Veranstaltungsprogramm

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Programmübersicht
Datum: Mittwoch, 17.09.2025
9:00Öffnung der Registrierung und Konferenzbüro
Ort: Foyer der Universität Konstanz
10:30 - 11:30Führung durch die Bibliothek der Universität Konstanz
Ort: Bibliothek der Universität Konstanz
Erleben Sie die Bibliothek der Universität Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
10:30 - 11:30Führung durch die Bibliothek der HTWG Konstanz
Ort: Bibliothek der HTWG Konstanz, Alfred-Wachtel-Str. 8 - Gebäude K
Erleben Sie die Bibliothek der HTWG Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
10:30 - 11:30Führung durch die Bibliothek der PHTG Kreuzlingen
Ort: Bibliothek der PHTG Kreuzlingen, Unterer Schulweg 1, Schweiz
Erleben Sie die Bibliothek der PHTG Kreuzlingen. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
10:30 - 11:30Führung FabLab der Universität Konstanz
Ort: FabLab der Universität Konstanz
Erleben Sie das FabLab der Universität Konstanz. Treffpunkt an der Konferenzregistrierung. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
10:30 - 11:30Führung Kunst am Bau auf dem Campus der Universität Konstanz
Ort: Foyer der Universität Konstanz
Erleben Sie den Campus der Universität Konstanz aus kunstwissenschaftlicher Perspektive. Treffpunkt an der Konferenzregistrierung. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
10:30 - 11:30"The Publish or Perish Game"
Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
11:30 - 12:30Mittagspause
Ort: Foyer der Universität Konstanz
12:30 - 14:00Eröffnung und Keynote 1: tba
Ort: Audimax
Abstract: tba Bio: Gabriele Spilker is Professor of „International Politics – Global Inequality“ at the Department of Politics and Public Administration and co-speaker of the Excellence Cluster "The Politics of Inequality". Gabriele Spilker completed her PhD at ETH Zurich as part of the National Center of Competence in Research (NCCR) “Challenges to Democracy” in 2009. Before joining the University of Konstanz, she was a Fritz Thyssen Fellow at the Weatherhead Center of International Affairs at Harvard University (2011-2012), a postdoctoral researcher in the “International Political Economy” group at the Center for Comparative and International Studies (CIS) at ETH Zurich (2012-2013) as well as Assistant/Associate Professor of International Politics (2014-2020) and Professor for Empirical Research Methods at the Department of Political Science and Sociology of the University of Salzburg (2020-2021). Her main research interest concerns the societal-level consequences of climate change, for instance, in terms of migration and protest.
14:15 - 15:45Session 1: Diamond Open Access: Perspektiven
Ort: Audimax
 
Vorträge
Stichworte: Diamond OA, Finanzierung, Konsortien, Finanzströme

Die Diamond OA-Abgabe. Ein Vorschlag.

Bernhard Mittermaier

Forschungszentrum Jülich, Deutschland

Die Finanzierung von Diamond OA-Zeitschriften erfolgt im Wesentlichen entweder durch eine Einrichtung oder durch eine Fachgesellschaft, die dies als ihre Aufgabe erachten und deshalb die Verantwortung für die Finanzierung übernehmen. Die Alternative ist ein Crowdfunding wie es z.B. im Rahmen des KOALA-Modells oder bei SciPost erfolgt. Bei Diamond OA-Monographien ist neben der institutionellen Finanzierung auch die Drittmittelfinanzierung von größerer Bedeutung.

In vielen Fällen ist die Finanzierung nicht dauerhaft gesichert, dies gilt besonders für Ansätze, die auf Crowdfunding basieren. Auch aus Sicht der Einrichtungen, die sich am Crowdfunding beteiligen, gibt es vielfältige Kritik an den Verfahren (so z.B. im Workshop 12 „Wie kann gemeinschaftlich organisiertes und finanziertes Diamond Open Access gelingen?“ bei den Open-Access-Tagen 2024). Beispielsweise besteht weder für die Träger von Diamond OA-Angeboten noch für die Bibliotheken eine ähnliche Planbarkeit wie sie bei Subskriptionsausgaben gegeben ist. Hinzu kommt, dass die im Gesamtsystem „Lesen und Publizieren“ eingesetzten Finanzmittel völlig unproportional auf die Geschäftsmodelle „Subskriptionszeitschrift“, „Gold OA Zeitschrift“, „Diamond OA Zeitschrift“ und weitere wie Subscribe2Open verteilt sind. Aktuell läuft die steuernde Wirkung der Finanzströme dem Ziel wissenschaftsgeleiteter, frei zugänglicher Publikationsmöglichkeit diametral entgegen.

Im Vortrag wird der Vorschlag einer „Diamond OA-Abgabe“ auf konsortiale Subskriptions- und Transformationsverträge gemacht: Konsortien sollen sich demnach generell selbst verpflichten, bei den teilnehmenden Einrichtungen einen festgelegten prozentualen Aufschlag auf die individuellen Teilnahmekosten zu erheben und diese Mehreinnahmen an einen deutschlandweiten Pool zur Finanzierung von Diamond OA-Strukturen abzuführen. Das wichtigste Motiv für diesen Vorschlag ist, dass er unter Zuhilfenahme etablierter Strukturen und Finanzierungswege verlässlich kalkulierbare Finanzmittel in substantieller Höhe aufbringt.

Im Vortrag werden rechtliche und steuerrechtliche Fragen ebenso diskutiert wie Ideen zur Governance des Modells und zur Entscheidung über die Mittelverwendung.

biografische Angaben:

Dr. Bernhard Mittermaier leitet die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. Er hat an der Universität Ulm Chemie studiert und in Analytischer Chemie promoviert. An der Humboldt-Universität zu Berlin erwarb er einen MA (LIS). Arbeitsschwerpunkte sind Open Access einschließlich des Open Access Monitor, Lizenzverhandlungen u.a. im Projekt DEAL und Bibliometrie.




Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Linguistik, Technologische Veränderungen

Diamond Open Access: Bericht aus der Linguistik

Miriam Butt

Universität Konstanz, Deutschland

In diesem Vortrag wird von Erfahrungen mit der frühen Bereitstellung von Diamond Open Access Formaten in der Linguistik berichtet. Die moderne Linguistik ist eine vergleichsweise junge Disziplin (1950er) mit einer hohen computationellen Affinität, die an allen 6000+ Sprachen der Welt interessiert ist. Dieses erfordert einerseits eine hohe internationale Vernetzung, andererseits auch einen erschwinglichen, praktikablen und weltweit einfachen Zugang zu Publikationen und Datensätzen.
Meine eigenen Open Access Erfahrungen sind durch eine langjährige Kooperation (seit den 1990ern) mit CSLI Publications, dem Publikationsorgan des Center for the Study of Language and Information an der Stanford University geprägt. Die Erfahrungen beinhalten die Herausgabe von insgesamt 9 Büchern und die Publikation von 2 Büchern als (Ko)Autorin, sowie eine nun 30-jährige Herausgabe eines Konferenzproceedings, das schon seit 1996 im Diamond Open Access Format verfügbar ist. 1996-2021 wurde es von CSLI Publications herausgegeben, seit 2021 sind die Proceedings ins KIM (Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum) an der Universität Konstanz umgezogen und werden dort nun weiterentwickelt.
Die Proceedings gesellen sich im KIM zu einigen weiteren linguistischen Open Access Publikationen. Diese Open Access Publikationen beinhalten weitere Proceedings wie auch renommierte Zeitschriften, die sich dezidiert für ein Diamond Open Access Format entschieden haben. Seit neuestem zählt auch die Zeitschrift für Sprachwissenschaft, das Publikationsorgan der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) dazu. Die DGfS ist eine der größten linguistischen Gesellschaften der Welt und ihre Zeitschrift wurde 2024 unter meiner Federführung von Mouton de Gruyter herausgelöst, um nun als Diamond Open Access Zeitschrift verfügbar zu sein.
Der Vortrag wird meine Erfahrungen im linguistischen Publikationswesen seit 1994 beleuchten, mit Fokus auf die frühen Open Access Bestrebungen der 1990er und wie sie sich in den letzten 30 Jahren in Anbetracht wandelnder Technologien und Publikationslandschaften und den neuen infrastrukturellen Entwicklungen in Universitätsbibliotheken entwickelt und bewährt haben.

