Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
Film- und Popularmusik/Außereuropäische Musik
Zeit:
Samstag, 23.09.2023:
11:30 - 13:00

Chair der Sitzung: Salah Eddin Maraqa
Ort: Raum 129 (Opernschule)


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Präsentationen
11:30 - 12:00

Charakterisierung von „Geisterorten“ – eine filmmusikalische Topologie

Susanne Hardt

Hochschule für Musik Carl-Maria von Weber Dresden, Deutschland

Musik kann im Film eine Vielzahl verschiedener Funktionen erfüllen, um eine bestimmte von RegisseurIn oder FilmkomponistIn intendierte Wirkung auf das Publikum zu erzielen (vgl. Bullerjahn 2001, 59). Sie kann beispielsweise Bewegungen im Bild illustrieren (vgl. Gervink, Bückle 2012, 241-245), die Wahrnehmung eines bestimmten Filmcharakters beeinflussen (vgl. Hoeckner et.al. 2011), „epische Bezüge herstellen“ (Schneider 2005, 67) und vieles mehr. Im Falle von Horror- oder Thrillerfilmen wird Musik oft im Sinne des „Foreshadowing“ (nach Chatman 1978) verwendet, d.h. um das Publikum die kommenden Ereignisse bereits voraus ahnen zu lassen (vgl. Kloppenburg 2012, 141).

Im Filmen dieser Genres ist jedoch noch ein weiteres einheitliches Gestaltungsprinzip in Bezug auf den Einsatz von Musik erkennbar: Hier wird filmübergreifend sehr ähnlich gestaltete Musik in Szenen eingesetzt, in denen zu Beginn der Handlung ein Charakter zum ersten Mal einen Ort erkundet, welcher sich später als „Quelle des Übernatürlichen“ entpuppen soll. Im Rahmen des Vortrags wird dieses Gestaltungsprinzip anhand verschiedener Szenen aktueller Thriller- und Horrorfilme demonstriert und die ihm zugrundeliegenden musiktheoretischen Gestaltungsmerkmale im Zusammenhang mit den bildgestalterischen und dramaturgischen Gegebenheiten vorgestellt.

Abschließend wird erörtert, in wie weit die daraus abgeleiteten Erkenntnisse zu einer „filmmusikalischen Topologie zur Charakterisierung von Geisterorten“ ein Modell zur analytischen sowie künstlerisch-praktischen Annäherung an stereotyp gestaltete Filmmusik solcher Szenen liefern können.



12:00 - 12:30

Jodellieder und Barbershop - A-cappella-Musik im Vergleich

Aron Salzmann

HfM Trossingen, Schweiz

In dieser Vortrag werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Jodelliedern und Barbershop-Arrangements heraus gearbeitet.

Jodeln wird das mitteleuropäische, insbesondere alpenländische Singen auf Lautsilben mit häufigem Wechsel Registerwechsel bezeichnet. Diese Jodel bilden in Jodelliedern den Abschluss zu textierten Strophen.

Barbershop ist ein amerikanischer A-cappella-Stil. Hierbei wird die Melodie in der zweitobersten Stimme intoniert. Ein "tag" bildet den Abschluss, bei welchem ein ausgehaltener Schlusston durch die umgebenen, wechselnden Harmonien ausgeschmückt wird.

Barbershop als originär amerikanische Musik und Jodel als vorwiegend alpenländische Musik werden mittlerweile beide in spezifischen Institutionen gefördert und bewahrt. In beiden Stilen werden Amateurgesangswettbewerbe veranstaltet, Weiterbildungen angeboten, Noten vertrieben und versucht die Musik zu erhalten. Durch diese Institutionalisierung wird zwar der Stil bewahrt, jedoch auch viele Neuerungsversuche unterbunden, wobei in neuester Zeit eine Öffnung zu erleben ist. Daher wird anhand der stil- und auch Institutionsgeschichte den Entwicklungen nachgegangen.

Formale, satztechnische als auch harmonische und melodische Aspekte werden somit wenig verändert und beibehalten. Diese Aspekte werden zum Ausgangspunkt genommen um spezifische Stileigenschaften herauszuarbeiten. Dazu dienen insbesondere die Jodelchorlieder von Willi Valotti und ausgewählte Barbershop-Arrangements als Anschauungsobjekt.



12:30 - 13:00

Flexibility versus Diversity in Interval-Sizes: The unanswered question of Mojannab Intervals in Persian Dastgah Music

Negar Booban

Negar Bouban, Germany

Flexibility versus Diversity in Interval-Sizes:

The unanswered question of Mojannab Intervals in Persian Dastgah Music

Modal music and microtones, going together in most cases, put the subject of interval-sizes in spotlight.

Despite efforts, we still face a rather chaotic amount of information on interval-sizes in many of modal music cultures; including Persian Dastgah music. Such information is not only diffused and disparate, but also inefficient in explaining the basic questions of perception of modal characteristics. Some musicians and musicologists have interpreted diffusion as flexibility (e.g. Farhat 1990); a statement with noticeable consequences and questions; such as: Is such flexibility accepted and practiced when professionals produce their music? Is such flexibility a result of imprecision in pitch-perception or tolerance caused by diversity?

In contrast to manuscripts on music, from Iran and its neighbouring cultures between 9th and 16th Centuries, that go into extensive details of interval-sizes and sets (Ajnas), Persian Dastgah system in the last two centuries is relying mostly on musicians’ ears, in intonation and precision of intervals; especially with key intervals in every Dastgah. The most characteristic of such intervals is Mojannab: the so-called neutral interval, loosely described as a three-quarter-tone, bigger than a semi-tone, smaller than a whole-tone.

There have been studies of Persian Dastgah intervals: a handful of them physically measured fret-distances on instruments belonging to masters (Osqueezadeh&Maulana 1995; Farhat 1990), a couple of studies measured frequencies of tones in recorded performances, hence the ratios for intervals (Barkeshli 1995; During 2006; Jeyranzadeh 2013), some have been using software analyses on recorded performances to obtain pitch-classes and then intervals in between (Sanati 2020; Shafiei 2021), and a few tried to relate the current intonation to either old manuscripts (Kiani 1989) or a systematic tuning concept to present the underlying structure in Dastgah tuning (Maulana 1999).

In this lecture, I will be looking at the possible hypotheses based on which we could re-orchestrate the study of such intervals. Such hypotheses should be formed around perception of each Dastgah, to see that we might be observing diversity and not flexibility; diversity that creates different modal entities.



 
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