Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
V1_1_1.318: Vortragssession BNE
Zeit:
Montag, 18.09.2023:
14:15 - 15:30

Chair der Sitzung: Prof. Dr. Steffen Schaal
Ort: 1.318

Gebäude 1, dritter Stock

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Präsentationen

Gute BNE-Praxis in Schulen - eine Frage der Freiheit? Eine internationale Cross-Case-Studie

Benjamin J. Tempel, Sonja Schaal, Steffen Schaal

PH Ludwigsburg, Deutschland

Für die Wirksamkeit schulischer Maßnahmen zur Förderung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) sind die curricularen Strategien und Governance-Strukturen entscheidend. Hier setzt das Erasmus+-Projekt sustainALL an. An ausgewählten Grund- und Sekundarschulen der teilnehmenden Länder Deutschland, Österreich, Portugal und Norwegen werden Maßnahmen der transformativen BNE an Ganztagsschulen und Konzepte des Whole-School-Approachs untersucht und verglichen. In einer Cross-Case-Analyse, die sowohl Fallstudien, Dokumentenanalysen, Interviews als auch teilnehmende Beobachtungen umfasst, sollen zentrale Aspekte guter Praxis ausgemacht und für Lehrkräftefortbildungen nutzbar gemacht werden. Die Ergebnisse zeigen, dass an den untersuchten Schulen BNE relevant, mit Ressourcen ausgestattet, reflektierend, reaktionsfähig und reformorientiert gelehrt wird. Es gibt jedoch Unterschiede in der Umsetzung der einzelnen Merkmale, wobei kreative BNE-Umsetzungen an allen Schulen dokumentiert werden, jedoch die Indikatoren der reflexiven Auseinandersetzung mit BNE, Reformorientierung sowie schulischer Anpassungsfähigkeit geringer ausgeprägt sind. In den deutschen Fallstudien wird eine starke Diskrepanz zwischen einer Schule in privater und einer in staatlicher Trägerschaft deutlich: Während in letzterer häufig von Mangel an Freiheit und Freiraum berichtet wird, wird in ersterer Freiheit und Freiraum als vor Ort erfüllte Bedingung guter BNE benannt. Rückschlüsse auf curriculare und Governance-Strukturen werden daraus abgeleitet.



Modellierung von Wissen, Umwelteinstellungen und Interesse in Bezug auf die globalen Nachhaltigkeitsziele bei brasilianischen Jugendlichen

Michaela Maurer, Zuzana Münch-Manková

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland

Spätestens seit der Etablierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und der Formulierung der sog. 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ist auch der Bildungsbereich für die Ausbildung einer nachhaltigen Entwicklung mit ökonomischen, sozialen sowie ökologischen Aspekten zuständig. Dieses Vorhaben haben auch die sog. PASCH-Schulen in Brasilien, die durch das Goethe-Institut in São Paulo betreut werden und die BNE-Projekte auch im DaF-Unterricht etablieren. Die Zielgruppe der vorliegenden Studie rekrutiert sich aus Schüler*innen der höheren Jahrgangsstufen an öffentlichen und privaten PASCH-Schulen. Die Jugendlichen wurden zu Umwelteinstellungen, Wissen und Interesse in Bezug auf die SDGs und anschließend zu vorhandenen (emotional gefärbten) Konnotationen zum Begriff „nachhaltig“ im Jahr 2022 online befragt. Dabei zeigen sie verstärkte Umweltkompetenzen auf, wobei Wissen über die Jahrgangsstufen akkumuliert. Umwelteinstellungen scheinen ähnlich wie die berichteten Verhaltenspräferenzen einen starken Einfluss auf Interesse zu haben. Die Studie bringt daher erste Erkenntnisse dazu, inwieweit sich das Interesse sowie die Wissensbestände und Umwelteinstellungen von brasilianischen Jugendlichen zu SDGs an Schulen mit konkreten BNE-Schulprojekten ändern. Dass unterschiedliche sozial- und emotionsbedingte Perspektiven eine Rolle spielen, zeigt sich u.a. bei Vorstellungen zum Begriff „nachhaltig“.



Einfluss einer mehrjährigen BNE-Intervention mit direkten Naturerfahrungen auf Umweltwissen- und Einstellungen, Naturinteresse und Naturverbundenheit von Schüler*innen urbaner Mittelschulen

Petra Bezeljak, Andrea Möller

Österreichisches Kompetenzzentrum für Didaktik der Biologie, Universität Wien, Österreich

Studien haben gezeigt, dass direkte Naturerfahrungen einen positiven Einfluss auf das umweltfreundliche Verhalten von Kindern und Jugendlichen haben. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des aktuellen dramatischen Verlustes der Biodiversität und der Klimakrise von Bedeutung. Die meisten Studien, die im schulischen Kontext durchgeführt wurden, beschreiben jedoch nur die Auswirkungen kurzfristiger Interventionen. In dieser Studie wurden die möglichen Auswirkungen einer dreijährigen Unterrichtsintervention mit direkter Naturerfahrung auf Schüler*innen von urbanen Mittelschulen untersucht. Die meisten Studien konzentrierten sich in der Vergangenheit auf bildungsbevorzugte Schüler*innen (vornehmlich Lernende am Gymnasien) ohne Sprachbarrieren, bei dieser Studie stehen bildungsbenachteiligte Schüler*innen im Fokus. Es ist die erste Längsschnitt-Studie im Bereich BNE, die in Österreich an Mittelschulen durchgeführt wurde. Konkret wurde analysiert, 1) wie sich Umwelteinstellungen, Naturinteresse, Naturverbundenheit und Umweltwissen entwickeln, 2) ob es Zusammenhänge zwischen Umweltwissen, Naturinteressen, Naturverbundenheit und -Umwelteinstellungen gibt, und falls ja, wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Die Interventionsstudie mit 5 Datenerhebungszeitpunkten (T0-T4) wurde mit 372 Schüler*innen der Mittelschule (ab Jg. 6) durchgeführt. Der Fragebogen enthielt Items aus bekannten Skalen, u. a. "Major Environmental Values-2-Model", "Inclusion of Nature in One Self (INS)" und "Children's Environmental Attitudes Knowledge Scale (CHEAKS)". Die Ergebnisse zeigen eine eher positive Einstellung zur Natur, aber einen Mangel an allgemeinem Umweltwissen. Die Ergebnisse des Prätests zeigen auch, je mehr sich die Schüler*innen für die Natur interessieren und je mehr Zeit sie in der Natur verbringen, desto eher geben sie an, die Umwelt schützen zu wollen. Bereits die Analysen des Pre-Tests (T0) weisen auf signifikante Zusammenhänge hin, die von verschiedenen Faktoren abhängen. Die Daten des Längsschnitts (T0-T4) werden auf der FDdB Tagung 2023 im Detail vorgestellt und in Bezug auf BNE/Umweltbildungsprogramme diskutiert.



 
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