Im diesem Impulsbeitrag wird der Einsatz von Learning Analytics zur Messung und Förderung professioneller Wahrnehmung von Klassenführung in der Lehrkräftebildung vorgestellt. Basierend auf einer Studie mit 45 Lehramtsstudierenden wird dabei das didaktische Potenzial der Nachnutzung von Daten aus Lernprozessen praxisbezogen aufgezeigt, wie beispielsweise das Konzept zur adaptiven Lernunterstützung mittels Cueings und Prompting in videobasierten Lernumgebungen beim selbstgesteuerten Lernen.

Daten über Lernverläufe bieten Studierenden wertvolle Einblicke in ihren Studienfortschritt. Doch dieses Potenzial bleibt ungenutzt, wenn die erforderliche datenschutzrechtliche Einwilligung in die Aufbereitung nicht erteilt wird. Dies lässt sich auf Datenschutzbedenken, mangelndes Vertrauen oder eine geringe Nutzungserwartung zurückführen. Inwieweit diese Aspekte die Zustimmungsbereitschaft Studierender beeinflussen, führt je nach Studie und Anwendungskontext zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wir präsentieren, wie wir die Ursachen niedriger Zustimmungsraten an unserer Hochschule mittels einer Befragung untersuchen und darauf aufbauend mit den Studierenden Lösungsansätze entwickeln. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Probleme weniger in Datenschutzbedenken oder mangelndem Vertrauen liegen. Vielmehr stehen Studierende Datennutzung zur Studien-, Lehr- und Verwaltungsoptimierung positiv gegenüber. Daher sollen Vorteile, aber auch eventuelle Gefahren von LA deutlicher vermittelt werden. Das Ziel ist, den Einwilligungsprozess didaktisch und kooperativ zu gestalten, um Studierende besser über Chancen und Risiken von LA zu informieren und ihnen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen. In einem nächsten Schritt werden die finalen Befragungsergebnisse sowie eine prototypische Umsetzung des Einwilligungsprozesses in der Fachcommunity vorgestellt und diskutiert.

Beim Studienstart zeigen Studierende eine große Diversität an Kompetenzniveaus und somit unterschiedliche Voraussetzungen für die Bewältigung von Studienanforderungen. Studierende bei dem Ausgleich fehlender Kompetenzen zu unterstützen, ist daher ein Ziel der Hochschulbildung. Ergänzende digitale Angebote sollen dazu beitragen, dies zu erreichen.

Dieser Beitrag soll den Fragen nachgehen, wie, von wem und mit welcher Motivation ergänzende digitale Angebote genutzt werden. Dies wurde im Rahmen eines Projekts angegangen, in dem die Aufarbeitung und Auffrischung schulischer Kompetenzen durch Online-Mathetests und -Lernangebote im Lernmanagementsystem der Hochschule für MINT-Studiengänge unterstützt werden soll. Über zwei Semester wurden in mehreren Veranstaltungen zweier MINT-Studiengänge Klick-, Test- und Befragungsdaten erhoben. Durch die Analyse dieser Daten sollen Einblicke in die Nutzung des Angebots, die Motivation und das Lernverhalten der Studierenden gewonnen werden, um das Angebot zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Es soll gezeigt werden, wie zur Qualitätssteigerung des Programms Klickdaten genutzt und mit anderen Methoden kombiniert werden. Geprüft werden soll insbesondere die Nutzung des Angebots und ob Studierende mit höheren Leistungen und höherer Motivation häufiger auf die Lernangebote zugreifen. Die Ergebnisse tragen dazu bei, den Stellenwert von Klickdatenanalysen und ergänzenden digitalen Angeboten in der Hochschulbildung einzuordnen.