Veranstaltungsprogramm

Sitzung
AK7.12: Symposium: Aktivismus und Partizipation von Athletinnen und Athleten im Leistungssport: Aktuelle Problemlagen und sportpolitische Perspektiven
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
10:00 - 11:30

Chair der Sitzung: Michael Mutz, Justus-Liebig-Universität Giessen
Chair der Sitzung: Jochen Mayer, PH Schwäbisch Gmünd
Ort: Raum Potsdam (SP4 108)

Biologie/ Schlossplatz 4 30 Plätze

Präsentationen

Aktivismus und Partizipation von Athletinnen und Athleten im Leistungssport: Aktuelle Problemlagen und sportpolitische Perspektiven

Chair(s): Mutz, Michael (Justus-Liebig Universität Gießen), Mayer, Jochen (PH Schwäbisch Gmünd)

RAHMENABSTRACT

Spitzensportler:innen haben sich in den letzten Jahren verstärkt in (sport)politische Debatten durch die Formulierung eigener Standpunkte, Forderungen und Aktionen eingemischt. Dazu zählen symbolische Aktionen gegen Rassismus, Forderungen nach besserer Bezahlung im Frauensport oder Proteste gegen sexistische Bekleidungsnormen, wie z. B. im Gerätturnen. Diese Tendenzen wurden bereits als „a new era of athlete activism“ beschrieben (Cooky & Antunovic, 2020). Das Spektrum der politischen Aktionen reicht dabei von öffentlichen Meinungsbeiträgen über symbolische Proteste bis hin zu Streiks.

Hinzu kommen Forderungen nach größerer Partizipation von Athlet:innen im Spitzensportsystem selbst, z.B. im Hinblick auf die Repräsentation in Gremien, bei der Mitgestaltung von Trainings- und Lebensbedingungen an Olympia- und Bundesstützpunkten oder die Beteiligung an sportpolitischen Entscheidungsprozessen (Chappelet, 2020, Mayer et al, 2022). Viele dieser Forderungen zielen darauf ab, zur grundsätzlichen Stärkung der Selbstbestimmung und Mündigkeit von Athlet:innen im Sinne eines Empowerment beizutragen.

Die auf Aktivismus und Partizipation ausgerichteten Aktivitäten von Sportler:innen werden in Deutschland und in Europa in mehreren aktuellen Forschungsprojekten genauer untersucht, die einige ihrer wesentlichen Erkenntnisse im Symposium vorstellen. Für die Diskussion der einzelnen Beiträge werden mehrere übergeordnete Fragestellungen leitend sein:

1) Auf welchen Ebenen – vom direkten Trainingsumfeld bis zum politischen System – bringen Athlet:innen Partizipations- und Mitspracheerwartungen zum Ausdruck?

2) Welche Formen von Partizipation und Mitsprache finden sich bereits in der Praxis des Leistungssports und wo liegen Optimierungspotenziale, aber auch Grenzen?

3) Von welchen Bedingungen hängt es ab, ob Athlet:innen in Entscheidungen involviert werden und welche Formate eignen sich für eine adäquate Beteiligung?

4) Auf welche spezifischen Problemlagen machen Sportler:innen aufmerksam und welche Aktionsformen nutzen sie, um Veränderungen herbeizuführen?

5) Welche sportpolitischen Anliegen und Forderungen gelangen zu öffentlicher Sichtbarkeit (und welche nicht) und welche öffentliche Resonanz entsteht dadurch?

Entlang dieser Fragen können die Studien und Projekte in einen fruchtbaren Austausch gebracht und die Folgen der gestiegenen Partizipationserwartungen von Athlet:innen für das Sportsystem selbst, aber auch für seine Stakeholder genauer reflektiert werden.

LITERATUR

Chappelet, J.-L. (2020). The unstoppable rise of athlete power in the Olympic system. Sport in Society, 23(5), 795–809.

Cooky, C., & Antunovic, D. (2020). “This isn’t just about us”: Articulations of feminism in media narratives of athlete activism. Communication & Sport, 8(4–5), 692–711.

Mayer, J., Kühnle, F., Dörnenburg, L., & Thiel, A. (2022). Individualisierte Athletenentwicklung als komplexe Managementaufgabe in Stützpunktnetzwerken des Leistungssports: Zur Programmentwicklung der PRIO-Intervention. Sport und Gesellschaft, 19(2), 189–214.

 

Beiträge des Symposiums

 

Athlet:innenpartizipation als Herausforderung der Organisationsentwicklung in Stützpunktnetzwerken des Leistungssports

Mayer, Jochen1, Dörnenburg, Luisa1, Bosold, Anja1, Thiel, Ansgar2, Kühnle, Felix3
1PH Schwäbisch Gmünd, 2Deutsche Sporthochschule Köln, 3TU Darmstadt

EINLEITUNG

Partizipation ist ein zentrales Prinzip von Interventionen zur Organisationsentwicklung (Schiersmann & Thiel, 2018). Im Leistungssportsystem wird die Bedeutung partizipativer Ansätze bislang allerdings nur am Rande thematisiert, obwohl die Kollaboration verschiedener Stakeholder:innen als Voraussetzung für die Bewältigung von krisenhaften Herausforderungen gilt und die Beteiligung von Athlet:innen bei der Gestaltung möglichst individualisierter leistungssportlicher Strukturbedingungen großes Potenzial besitzt (Mayer et. al, 2022). Im Vortrag wird vor diesem Hintergrund die Frage nach den Bedingungen für eine gelingende Athlet:innenpartizipation im Zuge von Interventionen der Organisationsentwicklung fokussiert.

METHODE

Im Rahmen des PRIO-Projekts wurde ein athlet:innenenzentriertes Organisationsentwicklungsinstrument im Stützpunktnetzwerk der Metropolregion Rhein-Neckar implementiert und evaluiert. Die komplexe Intervention besteht aus mehreren Phasen zur gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von passgenauen Lösungen für kollaborativ identifizierte Herausforderungen. Im Zuge einer multimethodischen Prozess- und partizipativen Ergebnisevaluation des vierjährigen Implementierungsprozesses der PRIO-Intervention wurden zentrale Gelingensbedingungen der Athlet:innenbeteiligung und Organisationsentwicklung im sozialen Kontext des Leistungssports herausgearbeitet.

ERGEBNISSE

Eine systematische Beteiligung von Athlet:innen trägt unter bestimmten Voraussetzungen zur adäquaten und nachhaltigen Lösung von Herausforderungen in Organisationen des Leistungssports bei. Zentrale Gelingensbedingungen sind hierbei eine angemessene Vertrauensbildung, die dynamische Entwicklung von ergebnisoffenen, zeitlich kompakten und stützpunktspezifischen Workshop-Formaten sowie die kontinuierliche Einbindung des Führungspersonals und weiterer zentraler Akteure des Stützpunktnetzwerks.

DISKUSSION

Die Reflexion der Befunde verdeutlicht, dass Athlet:innenpartizipation eine paradoxe Funktion besitzt und sowohl eine problemlösende als auch problemerzeugende Wirkung entfalten kann. Zudem lassen sich zahlreiche konzeptionelle, methodische und empirische Fragen ableiten, die es in zukünftigen Arbeiten zur Beteiligung von Athlet:innen zu bearbeiten gilt.

LITERATUR

Schiersmann, C., & Thiel, H.-U. (2018). Organisationsentwicklung – Prinzipien und Strategien von Veränderungsprozessen. Springer VS.

Mayer, J., Kühnle, F., Dörnenburg, L., & Thiel, A. (2022). Individualisierte Athletenentwicklung als komplexe Managementaufgabe in Stützpunktnetzwerken des Leistungssports: Zur Programmentwicklung der PRIO-Intervention. Sport und Gesellschaft, 19(2), 189–214.

