Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
V4_4_1.318: Vortragssession Biologie und Technik
Zeit:
Donnerstag, 21.09.2023:
9:00 - 10:15

Chair der Sitzung: Prof. Dr. Daniela Mahler
Ort: 1.318

Gebäude 1, dritter Stock

Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Naturerfahrungen in immersiver virtueller Realität: Eine quantitative Studie zu Lerneffekten von 360°-Videos in Bezug auf die Thematik „Bedrohung von Korallenriffen“

Chiara Iovannitti De Araujo1, Angela Jensen1, Alexander Georg Büssing2

1Universität Trier; 2Leibniz Universität Hannover

Während primäre Naturerfahrungen eine wichtige Rolle für die Ausbildung von Schutzmotativationen und Wohlbefinden spielen, können diese im Schulalltag nicht immer umgestzt werden. Gerade wenn Naturerlebnisse nicht möglich oder mit hohen Kosten verbunden sind, können virtuelle Naturerfahrungen sinnvolle Ergänzungen darstellen. In dieser Hinsicht kann die immersive virtuelle Realität (IVR) neue Möglichkeiten bieten, da diese qualitativ hochwertige Erlebnisse ermöglicht. Entscheidend ist dabei die hohe Immersion, welche den Grad an technischen Möglichkeiten darstellt, um eine realistische Darstellung zu erzeugen. Gerade hoch immersive Anwendungen können das Präsenzempfinden fördern, welche das Gefühl beschreibt, sich wirklich in einer bestimmten Umgebung zu befinden. Doch ist die Lernwirksamkeit von IVR und Konsequenzen von Präsenz gerade für Naturererlebnisse bisher nur unzureichend erforscht. In der vorliegenden Studie wurden im Rahmen einer quantitativen Befragung von 153 Lernenden verschiedener rheinland-pfälzischer Schulen (M = 17,16 Jahre, SD = 1,01 Jahre, 59,1% weiblich) die (H1) Präsenz, (H2) das Interesse sowie (H3) der kognitive Lernerfolg untersucht. Den Lernenden wurden insgesamt 4 unterschiedliche 360°-Videos präsentiert, die diese entweder mittels immersiver VR-Brillen (Experimentalgruppe) oder auf Tablets anschauten (Vergleichsgruppe). Während für die Präsenz und das Interesse etablierte Messinstrumente zum Einsatz kamen, wurde der kognitive Lernerfolg mittels sieben selbst erstellter Fragen zu Inhalten aus den Videos ermittelt. Zwischen den beiden Versuchsgruppen ergaben sich signifikante Unterschiede mit mittlerer Effektstärke in Bezug auf die berichtete Präsenz (r = 0,44, p < 0,001) sowie das Interesse (r = 0,30, p < 0,001), jedoch nicht bezüglich des kognitiven Lernerfolgs (p = 0,101). Der kognitive Lernerfolg war jedoch positiv mit der empfundenen Präsenz korreliert (r = 0,18, p < 0,05), weshalb Lernende, welche eine höhere Präsenz empfanden, ebenfalls einen höheren Lernerfolg berichteten. Insgesamt kann IVR neue Möglichkeiten für sekundäre Naturerfahrungen im Biologieunterricht eröffnen, wobei noch verschiedene Herausforderungen wie die Anschaffungskosten aber auch notwendige Ausbildung von Lehrkräften bestehen.



Der Einfluss von Unterstützungselementen in interaktiven Lernvideos auf das forschungsmethodische Wissen, die Forschungskompetenz und die Motivation von angehenden Biologielehrkräften

Mirlinda Mustafa, Nadine Großmann, Jörg Großschedl

Institut für Biologiedidaktik, Universität zu Köln, Deutschland

Biologielehrkräfte werden vor die Herausforderung gestellt, nicht nur ein solides Verständnis der Biologie und ihrer Grundlagen mitzubringen, sondern auch Forschungsergebnisse und -methoden zu verstehen und zu vermitteln. Hierfür benötigen sie Forschungskompetenz, welche über Lerngelegenheiten in der universitären Ausbildung vermittelt werden soll. Da Lehramtsstudierende jedoch eine geringe Forschungsmotivation zeigen und Forschung insgesamt als nicht interessant und sogar herausfordernd eingestuft wird, kann durch die Nutzung digitaler Medien, wie interaktive Lernvideos, Unterstützung geleistet werden. Durch die Einbettung von Fragen und Aufgaben in die Lernvideos wird eine aktivere Beschäftigung mit den Lerninhalten angenommen. Zudem soll durch zusätzliche Rückmeldung eine Entlastung beim Lernen geschaffen werden. Im Rahmen eines biologiedidaktischen Forschungsmoduls lernten N = 62 Biologielehramtsstudierende über interaktive Lernvideos, in denen Fragen und Aufgaben, eingebaut wurden. Eine Gruppe erhielt während der Bearbeitung der Lernvideos auf Grundlage der Fragen- und Aufgabenbearbeitung unterstützende Rückmeldung, bei der anderen Gruppe war dies nicht der Fall. Die Ergebnisse zeigen, dass das forschungsmethodische Wissen und die Forschungskompetenz von Semesterbeginn bis -ende anstiegen. Gruppenunterschiede ergaben sich jedoch nicht hinsichtlich beider Konstrukte. Ein signifikanter Gruppenunterschied ergab sich hinsichtlich der intrinsischen Motivation auf der Subskala Druck/Anspannung zum Nachteil der Gruppe ohne unterstützende Rückmeldung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Implementation interaktiver Lernvideos im universitären Kontext von Vorteil sein kann.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: FDdB-Tagung 2023
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.101
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany