Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Die momentane Konferenzzeit ist: 03. Sept. 2025 12:01:55 MESZ

 
 
Sitzungsübersicht
Datum: Mittwoch, 10.09.2025
13:00 - 19:00Öffnung Registrierungsdesk mit Tagungsservice
Ort: 001_1211
13:05 - 14:00Kaffeepause
Ort: 225_1211
14:00 - 14:30Tagungsauftakt
Ort: 105_1211
Begrüßung durch:
Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leitung ZEW
Start zur Postervernissage
14:30 - 15:30Postervernissage
Ort: Flur_1211(2.OG)
Vernissage-Eröffnung
Moderation: Dunja Rose
 

WissenPLUS - Bildungsbrücke in Pharma & Biotec

Marina Wiest, Niebecker Susanne

Hochschule Biberach, Deutschland

Die gezielte Gewinnung qualifizierter Fachkräfte ist ein bundesweites Problem über alle Branchen hinweg, besonders im beruflichen Bildungsbereich. Die Biopharma und Biotec Branche ist hiervon in gleichem Maße betroffen, aber besonders auf die Verzahnung zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Bildung angewiesen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet das Projekt "WissenPLUS - Bildungsbrücke in Pharma & Biotech". Das Projekt adressiert Laborant*innen, die zwar einen beruflichen Bildungsweg beschritten haben, jedoch ihre berufliche Tätigkeit häufig nur eingeschränkt oder mit Schwierigkeiten ausführen können, da ihnen wissenschaftliche Grundlagen fehlen. Ziel des Projekts ist es drei Weiterbildungsangebote für Laborant*innen in Pharma und Biotec zu entwickeln. Diese sind:

1. Micro-Credentials: kleine, digitale Lerneinheiten zu aktuellen Themen, um eine niederschwellige on-the-job Fortbildung zu ermöglichen

2. Bachelor Professional Biophamaceutical: berufsintegriertes Weiterbildungsprogramm als Aufstiegsfortbildung

3. Short Cycle Bachelor of Science „Pharmazeutische Biotechnologie“: auf einem durch Anerkennung der beruflichen Bildung verkürztem Weg zum Bachelor

Gemeinsam mit Unternehmen der Region und der Industrie- und Handelskammer etabliert die Hochschule Biberach ein Kernteam, welches gemeinsam die Struktur und Inhalte der drei Weiterbildungsbausteine entwickelt. Die Innovationsstärke des Projekts ergibt sich durch die gleichwertige Verzahnung zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Bildung.



Hybride Weiterbildungsangebote zur pädagogischen Professionalisierung feuerwehrtechnischer Lehrkräfte

Stefan Gille2, Daniel Otto1

1Europäische Hochschule für Innovation und Perspektive; 2Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz

Feuerwehrtechnische Lehrkräfte erfüllen eine zentrale Rolle in der Ausbildung. Während sie in ihrer Fachdomäne Experten sind, fehlen ihnen in ihrer Lehrpraxis häufig die nötigen pädagogisch-didaktischen Kompetenzen.

Die Weiterbildung innerhalb der Feuerwehr steht daher vor der Herausforderung, das Spannungsverhältnis zwischen feuerwehrfachlicher Expertise und fehlender pädagogischer Professionalität zu adressieren.

Das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) entwickelte hierfür gemeinsam mit dem C3L der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ein modulares, hybrides Fortbildungsangebot. Es wird freiwillig von Lehrkräften mit beruflicher und/oder akademischer Qualifizierung wahrgenommen und lässt sich in den beruflichen Alltag integrieren.

Die Fortbildung orientiert sich an aktuellen Empfehlungen zur Lehrkräftequalifizierung und wird vom C3L mit 6 ECTS-Punkten zertifiziert. Sie kombiniert Präsenz- und Onlinephasen und umfasst synchrone sowie asynchrone Kommunikation, rezeptive und aktive Lernphasen sowie individuelle und kooperative Lernaktivitäten.

