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2.7 Impulsforum Praxis: Generative KI - Erwerb akademischer Kompetenzen an Hochschulen aus Mikro- und Makroperspektive
Sitzungsthemen: Hochschulentwicklung, Lehrpraxis, Didaktik, AI Literacy, Generative Künstliche Intelligenz, Fremdsprachenlehre
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Lehr-/Lernangebote zum KI-gestützten Erwerb Akademischer Schreib-kompetenz in Fremdsprachen Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft, Deutschland Die breite Verfügbarkeit von KI-Tools wie ChatGPT beeinflusst akademische Schreibprozesse und den Erwerb fremdsprachlicher Schreibkompetenzen. In Reaktion auf diese Entwicklung hat das Sprachlernzentrum der Universität Bonn ein Projekt im Rahmen des Programms Begleitetes Autonomes Fremdsprachenlernen (BAFL) initiiert, welches Studierende in der reflektierten Nutzung von KI-Tools zur Stärkung ihrer Schreibkompetenz unterstützt. Im Rahmen des Projekts wurden KI-gestützte Lehr- und Lernmaterialien für Englischmodule auf den Niveaustufen B2+ und C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens konzipiert und implementiert. Die Studierenden waren dazu angehalten, KI-gestützte Aufgaben zur Förderung der Schreib- und Lesekompetenz zu erledigen. Dabei wurden Chatbots für verschiedene Anwendungen, z.B. als Feedbackgeber, eingesetzt und deren Ergebnisse kritisch hinterfragt. Darüber hinaus wurden binnendifferenzierte Aufgaben sowie bestehende Selbstlernangebote des BAFL-Programms zur Verfügung gestellt. Die Dokumentation ihrer selbsterstellten Lernprodukte, KI-feedbackbasierten Überarbeitungen und Reflexionen über die KI-Nutzung und der Auswirkung erfolgte in einem ePortfolio. Dieser Beitrag präsentiert die auf Digital Literacy bezogenen Lernziele und die Kriterien für KI-unterstützte Schreibaufgaben. Praktische Beispiele zur KI-Nutzung werden geteilt und Schlussfolgerungen dargelegt. Der Vortrag zielt darauf ab, den Dialog in der Schreibforschung und Etablierte Kompetenzmodelle oder Future Skills: Was ist das Ziel der Hochschulbildung? 1Ruhr-Universität Bochum, Deutschland; 2Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland Future Skills sind in aller Munde und werden vielfach in Strategiepapieren, Projektbeschreibungen und Schulungsangeboten als Begründung angeführt. Augenscheinlich beschreiben sie eine direkte Bildungskonsequenz als Reaktion auf die sich schnell verändernde Welt, wie im Kontext von KI. Zudem klingt das Konzept selbst innovativ: Future Skills. Doch auch die Vertreter*innen des Konzepts räumen ein, dass es an einer breiten evidenzbasierten wissenschaftlichen Basis fehlt. Insofern steht das Konzept in der Bringschuld, aus dem zugeschriebenen Potenzial einen didaktischen Mehrwert zu erzeugen. Neben der wissenschaftlichen Begründbarkeit stellen sich noch weitere Fragen: Ist der Future Skills Ansatz auch für das lebenslange Lernen und ein Berufsleben tragfähig? Können sich Future Skills und etablierten Kompetenzmodelle gegenseitig befruchten? Welche Bedeutung sollten Future Skills in strategischen Entscheidungen an Hochschulen haben? Unter anderem diesen Fragen widmen wir uns in unserem Impulsvortrag. Dafür erweitern wir die bisherige Debatte um das Verhältnis von Future Skills zum humboldtschen Bildungsideal und zeigen Parallelen zwischen der Future Skills-Diskussion zur Employability-Diskussion im Zuge der Bolognareform auf. Durch den Impulsbeitrag soll eine Perspektive für das gegenseitige Potenzial von Future Skills und etablierten Kompetenzmodellen aufgezeigt werden und dadurch bspw. Hochschulen in strategischen didaktischen Entscheidungsprozessen einen verbindenden Zugang zum Diskurs bieten. |