Im Rahmen der Implementierung der individuellen Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) als Teil des Pädagogikpakets des BMBWF (2020) sollen Individualförderung, Unterrichts- und Schulentwicklung, Qualitätsmanagement sowie Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling in Österreich in der 3., 4., 7. und 8. Schulstufe datenbasiert unterstützt werden.
Vom Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) wurde dafür das rotierte Multiset-Mehrkohorten-Erhebungsdesign (rMME) entwickelt, das in Kombination mit der Modularisierung der Messung von Kompetenzbereichen (verpflichtende und freiwillige, jährliche und zyklische Module) den Versuch einer one-fits-all-Lösung für LSA im österreichischen Schulsystem unternimmt.
Mit einem einzigen komplexen Instrument soll so den Bedürfnissen unterschiedlichster Stakeholder begegnet werden. Mit diesem Anspruch positioniert sich die iKMPLUS als ein Ausdruck angewandter Forschung und evidenzbasiertem policy-making vor dem Hintergrund des Paradigmas der Kompetenzorientierung und der empirischen Bildungsforschung.
Der Einzelvortrag fokussiert teildisziplinübergreifend neben psychometrischen Hintergründen vor allem auf die fachdidaktischen Konstruktmodellierungen der verschiedenen Kompetenzbereiche der Unterrichtsgegenstände Deutsch und Mathematik (Prim, Sek) sowie Englisch (Sek).
Anhand von Lesetests in Deutsch und Englisch werden zudem exemplarisch Möglichkeiten und Grenzen eines Transfers zwischen diagnostischen Tools verschiedener Domänen angesprochen.
In der abschließenden Diskussion wird dieses bildungspolitische Vorhaben unter der Perspektive des Transfers zwischen Fachdidaktiken und weiteren Bildungswissenschaften in den Blick genommen.