Lernziel ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, ihre Lehrtätigkeit auf Grundlage pädagogisch-didaktischer Überlegungen professionell zu planen und umzusetzen. Als Abschlussleistung präsentieren sie eine eigene Unterrichtseinheit, die anhand der Fortbildungsinhalte überarbeitet wurde.

Erste Evaluationen der Fortbildung zeigen, dass die Fortbildung die pädagogisch-didaktische Kompetenzentwicklung fördert sowie zur Reflexion der eigenen Lehrpraxis anregt. Gleichzeitig bestehen Herausforderung bezüglich der fachlichen Heterogenität sowie die Vereinbarkeit von beruflicher Tätigkeit und akademischer Weiterbildung.



Micro-Credentials für Quereinsteiger*innen in Laborberufe

Marina Wiest

Hochschule Biberach, Deutschland

Der Fachkräftemangel in spezialisierten Laborberufen der Pharmabranche stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Gleichzeitig eröffnen verwandte Berufsfelder, wie die Lebensmittelindustrie, vielversprechende Möglichkeiten für einen Umstieg in Laborberufe. Unser Projekt adressiert diesen Mangel durch die gezielte Umqualifizierung von Fachkräften aus anderen Branchen, wodurch neue Perspektiven für Quereinsteiger*innen entstehen.

Im Rahmen unseres Projekts entwickeln wir Weiterbildungsbausteine in Form von Micro-Credentials, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfassen. Diese sollen den Teilnehmenden fundiertes Fachwissen und praxisnahe Fähigkeiten vermitteln, die für die Arbeit im Labor essenziell sind. Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Deckung des Fachkräftemangels zu leisten und gleichzeitig attraktive Chancen für berufliche Neuorientierung und Beschäftigung zu schaffen.

Unser Projekt wird auf einem Poster vorgestellt, um die Relevanz und Vorteile der Umqualifizierung für die Pharma- und Biotech-Branche zu veranschaulichen und den Fokus auf zukunftsweisende Bildungsansätze zu richten.



Microcredentials und Open Badges im KOMBiH-Projekt. Eine praktische Umsetzung

Henry Herkula1, Dr. Vivian Schwedt-Binkowski1, Prof. Dr. Silke Michalk1, Matthias Geisthardt2, Sebastian Rödl2

1BTU Cottbus-Senftenberg, Deutschland; 2iftp im bfw, Deutschland

Digitale Zertifikate ermöglichen es Lernenden, ihre eigenen Bildungsfortschritte zu verfolgen und anderen leicht und fälschungssicher im Arbeitsalltag und für eine Anerkennung sowie Anrechnung zugänglich zu machen. Für Bildungsinstitutionen erleichtern sie die Verwaltung, Authentifizierung und die weltweite Überprüfbarkeit ausgestellter Qualifikationen. Open Badges ist dabei ein Standard, mit dem digitale Zertifikate auch als Nachweise für kleinere Lerneinheiten (Microcredentials) umgesetzt werden können. Der Beitrag konzentriert sich auf die Vorstellung einer praktischen Umsetzung von Open Badges im Lernmanagementsystem Moodle, kann aber in andere Systeme übernommen werden. Es werden Herausforderungen sowie Best Practices für die Umsetzung angesprochen, um damit einen Einblick in den vielfältigen Raum digitaler Nachweise zu geben.

Das Projekt „Kompetenzaufbau für Batteriezellfertigung in der Hauptstadtregion“ (KOMBiH) hat das Ziel, Kompetenzen im Batteriesektor zu vermitteln und den Lernenden Nachweise zugänglich zu machen, die einen beruflichen Werdegang durch fachliche und überbetriebliche Kenntnisse unterstützen. Die Verbundpartner des Projektes nutzen das Lernmanagementsystem Moodle, das es möglich macht, digitale Zertifikate auf Basis bestimmter Abschlussbedingungen zu vergeben. Dadurch können ohne weitere Voraussetzungen Microcredentials an Lernende ausgestellt werden und diese über die eigene Infrastruktur validiert werden. Open Badges bieten dabei eine größtmögliche Offenheit, um verschiedene Kompetenzen zukunftssicher nachzuweisen.



