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008B: Multilingualism and Language Practices in School
Zeit:
Mittwoch, 21.05.2025:
16:45 - 17:15
Chair der Sitzung: Mirjam Egli Cuenat
Raum:Sertig
A. Y. Postigo Fuentes & L. Paluska & R. Kailuweit
Mehrsprachigkeit und Minderheitensprachen: Eine Untersuchung der Förderung des Katalanischen in Schulen auf den Balearischen Inseln
Präsentationen
Mehrsprachigkeit und Minderheitensprachen: Eine Untersuchung der Förderung des Katalanischen in Schulen auf den Balearischen Inseln
Ana Yara Postigo Fuentes, Lena Paluska, Rolf Kailuweit
University of Düsseldorf, Germany
Die Förderung von Regional- und Minderheitensprachen ist ein zentrales Anliegen der Europäischen Union, doch mangelt es häufig an der praktischen Umsetzung diversifizierter Mehrsprachigkeitskonzepte in den Schulen. Besonders die regionalen Minderheitensprachen sowie die Herkunftssprachen der Schüler:innen bleiben oft unberücksichtigt, obwohl Sprachwissenschaft und -didaktik (Forschungsbelege) deren Integration als notwendig erachten (vgl. Gorter 2015: 88; Méron-Minuth & Şahin 2019: 77 f.; García & Reimann 2020: 12).
Unser Beitrag stellt in diesem Kontext erste Ergebnisse eines Projektes vor, das darauf zielt, die sprachdidaktischen Maßnahmen zur Förderung der Regionalsprache Katalanisch und der Mehrsprachigkeit an ausgewählten Schulen auf den Balearen zu untersuchen. Im Zuge dessen werden gleichermaßen die Spracheinstellungen und Motivationen der Lehrkräfte und Schüler:innen, die mit den verschiedenen mehrsprachigen Lehr- und Lernpraktiken verbunden sind, berücksichtigt.
Im Rahmen des Projektes werden wir soziolinguistische Befragungen, Unterrichtsbeobachtungen und Kompetenztests an zwei balearischen Sekundarschulen durchführen, die unterschiedliche mehrsprachigkeitsdidaktische Modelle praktizieren. In der ersten Phase der Feldforschung werden wir im Herbst 2024 vor Ort mit den Ansprechpartner:innen in den Schulen Leitfadeninterviews führen. Diese Interviews werden auch dazu beitragen, die weiteren Phasen der Feldforschung vorzubereiten. Die gesammelten Daten werden hinsichtlich der Einstellungen gegenüber dem Lehren und Lernen von Mehrsprachigkeit, den verschiedenen Sprachen und der Sprachkompetenzen der Schüler mit Hilfe der Analysesoftware MAXQDA ausgewertet.
Dem Projekt liegt die Hypothese zugrunde, dass ein vernetzendes Mehrsprachenlernen nicht nur die Mehrsprachigkeit fördert, sondern auch einen positiven didaktischen und soziolinguistischen Mehrwert insbesondere für das Katalanische generiert. Indem unser Projekt verschiedene Mehrsprachigkeitsmodelle in einem praxisbezogenen Kontext analysiert, und auf deren Zielsetzungen hin evaluiert, schließen wir eine bedeutende Forschungslücke. Die Ergebnisse sollen als Referenzinstrument für weitere balearische Schulen und vergleichbare mehrsprachige Regionen dienen, um die Koexistenz von Minderheitensprachen, Herkunftssprachen und prestigereichen Standardsprachen zu fördern.