biografische Angaben:

Miriam Butt ist seit 2003 Professorin für Allgemeine Linguistik und Computerlinguistik an der Universität Konstanz.  Sie hat an der Stanford University in Linguistik 1994 promoviert, davor am Wellesley College in 1987 einen BA Doppelabschluss in Computer Science und Language Studies absolviert. Sie arbeitet hauptsächlich zu südasiatischen Sprachen.  Ihr südasiatischer Hintergrund und die daraus entstehenden Perspektiven haben sie schon früh dazu motiviert, mit Open Access Formaten beim Publizieren zu experimentieren.




Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access Centre, SeDOA

Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA): Zum Aufbau eines deutschen Diamond Capacity Centres

Thomas Stäcker1, Christina Riesenweber2, Michael Kaiser3

1ULB Darmstadt, Deutschland; 2HU Berlin, Deutschland; 3Max Weber Stiftung Bonn, Deutschland

Im Rahmen eines zunächst dreijährigen DFG-Projekts baut die Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA) mit 15 Partnereinrichtungen und der AG Universitätsverlage das deutsche Diamond Capacity Centre auf. In diesem Vortrag stellen wir das Vorhaben vor und eröffnen den Dialog mit der Community zu Bedarfen und Anforderungen. Es geht darum, die Herausforderungen des Feldes darzustellen,in die aktuellen Entwicklungen des Publikationsmarktes einzubetten und Wege aufzuzeigen, wie dem Publizieren im Diamond Open Access zum Durchbruch verholfen werden kann.

Das Publizieren im Diamond Open Access wird zunehmend als wichtige Ergänzung oder sogar Alternative zu kommerziellen Open-Access-Modellen bewertet. Dabei spielen Fragen der Kosten, der Datensouveränität, des Datentrackings oder auch des ungehinderten Zugangs zu maschinenlesbaren Publikationsformaten („KI ready“ ), eine wichtige Rolle. Diamond Open Access richtet sich gegen die ausufernde Kommerzialisierung des Publikationsmarktes und will die Verantwortung für das Publizieren in die Hände der Wissenschaft bzw. Wissenschaftsinfrastrukturen legen. Herausforderungen der wissenschaftseigenen und -gesteuerten OA-Publikation sind neben tragfähigen Geschäfts- bzw. Betriebsmodellen vor allem die in den Fächern bestehenden Reputationsregimes mit den dazugehörigen Metriken zur Forschungsbewertung und die heterogenen „Communities of Practice“.

Als Teil des europäischen Netzwerkes und in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern, die vor allem über den European Diamond Capacity Hub (EDCH) vermittelt werden, will SeDOA dem Diamond-Konzept zum Durchbruch verhelfen und funktionale Infrastrukturen und Netzwerke in Deutschland schaffen und stärken. Konkrete, im Beitrag darzustellenden Ziele sind, die Leistungsfähigkeit und Effizienz des Diamond-Open-Access-Publizierens in Deutschland durch bessere Koordinierung und Optimierung von dezentralen Dienstleistungen, Bereitstellung zentraler Informationen sowie Innovationen zu steigern. Die Partner werden die Servicestelle als einen Single Point of Contact mit einer effizienten Kommunikationsinfrastruktur aufbauen, die alle Stakeholder (Community of Practice) einbezieht. Das Diamond-Konzept soll beworben, vorhandene Publikationsinfrastrukturen besser sichtbar gemacht und optimiert, sowie eigene ergänzende und innovative Angebote entwickelt werden.

biografische Angaben:

Thomas Stäcker studierte Philosophie und Lateinische Philologie an der TU Braunschweig, University of Essex(England) und Universität Osnabrück. Nach der Referendariatsausbildung arbeitete er zunächstvon 1997–1998 an der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden, sodann von 1998 bis 2017an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, wo er verschiedene Funktionen, zuletzt die des stellvertretenden Direktors, innehatte. 1997 wechselte er als Direktor an die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Ebenfalls seit 1997 bekleidet er eine nebenberufliche Professur in Digital Humanities an der Fachhochschule Potsdam.


 
14:15 - 15:45Workshop 1: Änderungswünsche und Ideen für DSpace
Ort: C421
 
Workshops
Stichworte: DSpace, Repositorien, GitHub

Änderungswünsche und Ideen für DSpace

Pascal-Nicolas Becker1, Eike Martin Löhden2, Yannick Paulsen1

1The Library Code GmbH; 2Philipps-Universität Marburg

Wir wollen in diesem Workshop abseits bestehender Gesprächskreise der DSpace-Community gezielt mit deutschsprachigen Repositorienmanager:innen ins Gespräch kommen, um insbesondere Ideen von Personen zu erfassen, die keine Entwickler:innen sind. Entwickler:innen sind oft vertraut mit dem Github-Ticket-Management von DSpace, aber Personen, die abseits der Technik für Repositorien zuständig sind, bieten hier ebenfalls eine sehr wertvolle Perspektive. Zusammen soll herausgearbeitet werden, welche Probleme in DSpace noch nicht erfasst wurden, welche Bedürfnisse, Änderungswünsche und Ideen es für neue Funktionen mit DSpace gibt.

Nach einer kurzen thematischen Einleitung und Erläuterung des Vorgehens beginnt eine allgemeine selbstständige Brainstormingphase. Danach wird in der großen Runde ein Clustern der Punkte vorgenommen. Vor der inhaltlichen und technischen Besprechung findet eine Gewichtung der Anliegen statt, indem alle Teilnehmenden Punkte auf den Zetteln verteilen. Die Ideen und Wünsche mit den meisten Punkten werden prioritär besprochen und technisch eingeordnet. Den Abschluss des Workshops bildet ein gemeinsamer Blick in das GitHub-Ticket-Management von DSpace. Wie kann dort recherchiert werden, ob ein Problem oder eine Idee bereits erfasst sind? Wie können eigene Ideen und Probleme festgehalten und mit der Community geteilt werden?

Wichtig ist uns, zu vermitteln, dass es keinen Anspruch gibt, dass Probleme gelöst und Ideen umgesetzt werden. Die DSpace-Community kommuniziert über Github-Tickets. Sie bleibt allerdings eine Community von Freiwilligen.

biografische Angaben:

Pascal Becker entwickelt seit fast 20 Jahren Open-Access-Repositorien. Er initiierte das DSpace-Konsortium Deutschland und engagiert sich in der DSpace Leadership, DSpace Steering und DataCite Services and Technologies Steering Group. Er ist Gründer und Geschäftsführer der The Library Code GmbH.
Eike Löhden ist für verschiedene DSpace Repositorien an der Philipps-Universität Marburg zuständig. Er hat Geschichte und Informatik studiert und ist auch in den Digital Humanities unterwegs.
Yannick Paulsen studierte Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Leipzig sowie Information Science in Berlin. Er arbeitet als Data Librarian und Projektmanager bei The Library Code.