Chancengleichheit in der Weiterbildung

Melanie Waldheim, Susanne Hamelberg

Universität der Künste Berlin, Deutschland

Das Artist Training schafft seit neun Jahren Zugänge zur künstlerisch-wissenschaftlichen Weiterbildung für Artists at Risk am Zentralinstitut für Weiterbildung und Transfer der Universität der Künste Berlin. Die Angebote sind durch ihre Praxisorientiertheit an der Grenze von beruflicher und akademischer Weiterbildung verortet. Ziel der Angebote ist es, neben der Entwicklung der eigenen Handlungskompetenz der Teilnehmenden auch Netzwerke in die Berufsfelder zu schaffen und die Anschlussfähigkeit für den Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

Entscheidend für die berufliche Entwicklung der professionellen Künstler*innen at Risk ist ein Gesamtpaket von Maßnahmen. Erfolgskriterien sind: 1) Teilhabe an Bildung durch kostenlose, bedarfsorientierte Angebote sowie an Netzwerke in den Berliner und deutschlandweiten Kultursektor, 2) Diversität durch 800 Künstler*innen aus über zwanzig Ländern als Teilnehmende und ein transnationales Team, 3) Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen u. a. durch Vernetzung, Publikationen und eine Präsentation zum Tag der Offenen Tür der UdK Berlin, 4) Allianzen mit Akteur*innen an der UdK Berlin und darüber hinaus. 5) Antidiskriminierung als Bestandteil der Diversitätsstrategie der UdK Berlin und durch eigene Veranstaltungsreihen, einem Fachtag zu Transformationsprozessen und Podcasts.

Programme wie das Artist Training stehen beispielhaft für eine Öffnung und Transformation in eine chancengerechte Hochschule entsprechend einer diverseren Gesellschaft in Deutschland. Die Gesamtbevölkerung in Deutschland besteht zu 29,7 % Menschen mit Migrationserfahrung.



Flexible Qualitätssicherung von Microcredentials - Impulse durch institutionelle Zertifizierung

Stefanie Kröner, Aletta Hinsken

EVALAG (Evaluationsagentur Baden-Württemberg), Deutschland

Aktuell zeigen sich noch nicht überall einheitliche Qualitätsstandards und mangelnde Transparenz im Bezug auf die Qualitätssicherung von Microcredentials (UNESCO, 2022, p. 22). In ihrem Bestreben um eine einheitliche Definition von Microcredentials betont die UNESCO die Relevanz eines einheitlichen Rahmens für deren Qualitätssicherung (ebd., p. 7). Auch der Europäische Rat formuliert in seinen Empfehlungen für Microcredentials für lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit (2022/C 243/02) die Relevanz von Qualität und Transparenz von Microcredentials. Diese sollen u.a. klar dokumentiert und zugänglich sein und den Erwartungen der Lernenden entsprechen. Externe Qualitätssicherung soll dabei die Wirksamkeit der internen Qualitätssicherung sicher stellen. Dafür ist das Feedback der Lernenden und von Fachkolleg:innen relevant (ebd. p. 23).

Ein erster Schritt für eine einheitliche Qualitätssicherung wurde im Projekt Hochschulweiterbildung@BW getan, in dem das Land Baden-Württemberg 22 Programme und 15 Einrichtungen zertifiziert hat. In dieser Session wird dieses erprobte Modell der institutionellen Zertifizierung vorgestellt, das innerhalb der Systemakkreditierung verankert ist und eine kontinuierliche Qualitätssicherung von Microcredentials ermöglicht. Es ermöglicht Handlungsspielräume, um Microcredentials marktorientiert und qualitätsgesichert zu gestalten. Der Beitrag zeigt, wie interne Qualitätssicherungsmechanismen weiterentwickelt werden können, um neue Angebotsformate zu integrieren. Ziel ist es, gemeinsam mit den Teilnehmenden Potentiale für eine zukunftsfähige Qualitätssicherung in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu diskutieren.



