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Partizipation durch plurilingualen sprachsensiblen Unterricht ermöglichen
Präsentationen
Partizipation durch plurilingualen sprachsensiblen Unterricht ermöglichen
Alexandra Schiesser1, Maja Kern2
1PH Zug, Schweiz; 2PH Luzern, Schweiz
Bildungssprachliche Kompetenzen sind grundlegend für Schulerfolg (vgl. z. B. Lange, 2020). Der Aufbau dieser Kompetenzen ist allerdings anforderungsreich – und bisweilen dadurch erschwert, dass «die sprachliche Darbietung der Lerngelegenheiten und die sprachlichen Voraussetzungen, die Kinder und Jugendliche für deren Bewältigung mitbringen, nicht genügend im Einklang stehen» (Gogolin, 2020, S. 166). Eine Hürde diesbezüglich stellt in der Deutschschweiz die Diglossie dar (siehe Hauser / Schiesser 2024). Eine weitere Hürde ist dem Umstand geschuldet, dass der «monolinguale Habitus» (Gogolin, 2008) an Schweizer Schulen nach wie vor gelebt wird (siehe z. B. Rellstab 2021). Dies verunmöglicht es mehrsprachigen Schüler:innen, ihre Ressourcen fürs Lernen zu nutzen (Gantefort / Maahs 2020). Dass die Weichen für eine mehrsprachige Unterrichtspraxis nur ungenügend gestellt sind, zeigt auch eine aktuelle Befragung von angehenden Schweizer Lehrpersonen (Schaller / Schiesser 2024).
Das vom BAK geförderte Projekt «Plurilinguale Kompetenzen in der Bildungssprache – PluS» (Kern et al. 2023) ist der geschilderten Thematik verpflichtet. Es verbindet Ansätze des Sprachsensiblen Unterrichts mit Ansätzen der Mehrsprachigkeitsdidaktik mit der Absicht, den Aufbau der Bildungssprache unter Berücksichtigung der Erstsprachen der Kinder zu fördern. In multiprofessionellen Teams entwickeln Regelklassenlehrpersonen, Förderlehrpersonen und Lehrpersonen für Herkunftssprachlichen Unterricht (HSK) während eines Jahres gemeinsam(en) Unterricht. Dabei entstehen sprachsensible, mehrsprachige und multimedial aufbereiteten Spiel- und Lernumgebungen für den ersten Zyklus.
Im Workshop werden die im Projekt entwickelten Unterrichtsmaterialien vorgestellt. Prominent diskutiert werden sogenannte Handkarten, die Lehrpersonen in spezifischen Spiel- und Lernsituationen bei der (mehrsprachigen) Sprachförderung unterstützen. Präsentiert werden ausserdem Hörsticker, die sprachliche Inhalte über Hörstifte konkret erlebbar machen. Auf übergeordneter Ebene werden Wege für einen integrativen herkunftssprachlichen Unterricht aufgezeigt.