausforderungen und Potentiale 1SUB Göttingen, Deutschland; 2Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Philosophisches Institut; 3Universitätsbibliothek Bern; 4FID Philosophie / Universität zu Köln Zielgruppe Wissenschaftler:innen (Philosophie, Geisteswissenschaften, Informationswissenschaften) Bibliothekar:innen (philosophisches bzw. geisteswissenschaftliches Interesse), Policy-Maker, an Wissenschafts- und Förderpolitikpolitik interessierte Personen. Hintergrund Obwohl bibliometrisch fundierte Aussagen über den Umsetzungsstand von OA in der Philosophie aufgrund der ungenügenden Datenlage nur schwer zu treffen sind, herrscht unter den Befürworter:innen einer offeneren Wissenschaftskultur der Eindruck vor, dass die akademische Philosophie im D-A-CH Raum im Vergleich zu anderen Wissenschaftsdisziplinen beträchtlichen Aufholbedarf im Bereich OA hat. Während der Trend im Allgemeinen bereits von Gold zu Diamond geht, stehen bedeutende Publikationsorgane der philosophischen Wissenschaftskommunikation immer noch hinter Bezahlschranken (vgl. https://www.dgphil.de/die-dgphil/open-access-zeitschriften-1). Und auch der für die Philosophie bedeutsame Buchmarkt steht hierzulande vor besonderen Transformationsproblemen. Das Festhalten an Publikationen in großen namenhaften Wissenschaftsverlagen führt dabei auch innerhalb der philosophischen Community zu einem wachsenden Vendor Lock-in durch die vermehrte Nutzung verlagseigener Datenbanken und die steigende Abhängigkeit von bibliometrischen Daten. Problematische Entwicklungen wie das Datentracking, ein drohender schwindender Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung von Forschungsfragen sowie eine wachsende Finanzierungskrise zur Deckung der wissenschaftlichen Grundversorgung zeichnen sich damit auch für die Philosophie als Folgeerscheinungen ab, wie sie bereits in anderen akademischen Kontexten konstatiert wurden. Was geschehen muss, damit sich dies ändert, haben wir im Entwurf eines problemorientierten Positionspapiers festgehalten, dass anlässlich der OA-Tage der Community vorgestellt, diskutiert und mit ihr finalisiert werden soll. Methode Der Workshop wird in Form eines kleinen Barcamps angelegt sein:
Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Positionspapiers „Open Access in der Philosophie“ betrachtet und Integrationsmöglichkeiten erörtert. Die Teilnehmenden werden über Möglichkeiten informiert, an der zukünftigen Gestaltung und Implementation des Positionspapiers teilzuhaben (10 Minuten). biografische Angaben: Malte Dreyer studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Kiel und Marburg sowie Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2019 an der SUB Göttingen tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teaching Library, Open Access und Open Science und Policy Research. Derzeit arbeitet Malte Dreyer im Projekt CRAFT-OA als Scientific Officer für inhaltliche Beiträge. |
10:45 - 12:15 | Workshop 14: Formulierung einer (Konstanzer) Erklärung über die systematische Erfassung akademischer Bücher Ort: C422 |
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Workshops
Stichworte: Akademische Bücher, Metadaten, Datenbasis, Nationalbibliografie, Monitoring Wir bringen Licht ins Dunkel. Monitoring für akademische Bücher ausbauen, Stakeholder einbinden, Potenziale heben 1Universität Bielefeld; 2Universität Duisburg-Essen Wie viele akademische Bücher erscheinen jährlich in Deutschland – als reine Druckausgaben, als kostenpflichtige E-Books, im Open Access? Wir kennen weder die Gesamtheit noch einzelne Teilmengen. Für Forschungsförderer, Policy-Maker und Bibliotheken ist das Monitoring akademischer Bücher bezogen auf Access-Status, Publikationskosten oder institutionelle Zuordnung von höchster Relevanz. Voraussetzung sind aktuelle und umfangreiche Metadaten, die an einem Ort erfasst und bereitgestellt werden. Als nationale Sammelstelle hat die DNB hier eine Schlüsselrolle und kann die Standards zu Format und Lieferung der Metadaten festlegen. Bezogen auf die Kriterien Wissenschaftlichkeit, Access-Status und Lizenzierung ist die standardisierte Darstellung akademischer Bücher (physisch und digital) im DNB-Katalog jedoch lückenhaft. Insbesondere für die Open-Access-Transformation und das Informationsbudget sind verlässliche Daten über akademische Bücher