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014C: Multilingualism and Data Collection
L. Späti Coping with diglossia in medical talk. A mixed-methods study on conver-sations between multilingual medical staff and patients in a standard-dialect environment at hospitals in German-speaking Switzerland. | ||
Präsentationen | ||
Coping with diglossia in medical talk. A mixed-methods study on conver-sations between multilingual medical staff and patients in a standard-dialect environment at hospitals in German-speaking Switzerland. Universität Göteborg, Sweden Dieses Projekt befasst sich mit dem Gebrauch koexistierender Sprachen und Sprachvarietäten in Krankenhausinteraktionen in der deutschsprachigen Schweiz. Im Fokus der Untersuchung stehen das Bewusstsein und die Einstellungen gegenüber diesen sprachlichen Varietäten, insbesondere die Herausforderungen, die sich durch die Diglossie in den Interaktionen zwischen einheimischem und zugewandertem medizinischem Personal sowie den Patienten ergeben. In den deutschsprachigen Regionen der Schweiz erschwert die gleichzeitige Präsenz von Schweizerdeutsch und Hochdeutsch, auch als "mediale Diglossie" bezeichnet, die alltägliche Kommunikation (Siebenhaar & Wyler 1997). Die sprachliche Vielfalt dieser Regionen umfasst neben den offiziellen Landessprachen und Schweizerdeutschen Dialekten auch Migrantensprachen, was die Kommunikationssituation zusätzlich komplex gestaltet (Schüpbach & Brohy 2024: 27f.; Petkova 2012: 130f.). Der Gesundheitssektor, in dem eine reibungslose Kommunikation essenziell ist, beschäftigt vermehrt ausländische Fachkräfte und trägt damit zu einer mehrsprachigen Umgebung bei. Trotz der anerkannten kulturellen und sprachlichen Heterogenität in Schweizer Gesundheitseinrichtungen (Swiss Hospitals for Equity 2016: 25) gibt es bislang nur wenig Forschung zu den spezifischen Herausforderungen, die durch die Diglossie in der deutschsprachigen Schweiz entstehen. Diese Studie zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen, indem sie die Sprachverwendung von medizinischem Personal und Patienten untersucht, subjektive Motivationen für die Sprachwahl analysiert und potenzielle Kommunikationsprobleme infolge von Mehrsprachigkeit und Diglossie beleuchtet. Angesichts der bislang unzureichend untersuchten sprachlichen Dynamiken im Gesundheitswesen der deutschsprachigen Schweiz setzt diese Forschung qualitative und quantitative Methoden ein, darunter Audioaufnahmen, Beobachtungen und ausführliche Interviews, um Daten zur Sprachverwendung und zu den Einstellungen der beteiligten Akteure zu sammeln. Insgesamt wird die Studie zur Identifizierung von Herausforderungen sowie zur Entwicklung von Strategien beitragen, die eine effektive Kommunikation zwischen einheimischen und zugewanderten Gesprächspartner: innen in Schweizer Gesundheitseinrichtungen über Sprachgrenzen hinweg ermöglichen. |