Themen der Nachhaltigkeit weisen ein hohes Maß an Komplexität auf und erfordern interdisziplinäre Lösungsstrategien und Kompetenzen. Besonders im Hinblick auf die Förderung von Systemkompetenz, als eine der Schlüsselkompetenzen der BNE und als sogenannter Future Skill, erscheinen Lernarrangement mit Planspielanteilen sinnvoll.

Das entwickelte Planspiel für Schüler:innen der Jahrgangsstufen 7-10 ist in ein drei Zeitstunden umfassendes Bildungsangebot eingebettet und nutzt als Veranstaltungsort ein schulnahes Waldstück. Dabei gestalten die Schüler:innen in der Vorbereitungsphase einen abgesteckten Quadratmeter Wald, als Modell für die Interessen ihrer jeweiligen Interessensgruppe (Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz). In der Durchführungsphase werden sie gemischt und müssen nun die Interessen aller drei Gruppen auf ihrem Quadratmeter Wald berücksichtigen. Jede Entscheidung (beispielsweise Mono- oder Mischkultur; Harvester oder Rückepferd; Errichtung von Parkplatz oder Lehrpfad; Bestand von Biotopbäumen, etc.) der Schüler:innen bringt Kosten- oder Nutzenspunkte im Bereich Umwelt, Zufriedenheit (der Bevölkerung) und Geld mit sich. Die Entscheidungen müssen somit abgewogen werden, damit ausreichend Umweltpunkte und Zufriedenheitspunkte gesammelt und gleichzeitig Geld für die Realisierung der unterschiedlichen Gestaltungsprojekte generiert werden kann.

Von besonderer Bedeutung ist die Verortung des Lernarrangements im Naturraum Wald, die eine größere Immersion in das Szenario und eine höhere Übertragbarkeit des Planspiels auf reale Systeme ermöglicht.

Das Lernarrangement in der dargestellten Version befindet bereits in der Erprobung mit Schulklassen. Im Fokus der Erprobung stehen die Verständlichkeit von Regeln und Materialien, die zeitliche Ausgestaltung der Phasen und das sogenannte Balancing der Punkteverteilung von den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten in der Durchführungsphase. Perspektivisch ist die Erhebung möglicher Effekte auf die Systemkompetenzen der Schüler:innen angedacht.