Eine Brücke von der Praxis in die Wissenschaft? Partizipation und Feedback als Faktoren für innovative Lehrformate im weiterbildenden dualen Master Digitale Transformation

Janine Rischke-Neß

Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, Deutschland

Vor drei Jahren startete an der Berlin Professional School der duale Master Digitale Transformation als interdisziplinäres Weiterbildungsangebot an der Schnittstelle zwischen Technologie, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften. Von Beginn an sollte der Studiengang in Partizipation zwischen der akademischen Leitung, Studierenden, Lehrenden und den beteiligten Unternehmen weiterentwickelt werden. Lehrformate und Inhalte des Studiums wurden in Hinsicht auf die Bedarfe der Zielgruppe konzipiert. Im dualen Format kamen die betreuenden Unternehmen hinzu, die wiederum eigene Themen und Ansprüche an den Studiengang herantrugen.

Der Tagungsbeitrag möchte sich als Diskussionsanregung verstanden wissen, indem die Konzeption des Studiengangs, dessen weitere organisatorische Entwicklung über die ersten drei Jahre sowie die Partizipation von Studierenden, Lehrenden, Unternehmen und Studiengangsteam vorgestellt werden. Dazu werden zwei Umfragen zu den Inhalten, Lehrformaten und Organisationsformaten vorgestellt, die von den bisherigen drei Studienjahrgängen durchgeführt worden sind. Dabei wurden vorgegebene Konzepte evaluiert sowie aktuelle Bedarfe abgefragt, die sowohl von den Studierenden selbst als auch von ihren Unternehmen formuliert wurden. Zusätzliche Experteninterviews mit Vertreter*innen aus allen Gruppen bieten dazu eine Auswertung in der Tiefe. Ziel unseres Beitrages ist es, die Prozesse hinter der Etablierung neuer Programme besser auszuleuchten, Herausforderungen und Stärken aufzuzeigen sowie die Etablierung neuer Lehrformate im Ergebnis auszuwerten und sich damit der Frage zu stellen, wie erfolgreiche wissenschaftliche Weiterbildungskonzepte konzipiert werden können.



Pauschale Anrechnung beruflicher Kompetenzen im Kontext der Akkreditierung von Studiengängen

Solvejg Schulz, Alexander Weber

Stiftung Akkreditierungsrat, Deutschland

In diesem Beitrag möchten wir zunächst das deutsche Akkreditierungssystem vorstellen. Nach einer Übersicht über die Kriterien der Musterrechtsverordnung widmen wir uns der Frage, was bei der Akkreditierung eigentlich geprüft wird, wenn in Studiengängen regelhaft pauschale Anrechnungen zur Anwendung kommen.

Pauschale Anrechnungen beruflicher Kompetenzen kommen u.a. im Zusammenhang mit der Akademisierung von Gesundheitsberufen zum Tragen. Beispielsweise werden in Studiengängen, die beruflich qualifizierte Personen als Zielgruppe fokussieren, die in der Ausbildung und/oder im Beruf erworbenen Kompetenzen bis zur Hälfte auf das Curriculum angerechnet.

Wenn solche pauschalen Anrechnungen beruflicher Kompetenzen zur Anwendung kommen, muss für die Akkreditierung nachvollziehbar gemacht werden, dass das hochschulische Abschlussniveau im Studium sichergestellt und erreicht wird.

Die Musterrechtsverordnung beinhaltet jedoch keine konkreten Vorgaben, wie das Abschlussniveau sichergestellt werden muss. Bei der Begutachtung eines Curriculums sind also vielmehr fachspezifische Standards maßgeblich, sodass eine Einschätzung im jeweiligen Fachdiskurs bzw. durch das jeweilige Gutachtergremium, auch im Hinblick auf pauschale Anrechnung, notwendig ist.

In diesem Beitrag möchten wir auch erste Ergebnisse aus der Verwaltungspraxis des Akkreditierungsrats vorstellen und über Erfahrungen mit pauschalen Anrechnungen beruflicher Kompetenzen in der Qualitätssicherung von Studium und Lehre diskutieren.