 
14:15 - 15:45Workshop 2: Wissenschaftsblogs als institutionelle Diamond Open Access Plattform - Herausforderungen und Chancen
Ort: C422
 
Workshops
Stichworte: Wissenschaftsblogs; Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftsblogs als integraler Bestandteil der Open-Access-Landschaft

Catharina Ochsner1, Björn Gebert2, Melanie Seltmann1, Ulrike Wuttke3, Heinz Pampel1

1Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland; 2Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen; 3Fachhochschule Potsdam (SeDOA)

Wissenschaftsblogs ermöglichen einen schnellen Wissensaustausch und fördern die interne und externe Wissenschaftskommunikation im Sinne von Open Access. Allerdings sind Wissenschaftsblogs noch nicht flächendeckend in Informationsinfrastrukturen wie Bibliotheken integriert. Wissenschaftsblogs können für wissenschaftliche Bibliotheken sowohl ein Objekt im Bestand als auch ein Werkzeug der Wissenschaftskommunikation sein. Als Objekt im Bestand dienen Blogs als zeitgeschichtliche Quellen, die langfristig bewahrt und zugänglich gemacht werden müssen. Die Auffindbarkeit und Nachnutzung von Wissenschaftsblogs kann durch ihre Integration in Bibliothekskataloge und Forschungsdatenbanken ermöglicht werden. Gleichzeitig sind Blogs auch ein Werkzeug der Wissenschaftskommunikation. Bibliotheken können durch Blogartikel zur Vermittlung von Informationskompetenz beitragen. Blogs können Forschungsprojekte begleiten, als Plattform für Bibliotheksmarketing genutzt werden und als Tool für die Interaktion mit der wissenschaftlichen Community genutzt werden.

Unter der Leitfrage “Wie können Wissenschaftsblogs als integraler Bestandteil der Open-Access-Landschaft institutionell verankert werden?” untersuchen die Teilnehmer:innen des Workshops Chancen und Herausforderungen der institutionellen Anbindung von Wissenschaftsblogs. Ziel des Workshops ist es, das Verständnis der Rolle von Blogs als nachhaltige Open-Access-Infrastrukturen herauszuarbeiten, institutionelle Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen für die institutionelle Integration wissenschaftlicher Blogs zu erarbeiten, um Wissenschaftsblogs im Sinne von Open Access nachhaltig zu fördern. Im Rahmen der 1-2-4-All Methode werden zunächst Leitfragen gestellt, zu denen die Teilnehmer:innen für eine Minute allein Lösungen entwickeln können. Anschließend werden diese Ideen in Zweiergruppen für zwei Minuten weiterentwickelt. Daraufhin schließen sich jeweils zwei Paare zu einer Vierergruppe zusammen und verfeinern ihre Ansätze in einer vierminütigen Diskussion. Abschließend werden die erarbeiteten Ideen in der Gruppe zusammengetragen und diskutiert. Die im Workshop besprochenen Inhalte werden in einem Etherpad dokumentiert. Die Ergebnisse des Workshops werden von den Organisator:innen in einem Blogpost aufbereitet und veröffentlicht. Der Workshop richtet sich an bloggende Wissenschaftler:innen, Bibliothekar:innen sowie Expert:innen aus Informationsinfrastruktureinrichtungen und dem Publikationswesen, die digitale Wissenschaftskommunikation ermöglichen und betreiben. Die maximale Teilnehmer:innenzahl beträgt 30 Personen.

biografische Angaben:

Catharina Ochsner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Infra Wiss Blogs- Kooperative Informationsinfrastruktur für wissenschaftliche Blogs", welches bloggende Forschende und Informationsinfrastruktureinrichtung bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung der dauerhaften Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Blogs in Deutschland unterstützt.

Björn Gebert ist wissenschaftlicher Bibliothekar, Mediävist und einer der Gründer und Herausgeber des Wissenschaftsblogs "Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte". Nach beruflichen Stationen in Frankfurt, Darmstadt, Weimar, Münster und Oldenburg ist er heute Benutzungsleiter an der SUB Göttingen. Er ist seit 2012 in der deutschen "Blogosphäre" aktiv und engagiert sich für die Etablierung von Wissenschaftsblogs und Fachrepositorien als Publikationsorgane für Diamond Open Access.

Melanie Seltmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin im Datenkompetenzzentrum QUADRIGA. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit interner und externer Wissenschaftskommunikation sowie Open Access u.a. in verschiedenen Arbeitsgruppen des Verbandes Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd). Zudem ist sie aktives Mitglied in unterschiedlichen wissenschaftlichen Blogredaktionen wie etwa dem Text+ Blog.

Ulrike Wuttke ist seit 2023 Professorin für Bibliothekswissenschaft - Strategien, Serviceentwicklung, Wissenschaftskommunikation am Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam (FHP), Deutschland. Sie wurde 2012 an der Universität Gent promoviert (Doktor der Literaturwissenschaft). Ihre Lehr- und Forschungsinteressen umfassen digitale Forschungsinfrastrukturen, Forschungsdatenmanagement, digitale Geisteswissenschaften, wissenschaftliche Kommunikation und offene Wissenschaft.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für das Helmholtz Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft.


 
14:15 - 15:45Workshop 3: Dauerbrenner Informationsbudget - bin ich schon drin? Ein praxisbasierter Austausch
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Informationsbudget, Praxisaustausch, Datenfluss, Workflow

Dauerbrenner Informationsbudget – bin ich schon drin? Ein praxisbasierter Austausch.

Anke Rautenberg, Susanne Bohner

Universität Konstanz, Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM), Deutschland

Auf dem Weg zum Informationsbudget wurden inzwischen viele praktische Erfahrungen gesammelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die jeweils bestmögliche Lösung bereits gefunden und auch umgesetzt ist. In diesem Workshop sollen bei einem Erfahrungsaustausch die existierenden individuellen Lösungen zum OA-Kostenmonitoring zusammengetragen werden.

Ein besonderer Fokus soll auf den Daten liegen, die für das Informationsbudget zusammengetragen werden müssen. Um welche Daten handelt es sich? Gibt es sie bereits? Wo liegen sie? Wie kommt man dran? Und wenn es sie noch nicht gibt: wie können sie erzeugt werden?

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die (einrichtungsweiten) Abläufe. Was wurde bisher angepasst und was nicht? Welche Veränderungen wurden auf dem Weg zum Informationsbudget gut angenommen? Was ließ sich bisher nicht umsetzen (und warum nicht)? Was war besonders erfolgreich? Welche Veränderungswünsche werden fallengelassen (und warum)? Welche nächsten Schwerpunkte sollen gesetzt werden?

In diesem Workshop sollen ebenso realistische wie visionäre Lösungen erarbeitet und die erforderlichen Schritte konkretisiert werden.

