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Sitzungsübersicht
Sitzung
006B: Translanguaging
Zeit:
Mittwoch, 21.05.2025:
16:45 - 17:15

Chair der Sitzung: Stephan Meyer
Raum: Dischma



A. Kart

Translanguaging und Selbtreguliertes Lernen: Zur Bedeutung der Mehrsprachigkeit als Ressource und Chance für den Bildungserfolg

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Präsentationen

Translanguaging und Selbtreguliertes Lernen: Zur Bedeutung der Mehrsprachigkeit als Ressource und Chance für den Bildungserfolg

Aysel Kart

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Schweiz

In wissenschaftlichen Debatten über Sprachenbildung und Mehrsprachigkeit gewinnen Ansätze und Konzepte an Bedeutung, die darauf abzielen, Mehrsprachigkeit als integralen Bestandteil von Lernprozessen anzuerkennen und als Bildungsressource zur Förderung der Chancengleichheit im Bildungssystem zu verankern. Gerade in der schulischen Realität einer globalisierten und digitalisierten Gesellschaft wird die Mehrsprachigkeit von Schüler:innen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte immer noch als erheblicher Risikofaktor gesehen, der die Bildungserfolgschancen massiv einschränkt. Trotz zahlreicher interdisziplinärer Studien, die die positiven Effekte und Vorteile von Mehrsprachigkeit belegen, finden die lebensweltlich vorhandenen Sprachen der Schüler:innen aufgrund der vorherrschenden monolingualen Strukturen und Sprachideologien in der Institution Schule kaum Berücksichtigung. In diesem Zusammenhang nimmt Translanguaging, das derzeit eines der international meist rezipierten Konzepte ist und zunehmend als innovativer, multimodaler und transformativer Ansatz beschrieben wird, eine zentrale Rolle in der Diskussion um die Nutzung vorhandener mehrsprachiger Ressourcen der Schüler:innen für das Lehren und Lernen in heterogenen Klassenräumen ein.

In diesem Vortrag präsentiere ich die Ergebnisse meines Dissertationsprojekts, das die unterschiedlichen Ressourcendimensionen und Potenziale der Mehrsprachigkeit auf Basis des Konzepts Translanguaging analysiert. In einem interventionistischen Forschungsrahmen mittels Interviews, digitaler Lerntagebücher und Gruppendiskussion wurden die translanguagingbezogenen und selbstregulierten Lernpraktiken mehrsprachiger Schüler:innen in Österreich untersucht. Dabei wurde den Zusammenhängen zwischen individuellen Lernprozessen und subjektiven Erfahrungen der Schüler:innen bei der gezielten Auswahl geeigneter sprachlicher und semiotischer Mittel aus ihrem sprachlichen Repertoire für die selbstgewählten Lern- und Kommunikationssituationen nachgegangen. Die Ergebnisse dieser Multi-Method-Studie verdeutlichen die konkreten und variationsreichen Anwendungsmöglichkeiten mehrsprachiger und selbstregulierter Lernstrategien von Schüler:innen im Umgang mit bildungssprachlichen Erfordernissen und schulischen Lernanforderungen im Fachunterricht der Sekundarstufe II. Die Erkenntnisse geben Aufschluss darüber, inwieweit die Schüler:innen ihre schulischen Lernziele im primär monolingual ausgerichteten Unterricht durch die Selbstregulierung ihrer mehrsprachigen Ressourcen erreichen konnten. Zudem liefert das Forschungsprojekt anhand der subjektiven Sichtweisen und Lernerlebnisse mehrsprachiger Schüler:innen translanguagingbezogene und selbstregulierte Handlungsimpulse, die für eine ressourcenorientierte und vielfaltsbewusste Unterrichtsgestaltung fruchtbar gemacht werden können.



 
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