Anrechnung und duales Studium? Besonderheiten und Chancen für das Berufsfeld der Pflege

Lisa Schmidt, Miriam Peters

Frankfurt UAS, Deutschland

Wie die Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen nicht nur als eine Verkürzung des Studiums, sondern auch als attraktive Bildungsbrücke im Sinne einer akademischen Nachqualifizierung fungieren kann, zeigen Anrechnungsverfahren im B.Sc. Angewandte Pflegewissenschaft an der Frankfurt UAS. Der gesetzlich vorgeschriebene Anspruch auf Anrechnung (vgl. u.a. § 38 Pflegeberufegesetz, Teil 3) ermöglicht es Personen mit abgeschlossener Ausbildung ihre Kompetenzen entsprechend den steigenden gesetzlichen Anforderungen zu erweitern, um von größtmöglichen beruflichen Karrierewegen profitieren zu können. So ist es beruflich qualifizierten Personen ab WiSe 25/26 möglich, in einem verkürzten Studienverlauf die gesetzlich neu geforderten Kompetenzen der erweiterten heilkundlichen Tätigkeiten zu erwerben. In den aktuellen Beratungsanfragen, die sowohl von anrechnungsinteressierten Personen als auch von Einrichtungen des Gesundheitswesens an den Fachbereich gestellt werden, spiegelt sich eine große Nachfrage wider. Zu Beginn der Entwicklung der Anrechnungsverfahren waren allerdings zunächst zentrale Fragen zu klären, ob eine Anrechnung von beruflich erworbenen Kompetenzen in einem dualen Studiengangsmodell überhaupt möglich ist. Im Vortrag werden sowohl Chancen, Herausforderungen als auch Lösungsansätze präsentiert. Besonderheiten im Bereich der Pflege bestehen insbesondere durch spezifische gesetzliche Regelungen, sodass es beispielsweise nicht möglich sein wird, Module mit berufszulassenden Prüfungen anzurechnen, da die Überprüfung der heilkundlichen Tätigkeiten einen Bestandteil der Examensprüfungen darstellen wird.



„Spielend weiterbilden: Digital Game-based Learning als Brücke zwischen Hochschule und Bildungspraxis“

Petra Franziska Köster1, Björn Allmendinger2

1Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Hannover-Hildesheim, Deutschland; 2Arbeit und Leben Niedersachsen

In einer sich wandelnden Bildungslandschaft gewinnt Digital Game-based Learning (DGBL) zunehmend an Bedeutung. Der Sammelband „Digital Game-based Learning in der Bildungspraxis“ vereint Beiträge, die praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten digitaler, spielbasierter Lernmethoden in unterschiedlichen Bildungsbereichen beleuchten mit methodisch-didaktisch reflektierenden Beiträgen. Dabei wird aufgezeigt, wie digitale und spielerische Ansätze nicht nur motivationssteigernd wirken können, sondern auch interaktive, und individualisierte Lehr-Lernprozesse ermöglichen können. Im Beitrag wird diskutiert, wie DGBL als Brücke zwischen akademischer Theorie und beruflich-betrieblicher Praxis fungieren kann und welche Herausforderungen und Potenziale sich daraus ergeben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Integration von DGBL in bestehende Bildungsstrukturen und der Förderung von Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungswegen.



WeiPo: Ein innovatives Weiterbildungsportal zur Förderung kompetenzorientierter Weiterbildung

Jana Fiona Grieger, Teresa Schardt, Alexander Eyl, Peter Ferdinand, Michael Klemm

Universität Koblenz, Deutschland

Das im Rahmen des Projektes DigiKompASS entstandene Weiterbildungsportal „WeiPo“ an der Universität Koblenz bietet Lehrenden und perspektivisch weiteren Zielgruppen eine Plattform, um gezielt Weiterbildungsangebote zu entdecken und ihre Kompetenzen gezielt zu erweitern. Basierend auf dem „Europäischen Rahmen für die Digitale Kompetenz von Lehrenden“ (DigCompEdu) ermöglicht das Portal eine schnelle und bedarfsgerechte Suche nach Angeboten und den zugehörigen Kompetenzen, wodurch eine effektive Weiterbildungsplanung realisiert werden kann.