Der Einstieg ins Thema erfolgt über eine kurze Schilderung der Abläufe im KIM Konstanz. Daran anschließend sind zwei bis drei Teilnehmende aufgerufen, einen Überblick über die Situation in ihren Häusern beizusteuern. Während der Schilderungen werden die Themen und Probleme zusammengetragen, die dann im Rahmen eines Worldcafés diskutiert werden sollen. Die in den Diskussionen bearbeiteten Themen werden in einem Abschlussgespräch dargestellt.

biografische Angaben:

Anke Rautenberg; Universität Konstanz, KIM. Leiterin des Team Universitätspublikationen in der Abteilung Medienbearbeitung. Das Team ist unter anderem verantwortlich für das Speichern und Nachweisen der Publikationen von Wissenschaftler*innen der Universität Konstanz im institutionellen Repository KOPS und für die Verwaltung der Finanzierungsströme für das Open-Access-Veröffentlichen.

Susanne Bohner, Universität Konstanz, KIM, ist tätig als Repository Managerin von KOPS - institutionelles Repositorium der Universität Konstanz.
Außerdem ist sie an der Verwaltung von Open Access Publikationsgebühren beteiligt, die an der Universität Konstanz entstehen.


 
14:15 - 15:45Workshop 4: Equity check: assessing scholarly communication models on the axis of equity
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: equity, business models, Open Access, hands-on approach

Equity check: assessing scholarly communication models on the axis of equity.

Agata Morka

PLOS, Deutschland

As Open Access continues to reshape the landscape of scholarly publishing, the scholarly community is facing a brutal reality check. New inequities have emerged challenging the movement’s original goal of universal and equitable access to knowledge, shaping a system, where access and participation remain restricted for many. Institutions, library consortia, funders and publishers play a crucial role in shaping the future of Open Access—but how equitable are the models they support?This workshop directly addresses these challenges by providing an equity check: a structured, interactive space for participants to unpack different dimensions of equity in scholarly communications. Using the How Equitable Is It? framework as a guiding tool, participants will examine key dimensions of equity, from access to pricing transparency and open research practices to re-use rights and what they mean for different actors in the ecosystem.

The workshop will follow the Sandwich method, beginning with a warm-up brainstorming, where participants generate key terms defining an equitable publishing ecosystem. A brief presentation of the framework will set the stage for small-group discussions, where participants will focus on three criteria of their choice from the framework. Participants will be engaged in a role-play exercise, representing one of the actors: funders, librarians, institutional leaders and publishers. Each group will analyze challenges within their chosen equity criteria, and reflect on their institutional roles in fostering a more equitable ecosystem. Findings will then be shared in a group synthesis, where participants will identify gaps in the framework, propose refinements, and outline concrete actions to promote equity in their funding and investment strategies.

The workshop is primarily targeted for institutions, libraries, and funders. By the end of this session, participants will leave with deeper insights into inequities in scholarly communications models and a clearer vision of how they can drive meaningful change within their organizations.

biografische Angaben:

Agata Morka holds a PhD in Architectural History from the University of Washington, Seattle, where she completed her dissertation on contemporary French train stations.
With fourteen years of diverse experience, she has navigated the intricacies of Open Access book programs for large publishers and spearheaded the international Open Access Books Network, relying on a volunteer-driven model for global collaboration. She helped raise funds for OS infrastructure under the banner of SPARC Europe and SCOSS. Her work fed into pan-European projects focused on alternative business models for OA books (OPERAS-P and COPIM). She researched the institutional OA publishing landscape (for DIAMAS) and looked for ways of aligning OA policies in Europe as part of the PALOMERA project. As of October 2023, she joined PLOS as Regional Director Publishing Development, working on taking Open Science to the next level in her home region: Europe.


 
15:45 - 16:15Kaffeepause
Ort: Foyer der Universität Konstanz
16:15 - 17:45Session 3: Aktuelle Rechtsfragen
Ort: Audimax
 
Vorträge
Stichworte: Diamond Open Access, Fairness, Gemeinschaft, Finanzierung

Diamond Open Access in Deutschland: Von rechtlichen Fragen zu gemeinschaftlicher Gestaltung

Evin Dalkilic1, Lena Marie Henkes2, Katherina Holscher Blackman2

1Verfassungsblog; 2Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Diamond Open Access verbreitet sich, doch zentrale Herausforderungen wie eine langfristige und projektunabhängige Finanzierung sowie die Anerkennung als qualitativ hochwertige Alternative zu kommerziellen Verlagen sind nach wie vor aktuell. Um bestehende Ungleichheiten im Publikationswesen nachhaltig zu überwinden, muss Diamond Open Access über das gebührenfreie Publizieren für Leser:innen und Autor:innen hinausgehen – mit Zusammenarbeit auf Augenhöhe und fairen Arbeitsbedingungen. Doch wie lässt sich Diamond Open Access wirklich gemeinschaftlich und fair gestalten?

Dieser Frage widmet sich das BMBF-geförderte Projekt ELADOAH (Erwerbungslogik als Diamond-Open-Access-Hindernis), das nun seine Projektergebnisse im Rahmen des Vortrags erstmals vorstellt. Im Fokus stehen zwei Aspekte:

  • Inwieweit steht das öffentliche Haushaltsrecht der Finanzierung von Diamond-Open-Access-Publikationen tatsächlich im Weg und wie lässt sich dieses Hindernis überwinden? Um dauerhaft tragfähige Finanzierungsmodelle aufzubauen, muss vor allem auch Rechtssicherheit darüber bestehen, ob und unter welchen Voraussetzungen die Finanzierung von Diamond-Open-Access-Publikationen mit öffentlichen Mitteln möglich ist. Im Mittelpunkt steht die Bewertung der Frage im Hinblick auf den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit, insbesondere für Hochschulbibliotheken. Wir präsentieren die Ergebnisse der rechtswissenschaftlichen Recherche zu diesen Fragen.
  • Wie kann ein Blueprint zur Organisation und Finanzierung von Diamond Open Access in Deutschland aussehen? Wir verstehen gemeinwirtschaftliches Diamond Open Access als kollaboratives Vorhaben verschiedener Akteursgruppen, das die Publikation wissenschaftlicher Inhalte unter fairen Bedingungen ermöglicht und so einen freien und inklusiven Zugang zu Wissen gewährleistet. Literatur- und Interviewstudie zeigen, dass wissenschaftliches Publizieren dabei als ganzheitliches Modell mit verlässlicher Finanzierung, belastbarer Governance, Qualitätssicherung und strukturierter Community-Arbeit betrachtet werden muss. Auf dieser Basis bietet unser Blueprint Anschlussfähigkeit für verschiedene Beteiligte, wie Diamond-Open-Access-Publikationen und finanzierende Einrichtungen.

Der Vortrag richtet sich an Open-Access-Professionals aus Bibliotheken, Verlagen, Zeitschriften, Fachvertretungen und Open-Access-Initiativen. Wir wollen konkrete Impulse für die zukünftige Gestaltung von Diamond Open Access geben und einen Vorschlag für einen gemeinschaftlich getragenen, fairen und inklusiven Ansatz in Deutschland vorstellen.

biografische Angaben:

Evin Dalkilic ist Head of Publishing beim Verfassungsblog und arbeitet im BMBF-geförderten Projekt ELADOAH.

Lena Marie Henkes ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Sie koordiniert das BMBF-geförderte Projekt ELADOAH.
ORCID: https://orcid.org/0009-0009-8351-9150

Katherina Holscher Blackman ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-geförderten Projekt ELADOAH.
ORCID: https://orcid.org/0009-0000-4633-5752




Vorträge
Stichworte: Wissenschaftliches Publizieren, Verwertungsrechte, Verwertungsgesellschaft, Autorenrechte, Urheberrecht

Autorenrechte, Verwertungsgesellschaften und Open Access – ein Widerspruch in sich?