zwingend notwendig. Sie ermöglichen differenzierte und zukunftsweisende Publikationsanalysen und vervollständigen das Bild über das wissenschaftliche Publizieren. Ziel des Workshops ist es, Aspekte und Überlegungen für ein Positionspapier zusammenzutragen, das das Thema Metadaten für akademische Bücher adressiert und Empfehlungen an entscheidende und strukturbildende Akteure wie die DNB und die DFG richtet. Gleichzeitig wird der Stellenwert akademischer Bücher als wesentlicher Teil der Wissenschaftskommunikation deutlich sowie die Notwendigkeit eines systematischen Monitorings entlang wissenschaftspolitischer Linien. Grundlegend für das Positionspapier sind die Ergebnisse des „Workshops OA-Monografien“ der Landesinitiative openaccess.nrw (https://openaccess.nrw/index.php/workshop-oa-monografien/). Der Textentwurf wird Anfang September zugänglich gemacht. Methodischer Aufbau des Workshops
Der Workshop richtet sich an alle Stakeholder der buchaffinen Wissenschaftskommunikation und ist für 30 Teilnehmende offen. biografische Angaben: Julia Bartlewski: |
10:45 - 12:15 | Workshop 15: 15% Lösungen für die Open-Access-Transformation an Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen Ort: C423 |
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Workshops
Stichworte: HAW, kleine Einrichtungen, Herausforderungen, Chancen, Lösungsansätze 15% Lösungen für die Open-Access-Transformation an Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen 1Universität Konstanz; 2Hochschule Bielefeld; 3Ernst-Abbe-Hochschule Jena Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) sind in Sachen Open Access einer oft kaum wahrgenommenen Ungleichheit ausgesetzt. Der Zugang zu Fördermitteln der OA-Transformation an HAW ist erschwert, da diese vielfach die Bedingungen von größeren Forschungseinrichtungen und Universitäten unterstützen. Forschung aus den häufigen Unternehmenskooperationen ist oft gar nicht auf Publikationen als Output ausgerichtet und unterliegt teils Sperrklauseln. HAWs sind erst in den letzten Jahren zu Forschungseinrichtungen geworden und müssen einen Balanceakt zwischen Forschung, Lehre und Transfer tragen. Dies zieht ein Ungleichgewicht im Budget und eine notwendige Anpassung von Strukturen, Workflows und Serviceangeboten nach sich. Dieser Wandel wird die Hochschulen in den nächsten Jahren noch viel beschäftigen. Deswegen sucht der Workshop nach niedrigschwelligen Lösungen, die ohne zusätzliche Ressourcen an HAW umgesetzt werden können. Der 90-minütige Workshop ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Im ersten Abschnitt werden durch die Methode „35“ die relevantesten Herausforderungen und Hürden der Open-Access-Transformation an HAW priorisiert. Bei „35“ kommen die Teilnehmenden, in schneller Abfolge, in Zweiergruppen zusammen und diskutieren, was die größten Herausforderungen für HAW sind. Dabei werden die diskutierten Herausforderungen durch die Methode priorisiert. Nach einem kurzen Zwischenimpuls zu Open Access an HAW durch die Moderation, welcher Projektergebnisse von P2P.OA.HAW und OA-H(A)WC nutzt, geht der Workshop in die zweite Phase über. Diese nutzt die Methode „15% Solutions“, welche darauf abzielt, Lösungsansätze für die in der ersten Workshop-Phase priorisierten Herausforderungen zu finden, die keine zusätzlichen Ressourcen benötigen. Dadurch sollen auch die HAW-spezifischen Chancen in den Fokus gerückt und nutzbar gemacht werden. Zielgruppe und Teilnehmenden-Anzahl Die Zielgruppe des Workshops sind Mitarbeitende in HAW-Serviceeinheiten und von kleineren wissenschaftlichen Einrichtungen. Auch weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, ihre Expertise einzubringen. Maximal können 24 Personen teilnehmen. biografische Angaben: Emilia Mikautsch ist Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt P2P.OA.HAW und Mitglied im Team Open Science am KIM der Universität Konstanz. |
10:45 - 12:15 | Workshop 16: Ressourcen neu denken: Organisations- und Personalentwicklung für forschungsnahe Dienste Ort: C424 |
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Workshops