WeiPo unterstützt die Erstellung modularer Lernpfade, die aus mehreren kohärenten Weiterbildungsmodulen bestehen und somit die Flexibilität des Lernens fördern. In Kombination mit dem Einsatz von sog. Kompetenz-Badges als Microcredentials und deren Integration in das WeiPo können Module eines Lernpfades mit konkreten Kompetenzen verknüpft werden, die Teilnehmende (weiter)entwickeln und bei Erfüllung der ausgewiesenen Kriterien wissenschaftlich fundiert zertifizieren lassen können, um so bspw. ihre Fähigkeiten besser sichtbar zu machen.

Der Wizard im Portal unterstützt Weiterbildungsanbieter*innen bei der Gestaltung kompetenzorientierter Angebote, indem er sie bei der Eintragung von Learning Outcomes und Kompetenzstufen begleitet. Zudem wird die Integration von KI zur Zuordnung von Kompetenzen erprobt und soll zusätzlich genutzt werden um personalisierte Lernempfehlungen zu bieten. Geplant ist außerdem die Integration weiterer Kompetenzrahmen um die Unterstützung für kompetenzorientierte Weiterbildung zu erweitern. Das Portal wird kontinuierlich durch UX-Tests verbessert, um die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren.



Drohnen – eine Technologie, der nur die Weiterbildung gewachsen ist

Bartosz Lysakowski, Heike Bartholomäus

Brandenburgische Technische Universität, Deutschland

Drohnen haben sich von einer Nischentechnologie zu einem zentralen Instrument in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft entwickelt. Für den Arbeitsmarkt entstanden spezialisierte Qualifizierungsangebote, die vor allem Quereinsteiger*innen ansprechen.

Der Kompetenzerwerb erfolgt über eine hybride Struktur: Pflicht-Onlinekurse und Prüfungen werden mit praktischer Flugausbildung an zertifizierten Schulen kombiniert. Abschlüsse werden digital per QR-Code vergeben, alle fünf Jahre ist eine Auffrischung verpflichtend. Damit wird das klassische Modell einmaliger Berufsabschlüsse hinterfragt. Im Unterschied zur hochstrukturierten Airline Transport Pilot Licence (ATPL) erlaubt die Drohnenqualifizierung einen modularen Aufbau. Die regelmäßige Re-Zertifizierung bringt zudem Dynamik ins System – ein Kontrast etwa zum statischen Modell des PKW-Führerscheins. Die Verbindung aus Theorie und Praxis fördert die Demokratisierung einer komplexen Technologie: Sie eröffnet einem breiten Personenkreis aus verschiedenen beruflichen Feldern flexiblen Zugang zur Drohnentechnologie.

Der Beitrag zeigt, wie hybride Strukturen helfen, die Trennung von beruflicher und wissenschaftlicher Weiterbildung aufzubrechen. Das Beispiel Drohnen verdeutlicht, dass innovationsgetriebene Felder flexible, durchlässige Bildungsangebote erfordern – und neue Kooperationsmodelle zwischen Hochschulen, Weiterbildungsträgern und Arbeitsmarktakteuren ermöglichen.

 
15:30 - 17:00BarCamp
Ort: 105_1211
Barcamp mit Inputs
15:30Uhr Eröffnung des BarCamps
16:00Uhr Inputs
16:30Uhr Abschluss
Moderation: Dunja Rose