Marc Lange1, Robert Wiese2

1Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office; 2Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek

Rechtliche Fragen beim wissenschaftlichen Publizieren sind kein neues Phänomen und für die Open-Access-Community Alltag, hat doch gerade Open Access viele Rechtsfragen neu gestellt oder neue Rechtsfragen aufgeworfen (bspw. Creative-Commons-Lizenzen). Fragen im Schnittfeld von Open Access und Verwertungsrechten fristeten dabei allerdings ein Nischendasein. In der Publikationsberatung vorkommend, jedoch lange unbeantwortet und daher mit Unsicherheiten seitens der Autor:innen verbunden, war die Frage nach der Kompatibilität von Open-Access-Publikationen mit einem Wahrnehmungsvertrag bei der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort). Zur Klärung dieser Frage wurde in Zusammenarbeit mit iRights.info und unter Rückkoppelung mit der VG Wort eine Handreichung und ein Begleitartikel veröffentlicht. Das priorisierte Ziel hierbei war die Darstellung und Aufklärung des Sachverhalts sowie die Beantwortung zentraler Fragen zur Unterstützung der Publikationsberatung und der Autor:innen (unter Wahrung ihrer Eigenverantwortlichkeit hinsichtlich der Entscheidungen).

Neben den rein formalen Aspekten spielen bei der Wahrnehmung von Verwertungsrechten weitere Fragestellungen mit teils publikationsethischen Implikationen eine wichtige Rolle. So geht bspw. mit der bloßen Möglichkeit zur Teilnahme am Ausschüttungsverfahren nicht automatisch die Pflicht einher, diese auch wahrzunehmen. Weiterhin werden wissenschaftliche Publikationen derzeit ebenso behandelt wie belletristische Sprachwerke. Um hier einen sinnvollen Weg zu finden, der verschiedenen Publikationsarten hinreichend gerecht wird, bedarf es einer grundlegenden Reform des Verwertungsgesellschaftengesetzes (VGG) und der Praxis der Verwertungsgesellschaften selbst. Eine simple, erste Annäherung an diese Problematik wäre die detaillierte Berücksichtigung von Jedermannlizenzen im Wahrnehmungsvertrag. Die Partizipation an der kollektiven Wahrnehmung von Vergütungsansprüchen sollte zweifelsfrei auch in Zukunft Individualentscheidung einer jeden forschenden Person bleiben. Die Aufklärung über die Zusammenhänge sowie das Anstoßen möglicher Reformationsprozesse kann jedoch effektiv durch die Open-Access-Community vorangetrieben und begleitet werden.

Der Vortrag ordnet das aktuell bestehende Spannungsfeld zwischen Open Access und der kollektiven Wahrnehmung von Autorenrechten in die neuesten Entwicklungen des wissenschaftsgeleiteten Publizierens und der deutschsprachigen Open-Access-Landschaft ein und schlägt konkrete Reformierungsoptionen vor.

biografische Angaben:

Marc Lange arbeitet im Helmholtz Open Science Office, u.a. zu den Themen Open Access, offene Forschungsinformationen und Persistente Identifikatoren. Robert Wiese ist tätig in der Abteilung Publikationsdienste der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin und leitet die Buchsparte von Berlin Universities Publishing.




Vorträge
Stichworte: Wissenschaftliches Publizieren, Autorenrechte, Urheberrecht, Zweitveröffentlichungsrecht, Open-Access-Transformation

Rights Retention Strategy – Soll meine Organisation ihre Autor:innen damit unterstützen?

Christoph Bruch, Marc Lange

Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office

Im Vortrag werden Potenziale sowie Herausforderungen von Rights Retention Strategies diskutiert. Dazu wird erläutert, was Rights Retention Strategies sind und was Wissenschaftsorganisationen bei einer Prüfung dieses Instrumentes beachten sollten. Ein zentraler Punkt wird die Fokussierung auf die Interessenlage der Autor:innen sein.

Autor:innen wissenschaftlicher Veröffentlichungen werden regelmäßig mit der Forderung von Verlagen, alle Nutzungsrechte an ihrem Werk ausschließlich zu gewähren, konfrontiert. Typische Systeme zur Einreichung von Zeitschriftenartikeln geben den Autor:innen keine Möglichkeit zur Auswahl zwischen einfacher und ausschließlicher Gewährung von Nutzungsrechten. Dass solch ein Angebot realisierbar ist, zeigen Verlage beim Open-Access-Publizieren. Hier können Autor:innen oft zwischen verschiedenen CC-Lizenzen wählen.

Wissenschaftsorganisationen empfahlen Autor:innen zunächst, Publikationsverträge mithilfe sogenannter Author Addenda in ihrem Sinne zu ändern. Die Realisierung dieser Empfehlung ist allerdings umständlich und zeitaufwendig und sie lässt die Autor:innen gegenüber den mächtigeren Verlagen weitgehend allein.

Diese Situation führte im Jahr 2013 in Deutschland und danach in weiteren Staaten zum Beschlusses von Zweitveröffentlichungsrechten. Der deutsche Gesetzgeber verdient Lob für diese Pioniertat. Die Ausgestaltung dieses Rechtes in Deutschland (§ 38 Abs. 4 UrhG) ist jedoch so restriktiv, dass sein praktischer Nutzen eingeschränkt ist. Es gilt bspw. ausschließlich für Zeitschriftenartikel, was es in Disziplinen mit einem Schwerpunkt auf Buchpublikationen weitgehend nutzlos macht. Weitere Bedingungen verhindern in der Praxis auch bei Zeitschriftenpublikationen oftmals die Ausübung des Rechtes.

Der Begriff Rights Retention Strategy bezeichnet ein koordiniertes Handeln, entweder einer oder einer Gruppe von Wissenschaftsorganisationen, die bei der Beschränkung der Gewährung von Nutzungsrechten an Verlage gemeinsam mit ihren Autor:innen vorgehen. Mittlerweile wird von einer wachsenden Anzahl von Wissenschaftsorganisationen die Implementierung von Rights Retention Strategies in Betracht gezogen oder international schon implementiert. Die Konjunktur dieses Ansatzes resultiert auch aus Erfahrungen mit Publish-and-Read-Verträgen, mit denen weder die Open-Access-Transformation noch das Bewahren der Verwertungsrechte bei den Autor:innen in befriedigendem Umfang realisiert werden konnten.

biografische Angaben:

Christoph Bruch und Marc Lange arbeiten im Helmholtz Open Science Office.


 
16:15 - 17:45Session 4: Identifizieren und Kennzeichnen
Ort: A701
 
Vorträge
Stichworte: EZB, Diamond OA, openCost, Community, publizieren

Diamond-OA in der EZB: Verborgene Schätze sichtbar machen

Colin Sippl1, Silke Weisheit1, Gernot Deinzer1, Bianca Schweighofer1, Cornelia Lang1, Julia Bartlewski2, Christoph Broschinski2, Dirk Pieper2, Lisa-Marie Stein3, Alexander Wagner3

1Universität Regensburg, Deutschland; 2Universität Bielefeld, Deutschland; 3Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Deutschland

Diamond-Open-Access-(OA)-Zeitschriften bieten freien Lesezugang, erheben keine Publikationsgebühren und sind nicht-kommerziell ausgerichtet, um die Bedürfnisse von Forschung und Wissenschaft zu unterstützen. Diese Zeitschriften, die in der Regel in öffentlich-rechtlicher oder akademischer Trägerschaft geführt werden, bleiben jedoch oft für WissenschaftlerInnen und BibliothekarInnen schwer auffindbar. Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB), ein Dienst der Universitätsbibliothek Regensburg, hat es sich im Rahmen des DFG-Projektes openCost zur Aufgabe gemacht, die Sichtbarkeit dieser Diamond-OA-Zeitschriften zu erhöhen und das Bewusstsein für Publikationskosten zu schärfen.

Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung und über 660 teilnehmenden Institutionen weltweit ist die EZB eine etablierte Plattform zur kooperativen Verwaltung elektronischer Zeitschriften. In der EZB wurde eine spezielle Kategorie für Diamond-OA-Zeitschriften eingeführt, die mittlerweile über 4.900 Titel umfasst. Die Kennzeichnung dieser Zeitschriften erfolgt kollaborativ und nutzt etablierte Datenquellen wie das DOAJ sowie die aktive Beteiligung der EZB-Community. Bibliotheken können ihre eigenen Diamond-OA-Zeitschriften kennzeichnen, wodurch deren Sichtbarkeit gezielt erhöht wird. In enger Zusammenarbeit mit Projekten wie CRAFT-OA und SeDOA wird die Datenbasis kontinuierlich weiterentwickelt, um die Sichtbarkeit weiter zu fördern.

Im Vortrag werden die Vorgehensweise und die Kooperationen der EZB vorgestellt, die zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Diamond-OA-Zeitschriften beitragen.

biografische Angaben:

Colin Sippl (M.Sc.) ist Informatiker und arbeitet seit 2017 im Team der Universitätsbibliothek Regensburg am Ausbau der Open-Access-Dienste der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mit. Seit 2022 ist er am Projekt openCost beteiligt und mit der Konzipierung und Implementierung der EZB-Erweiterungen im Rahmen des Projekts betraut. Zudem unterstützt er den Betrieb und die Erweiterung des Datenbank-Infosystems (DBIS).

Silke Weisheit ist Wirtschaftsinformatikerin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Sie leitet an der Universitätsbibliothek Regensburg die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und das Sachgebiet EZB/DBIS. Sie ist seit vielen Jahren im Bereich elektronische Ressourcen und Open Access aktiv und engagiert sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, darunter die AG Systemlandschaft E-Ressourcen und die DACHELA Facharbeitsgruppe KB-Content.




Vorträge
Stichworte: Open Journal Systems (OJS), Offene Forschungsinformationen, Metadaten, Chancengleichheit, Persistente Identifier

Gleiche Bedingungen für Open-Access-Journals schaffen - offene Forschungsinformationen in OJS-Journals

Zeynep Aydin1, Gazi Yücel1, Tom Niers2, Daniel Nüst2, Christian Hauschke1

1Technische Informationsbibliothek (TIB), Deutschland; 2Technische Universität Dresden, Deutschland

In verschiedenen Initiativen und Publikationen der letzten Jahre (San Francisco Declaration on Open Research Assessment, Leiden Manifesto, UNESCO Recommendation on Open Science, Coalition for Advancing Research Assessment) wurde die Bedeutung der Nutzung von offenen Forschungsinformationen und transparenten Algorithmen hervorgehoben. In der Wissenschaft basieren Reputations- und Karrieremechanismen häufig noch immer auf dem ‚Impact‘ von Publikationen – gemessen über mindestens zweifelhafte Metriken in proprietären Zitationsdatenbanken wie Scopus oder Web of Science. Diese Produkte sind intransparent und schließen viele Open-Access-Zeitschriften aus – insbesondere kleinere und unabhängigere Verlage mit innovativen Review- oder Publikationsmodellen. Eine Alternative sind offene Forschungsinformationsinfrastrukturen, die mit der Barcelona Declaration on Open Research Information aktuell großen Aufwind erfahren, wie z.B. Open Journal Systems (OJS) für den Betrieb von Zeitschriften und offene Metadatenaggregatoren wie OpenAIRE, OpenAlex oder Wikidata. Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts KOMET wurde OJS um essentielle Funktionen ergänzt, die das Spielfeld ebnen für alle OJS-nutzenden Zeitschriften hinsichtlich der Erfassung und Veröffentlichung sowohl von strukturierten Zitationsinformationen, von persistenten Identifiern (IGSN, ORCID, PIDINST, ROR) als auch von strukturierten raum-zeitlichen Metadaten. Der Vortrag zeigt, wie diese Entwicklungen zur Stärkung offener, fairer Forschungsinfrastrukturen beitragen und welche Herausforderungen dabei noch zu bewältigen sind.

biografische Angaben:

Die Vortragenden arbeiten an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und der Technischen Universität Dresden gemeinsam im BMBF-geförderten Projekt KOMET - Kollaborative Anreicherung der Metadatenallmende zur Förderung eines diversen Open-Access-Ökosystems.




Vorträge
Stichworte: Open-Access-Finanzierung, Publikationskosten-Transparenz, Internationale Vertragsstandards

Transform2Open: Strategien und Werkzeuge für die finanzielle und organisatorische Open-Access-Transformation

Lea Maria Ferguson1, Marcel Meistring1, Tobias Höhnow2, Peter Kostädt2, Bernhard Mittermaier3, Heinz Pampel1,4, Margit Schön3, Joshua Shelly2, Mathijs Vleugel1

1Helmholtz-Gemeinschaft, Helmholtz Open Science Office; 2Universitätsbibliothek Potsdam; 3Forschungszentrum Jülich; 4Humboldt-Universität zu Berlin

Das DFG-geförderte Projekt Transform2Open widmet sich der Weiterentwicklung von Budgets, Kriterien, Kompetenzen sowie den damit verbundenen Prozessen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Hinblick auf die finanziellen Dimensionen der Open-Access-Transformation.

Im Rahmen des Projekts Transform2Open wurden verschiedene Aspekte der finanziellen und organisatorischen Umsetzung von Open Access untersucht und weiterentwickelt. Ein wichtiges Ergebnis ist ein Leitfaden für Entscheider:innen an wissenschaftlichen Einrichtungen mit spezifischen und operationalisierbaren Empfehlungen zum Monitoring von Publikationskosten, der Einrichtungen dabei unterstützt, ihre Ausgaben systematisch zu dokumentieren [1]. Passend dazu wurde im Dialog mit der Community ein modulares Referenzmodell für das Informationsbudget erarbeitet. Dieses wird durch Rahmenbedingungen und Empfehlungen, die bei der organisatorischen Umsetzung eines Informationsbudgets unterstützen, sowie eine praxisnahe Umsetzungshilfe [2] ergänzt.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Vorarbeiten für einen internationalen Kriterienkatalog [3] für Verträge mit Publikationsdienstleistern - basierend auf den Empfehlungen der Allianz-, um eine bessere internationale Vergleichbarkeit und Standardisierung zu ermöglichen. Zudem wurden Open Access-Workflows analysiert und daraus Handlungsempfehlungen zu deren Optimierung abgeleitet.

Zur Förderung der Transparenz im Publikationsprozess wurde ein Workshop durchgeführt und das Community-Feedback im Rahmen eines Reports dokumentiert [4]; darauffolgend wird bis zum Projektende eine Transparenzinitiative konzipiert. Zudem wurde die Rolle von Open Access in der bibliothekarischen Ausbildung untersucht, woraus eine Kompetenzmatrix für verschiedene Karriere- und Ausbildungsstufen entwickelt wurde.