 

Quantitative Erfassung des Partizipationsgrades von Athlet:innen im Spitzensport – Konzeption des Athlete Participation in Decision-Making Questionnaire (APDMQ)

Bosold, Anja, Mayer, Jochen
PH Schwäbisch Gmünd

EINLEITUNG

Athlet:innen-Partizipation im Sinne einer Teilhabe an Entscheidungen etabliert sich als zunehmend relevantes Thema der Sportpolitik und der sportwissenschaftlichen Forschung (z. B. Chappelet, 2020). Bislang liegt allerdings noch kein Instrument zur quantitativen Erfassung und Analyse der Teilhabe von Athlet:innen an typischen Entscheidungen im Leistungssport vor. Im vorliegenden Beitrag wird der Fokus auf die konzeptionelle Entwicklung des Athlete Participation in Decision-Making Questionnaire (APDMQ) gelegt.

METHODE

Der APDMQ wurde theorie- und praxisgeleitet auf Basis einer tiefgründigen Literaturrecherche zum Forschungsdiskurs, im Austausch mit Expert:innen aus dem Leistungssport sowie auf Basis von Pretests entwickelt. Im Zuge der Fragebogenstudie mit deutschen Kaderathlet:innen wurde der APDMQ neben anderen Instrumenten zum Umfeld-, Karriere- und Gesundheitsmanagement erstmalig eingesetzt.

ERGEBNISSE

Basierend auf der Idee der Partizipationsleiter von Arnstein (1969) bildet der APDMQ anhand seiner fünfstufigen Antwortskalierung ein Partizipationskontinuum ab, das von Nicht-Partizipation über Scheinpartizipation bis hin zu aktiver Athlet:innen-Partizipation reicht. Der Partizipationsgrad von Athlet:innen wird anhand von 74 Items, die sich acht übergeordneten Entscheidungsbereichen zuordnen lassen, erfasst. So wird der Beteiligungsgrad bei Entscheidungen zu Saison- und Terminplanung, Trainings- und Wettkampfsteuerung, Regenerationsmanagement, Gesundheitsmanagement, Umfeldmanagement, individuelle Lebensführung, Team- und Organisationsmanagement und zur Sportpolitik abgefragt. Erste Befunde zeigen, dass der Partizipationsgrad von Athlet:innen differenziert erfasst werden kann und sowohl bereichs- als auch entscheidungsspezifisch variiert.

DISKUSSION

Neben der Validierung des Instruments bieten sich weitere Analysen zur Identifikation von Athlet:innen-Typen, zu den psychosozialen Bedingungen unterschiedlicher Partizipationsgrade sowie zum Zusammenhang mit Aspekten der Athlet:innen-Zufriedenheit an.

LITERATUR

Arnstein, S. R. (1969). A ladder of citizen participation. Journal of the American Institute of Planners, 35(4), 216–224.

Chappelet, J.-L. (2020). The unstoppable rise of athlete power in the Olympic system. Sport in Society, 23(5), 795–809.

 

Politisierung und Polarisierung: Reaktionsweisen des Sportpublikums auf politischen Aktivismus im Spitzensport

Mutz, Michael, Müller, Swantje
Justus-Liebig Universität Gießen

EINLEITUNG

Eine sichtbare Form der Politisierung des Sports sind öffentliche Forderungen und Protestaktionen von Sportlerinnen und Sportlern, die in den letzten Jahren zugenommen haben (Hartmann, 2024). Wir argumentieren, dass diese Formen der Politisierung das Potenzial haben, Kontroversen und Polarisierungen innerhalb des Publikums auszulösen oder zu fördern (Müller et al., 2023). Um Polarisierungstendenzen zu analysieren, wird der Beitrag zuerst verschiedene Konzepte politischer Polarisierung (Meinungspolarisierung, ideologische Polarisierung, soziale Polarisierung) diskutieren und dabei an die aktuellen Debatten der politischen Soziologie anknüpfen. Anschließend wird empirisch gezeigt, wie diese Konzepte für die Analyse politischer Polarisierungen im Sportpublikum eingesetzt werden können.

