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Die momentane Konferenzzeit ist: 09. Mai 2025 15:41:34 MESZ

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Anverwandlungen von Personalstilen in Theodor Kirchners „Ideale, op. 33“
Zeit:
Sonntag, 06.10.2024:
14:40 - 15:10

Ort: Raum 9.118

Gebäude 9 Lipezker Str. 47 03048 Cottbus
Sitzungsthemen:
Freie Beiträge

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Präsentationen
Vortrag
Themen: Freie Beiträge
Stichworte: Kirchner, Personalstil, Stilkopie, 19. Jahrhundert

Anverwandlungen von Personalstilen in Theodor Kirchners „Ideale, op. 33“

David Florian Müller

HMDK Stuttgart, Germany

Der Titel Ideale von Kirchners Sammlung an Klavierstücken von 1878-84 bezieht sich auf seine kompositorischen Vorbilder des 19. Jahrhunderts. Dies lässt sich anhand der Geburtsdaten, die vier der fünf Stücke vorausgestellt sind, belegen, welche auf Schumann, Mendelssohn und Schubert verweisen. Es gilt zu untersuchen, ob und inwiefern sich die Personalstile der jeweiligen Komponisten in den Stücken äußern oder wie viel von Kirchner überhaupt selbst in den Klavierstücken steckt. Dabei wird zudem berücksichtigt und problematisiert, dass Personalstile an sich ein schwieriges Konzept sind, da sie sich stets wandeln und schwer fassbar sind. Kirchner, der Zeit seines Lebens schon als Schumann-Epigone angesehen wurde und sich auf kurze Klavierstücke, ähnlich dem frühen Werk Schumanns, beschränkte, war mit diesem persönlich gut bekannt. Ebenso so auch mit Mendelssohn, dessen Schüler er am Leipziger Konservatorium war, weshalb die Referenz zu Schumann und Mendelssohn naheliegt, von Kirchner auch in weiteren Werken noch offenkundiger dargelegt (z.B. ‚Neue Kinderszenen‘). Die Verschlüsselung mittels Geburtsdaten und Anverwandlungen von Personalstilen lässt sich schon bei Schumanns Erinnerung betiteltem und mit den Sterbedaten Mendelssohns versehenen Stück aus dem Album für die Jugend finden. Diese Methodik könnte Vorbild für Kirchners Ideale gewesen sein.

Das letzte der fünf Stücke Kirchners ist mit *** überschrieben. Hier wurde wohl versucht, Diskretion vorzutäuschen, da es sich, so die These, um einen zur Zeit der Komposition noch lebenden Komponisten handelt. Hiermit könnte Johannes Brahms gemeint sein, zu dem Kirchner ebenfalls ein enges Verhältnis hatte. Diese Referenz soll anhand Brahms‘ Personalstil, wie er sich in seinen (frühen) Klavierstücken manifestiert, nachvollzogen werden.

Es wird versucht zu klären, ob es sich bei den Stücken um reine ‚Stilkopien‘ im Sinne einer Huldigung an Kirchners kompositorischen ‚Ideale‘ handelt oder vielmehr um eher subtile Referenzen an die jeweiligen Komponisten. Außerdem wird untersucht, wie es Kirchner gelingt, den Personalstil der anderen zu assimilieren und in sein eigenes Komponieren zu integrieren.



 
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