Die vorgestellten Ergebnisse bieten eine fundierte Grundlage für die strategische Weiterentwicklung von Open Access-Strukturen und sollen Einrichtungen dabei unterstützen, nachhaltige Lösungen für Publikations- und Finanzierungsfragen zu etablieren.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die erzielten Ergebnisse und zeigt auf, wie diese die Professionals in Bibliotheken und anderen Einrichtungen der Informationsinfrastruktur unterstützen.

[1] https://doi.org/10.5281/zenodo.14748772 (vsl. verfügbar ab KW 22)

[2] https://doi.org/10.5281/zenodo.13828013

[3] https://doi.org/10.5281/zenodo.13832223

[4] https://doi.org/10.5281/zenodo.13837272

biografische Angaben:

Referent:in Helmholtz Open Science Office


 
16:15 - 17:45Workshop 5: Workshop zur Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA): Anforderungen, Erwartungen, Bedarfe
Ort: C421
 
Workshops
Stichworte: Diamond, Infrastruktur, Community

Workshop zur Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA): Anforderungen, Erwartungen, Bedarfe

Christina Riesenweber1, Maxi Kindling2, Michael Kleineberg3, Juliane Finger4, Oliver Krüger5

1Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland; 2Technische Universität Berlin, Deutschland; 3Freie Universität Berlin, Deutschland; 4ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft; 5Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Hamburg Carl von Ossietzky

In diesem Workshop können Angehörige von Einrichtungen, die eigene Diamond-Open-Access-Angebote anbieten oder aufbauen möchten, mehr über die Ziele der Servicestelle Diamond Open Acess (SeDOA) erfahren und ihre eigenen Bedarfe und Kapazitäten zur Mitarbeit reflektieren und diskutieren. Im Mittelpunkt stehen zwei Fragen: Was brauchen meine Einrichtung und ich von SeDOA? Was können meine Einrichtung und ich zu SeDOA beitragen?

Seit 1.5.2025 ist das DFG-geförderte Projekt SeDOA zum Aufbau eines Diamond Open Access Capacity Centers für Deutschland gestartet. Wir haben uns als Ziel gesetzt, vorhandene Publikationsinfrastrukturen besser sichtbar zu machen, zu ihrer Optimierung beizutragen sowie eigene ergänzende und innovative Angebote zu entwickeln. SeDOA arbeitet mehreren Zielstellungen

  • Publikationsservices für Zeitschriften und Bücher
  • Community-Services, incl. Beratung und Kompetenzaufbau
  • Internationale Vernetzung
  • Aufbau einer DOA-Datenbank
  • SeDOA Innovation Lab

Weitere Informationen sind unter www.diamond-open-access.de zu finden.

Mit der Methode 1-2-4-viele werden Themen für Gruppendiskussionen an Thementischen priorisiert. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen werden abschließend im Plenum zusammengetragen.

Was ist die anvisierte Zielgruppe? Vertreter*innen von deutschen Einrichtungen, die Diamond-Open-Access-Publikationsdienstleistungen als infrastrukturelle Services aktiv anbieten oder in Zukunft aufbauen möchten sowie internationale Kolleg*innen in vergleichbaren Projektkontexten.

Was sind die Lernziele für Teilnehmer*innen bzw. welche Ergebnisse wünschen Sie sich? Die Teilnehmenden können ihre Bedarfe an SeDOA als deutsches Diamond Open Access Capacity Center formulieren und diskutieren sowie Anknüpfungspunkte an eigene Aktivitäten konkretisieren.

Alle Teilnehmenden werden sich aktiv einbringen und sollten konkreten Anwendungsszenarien vor Augen haben.

Die Teilnehmendenzahl ist auf 30 beschränkt. Wir bitten um vorherige Anmeldung. Bitte melden Sie pro Einrichtung nur eine Person an.

biografische Angaben:

Alle Vortragenden wirken in verschiedenen Rollen am Aufbau des deutschen Diamond Open Access Capacity Centers SeDOA mit.


 
16:15 - 17:45Workshop 6: Open-Access-Repositorien erfolgreich gestalten und vernetzen
Ort: C422
 
Workshops
Stichworte: institutionelle Repositorien, Open-Access-Infrastruktur, Vernetzung, Forschungsinformationen

Open-Access-Repositorien erfolgreich gestalten und vernetzen

Lisa Matthias1, Daniel Beucke2, Heinz Pampel1

1Humboldt-Universität zu Berlin; 2Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Die Open-Access-Transformation verspricht barrierefreien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, doch gleichzeitig kann sie teilweise bestehende strukturelle Ungleichheiten zwischen Forschungseinrichtungen verstärken. Während große Institutionen mit umfassenden Ressourcen, Infrastrukturen und Services ausbauen können, stehen kleinere und mittelgroße Einrichtungen vor erheblichen Herausforderungen, vergleichbare Dienste anzubieten. In diesem Workshop erarbeiten Teilnehmende Wege, wie Repositorien trotz unterschiedlicher Ressourcen effektive Open-Access-Dienste anbieten und damit institutionelle Ungleichheiten in der OA-Infrastrukturlandschaft reduzieren können.

Auf Basis der bisherigen Ergebnisse des Pro OAR DE-Projekts und der Arbeiten der DINI AG E-Pub arbeiten die Teilnehmenden im World Café-Format an konkreten Lösungsansätzen für drei zentrale Herausforderungsbereiche: (1) Wie können Repositorien trotz unterschiedlicher Ressourcenausstattung vergleichbare Dienste anbieten? (2) Wie lässt sich die strategische Bedeutung von Repositorien gegenüber der Leitungsebene überzeugend kommunizieren? (3) Welche Standards sind hilfreich, um auch kleineren Repositorien Sichtbarkeit und Interoperabilität zu ermöglichen?

Der Workshop liefert den Teilnehmenden konkrete Werkzeuge für ihre tägliche Arbeit: ein dreistufiges Servicemodell für unterschiedliche Ressourcenlevel, zielgruppenspezifische Argumentationskarten für die Kommunikation mit Entscheidungsträgern, sowie eine Priorisierungsmatrix für die Implementierung von Standards. Die Materialien werden anschließend allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

Zielgruppe: Repository-Manager:innen, Bibliotheksleitungen, Open-Access-Beauftragte und Infrastrukturverantwortliche

Lernziele/Ergebnisse: Die Teilnehmenden erhalten konkrete Werkzeuge und Strategien, um trotz unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen effektive Dienste anzubieten, Unterstützung zu gewinnen und Kooperationspotenziale zu identifizieren.

Workshop-Struktur: Der 90-minütige Workshop gliedert sich in: (1) Kurze thematische Einführung und Vorstellung des World Café-Formats (10 Min.), (2) drei partizipative World Café-Runden (60 Min.), und (3) gemeinsame Synthese der Ergebnisse (20 Min.).

Methoden und Tools: Im World Café bleibt an jedem Tisch ein:e Gastgeber:in, während die anderen Teilnehmenden zwischen den Tischen rotieren. Zur Visualisierung und Dokumentation werden große Papierbögen als "Tischdecken" verwendet, auf denen Strukturen (Servicemodell-Raster, Argumentationskarten-Vorlagen, Priorisierungsmatrix) für die gemeinsame Arbeit aufgezeichnet sind. Die Ergebnisse werden dokumentiert und durch die Workshop-Veranstalter anschließend publiziert.

Maximale Teilnehmer:innenzahl: 24 Personen (ca. 6-8 Personen pro Tisch).

biografische Angaben:

Lisa Matthias ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Information Management des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des ScholCommLabs.