Stichworte: Open Access, Forschungsnahe Dienste, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung Ressourcen neu denken: Organisations- und Personalentwicklung für forschungsnahe Dienste 1Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen; 2FH Münster Bibliotheken sind für den Fortschritt der Open-Access-Transformation essenziell. Um die daraus entstehenden neuen Aufgaben zu bewältigen, benötigen sie jedoch ausreichend Personalressourcen und Mitarbeitende mit den entsprechenden Qualifikationen. Gerade kleinere wissenschaftliche Bibliotheken stoßen an Grenzen, wenn sie zusätzliches Personal für die vergleichsweise neuen forschungsnahen Dienste einstellen möchten. Oftmals müssen diese Aufgaben mit dem bestehenden Personal bewältigt werden. Im Workshop werden vier Themenfelder beleuchtet, die sich mit den daraus resultierenden Veränderungen in Organisationsstrukturen und Tätigkeitsbereichen von Bibliotheken befassen. Während 4 Speed-Meeting-Runden in 2er-Gruppen werden Leitfragen bearbeitet und für die anschließende Präsentation im Plenum dokumentiert: 1. Organisationsentwicklung: Open Access ist ein Motor für Organisationsentwicklung und die Bündelung forschungsnaher Dienste. Leitfragen: Wie sind forschungsnahe Dienste organisatorisch eingebunden? Welche organisatorischen Anpassungen sind erforderlich bzw. umgesetzt? Wie gründet und integriert man neue Teams in bestehende Strukturen? Welche Veränderungen entstehen im Arbeitsalltag? 2. Personaleinsatz: Digitalisierung und Automatisierung führen in Bibliotheken zu neuen oder geänderten Arbeitsabläufen, die personelle Kapazität für neue Themenfelder schaffen können. Leitfragen: Werden frei gewordene Kapazitäten in forschungsnahe Dienste eingebunden? Wie erfolgt eine Einbindung? Wie sehen Hintergrund und Eingruppierung der beteiligten Mitarbeitenden aus? Welche Strategien gibt es, um Ressourcen innerhalb der Bibliothek neu zu verteilen? 3. Personalentwicklung: Neue Aufgaben werden oft von bestehendem Personal übernommen. Leitfragen: Welche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten bestehen? Wie lässt sich Personal on the job für Aufgaben befähigen? Welche Tätigkeiten eigenen sich für welche Eingruppierungen? 4. Herausforderungen: Veränderungsprozesse bringen auch Schwierigkeiten mit sich. Leitfragen: Mit welchen Hürden ist bei der Zusammenarbeit mit dem Gesamtteam der Bibliothek zu rechnen? Wo liegen mögliche Konfliktfelder in der Kooperation mit Forschenden und anderen Akteur*innen in der Hochschule? Ziel des Workshops ist es, Erfahrungen auszutauschen sowie Good Practices und neue Ideen für Organisations- und Personalentwicklung in den eigenen Einrichtungen zu sammeln. Darüber hinaus sollen die Teilnehmenden Netzwerke knüpfen, die auch nach dem Workshop Bestand haben. biografische Angaben: Sarah Dudek ist stellvertretende Leiterin der Hochschulbibliothek der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und dort u. a. für die Forschungsnahen Dienste verantwortlich. |
12:15 - 13:30 | Mittagspause Ort: Mensa der Universität Konstanz Karten für die Nutzung werden am Eingang zur Mensa ausgegeben. |
12:15 - 13:30 | Yoga Break 1 - 12:15 Ort: K201/202 Entspannen Sie in der Mittagspause in einem 30minütigen Yoga Break. Unter fachkundiger Anleitung machen Sie einige Übungen zur Achtsamkeit. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Eine Anmeldung ist notwendig. |
12:15 - 13:30 | Yoga Break 2 - 13:00 Ort: K201/202 Entspannen Sie in der Mittagspause in einem 30minütigen Yoga Break. Unter fachkundiger Anleitung machen Sie einige Übungen zur Achtsamkeit. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Eine Anmeldung ist notwendig. |
13:30 - 14:30 | Keynote 2: Offene Infrastrukturen: resiliente, vertrauenswürdige und wissenschaftsnahe Basis für das Open-Access-Publizieren - mit Ihrer Unterstützung Ort: Audimax Abstract:
Bestehende Open-Access-Ansätze haben das wissenschaftliche Publizieren nicht deutlich günstiger, weniger ungleich oder weniger abhängig von kommerziellen Akteuren gemacht. Die Infrastruktur, die das Publizieren von Forschungsergebnissen benötigt, ist von essentieller Bedeutung. Sie entscheidet mit darüber, wie offen und zugänglich unser Publikationssystem ist. Der Vortrag widmet sich – gestützt auf Daten, Erfahrungen und Beispiele – der Frage, wie diese Infrastruktur aufgestellt werden kann, wie wissenschaftliche und wissenschaftsunterstützende Einrichtungen unterschiedlicher Größe dazu beitragen können und wie Ansätze ausgerichtet sein könnten, die tatsächliche Veränderung herbeiführen.
