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Sitzungsübersicht
Sitzung
V4_5_1.307: Vortragssession BNE & Nature of Science
Zeit:
Donnerstag, 21.09.2023:
10:45 - 12:00

Chair der Sitzung: Prof. Dr. Andrea Möller
Ort: 1.307

Gebäude 1, dritter Stock

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Präsentationen

What does Nature mean to You? – A Photo Analysis of Urban Middle School Students’ Perception of Nature

Andrea Möller1, Petra Bezeljak1, Bruce Johnson2

1Österreichisches Kompetenzzentrum für Didaktik der Biologie, Universität Wien, Österreich; 2University of Arizona, USA

In the present study, we explore the perception of urban middle school students’ representations of the term “nature” using photos and their connectedness with nature. For that purpose, 121 preadolescent students aged 11–13 (6th grade) were asked to take a photo of what nature is to them and write a short description of what is in the image. Participatory photography is an excellent opportunity to gain insight into students’ perceptions and ways of thinking, especially in times of social media, where photos are a common way of communicating. Photography as a method to express oneself also offers an excellent opportunity for students who have writing or reading difficulties. The study is based on social constructivist perspectives. Photos and descriptions were analyzed using inductive categories. In a mixed method study applying the “Inclusion of Nature in Self” (INS) scale, we investigated 1) what are middle school students’ perceptions of nature as evidenced through their own photography 2) what are the differences between students who are more connected with nature and those who are less connected 3) how can photography be used as a tool to investigate students' perceptions of nature? Surprisingly, in all 121 photos and descriptions no students discussed negative feelings or emotions about nature, only positive feelings and emotions were mentioned. Students who scored higher on the INS, defined as more connected to nature photographed a greater diversity of phenomena and geographies, including landscapes and natural spaces many outside of urban areas. These students also described a more complex understanding of nature and interrelationships. For the environmental education field, it would be interesting to include participatory photography more often as part of its research, with triangulation of data to get better insight into students’ perceptions. Results will be presented in detail at the FDdB conference.



Zur Verortung von Ungewissheit in Nature-of-Science-Konzeptionen

Britta Lübke

Universität Hamburg, Deutschland

Die Welt und die menschliche Existenz sind seit jeher von Ungewissheit geprägt, eine Tatsache, die durch jüngste Ereignisse wie eine globale Pandemieerfahrung noch deutlicher geworden ist. Ausgehend von der Analyse Becks (1992), dass unsere heutige Gesellschaft als Risikogesellschaften beschrieben werden kann, sollte naturwissenschaftliche Bildung die Schüler*innen darauf vorbereiten, in komplexen und ungewissen Situationen informierte Entscheidungen zu treffen (Christensen & Fensham 2012). Darüber hinaus ist Ungewissheit ein inhärenter Aspekt der Wissenschaft und insbesondere der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung (Kampourakis & McCain 2020; Kuhn 2012 [1962]). Damit lässt sich Ungewissheit unter anderem auch im Kontext von Nature of Science diskutieren. In diesem theoretischen Beitrag soll ein Vorschlag zur Verortung von Ungewissheit in Nature-of-Science-Konzeptionen vorgestellt und diskutiert werden (vgl. Lübke & Heuckmann, angenommen). Der Beitrag verfolgt zwei Ziele: Erstens die Bedeutung von Ungewissheit für den Biologieunterricht herauszustellen und zweitens den bisher eher unsystematischen Diskurs um Ungewissheit zu ordnen sowie wissenschaftstheoretisch und wissenssoziologisch zu fundieren. Dazu ist es in einem ersten Schritt notwendig den Begriff der Ungewissheit genauer zu bestimmen, bevor dieser auf den Gegenstandsbereich der Biologie bezogen werden kann. In diesem zweiten Schritt erfolgt eine Ausdifferenzierung verschiedener Formen von Ungewissheit in der Biologie. Und in einem abschließenden dritten Schritt werden die unterschiedlichen Formen von Ungewissheit schließlich auf den Biologieunterricht bezogen, wobei der Fokus dieses Beitrags auf einer Anbindung von des Begriffs der Ungewissheit an den Diskurs um Nature of Science (NOS) liegt. Ausgehend von Latours Unterscheidung zwischen ready-made-science und science-in-the-making (1987) bzw. science und research (1998) argumentiert der Beitrag dafür, dass es beide Konzepte braucht, um ein adäquates Bild der Biologie im Unterricht – vor allem mit Blick auf eine zukunftsfähige scientific literacy – zu vermitteln. Zudem wird der Family Resemblance Approach (FRA) (Erduran & Dagher 2014) auf seine Anknüpfungspunkte für die im vorherigen Schritt vorgeschlagenen Formen von Ungewissheit untersucht.



Biologiespezifische Nature of Science-Konzepte. Eine Interviewstudie mit Fachwissenschaftler*innen

Kristina Fricke, Bianca Reinisch

Freie Universität Berlin, Deutschland

Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie und Physik haben gemeinsame Merkmale, weisen aber auch Unterschiede zueinander auf. So stellt der Einbezug ethischer Werte bei der Forschung an Lebewesen eine Besonderheit biologischer Forschung dar. Zur Förderung eines adäquaten Verständnisses von Nature of Science (NOS) im Unterricht sollten Besonderheiten einzelner Naturwissenschaften berücksichtigt werden. Fachspezifische Studien zeigen, dass das NOS-Verständnis von Schüler*innen davon abhängt, in welchen Bezugsdisziplinen entsprechende Lerngelegenheiten jeweils eingebettet sind. Beispielsweise zeigen Schüler*innen im Kontext Biologie ein weniger adäquates Verständnis über Modelle als im Kontext Chemie oder Physik. Mit dem Family Resemblance Approach (FRA) für NOS liegt ein fachdidaktisches Modell vor, mit dem die naturwissenschaftlichen Disziplinen anhand ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Bezug auf den Unterricht beschrieben werden können. In dieser Studie wird untersucht, welche biologiespezifischen NOS-Konzepte beschrieben werden können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden Interviews mit Fachwissenschaftler*innen der Biologie, Chemie, Physik und Wissenschaftstheorie hinsichtlich der Bedeutung ausgewählter FRA-Kategorien geführt und qualitativ ausgewertet (N=29). Mittels einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse wurden die Aussagen geordnet und biologiespezifische NOS-Konzepte expliziert. Die Ergebnisse zeigen, welche Zusammenhänge zwischen FRA-Kategorien und Eigenschaften biologischer Forschungsobjekte bestehen, die im Biologieunterricht adressiert werden können. Als biologiespezifisches NOS-Konzept lässt sich beispielsweise der Zusammenhang zwischen der Lebendigkeit biologischer Forschungsobjekte und einer Berücksichtigung spezifischer ethischer Werte beschreiben. Im Vortrag wird diskutiert, inwieweit der Zusammenhang von Forschungsobjekt und Forschung durch eine neue FRA-Kategorie

beschrieben werden sollte und wie anhand von Aussagen von Fachwissenschaftler*innen im Unterricht über NOS reflektiert werden kann.



 
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