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D4: Wissenschaft trifft Praxis. Wann ist eine Online-Stichprobe gut für welchen Bedarf.
Time:
Thursday, 22/Feb/2024:
5:00pm - 6:00pm
Session Chair: Otto Hellwig, Bilendi & respondi, Germany
Location:Auditorium (Room 0.09/0.10/0.11)
Rheinische Fachhochschule Köln
Campus Vogelsanger Straße
Vogelsanger Str. 295
50825 Cologne
Germany
Impulse von: Dr. Carina Cornesse (German Institute for Economic Research, Germany & DGOF Vorstand) Menno Smid (Vorstandsvorsitzender (CEO) bei Infas Holding AG)
Weitere Diskutanten: Beate Waibel-Flanz (Business Insights - Market research Manager bei REWE GROUP & stellv. Sprecherin des BVM Regionalrates) Dr. Barbara Felderer (Teamleiterin Survey Design & Methodology Survey Statistics bei Gesis)
Session Abstract
Diese Session widmet sich der Herausforderung, die Güte von Forschungsergebnissen in einer sich ständig wandelnden Welt sicherzustellen. Im Forschungsalltag der Marktforscher fast ausschließlich und in der Sozialforschung häufig werden Daten aus nicht zufallsbasierten Online Access Paneln gewonnen. Nach wissenschaftlichen Standards verbietet es sich aber, diese Daten auf die Grundgesamtheit zu verallgemeinern. Betreiben die Forscher hier sinnlose Forschung oder wie kann man die Frage nach der Güte einer Stichprobe für spezifische Forschungsbedürfnisse beantworten. In zwei kurzen Impulsen und anschließender Diskussion bringt die Session Wissenschaft und Praxis zusammen fokussiert auf das Konzept von "Fit for Purpose" als eine potenzielle Alternative zur herkömmlichen Repräsentativität und untersucht, inwiefern diese Herangehensweise den dynamischen Anforderungen verschiedener Forschungspraktiken entspricht.
Presentations
Wann ist eine Stichprobe “fit-for-purpose”?
Carina Cornesse
German Institute for Economic Research, Germany
In den Medien werden immer wieder Fälle von Studienerkenntnissen diskutiert, die sich bei genauerer Betrachtung als falsch herausstellen. Nicht selten ist der Grund die Datenbasis, welche die proklamierten Schlüsse aufgrund der Selektivität der Stichprobe nicht zulässt. Dies betrifft in besonderem Maße Studien, die von nicht-zufallsbasierten Online-Stichproben auf die deutsche Gesamtbevölkerung schließen wollen. Diese Rückschlüsse beruhen in der Regel auf Annahmen, die weder explizit kommuniziert werden, noch in vielen Fällen haltbar sind. Die Stichproben stellen sich dann also als nicht geeignet für den Zweck heraus, den sie erfüllen sollen und sind somit nicht “fit-for-purpose”. Dieser Impulsvortrag beschreibt die Annahmen, die Inferenzschlüssen basierend auf Nicht-Zufallsstichproben zugrunde liegen und diskutiert Umstände, unter denen diese Annahmen halten können. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob (und wenn ja wann) eine (hoch)selektive nicht-probabilistische Online-Stichprobe fitness-for-purpose für einen bestimmten Forschungszweck aufweisen kann.