Bio:
Marco Tullney leitet den Bereich Publikationsdienste der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und koordiniert deren Open-Access-Aktivitäten. Er ist verantwortlich für mehrere Open-Access-Dienste und ist aktiv in nationalen und internationalen Projekten und Netzwerken zum Thema Open Access. Insbesondere arbeitet er zur Professionalisierung und nachhaltigen Finanzierung des (Diamond-)Open-Access-Publizierens. |
14:30 - 16:00 | Postersession und Tool-Marktplatz Schlendern Sie durch das Foyer der Universität, bleiben Sie bei interessanten Postern stehen, treten Sie in den Austausch und informieren Sie sich über aktuelle Tools. Während Postersession und Tool-Marktplatz gibt es eine Kaffeepause. |
14:30 - 16:00 | Führung durch die Bibliothek der Universität Konstanz Ort: Bibliothek der Universität Konstanz Erleben Sie die Bibliothek der Universität Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Führung dauert etwa 30 Minuten. |
14:30 - 16:00 | "The Publish or Perish Game" Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. |
16:00 - 17:30 | Session 10: Open-Access-Bücher Ort: A701 |
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Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Bücher, institutionelles Publizieren, wissenschaftsgeleitet, Definition Wie geht Diamond Open Access für Bücher? Ein Versuch der Definition aus dem Kontext der AG Universitätsverlage 1Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Deutschland; 2Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Diamond Open Access (Diamond OA) bestimmt seit 2021 die relevanten Diskurse zum wissenschaftlichen Publizieren. Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Umsetzung einer entsprechenden Publikationslandschaft, die wissenschaftsgeleitet und von institutionellen Angeboten getragen sein sollte, bilden der Action Plan for Diamond Open Access (2022) sowie richtungsweisende Schlussfolgerungen des Europäischen Rates aus dem Jahr 2023. Der European Diamond Capacity Hub (EDCH), der auf den EU-Projekten DIAMAS und CRAFT-OA (2023-2025) sowie PALOMERA (2023-2024) basiert, kann als wesentliche Umsetzung entsprechender Forderungen gesehen werden. Im Fokus all dieser Entwicklungen stehen wissenschaftliche Zeitschriften. Zur Verortung von Büchern im Diamond Open Access gibt es kaum Positionen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund liegt in der Tatsache, dass sich Definitionen und Richtlinien, die für Zeitschriften gültig sind, nicht einfach auf wissenschaftliche Bücher übertragen lassen. In vielen Fächerkulturen stellen Bücher allerdings eine wichtige Publikationsform dar. Eine europäische Diamond-OA-Landschaft ist daher nur vollständig, wenn Bücher angemessen integriert werden. Voraussetzung ist ein Verständnis davon, was Diamond Open Access für Bücher bedeuten kann. Die Vortragenden liefern hierfür einen Ansatz, der Diamond OA mit der Idee des Fair Open Access verknüpft und aus dem Kontext der AG Universitätsverlage stammt. Die AG Universitätsverlage repräsentiert seit über 20 Jahren institutionelle Publikationsdienste, die sich dem Open-Access-Publizieren insbesondere von Büchern widmen. Von diesen sind über 3700 Titel digital frei verfügbar und ohne Kosten für Autor:innen erschienen. Die AG ist am DFG-geförderten Projekt SeDOA beteiligt, das sich auch mit Diamond OA bei Büchern beschäftigen wird. Referenzen
biografische Angaben: s. ORCID Vorträge
Stichworte: Community-led; Diamond OA; scholarly commons; OA funding Tending community-led diamond OA ecologies for books: a rewilding of the open access landscape as a commons 1Open Book Collective, United Kingdom; 2Birkbeck, University of London, United Kingdom In this presentation, we set out part of the historical context of scholarly knowledges’ commodification within the last 20 years, specifically in the sphere of open access, while trying to develop better localised understandings for all participants. The apparent paradox of openness as a commodifying force is a crucial and under-interrogated aspect of the open access discourse, specifically in relation to the financial models that underpin open access publishing. However, open access funding is by no means a monolith; there are a range of economic models and mechanisms that support it. We will discuss this in the global context of open access books, with localised case studies -- including in Germany -- with a view to developing these case studies into a mapping exercise for contemporary German open access book publishing. We also consider the efficacies of open access mandates and policies that have been implemented by research funders and research organisations. Such policies have demonstrably supported a quantitative growth in open access, but the growth of more equitable, collective funding models, such as those operated by Opening the Future and Open Book Collective, have been developed and flourish independently from the majority of open access policies, while achieving similar ends. We wish to actively engage with colleagues in Germany to better understand the local contexts surrounding open access book publishing in Germany. With wider political and economic support from global communities, the propagation of a more