Spätestens seit der Veröffentlichung des textgenerierenden KI-Systems ChatGPT durch OpenAI Ende 2022 sind generative KI-Systeme im (Bildungs-)Diskurs angekommen. Derartige Systeme können ausgehend von einem Arbeitsauftrag, sogenannten prompts, auf hohem Niveau z. B. Texte, Bilder oder auch Programmcode erzeugen.
Die breite Verfügbarkeit sowie die Verbreitung solcher Werkzeuge in unterschiedlichen Arbeitsfeldern, auch in der Forschung, stellen Hochschulen vor eine Reihe von Herausforderungen und Fragen:
- Der Aufbau von KI-Kompetenzen mit Blick auf die Befähigung zur souveränen Navigation und Gestaltung der postdigitalen (Arbeits-)Welt.
- Die Diskussion von hochschuldidaktischen Fragestellungen, z. B. über passende und neue Assessmentformate.
- Die Interaktion von emergenten Technologien mit der Lehr-Lernkultur sowie mit unserem Bildungsverständnis.
Insbesondere die dritte Perspektive erscheint uns dabei als besonders wichtig, aber auch als im Diskurs eher vernachlässigt. Daher möchten wir, ausgehend von einem umfassenden Konzept von digitaler Bildung (Busse et al. 2021) sowie einem Whitepaper zur Nutzung von textgenerierenden KI-Systemen (Busse et al. 2023), das Zusammenspiel von generativen KI-Systemen und (digitaler) Bildung an Hochschulen diskutieren.
Im Zentrum wird dabei die These stehen, dass das KI-Thema eine Vielzahl zentraler Bildungsfragen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven (wieder) in den Fokus rückt.
Literaturangaben
Busse, Beatrix et al. 2021. „Arbeitspapier Digitale Bildung: Universität zu Köln.“ https://portal.uni-koeln.de/digital-education/konzept-digitale-bildung.
Busse, Beatrix, Ingo Kleiber, Franziska Eickhoff und Kathrin Andree. 2023. „Hinweise zu textgenerierenden KI-Systemen im Kontext von Lehre und Lernen.“ http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.35392.61449/1.