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Bitte beachten Sie, dass sich alle Zeitangaben auf die Zeitzone des Konferenzortes beziehen. Die momentane Konferenzzeit ist: 14. Sept. 2025 20:34:47 MESZ
Chair der Sitzung: Lena Henning, Institut fĂŒr Sportwissenschaft
Ort:Raum MĂŒnchen (H1)
Schlossplatz 46
806 PlÀtze
PrÀsentationen
âGoing diverse?â â von der Frauen- uÌber die Geschlechter- zur DiversitĂ€tsforschung in der Sportwissenschaft
Rulofs, Bettina
Deutsche Sporthochschule Köln
EINLEITUNG
Die sozialwissenschaftliche Forschung zu sozialer Ungleichheit und Teilhabe hat sich in den letzten Jahrzehnten dynamisch verĂ€ndert. Die Entwicklung von der Frauenforschung (in den 1970er Jahren) zur Geschlechterforschung (in den 1980/-90er Jahren) und spĂ€ter zur DiversitĂ€tsforschung (seit den fruÌhen 2000er-Jahren) steht fuÌr einen Wandel der Paradigmen, der auch in der Sportwissenschaft von Relevanz ist. Der Vortrag zeichnet zentrale Etappen dieser Entwicklung in ihrer Bedeutung fuÌr die sportbezogene Forschung nach â von den AnfĂ€ngen der Frauenforschung mit ihrem Fokus auf die Thematisierung weiblicher LebensrealitĂ€ten und Gleichstellung, uÌber die Etablierung der Geschlechterforschung als kritische Reflexion sozialer Konstruktionen von Geschlecht, hin zur DiversitĂ€tsforschung, die neben der Geschlechterordnung weitere Differenzkategorien und Strukturen der Ungleichheit in den Blick nimmt (z. B. Rassismus, Klassismus) und sich am Paradigma der IntersektionalitĂ€t (d. h. der Ăberschneidung von Ungleichheitsordnungen) orientiert. Dabei wird diskutiert, inwieweit in der Sportwissenschaft auf diese theoretischen Impulse reagiert wurde, welche zentralen Befunde dadurch hervor-gebracht wurden und welche Leerstellen weiterhin bestehen. Kritisch beleuchtet wird zudem, welche Barrieren dem âGoing diverseâ im Sport und in der Sportwissenschaft aktuell entgegenstehen, wie z. B. die Naturalisierung von Geschlecht mit der Folge einer binĂ€ren Geschlechterordnung, aber auch der aktuelle (mediale) Diskurs, Frauen als eine benachteiligte und zu schuÌtzende Geschlechtergruppe besonders zu fokussieren oder die VernachlĂ€ssigung von weiteren Differenz-Kategorien (neben Geschlecht), wie etwa der sozialen Herkunft. Der Beitrag zielt insgesamt darauf ab, die Erkenntnis-Potenziale, aber auch HuÌrden einer diversitĂ€tssensiblen und intersektionalen Forschungsperspektive fuÌr den Sport und die Sportwissenschaft darzulegen.