equitable, sustainable and bibliodiverse open access future is perceivable. The open infrastructuring of our collective landscape and its nurturing through mutual support can enable diamond OA publishing to flourish as a sustainability of the environment that is maintained by its communities. biografische Angaben: Kevin Sanders is a longstanding, critical advocate of the nebulous concept of openness in the context of the academy. Recently, for many years, he developed and supported institutional strategies to enhance open access at multiple HEIs as a Scholarly Communications Manager. Kevin has particular interests in the politics of information, digital rights, and privacy, and he has exclusively published works across a number of open access platforms. Kevin co-founded and co-operated the Journal of Radical Librarianship. Vorträge
Stichworte: Open Access, Publikationsförderung, Bücher Open-Access-Monographienförderung: Praxiserfahrungen und Entwicklungsperspektiven Universitätsbibliothek Marburg, Deutschland Ausgehend von der Beratungs- und Fördererfahrung rund um Open-Access-Monographien an der Universitätsbibliothek Marburg diskutiert der Beitrag Besonderheiten verschiedener Arten monographischer Veröffentlichungen in Bezug auf die Publikationsförderung. Konkret sollen erprobte Lösungen und Ansätze für die Weiterentwicklung der Förderung von Sammelbänden, Dissertationen sowie Buchveröffentlichungen aus DFG-Projekten thematisiert werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in der ersten dreijährigen Förderphase des DFG-Förderprogramms „Open-Access-Publikationskosten“ die Förderung von Büchern mit DFG-Projekthintergrund eher langsam anlief, widmet sich der Beitrag folgenden thematischen Schwerpunkten:
Bei der Vorstellung von Lösungsansätzen zu diesen Aspekten soll der Blick auch darauf gerichtet werden, wie die Ausgestaltung von Fördermöglichkeiten dazu beitragen kann, Faktoren wie Bibliodiversität und Mehrsprachigkeit im wissenschaftlichen Publikationswesen zu stärken und Ungleichheiten entgegenzuwirken. In den Vortrag fließen Erkenntnisse aus dem Open-Access-Förderalltag an der Universitätsbibliothek Marburg und aus der Diskussion mit anderen Open-Access-Praktiker*innen bspw. im Rahmen der Austauschformate des open-access.network ein. Darüber hinaus wird auf Rückmeldungen von Publizierenden insbesondere aus der romanistischen Fachcommunity und auf die Erfahrung der Vortragenden u. a. bei der Veröffentlichung der eigenen Dissertation zurückgegriffen. biografische Angaben: Dr. Ursula Winter ist an der UB Marburg im Sachgebiet „Open Access, Lizenzen und Mittelverwaltung“ für die Beratung zu und Förderung von OA-Buchpublikationen zuständig. Sie betreut zudem die Fachreferate Romanistik, Klassische Philologie, Theologie sowie Religionswissenschaft, ist Leitung der Bereichsbibliothek Evangelische Theologie und stellvertretende Leitung der Abteilung Medienbearbeitung. |
16:00 - 17:30 | Session 9: KI als Chance und Ärgernis Ort: Audimax |
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Vorträge
Stichworte: APC, Maschinelles Lernen Planung von APCs – Kann KI uns weiterhelfen? Universität Regensburg, Deutschland In jüngster Zeit ist es mittels KI möglich, Prognosen zu erstellen, beispielsweise für die Erstellung von Geschäftsanalysen oder um Entscheidungen auf der Basis von Daten zu treffen. Obwohl diese Technologie in der Privatwirtschaft bereits weit verbreitet ist, findet sie in Bibliotheken bisher nur wenig Anwendung. Während lizenzrechtliche Ausgaben gut planbar waren, gestaltet sich die Zukunft von publikationbasierten Ausgaben als weniger eindeutig. Dieser Anteil am Informationsbudget wächst kontinuierlich, wodurch eine zunehmende Relevanz für die Bibliothekslandschaft entsteht. Dies betrifft sowohl die Planung von Publikationsfonds als auch die Entscheidung über die Teilnahme an Transformationsverträgen und die interne Kommunikation in der Einrichtung. Die Abschätzung der zu erwartenden Ausgaben ist in all diesen Bereichen von entscheidender Bedeutung. Mit openAPC steht ein umfassender Datensatz zur Verfügung. Unter Zuhilfenahme maschinellen Lernens kann der Datenbestand analysiert werden, um einerseits konkrete Prognosen für die eigene Einrichtung und andererseits generelle Entwicklungstendenzen im Bereich der APCs zu erstellen. Der Vortrag wird sich kurz mit der verwendeten KI befassen und präsentiert erste konkrete Prognosen auf Basis des openAPC-Datensatzes. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die identifizierten Hindernisse, die Grenzen des Verfahrens, der optimale Einsatzbereich sowie die Anwendung des erworbenen Wissens in der Planung von publikationbasierten Ausgaben. biografische Angaben: Constantin Lehenmeier ist Fachreferent für Informatik & Data Science und Data Steward am UR Data Hub Vorträge