METHODE

Auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung in Deutschland (Januar 2014, N = 1.001) prüfen wir, ob politische Aktionen und Meinungsäußerungen von Athletinnen und Athleten das Sportpublikum in unterstützende und ablehnende Gruppen spalten können. Wir nutzen dafür zwei konkrete, aber unterschiedliche hypothetische Szenarien: 1) die Forderung nach Gleichstellung und Anerkennung homo- und transsexueller Menschen und 2) die Forderung nach höheren Militär- und Rüstungsausgaben. Die Reaktionen des Sportpublikums auf beide Forderungen werden entlang der o. g. Polarisierungskonzepte analysiert.

ERGEBNISSE

Die Ergebnisse zeigen, dass beide Forderungen im Sportpublikum kontroverse Reaktionen auslösen, wobei zum Zeitpunkt des Surveys das Szenario „sexuelle Vielfalt“ eine stärkere Polarisierung in befürwortende und ablehnende Reaktionen auslöste als das Szenario „Rüstungsausgaben“ (Meinungspolarisierung). Die Unterstützung und Ablehnung der beiden Forderungen verläuft sehr eng entlang politischer Ideologien (ideologische Polarisierung). Besonders relevant ist zudem der Befund, dass ein signifikanter Teil des Sportpublikums den Kontakt zu Personen, welche die eigenen politischen Ansichten zu den jeweiligen Szenarien nicht teilt, reduzieren möchte (soziale Polarisierung).

DISKUSSION

Die drei Konzepte der Polarisierung lassen sich auf Fragen des politischen Aktivismus im Sport fruchtbar anwenden. Es wird dabei deutlich, dass kontroverse Formen des politischen Aktivismus im Spitzensport zu einer Fragmentierung des Sportpublikums führen und somit das integrative Potenzial von Sportgroßveranstaltungen verringern können.

LITERATUR

Hartmann, D. (2024). Retheorizing the cultural politics of sport after a decade of activism, populism, and polarization. Journal of Sport and Social Issues, 48(1-2), 26–50.

Müller, S., Meier, H. E., Gerke, M., & Mutz, M. (2023). Public support for athlete activism in Germany: A survey experiment. International Review for the Sociology of Sport, 59(3), 321–342.

 

Forderungen von Athletinnen nach „Equal-Pay“: Anlässe und narrative Rahmungen der Berichterstattung in den deutschen Medien

Müller, Swantje1, Konjer, Mara2, Meier, Henk Erik2, Mutz, Michael1
1Justus-Liebig Universität Gießen, 2Universität Münster

EINLEITUNG

In den letzten Jahren sind Forderungen nach „Equal Pay“ verstärkt von Sportlerinnen in den öffentlichen Diskurs eingebracht worden. Dabei wird in der Regel auf gleiche Gehälter oder Preisgelder in Frauensportarten im Vergleich zu Männersportarten hingewiesen. Viele Sportlerinnen nutzen ihre Sichtbarkeit und Popularität, um bestehende Unterschiede als Ungerechtigkeit zu markieren und Veränderungen einzufordern. Für die öffentliche Resonanz solcher Forderungen ist es bedeutsam, wie häufig und in welcher Form, d.h. mit welchen narrativen Rahmungen (Frames), die Medien berichten. Als Frames bezeichnen wir allgemeine Bedeutungs- und Interpretationsmuster, die selektiv bestimmte Aspekte eines Themas betonen (und andere vernachlässigen) und dadurch den Lesenden eine bestimmte Perspektive auf Ereignisse oder Situationen nahelegen (Snow & Benford, 1988).

