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Migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit als Chance?! Translanguaging in der pädagogischen Praxis von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in NRW/Deutschland
Présentations
Migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit als Chance?! Translanguaging in der pädagogischen Praxis von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in NRW/Deutschland
Maria J. Hammel, Julie A. Panagiotopoulou
Universität zu Köln, Deutschland
Im Rahmen des Forschungs- und Fortbildungsprojekts [anonymisiert], das seit 2018 ausgewählte Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in Nordrhein-Westfalen bei der Implementierung bzw. Inklusion von Familiensprachen, die zum Teil als ‚Migrationssprachen‘ gesellschaftlich marginalisiert sind, in den pädagogischen Alltag ethnographisch begleitet, hat sich gezeigt, dass Translanguaging einerseits als Methode zur Förderung von Mehrsprachigkeit und andererseits als umfassendes pädagogisches Konzept zur Ermöglichung der Teilhabe aller Kinder an (sprachlicher) Bildung verstanden wird ([anonymisiert] 2023a, 2023b). Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen und das Design des Projekts ([anonymisiert] 2020, 2023b) werden im Workshop ausgewählte empirische Daten, insbesondere ethnographische Beobachtungsprotokolle aus dem pädagogischen Alltag, vorgestellt und mit den Workshop-Teilnehmenden kritisch und auch vergleichend diskutiert. Dabei wird u.a. der Frage nachgegangen, welche Zusammenhänge sich zwischen zentralen Aspekten (insbesondere ‚stance‘, ‚design‘, ‚shifts‘) einer Translanguaging Pedagogy (García, Ibarra Johnson & Seltzer, 2017; Vogel & García, 2017) und der pädagogischen Praxis in mehrsprachigen Kindertageseinrichtungen und inklusiven Grundschulen in Deutschland rekonstruieren lassen. Da das empirische Datenmaterial multi- und translingual ist, werden wir uns in diesem Schritt auch mit Translanguaging als Forschungsmethode auseinandersetzen (Li 2022).
Die Erkenntnisse aus unseren Diskussionen zur pädagogischen Praxis werden abschließend mit ausgewählten Ergebnissen eines im Rahmen des Projekts entstehenden Dissertationsvorhabens verknüpft, das sich mit der Rekonstruktion der sprachpolitischen Bedingungen in den jeweiligen (u.a. bilingualen) Bildungseinrichtungen sowie den Perspektiven (Sprachideologien) der beteiligten (u.a. mehrsprachigen) pädagogischen Fachkräfte beschäftigt. Dazu wurden theoriegenerierende Expert*inneninterviews in Anlehnung an Bogner, Littig und Menz (2014) durchgeführt und mit Hilfe der konstruktivistisch informierten Grounded Theory (Charmaz 2014) ausgewertet. In der abschließenden Reflexion sollen daher folgende Fragen im Vordergrund stehen: Wie kann eine machtkritische Translanguaging (Früh-)Pädagogik aus der Perspektive von (mehrsprachigen) Fachkräften in einer sozial verantwortlichen Weise zur Inklusion von (teilweise marginalisierten) Familiensprachen in bislang monolingual oder elitär-bilingual ausgerichteten Bildungsinstitutionen beitragen? Wie kann vor diesem Hintergrund eine pädagogische Professionalisierung für die (deutsche) Migrationsgesellschaft gestaltet werden?