Stichworte: Zugriffsstatistiken, Nutzungsstatistiken, Open Access, COUNTER Code of Practice Mensch oder Maschine? Warum wir Open-Access-Zugriffe neu denken müssen. The Library Code GmbH “Auf eine auf Zugriffszahlen basierende Argumentation und auf eine Veröffentlichung von Nutzungsstatistiken sollte verzichtet werden.“ So lautet das Fazit eines Artikels von uns, der Anfang des Jahres in der Zeitschrift o-bib erschienen ist. Zur Anforderung verschiedener Standards, Zertifikate und Aggregatoren gehört, dass automatisierte Zugriffe gefiltert und nur Zugriffe in der Statistik erfasst werden sollen, die von einer Person initiiert wurden. Maschinelle und menschlich initiierte Zugriffe können jedoch nicht verlässlich differenziert werden. Und es gibt auch inhaltliche Gründe, die gegen eine Argumentation mit Zugriffsstatistiken sprechen. Der Verzicht auf Zugriffsstatistiken in der inhaltlichen Diskussion fällt vielen Institutionen schwer. Und dennoch müssen wir als Open-Access-Community uns hier ehrlich(er) machen. Zu oft sind Sätze gefallen wie „Wir wissen, dass die Zahlen nicht belastbar sind, brauchen sie aber dennoch“. Der Vortrag ist ein klares Plädoyer, sich ohne Ausreden mit der Thematik auseinander zu setzen und für die eigenen Systeme die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Doch nicht nur bei Zugriffsstatistiken sorgen rein maschinelle Zugriffe für Probleme. Mit dem Aufkommen von AI-Crawlern kämpfen Publikationsinfrastrukturen immer wieder mit Ressourcen-, Performance- und Stabilitätsproblemen. Eine Umfrage von COAR im April 2025 mit 66 Repositorien ergab, dass die meisten Repositorien mehrmals pro Woche AI-Bots begegnen und dies auch bereits zu Servicestörungen geführt hat.1 Daher wollen wir den Bogen über den Artikel hinaus erweitern. Im zweiten Teil des Vortrags geben wir unsere inhaltliche Einschätzung dazu ab und versuchen erste Forderungen an Infrastrukturen aber auch an Crawler zu formulieren. Und in diesem Zusammenhang werden Zugriffsstatistiken auf einmal doch wieder interessant und hilfreich. 1 https://coar-repositories.org/news-updates/open-repositories-are-being-profoundly-impacted-by-ai-bots-and-other-crawlers-results-of-a-coar-survey/ biografische Angaben: Pascal Becker entwickelt seit fast 20 Jahren Open-Access-Repositorien. Er initiierte das DSpace-Konsortium Deutschland und engagiert sich in der DSpace Leadership, DSpace Steering und DataCite Services and Technologies Steering Group. Er ist Gründer und Geschäftsführer der The Library Code GmbH. Vorträge
Stichworte: Open-Access-Monitoring, Publikationskosten, Machine learning, PKM-NRW, openaccess.nrw Der Monitoringdienst PKM-NRW: Neue Erkenntnisse durch maschinelles Lernen aus Publikations- und Kostendaten Universitätsbibliothek Bielefeld, Deutschland Die Landesinitiative openaccess.nrw betreibt als Serviceeinrichtung für die 41 Hochschulen der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) ein Publikations- und Kostenmonitoring. Der Vortrag präsentiert den neuen Monitoringdienst "Publikations- und Kostenmonitoring in Nordrhein-Westfalen" (PKM-NRW), welcher die offene und dynamische Verfügbarkeit der Ergebnisse sicherstellt. Neben methodischen und infrastrukturellen Aspekten fokussiert der Vortrag neue Erkenntnisse der Auswertung von Publikations- und Kostendaten mithilfe von maschinellem Lernen. Das auf multipler Imputation basierende Verfahren zur Approximierung von fehlenden Kostendaten erreicht, durch Beachtung verfügbarer Informationen wie Zeitschriftentitel, -listenpreis, und Publikationsjahr, eine bessere Granularität, als die bisher angewendete statische Mittelwertbildung. Dadurch ist eine verbesserte Schätzung von Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen auf Einrichtungsebene und darüber hinaus möglich. Wichtige Dynamiken sind außerdem die überproportionale Steigerung der Kosten im Vergleich zum Publikationswachstum in NRW und die Verschiebung von Marktanteilen bei Verlagen. Die präsentierten Entwicklungen sind nicht nur für NRW von Interesse, denn die mittel- bis langfristigen Tendenzen entfalten sich bundesweit. biografische Angaben: Jan-Philip Tummes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projektbereich der Universitätsbibliothek Bielefeld. Mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund war er im EU-Projekt PALOMERA beteiligt und ist seit 2023 in der Landesinitiative openaccess.nrw für das Publikations- und Kostenmonitoring zuständig. |
16:00 - 17:30 | Workshop 17: Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern? Ort: C421 |
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Workshops
Stichworte: DEAL, DIAMOND; UNGLEICHHEIT Welchen Einfluss haben Transformationsverträge auf die Reproduktion von Ungleichheit im Publikationswesen – und wie können wir gegensteuern? Universität Konstanz, Deutschland Transformationsverträge gelten als zentrales Instrument zur Förderung von Open Access – doch inwiefern tragen sie zur Reproduktion bestehender Ungleichheiten im wissenschaftlichen Publikationssystem bei? In dieser Fishbowl-Diskussion wollen wir gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, welche strukturellen Herausforderungen bestehen und welche Lösungsansätze es gibt, um soziale, institutionelle und globale Ungleichheiten zu reduzieren. Ziel ist ein offener Austausch über Strategien für ein gerechteres wissenschaftliches Publikationswesen. Als Diskutanten für den Start der Fishbowl sollen ein Vertreter*in des Projekt Deal, ein Vertreter*in aus der Diamond OA Bewegung, ein Wissenschaftler*in aus dem globalen Süden, und ein Verlagsvertreter*in eines kleineren Verlages eingeladen werden. biografische Angaben: Dr. Anja Oberlaender ist stellv. Direktorin des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz und verantwortlich für die Bibliotheksdienste. Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Open Science und in dieser Funktion verantwortlich für alle Services, Aktivitäten und Projekte zu Open Access und Forschungsdaten an der Universität Konstanz. Seit 2007 koordiniert sie open-access.network, die zentrale deutschsprachige Informationsplattform zu Open Access und leitet das Programmkomitee der Open-Access-Tage. Sie ist ein sehr aktives Mitglied der deutschen und europäischen Open-Access-Community sowie Advisory Board Member des DOAJ. Sie hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Wuppertal. |