Wir starten mit einem Barcamp in die DGWF Jahrestagung 2025! Doch was genau ist ein Barcamp? BarCamps werden als „Unkonferenz“ bezeichnet. Weder Ablauf und Inhalte noch Redner*innen stehen zu Beginn fest, sondern werden gemeinsam festgelegt und gestaltet. Die parallel stattfindenden offenen Workshops, ihre Inhalte und Abläufe werden von den anwesenden Teilnehmenden zu Beginn entwickelt und im weiteren Verlauf mit den Expertisen der Anwesenden ausgestaltet Alle Anwesenden sind daher eingeladen, ihre Themen einzubringen und einen lebendigen Austausch zu entfachen. Die Themenwünsche für Sessions werden typischerweise direkt vor Ort gesammelt, können aber auch bereits jetzt mit der Anmeldung zur Tagung eingebracht werden. Wie kann ich mir den Ablauf eines Barcamps vorstellen? Abbildung 1: Ablauf Barcamp Zu Beginn stellt ihr euch mit drei Hashtags untereinander vor. Anschließend präsentieren diejenigen von euch, die eine Sessionidee haben, kurz ihr Thema. Das kann ein Vortrag, ein Workshop, ein Fallbeispiel oder eine offene Frage sein. Die Anderen geben per Handzeichen bekannt, ob der Vorschlag interessant für sie ist. Bei vorhandenem Interesse entscheidet der bzw, die Moderator*in des BarCamps, in welchem Raum und zu welcher Zeit die Session stattfindet und trägt den Beitrag in den Sessionplan ein. Dann finden parallel die Sessions statt. Der Ideenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt! Einzig limitierender Faktor ist die angesetzte Zeit einer Session: Sie beträgt 45min. Es gilt also, die Zeit einer Session gut einzuteilen und gemeinsam mit der Gruppe (Zwischen-)Ergebnisse festzuhalten. Du überlegst, eine Session anzubieten – Super! Nachfolgender Dreischritt kann helfen, die Session zu strukturieren – ob im Vorfeld geplant oder am Tag selber spontan entwickelt: Abbildung 2: Dreischritt bei der Sessionplanung Wie bei anderen interaktiven Formaten gilt auch bei BarCamps „das Gesetz der zwei Füße“. Wer in einer Session nichts mehr beitragen kann oder nichts Neues lernt, kann jederzeit in eine andere Session wechseln. Die Ergebnissicherung der Sessions wird sowohl durch Online- wie auch Offline-Medien (z. B. ein EtherPad, Pinnwände, Flipchart) realisiert werden. Das BarCamp wird in Schritt (4) mit einer Zusammenfassung des Tages, einem Feedback abgerundet.
18:00 - 19:00Führung Welfenschloss
Ort: 1101 (Welfenschloss)
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Treffpunkt Niedersachsenroß vor dem Welfenschloss
19:00 - 20:00Empfang im Königlicher Pferdestall
Ort: 3440 (Königlicher Pferdestall)
Begrüßung durch:
- Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leitung ZEW
- Prof. Dr. Julia Gillen, Vizepräsidentin für Bildung der LUH
Vortrag:
- Dr. Ariane Walsdorf: "The Spirit of Leibniz!"
20:00Restaurant Empfehlungen
Datum: Donnerstag, 11.09.2025
8:00 - 18:00Öffnung Registrierungsdesk mit Tagungsservice
Ort: 001_1211 & Foyer 1135
9:00 - 9:30Eröffnung und Begrüßung
Ort: 030_1135
  • Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leitung ZEW
  • Prof. Dr. Julia Gillen, Vizepräsidentin LUH
  • Prof. Dr. Annika Maschwitz, Vorsitzende der DGWF
  • Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretaär MWK Niedersachsen
9:30 - 10:45Statements und moderierte Diskussion
Ort: 030_1135
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. Ulrike Tippe, HRK-Vizepräsidentin & Prof. Dr. Annika Maschwitz, DGWF-Vorsitzende
10:45 - 11:30Kaffeepause / Raumwechsel
Ort: 225_1211
11:30 - 13:00Sektion1 - Immer weiter, nicht verzagen - Welcher Reformen bedürfen die Rahmenbedingungen wissenschaftlicher und beruflicher Weiterbildung
Ort: 307_1211
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Annika Maschwitz, Hochschule Bremen
Impuls: Jan Ihwe, UFR & Dr. Philipp Schaumann, MWK & Prof. Dr. Annika Maschwitz, HSB
SektionsbetreuerIn Malgorzata Brauner
Immer weiter, nicht verzagen - Welcher Reformen bedürfen die Rahmenbedingungen wissenschaftlicher und beruflicher Weiterbildung
Für diese Sektion erbitten wir Beiträge, die anhand eines konkreten Beispiels den Reformbedarf von Rahmenbedingungen aufzeigen. Dabei kann es sich sowohl um Regulierungsmaßnahmen wie auch um unzeitgemäße formale oder juristische Regelungen handeln, die angepasst und flexibilisiert werden müssten. Auch Herausforderungen bei der Beantragung von Drittmitteln können hier ein Thema sein. Dass Reformbedarf besteht, ist unstrittig, aber auf welche Weisen können Reformen umgesetzt werden und was genau ist zu bedenken? In dieser Sektion kann mit Szenarien gearbeitet werden.
 