Daniel Beucke ist stellvertretender Gruppenleiter der Gruppe „Elektronisches Publizieren“ der niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Er ist ein Sprecher der DINI AG Elektronisches Publizieren.

Heinz Pampel ist Professor für Information Management an der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftlicher Berater für das Helmholtz Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft.


 
16:15 - 17:45Workshop 7: Hybride Model, reale Probleme: Wer trägt die Kosten? Erfahrungsaustausch zum Umgang mit hybriden Publikationsgebühren
Ort: C423
 
Workshops
Stichworte: Transformationsverträge, Informationsbudget, Kosten, Publikationsfonds

Hybride Modell, reale Probleme: Wer trägt die Kosten? Erfahrungsaustausch zum Umgang mit hybriden Publikationsgebühren

Anja Oberländer

Universität Konstanz, Deutschland

Hybride Publikationsmodelle stellen Einrichtungen vor komplexe Herausforderungen: Sammelrechnungen, zentrale Kostenübernahme wo vorher dezentral gezahlt wurde, schwierige Budgetplanungen – und mittendrin die Frage, wie Open Access nachhaltig gefördert werden kann. Dieser Workshop bietet Raum für einen offenen Erfahrungsaustausch zum praktischen Umgang mit hybriden Publikationskosten.

Zum Einstieg sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre konkreten Herausforderungen und erprobten Lösungsansätze in kurzen Elevator Pitches vorzustellen. Anschließend arbeiten wir mit der Methode Circle of Influence gemeinsam an der Reflexion: Welche Probleme liegen innerhalb unseres Handlungsspielraums? Wo können wir institutionell oder gemeinsam aktiv werden? Ziel ist es, voneinander zu lernen, Ansätze zu bündeln und Impulse für Strategien im Umgang mit hybriden Modellen zu entwickeln.

biografische Angaben:

Dr. Anja Oberlaender ist stellv. Direktorin des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz und verantwortlich für die Bibliotheksdienste. Zuvor war sie Leiterin des Bereichs Open Science und in dieser Funktion verantwortlich für alle Services, Aktivitäten und Projekte zu Open Access und Forschungsdaten an der Universität Konstanz. Seit 2007 koordiniert sie open-access.network, die zentrale deutschsprachige Informationsplattform zu Open Access und leitet das Programmkomitee der Open-Access-Tage. Sie ist ein sehr aktives Mitglied der deutschen und europäischen Open-Access-Community sowie Advisory Board Member des DOAJ. Sie hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Wuppertal.


 
16:15 - 17:45Workshop 8: Infrastrukturelle Rahmenbedingungen von DOA-Journals
Ort: C424
 
Workshops
Stichworte: DOA-Journals, Infrastrukturen, Absicherungsstrategien, best practice

Infrastrukturelle Rahmenbedingungen von DOA-Journals

Achim Oßwald1, Susanne Maier2, Katharina Schulz3, Natascha Schumann4, Eva Bunge5, Jana Rumler6, Andreas Ledl7, Ulrike Verch8, Sibylle Hermann9

1Technische Hochschule Köln; 2Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; 3Fachhochschule Potsdam; 4hebis Verbundzentrale, Frankfurt; 5Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, München; 6Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei; 7Universitätsbibliothek Zürich; 8Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg; 9Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg, Konstanz

Die Analyse von Taubert et al. (2024) hat gezeigt, dass bei vielen der kleinen DOA-Zeitschriften in Deutschland eine insgesamt zu geringe strukturelle, insbesondere finanzielle und personelle Ausstattung besteht. Auch Wrzesinski et al. (2024) haben im oa.blog das Thema der bislang unzureichenden Berücksichtigung der Infrastrukturen von DOA-Journals aufgegriffen und erläutert.
Ziel des Workshops ist es mit der Worldcafe-Methode die infrastrukturelle Situation von deutschsprachigen DOA-Journals zu diskutieren und dabei einen Austausch über erfolgreiche Absicherungsstrategien dieser Journals herzustellen sowie Facetten von best practices zu ermitteln.

Zielgruppe sind die Mitarbeitenden von DOA-Journals aus beliebigen Fachdisziplinen. Auf der Grundlage von kurzen, im Vorfeld für die Worldcafe-Gruppen von Mitarbeitenden einzelner DOA-Journals erstellten Statements zu den u.g. Fragen diskutieren diese mit dem Lernziel, wesentliche Aspekte der wünschenswerten finanziellen oder sonstigen strukturellen Absicherung für die redaktionellen Aktivitäten von DOA-Journals formulieren zu können.
Folgende Fragen sollen diskutiert werden:

  • Wie trägt die jeweilige infrastrukturelle Anbindung der Zeitschrift an eine Institution/Organisation (z.B. Bibliothek, Verein / Verband, Institut, Hochschule) zur Absicherung des DOA-Status des Journals bei?
  • Was sind die wesentlichen Motivationslagen bei den für die jeweilige Zeitschrift aktiven Kolleg*innen und wie versuchen die jeweiligen Journals Kontinuität beim Engagement ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zu gewährleisten?
  • Welche Formen der finanziellen Absicherung der Aktivitäten bestehen und welche Gründe könnten zu einer Gefährdung / Beendigung des Zeitschriftenprojektes führen?

Der von o-bib initiierte Workshop lädt alle Interessierten der genannten Zielgruppe zur Mitgestaltung des Workshops ein. Der Workshop ist auf max. 25 Teilnehmende angelegt. Die Ergebnisse des Workshops sollen als Beitrag im oa.blog veröffentlicht werden.

Literatur:

  • Taubert, N., Sterzik, L. & Bruns, A. Mapping the German Diamond Open Access Journal Landscape. Minerva 62, 193–227 (2024). https://doi.org/10.1007/s11024-023-09519-7
  • Wrzesinski, M.; Ganz, K.; Finger, J.; Schotten, S.; Steiner, T.: Faires Open Access braucht Redaktionen. Gegen die technokratische Vernachlässigung von Redakteur*innen in der Debatte um Not-for-Profit Open Access, oa.blog, 5.9.2024
    https://open-access.network/blog/faires-open-access-braucht-redaktionen-gegen-die-technokratische-vernachlaessigung-von-redakteurinnen-in-der-debatte-um-not-for-profit-open-access, Stand: 23.02.2024

biografische Angaben:

Alle Autor*innen sind in unterschiedlichen Funktionen bei DOA-Journals aktiv. Die jeweiligen biografischen Informationen sind über die ORCID-IDs zugänglich.


 
18:30 - 19:00Führung durch die Bibliothek der HTWG Konstanz
Ort: Bibliothek der HTWG Konstanz, Alfred-Wachtel-Str. 8 - Gebäude K
Erleben Sie die Bibliothek der HTWG Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
19:00Social event
Ort: Strandbar HTWG Konstanz, Webersteig 12
"Get Together" für alle Teilnehmende der Open-Access-Tage. Knüpfen Sie neue Kontakte, frischen Sie bestehende auf und das alles im feinen Sand direkt am Ufer des Seerheins.
20:30 - 21:00Führung durch die Bibliothek der HTWG Konstanz
Ort: Bibliothek der HTWG Konstanz, Alfred-Wachtel-Str. 8 - Gebäude K
Erleben Sie die Bibliothek der HTWG Konstanz. Treffpunkt vor dem Haupteingang. Die Führung findet im Rahmen des Social Events statt. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.

 
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