16:00 - 17:30 | Workshop 18: Was Open Access verspricht – Was Open Access kostet – Was von Open Access erwartet werden kann Ort: C422 |
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Workshops
Stichworte: Open Access, Teilhabe, Transparenz, Provokation Was Open Access verspricht – Was Open Access kostet – Was von Open Access erwartet werden kann 1Veterinärmedizinische Universität Wien; 2ZB MED; 3Akademie der bildenden Künste Wien; 4Forschungszentrum Jülich Die Idee des Open Access zeichnet ein Bild offenen Zugangs zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Barrieren sollen so abgebaut werden, Teilhabe der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft (und darüber hinaus) ermöglicht werden und durch höchstmögliche Transparenz das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaften wiedererlangt werden. Wissenschaftler:innen soll dadurch eine höhere Sichtbarkeit ihrer Forschung sowie deren Rezeption Reputationssteigerung erfahren. Der freie Zugang soll zudem Forschung im Besonderen zu den die heutige Zeit prägenden und drängenden Problemen wie dem Klimawandel voranbringen, indem der Austausch erleichtert wird. Die angestrebte Open-Access-Welt wirkt zuweilen wie ein neues goldenes Zeitalter der Wissenschaften, das dem Wohl aller zu Gute kommt. Dieser Vision steht die Erfahrung von 20 Jahren Transformation hin zu Open Access gegenüber, welche lichte und weniger lichte Aspekte hat. Die UNESCO spricht in den „Recommendation on Open Science“ [1] von nicht intendierten Konsequenzen. Diese betreffen auch Open Access. Beispielhaft sei das Ziel einer breiteren Zugänglichkeit zu Literatur genannt, nun wird aber im Gold Open Access das Publizieren zu einer finanziellen Hürde für viele. Die Hoffnung einer von Wissenschaftler:innen getragenen, breiten Bewegung hat sich auch so noch nicht realisiert. Was dürfen wir uns also von Open Access noch erwarten? Im Workshop sollen vertraute Erwartungen, Annahmen und Narrative zu Open Access kritisch mit den Teilnehmer:innen reflektiert und kontrovers diskutiert werden, um somit auch Raum zu geben für Bedenken zu, Zweifel an und Grenzen des Open Access. Als Methode dient Provocations (Provokationstechnik)[2]: Drei Vortragende werden kurze, provokative Inputs geben, die das bisherigen Verständnis von Open Access hinterfragen und auf die Spitze treiben. Diese Provokationen sind als eine Einladung zu verstehen, um mit den Teilnehmer:innen, begleitet von einem Moderator, in einen Austausch und Dialog zu treten dahingehend, was aus ihrer Sicht, Erfahrung und Expertise von Open Access künftig zu erwarten ist. [1] https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000379949 [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Provokationstechnik biografische Angaben: Clara Ginther leitet die Bibliothek an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie ist ist mit der Transformation zu Open Access und deren Auswirkungen seit 2015 in unterschiedlichen Rollen und Funktionen befasst, unter anderem als Teil des Verhandlungsteams transformativer Open Access Abkommen, Schulung und Beratung zu Open Access im Rahmen des Aufbaus der Publikationsservices an der UB Graz oder dem Aufbau einer östrreichweiten Community of Practice zu Predatory Publishing. |
16:00 - 17:30 | Workshop 19: DINI-Zertifizieren live - ein Blick hinter die Kulissen Ort: C423 |
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Workshops
Stichworte: DINI-Zertifikat, Repositorien, Open-Access-Publikationsdienste, Zertifizierung DINI-Zertifizieren live - ein Blick hinter die Kulissen 1Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen; 2Technische Universität Chemnitz, Universitätsbibliothek; 3Universität Kassel, Universitätsbibliothek; 4Institute of Science and Technology Austria; 5Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek; 6Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg Erstmalig 2003 und seitdem im Rhythmus von drei Jahren wird das DINI-Zertifikat herausgegeben, mit dem Ziel, die Standardisierung von Open-Access-Publikationsdiensten mit konkret formulierten Anforderungen und Empfehlungen voranzutreiben. Es bietet Betreiber*innen dieser Publikationsdienste Orientierung und Good Practices bei der Entwicklung ihrer Services und technischen Systeme. Bei dem Zertifikat stand und steht Offenheit in jeglicher Hinsicht im Fokus: Es will offene Infrastrukturen für die Wissenschaft und (Diamond) Open Access befördern. Es wird von der Community für die Community gemacht – das gilt für die Erarbeitung