Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
3. Keynote: Prof. Dr. Sven Schneider
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
13:30 - 14:30

Chair der Sitzung: Edda van Meurs, Institut für Sportwissenschaft
Ort: Raum München (H1)

Schlossplatz 46 806 Plätze

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Präsentationen

Gesundheitsrisiko Klimawandel? – Was den Sport erwartet und wie er sich vorbereiten kann

Schneider, Sven

Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

EINLEITUNG

Der Klimawandel schreitet mit enormem Tempo voran und macht auch vor dem Sport nicht halt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Sportler:innen hinsichtlich der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu den besonders betroffenen Risikogruppen. Hierzulande betreiben rund 16 Millionen Menschen Sportarten im Freien – wie Fußball, Tennis, Leichtathletik, Golf, Rad-, Reit-, Berg- und Wassersport. In dieser Keynote soll zunächst skizziert werden, welche Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel speziell im Sport verstärkt werden. Zu den direkten Folgen des Klimawandels zählen häufigere, längere und intensivere Hitzewellen, mehr schwer kalkulierbare Extremwetterereignisse sowie intensivere und vermehrte UV-Strahlung. Als indirekte Folgen des Klimawandels sind Veränderungen im Ökosystem zu verstehen, unter anderem lässt sich hier eine Zunahme von Luftschadstoffen, Allergenen, Infektions- und Vergiftungsrisiken erwarten. Hinzu kommen zunehmende mentale Belastungen im Breiten- und insbesondere im Leistungssport aufgrund schwerer kalkulierbarer Rahmenbedingungen für Training und Wettkampf. Anschließend folgen im Rahmen dieser Keynote Vorschläge für verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen, um den veränderten Rahmenbedingungen zu begegnen. Während adäquate verhaltenspräventive Maßnahmen im Sport seit langem bekannt und praktiziert werden, steht die Entwicklung verhältnispräventiver, also struktureller Maßnahmen zur Klimaanpassung im Sport noch am Anfang. Zwar haben die Vereinten Nationen mit dem UNFCCC Sports for Climate Action Framework einen ersten Vorschlag einer sportspezifischen Mitigationsstrategie, also Maßnahmen zur Reduktion insbesondere klimaschädlicher Emissionen, veröffentlicht. Eine sportspezifische Adaptationsstrategie fehlt aber bis dato.
Angelehnt an erfolgreiche Konzepte im Arbeitsschutz und an die nationalen Hitzeaktionspläne der Bundesregierung werden spezifische Klimaanpassungskonzepte für den Sport vorgestellt. Diese umfassen technisch-bauliche, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen und lassen sich für Verbände, Vereine und Trainer sportartspezifisch adaptieren - dies alles immer mit dem Ziel, dass wir auch künftig unseren geliebten Sport weiter sicher und mit Freude betreiben können.