METHODE

Der Beitrag nimmt „Equal Pay“-Forderungen deutscher Athletinnen, die mediale Resonanz ausgelöst haben, als Ausgangspunkt. Es wird analysiert, welche Frames die Medien genutzt haben, wenn sie über solche Forderungen berichteten. Empirisch wurden 96 Artikel systematisch recherchiert, die in führenden deutschen Print- und Online-Medien (BILD, Deutschlandfunk, FAZ, sportschau, SZ, taz, WELT) zwischen Januar 2020 und Dezember 2024 erschienen sind. Die Artikel wurden im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

ERGEBNISSE

Die Inhaltsanalyse der Artikel konnte neun Frames identifizieren, die verwendet wurden, um spezifische Perspektiven auf „Equal Pay“-Forderungen zu entwickeln und zu qualifizieren. Diese Rahmungen unterscheiden sich im Hinblick auf die Zuschreibung von Ursachen und die sich ergebenden politischen, wirtschaftlichen und moralischen Implikationen. Grundsätzlich werden die meisten Beiträge nicht konsistent entlang eines Frames geschrieben, sondern kombinieren verschiedene Framing-Elemente. In der Präsentation werden die einzelnen Frames detailliert erläutert, ihre Häufigkeit analysiert und anhand von Textbeispielen veranschaulicht. Zudem werden Zusammenhänge zwischen einzelnen Frames aufgezeigt.

DISKUSSION

Die Analyse des Mediendiskurses zeigt, dass Ansprüche und Forderungen von Sportlerinnen nach „Equal Pay“ überwiegend als legitim und unterstützungswürdig, aber nicht immer argumentativ konsistent gerahmt werden. Medien berichten über das Thema eventbezogen, woraus folgt, dass Sportlerinnen ihre Forderungen gezielt in der Nähe der jeweiligen sportartspezifischen Großereignisse platzieren sollten, um öffentliche Resonanz zu erhöhen.

LITERATUR

Snow, D. A., & Benford, R. D. (1988). Ideology, frame resonance, and participant mobilization. International Social Movement Research, 1, 197–217.

 

Scandals do not suffice to overcome marginalization: The limited impact of the Spanish “kissing scandal”

Tickell, Samuel1, Garcia, Borja2, Meier, Henk Erik1, Monserrat, Susana2, Lopez Llorente, Roberto2
1Universität Münster, 2Loughborough University

INTRODUCTION

Luis Rubiales, president of the Spanish Football Association (RFEF), became instantly known worldwide when he kissed Spanish striker Jennifer Hermoso during the 2023 FIFA Women’s World Cup trophy ceremony. While scandals can turn into disrupting and structuring events benefitting formerly marginalized stakeholders (Daudigeos, Roulet & Valiorgue, 2020), scandals always inspire framing contests between marginalized stakeholders and the contested powers (Baron, 2003). Therefore, the paper explores first how the kissing scandal was framed in Spanish media. Second, the paper analyses stakeholders’ reactions to the kissing scandal to investigate the extent to which this scandal might have catalyzed changes in institutional governance.

METHOD

Methodologically, the paper utilizes a combination of qualitative and quantitative content analysis of press articles. A total of 1,731 valid articles were identified based on a search for the terms “Rubiales” and “Hermoso”, between 1st August and 31st December 2023. The media outlets chosen accounted for the left-right political divide and the general-sport press divide. Claims were identified and analyzed employing discourse network analysis.

RESULTS

The findings suggest that the kissing scandal was mostly framed as an individual misdemeanor of the RFEF President, Luis Rubiales, who was therefore confronted with demands for resignation or administrative suspension. The scandal was also framed as a lack of governance processes in RFEF, but to a much lesser extent. Finally, the scandal was framed by a minority of actors, mostly left-leaning political parties and journalists and women footballers, as a consequence of broader gender inequalities in Spain. Whereas there was an almost unanimous request that Rubiales had to resign, there are far less demands of wider governance changes in the structures of the Spanish Football Association.

DISCUSSION

Despite the massive salience of the scandal, the RFEF’s “old boys’ network” managed to focus most responsibility on Rubiales as a scapegoat to minimize structural changes. However, the fact that gender equity debates in Spain strongly impacted the coverage of the scandal is a positive development in the Spanish and European sociopolitical context.

LITERATURE

Baron, D. P. (2003). Private politics. Journal of Economics & Management Strategy, 12(1), 31–66.

Daudigeos, T., Roulet, T., & Valiorgue, B. (2020). How scandals act as catalysts of fringe stakeholders’ contentious actions against multinational corporations. Business & Society, 59(3), 387–418.