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Die momentane Konferenzzeit ist: 09. Mai 2025 22:56:04 MESZ

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Das Dilemma und seine Lösung: Eine kurze Diskussion über die Kompatibilität zwischen traditionellen chinesischen Musikelementen und westlichen Musiksystemen
Zeit:
Sonntag, 06.10.2024:
12:40 - 13:10

Ort: Raum 9.122

Gebäude 9 Lipezker Str. 47 03048 Cottbus
Sitzungsthemen:
Freie Beiträge

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Präsentationen
Alternative Individual- oder Gruppen-Formate
Themen: Freie Beiträge
Stichworte: Traditionelle chinesische Musikelemente; Westliche Musik, Musiktheorie, Musikästhetik; Kompatibilität

Das Dilemma und seine Lösung: Eine kurze Diskussion über die Kompatibilität zwischen traditionellen chinesischen Musikelementen und westlichen Musiksystemen

Wei Shen

Universität der Künste Berlin, Deutschland

Im Bereich der Kunstmusik ist die Kompatibilität zwischen traditionellen chinesischen Musikelementen und westlichen Musiksystemen sowohl ein Kernthema, mit dem sich die meisten chinesischen Komponisten unermüdlich beschäftigen, als auch ein neuartiges Thema, das einige westliche Komponisten experimentieren wollten. Die traditionellen chinesischen Kernmusikelemente beruhen auf der Han-Kultur als Grundlage und bestehen theoretisch und praktisch bis heute fort. Im Einzelnen geht es um vier Aspekte: 1. Musiktheorie; 2. Phonetik (phonetische Merkmale der chinesischen Sprache und ihrer Dialekte); 3. Musikinstrumente (instrumentale Klangfarben); 4. Musikästhetik (künstlerische Prinzipien basierend auf den traditionellen chinesischen Ästhetiken). Nach Ansicht des Autors sollte das obige Thema im Kontext „Der Wandel der westlichen Musik“ (d. h. tonale sowie atonale Musiksysteme) diskutiert werden. Daraus ergeben sich zwei gegensätzliche Paradigmen:

1. Traditionelle chinesische Musikelemente und traditionelles westliches Musiksystem: A+B=AB („Kombination“ statt „Innovation“). Aufgrund der Unterschiede zwischen östlicher und westlicher Musiktheorie lassen sich viele Kernelemente der traditionellen chinesischen Musik kaum effektiv in die auf Tonalität basierende traditionelle westliche Musik integrieren. Zum Beispiel: homophonischem pentatonischem Tonsystem – polyphonischem harmonischem Tonsystem; freier und unregelmäßiger Rhythmus – restriktiver regelmäßiger Rhythmus; mäandernde Stimme und tonhöhenverschwommene Melodie – deutliche Stimme und tonhöhenbestimmte Melodie. Obwohl viele Komponisten seit dem 19. Jahrhundert unzählbare Versuche unternommen haben, wären die meisten Ergebnisse nicht wahre „Innovation“, sondern „Kombination“ mit scheinbar neuen Dekorationen, also die sogenannte „Exotik“.

2. Traditionelle chinesische Musikelemente und modernes zeitgenössisches westliches Musiksystem: A+B=C („Innovation“ statt „Kombination“). Im Gegensatz zur ersteren hat die auf Atonalität basierende moderne und zeitgenössische westliche Musik mit bestimmten Elementen der traditionellen chinesischen Musik gemeinsam: Beide basieren nicht auf Harmonie und sind voll von freiem und unregelmäßigem Rhythmus sowie mäandernder Melodie oder Sequenzen. Noch wichtiger ist, dass beide die Natur des Klangs statt der Regel der Tonhöhenkombinationen betonen. Diese Gemeinsamkeiten werden die Barrieren zwischen östlichen und westlichen Musiksystemen durchbrechen, Komponisten kreativen Raum und Vorstellungskraft geben und die „Neugeburt“ fördern.

In diesem Zusammenhang nimmt der Autor sechs in verschiedenen Perioden komponierte chinesische Musikwerke als Beispiele und argumentiert die obige These aus der Perspektive der Musiktheorie, Phonetik und Musikästhetik, und erörtert weiterhin die bidirektionalen Auswirkungen der Integration östlicher und westlicher Musiksysteme.



 
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