des Zertifikatstextes ebenso wie für die Begutachtung der zu zertifizierenden Dienste. Dieser Workshop bietet Betreiber*innen von Publikationsdiensten die Gelegenheit, praxisnahe Einblicke in die Struktur des Zertifikats und den Zertifizierungsprozess zu gewinnen. In einem kurzen Impulsvortrag wird auf die wichtigsten Änderungen im aktuellen 2025er DINI-Zertifikat (geplante Veröffentlichung im September 2025) eingegangen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer*innen mit den Grundlagen des Antragsverfahrens und des OAI-Validators vertraut gemacht (Input durch Workshopleiter*innen), und sie übernehmen aktiv die Rolle von Gutachter*innen. In kleinen Gruppen, strukturiert nach den Kriterienbereichen des Zertifikats 2025, werden sie anhand eines realen Beispiels die Anforderungen überprüfen und offene Fragen diskutieren (kollaborative Arbeit in Tandems an Thementischen, die von erfahrenen Gutachter*innen betreut werden). Diese interaktive Herangehensweise ermöglicht nicht nur einen umfassenden Einblick in den Ablauf des Begutachtungsprozesses, sondern liefert auch wertvolle Anregungen für die Zertifizierung eigener Publikationsdienste. Die DINI AG E-Pub erhofft sich von dem Workshop Anregungen, um ergänzende Materialien (FAQ zum Zertifikat, Fragebogen, Materialien für Gutachtende) weiter zu verbessern. Wir bitten Teilnehmer*innen, einen eigenen Laptop/Tablet mit WLAN-Zugang mitzubringen. biografische Angaben: Daniel Beucke (https://orcid.org/0000-0003-4905-1936) arbeitet an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen in der Gruppe Elektronisches Publizieren. Er ist ein Sprechender der DINI AG Elektronisches Publizieren. |
16:00 - 17:30 | Workshop 20: Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA Ort: C424 |
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Workshops
Stichworte: Diamond Open Access, Konsortiale Finanzierung, Nachnutzung Von Konsortium zu Konsortium? Erfolgreiche Nachnutzung und Weiterentwicklung von konsortialen Finanzierungsmodellen für Diamond OA 1PLATO (Platinum Open Access Funding); 2UB Basel; 3ZHB Luzern; 4KOALA-AV; 5SLUB Dresden; 6TIB; 7Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum (KIM) Konstanz Konsortiale Modelle ermöglichen die Finanzierung von APC-freien wissenschaftsgeführten Open-Access-Angeboten («Diamond OA»). Sie dienen der nachhaltigen Verankerung wissenschaftsfreundlicher Alternativen zum kostenpflichtigen Publizieren im Sinne einer lebendigen Open-Access-Kultur. Das Projekt «Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen» (KOALA) zeigt, dass Konsortien eine erprobte gemeinschaftliche Finanzierungsweise von Diamond-Open-Access-Zeitschriften darstellen: Seit 2023 konnten an der TIB 15 wissenschaftsgeführte Publikationen im Rahmen von vier disziplinären Bündeln von insgesamt 111 Institutionen für jeweils drei Jahre gefördert werden (mit einer bisherigen Finanzierungssumme von über €800.000). Ein Ziel des Projektes ist es, eine Nachnutzung von KOALA als Finanzierungsmodell zu ermöglichen. So wird das KOALA-Modell seit 2024 an der SLUB Dresden (KOALA-SLUB) pilotiert, in dessen Rahmen von 2025 bis 2027 insgesamt 11 Zeitschriften in drei fachlichen Bündeln finanziert werden. Auch in der Schweiz gibt es erste Ideen, ein nationales Konsortium zur Finanzierung von Diamond-OA-Zeitschriften aufzubauen, die sich am KOALA-Modell orientieren. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Workshop der Frage der Nachnutzung des KOALA-Modells und den Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung. Die Leitfrage des Workshops ist: Wie einfach lassen sich Finanzierungsmodelle trotz institutioneller oder nationaler Unterschiede nachnutzen, wieviel Anpassungen sind zu leisten? Gemäss der Sandwich-Methode teilt sich der Workshop methodisch in vier Abschnitte: - Im ersten Teil des Workshops soll in – durch Moderator:innen unterstützten – Kleingruppen diskutiert werden, was unter «Nachnutzung» verstanden werden kann. Welche Chancen bietet sie, auch in Bezug auf Wissensaustausch? - Danach folgen zwei Kurzinputs: 1) zum Modell KOALA und seiner Weiterführung und 2) Nachnutzung am Beispiel der SLUB. - Auf dieser Basis sollen typische Differenzen/Besonderheiten in Bezug auf unterschiedliche Szenarien der Nachnutzung (Einzelinstitutionen, Verbünde, Länder) mittels einer Pinnwandabfrage zusammengetragen und visualisiert werden. - Im Anschluss sollen – als Ergebnis des Workshops – daraus konkrete Skizzen für die Umsetzung dieser unterschiedlichen Szenarien erstellt werden. Zielgruppe des Workshops sind Mitarbeitende an Hochschulbibliotheken und Konsortien. biografische Angaben: Silke Bellanger ist Leiterin Digitale Dienste an der Universitätsbibliothek Basel. |
18:30 - 19:30 | Stadtführung Konstanz Ort: Stadt Konstanz Erleben Sie die Highlights der Stadt Konstanz. Treffpunkt: tba. Die Führung endet beim Konferenzdinner. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. |
19:30 | Konferenzdinner Ort: Restaurant "Il Boccone", Bodanstraße 20-26 Festliches Konferenzdinner im Herzen der Konstanzer Altstadt. Eine Anmeldung und eine Menüauswahl im Vorfeld ist erforderlich. Bitte bringen Sie Ihr Konferenzbadge mit zum Dinner. |
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