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Sitzungsübersicht
Sitzung
012B: Social Multilingualism and Migration
Zeit:
Donnerstag, 22.05.2025:
10:30 - 11:00

Chair der Sitzung: Daniel Wutti
Raum: Flüela



M.-A. Morand (DaZ)

Sprachspezifische Merkmale der phonologischen Bewusstheit erwachsener Migrant:innen mit unterschiedlichen Literalitätsgraden

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Präsentationen

Sprachspezifische Merkmale der phonologischen Bewusstheit erwachsener Migrant:innen mit unterschiedlichen Literalitätsgraden

Marie-Anne Morand

Wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit, Schweiz

Aktuell leben rund 80'000 anerkannte Flüchtlinge mit Asyl in der Schweiz (SEM 2024). Die meisten stammen aus Eritrea (ca. 38%) gefolgt von Menschen aus Syrien, der Türkei und Afghanistan (zusammen ca. 36%). Wenn diese Personen entweder gar nicht oder nicht in einem lateinischen Schriftsystem alphabetisiert wurden, besuchen sie idealerweise einen Alphabetisierungskurs bevor sie am regulären Deutschunterricht einer Erwachsenenbildungsinstitution teilnehmen. Diese Kurse werden normalerweise in 3-4 Levels geführt: Alpha 1 (Buchstabenebene), Alpha 2 (Wortebene), Alpha 3 (Satzebene), Alpha 4 / Nachalphabetisierung (Textebene).

Im Rahmen eines Forschungsprojekts des wissenschaftlichen Kompetenzzentrums für Mehrsprachigkeit, das dem Institut für Mehrsprachigkeit der Universität und der Pädagogischen Hochschule Fribourg angegliedert ist, wird die sich entwickelnde phonologische Bewusstheit sowie frühe Lese- und Schreibfähigkeiten ausgewählter Kursteilnehmenden in verschiedenen Deutschschweizer Städten untersucht. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf arabischsprechende Personen und Personen aus Eritrea gelegt, um dem Ansatz der kontrastiven Alphabetisierung gerecht zu werden. Bei der phonologischen Bewusstheit handelt es sich um eine wichtige Vorläuferfähigkeit des (alphabetischen) Schriftspracherwerbs. Im Projekt werden die Lautebenen der Silbe und der Phoneme sowie die Operationalisierungsebenen der Identifikation, des Synthetisierens und des Segmentierens analysiert.

Die arabische Schrift ist ein sogenanntes Abjad, in der Vokale nicht (immer) verschriftlicht werden. Die in Eritrea verwendete Ge'ez-Schrift ist eine sogenannte Abugida, die sich aus einem Abjad entwickelte und später zu einer Alphasilbenschrift wurde. Welche möglichen sprachspezifischen Einflüsse dies auf die sich entwickelnde phonologische Bewusstheit erwachsener Migrant:innen haben kann, soll im vorliegenden Beitrag besprochen werden. Folgende Forschungsfrage soll also beantwortet werden: Inwiefern beeinflussen die jeweiligen Schriftsysteme der Zweitschriftlernenden die phonologische Bewusstheit und welche zusätzlichen Faktoren spielen dabei allenfalls eine Rolle? Exemplarisch werden dafür die Ergebnisse der arabisch- und tigrinyasprechenden Personen eines sich in der Entwicklung befindenden Diagnose- und Trainingstools qualitativ untersucht.



 
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