Die Disziplin der Biologiedidaktik verändert sich fortwährend durch unterschiedliche Prozesse. Verschiedene Autorinnen und Autoren haben in der Vergangenheit bereits versucht, Reflexionen für das Feld anzustoßen und damit die Weiterentwicklung zu beschreiben. Doch hat für diese bisher ein möglicher Rahmen gefehlt, der einen komparativen Blick auf die Disziplin ermöglicht. Im vorliegenden Round Table soll ein solcher Ansatz diskutiert werden, der am Family Resemblance Approach (FRA) der Nature of Science (NOS) als theoretischen Rahmen für die Reflexion unserer Disziplin ansetzt. Der FRA beschreibt elf Kategorien, mit denen kognitiv-epistemische und sozial-institutionelle Merkmale (natur-)wissenschaftlicher Disziplinen beschrieben werden können. Der Round Table wird im Format eines World-Cafés angelegt und zielt darauf ab, die Adaptation des FRA für die Reflexion der Biologiedidaktik zu diskutieren. Dabei werden drei Schwerpunkte diskutiert: (1) Die Relevanz eines solchen Ansatzes, (2) beispielhafte kognitiv-epistemische und sozial-institutionelle Aspekte der Naturwissenschaftsdidaktik sowie (3) der praktische Nutzen einer differenzierten Beschreibung des FRA für die Biologiedidaktik am Thema der Lehrkräftebildung. Neben der genaueren Beschreibung von Charakteristika unserer Disziplin könnten mögliche Ziele auch die retrospektive Reflexion von Entwicklungen im Feld oder das Ableiten von Konsequenzen für die Weiterentwicklung der Biologiedidaktik sein. Dies ist insbesondere bei aktuellen Entwicklungen rund um die Reaktion der Biologiedidaktik auf Herausforderungen der Zukunft der Fall, wofür der Round Table eine wichtige Form der Reflexion darstellen kann.