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Die momentane Konferenzzeit ist: 09. Mai 2025 15:45:37 MESZ

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Musikalische Tonfolgen in Materialien des schulischen Musikunterrichts - Eine korpusbasierte Analyse von Werken verschiedener Epochen, Genres und Gattungen
Zeit:
Samstag, 05.10.2024:
14:00 - 14:30

Ort: Raum 11.318

Gebäude 11 Lipezker Str. 47 03048 Cottbus
Sitzungsthemen:
Post-pandemic era, Internationalisierung und Digitalisierung. Herausforderungen der Musiktheorie in aktueller Forschung und Lehre

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Präsentationen
Vortrag
Themen: Post-pandemic era, Internationalisierung und Digitalisierung. Herausforderungen der Musiktheorie in aktueller Forschung und Lehre
Stichworte: Musiktheorie im Schulmusikunterricht; Korpusanalyse; Strukturerkennung

Musikalische Tonfolgen in Materialien des schulischen Musikunterrichts - Eine korpusbasierte Analyse von Werken verschiedener Epochen, Genres und Gattungen

Myrto Zarzalis1, Daniel Fiedler1, Johannes Hasselhorn1, Georg Brunner2

1FAU Erlangen Nürnberg, Deutschland; 2Pädagogische Hochschule Freiburg

Theoretischer Hintergrund

Das Erkennen von Strukturen in Musik ist ein wesentlicher Bestandteil des Hörens und trägt zum Genuss von Musik bei (Altenmüller, 2018). Dabei manifestieren sich strukturbildende Einheiten, in der Musiktheorie als Motive bezeichnet (Drabkin, 2001), durch Wiederholung (Götte, 2020). In der (Musik-)Psychologie werden Motive als auditorische Gestalten aufgefasst, die durch die Verbindung einzelner akustischer Ereignisse entstehen und Gestaltgesetzen folgen (Koelsch & Schröger, 2018). Somit ist das Wahrnehmen und Erkennen der Ähnlichkeit von Motiven elementar für die Erfassung von Strukturen innerhalb eines Musikstücks (Frieler, 2018) und damit eine wesentliche Komponente des Schulmusikunterrichts (z.B. Bildungsplan Baden-Württemberg).

Die korpusbasierte Analyse untersucht (musikalische) Daten nach Strukturen und Mustern, um Erkenntnisse über das Vorkommen musikalischer Tonfolgen zu erlangen (Neuwirth & Rohrmeier, 2016).

Forschungsfragen

  • Welche Struktur haben Tonfolgen, die sehr häufig in der Literatur des Schulmusikunterrichts vorkommen?
  • Inwiefern stimmt die Einschätzung von Expert:innen über diese Häufigkeit mit der Corpusanalyse überein?

Methodisches Vorgehen

Der Datensatz besteht aus 300 Werken, die dem Bildungsplan Baden-Württemberg sowie dem Schulbuch MusiX1 (Detterbeck & Schmidt-Oberländer, 2019) entnommen sind. Die Werke werden in das XML-Format transkribiert und basierend auf dem bei Benammar (2017) beschriebenen Constrained String Mining Algorithmus (CSMA) untersucht. Der CSMA hat den Vorteil, dass dieser auch Umkehrungen und Invertierungen erkennen kann (Benammar et al., 2017). Die Codierung erfolgt zunächst durch das Einlesen der Intervalle. Dadurch können Motive, welche durch Sequenzierungen, melodische Invertierungen, Umkehrungen und rhythmische Veränderungen zu einer „Originaltonfolge“ überführt werden können, zu einer Tonfolgeklasse zusammengefasst werden.

Ergebnisse

Erste Analysen zeigen, dass die Art der Sortierung (absolute -, relative Häufigkeit, Anzahl der Stücke, in denen die Tonfolge vorkommt) auf die ersten 20 Tonfolgeklassen keinen wesentlichen Einfluss nimmt. Diese Klassen zeichnen sich in ihrer Struktur durch kleine Intervallabstände aus. Die Ergebnisse der Expertenvalidierung werden auf dem Poster präsentiert.

Schlussfolgerung und Implikation für das Unterrichten von Musiktheorie an der Schule

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie können Implikationen für die musikpädagogische Praxis an (Hoch-)Schulen im Bereich der Musiktheorie haben, da sie eine empirisch fundierte Grundlage für Übungen zur Entwicklung von Audiationsprozesse ermöglichen und somit den Prozess von impliziten zu explizitem Wissen im Bereich der Strukturierung auditiver Ereignisse evidenzbasiert unterstützen können.



 
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