Ist das schon Weiterbildung oder noch Studium? Zum Verständnis berufsbegleitender Studiengänge und was wir davon lernen könnten

Sandra Tschupke, Stina-Katharina Treseler

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften – Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Deutschland

Vor allem an HAW nehmen Personen oft erst nach oder während einer Bildungs- oder Familienphase ein Studium auf. So haben im Berichtsjahr 2021 insgesamt 38% an FHen und 18% an Unis vor Studienbeginn eine Berufsausbildung abgeschlossen (Kroher et al. 2023). Damit studiert bereits heute jede 4. Person weiterbildend. Zwar sind diese Zahlen nicht neu, jedoch scheinen weiterbildende Studienformate, insbesondere an staatlichen HSen, nach wie vor unterrepräsentiert. Doch trägt diese These oder handelt es sich nur um eine definitorische Verzerrung?Studienformatbezeichnungen werden Nickel (2016) zufolge im Hochschulalltag oft inkonsistent oder begrifflich unscharf verwendet und basieren „[...] rein auf Selbstzuschreibungen der Hochschulen. Es erfolgt keine Qualitätssicherung durch eine neutrale Instanz. Infolgedessen werden Studienangebote oft mehrfach zugeordnet.“ Es scheint also wenig verwunderlich, dass (nicht nur) für Zielgruppen kaum nachvollziehbar ist, wann und warum ein Bildungsangebot an HSen kostenpflichtig ist und wann nicht. Vor diesem Hintergrund fokussiert der Beitrag das Spannungs- und/oder Gestaltungsfeld von berufsbegleitend studierbaren (Weiter-)Bildungsformaten an HSen am Beispiel von Studienangeboten im Bereich der Gesundheitsfachberufe und öffnet die Perspektive der Zielgruppen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit der Weiterbildungsbegriff für Zielgruppen hochschulischer Bildungsangebote überhaupt eine Relevanz hat oder eher als strukturelle Barriere in Erscheinung tritt. Dieser Überlegung folgend stellt sich auch die Frage, wie durch eine Ablösung des Weiterbildungsbegriffs Potentiale für Zielgruppen für die Öffnung von HSen nutzbar gemacht werden können.



Innerorganisationale Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Weiterbildung zwischen Aufbau, Optimierung und Verstetigung

Madeline Lockstedt, Franziska Sweers

Philipps-Universität Marburg, Deutschland

Wissenschaftlichen Weiterbildung zeigt sich auf Programm- und Angebotsebene als hochschulisches Bildungssegment, das spezifischer Regelungen und Rahmen bedarf. Zur Implementation und Verstetigung im Sinne eines organisationalen Strukturaufbaus auf verschiedenen Ebenen werden folglich nicht nur Fragen des Bildungsprozessmanagement auf meso- und mikrodidaktischer, sondern auch Fragen des Bildungsbetriebsmanagements auf makrodidaktischer Ebene relevant.

Wir möchten die organisationalen Rahmenbedingen wissenschaftlicher Weiterbildung diskutieren. Hierbei wenden wir den Blick auf strategische und steuernde Regulierungsmaßnahmen unterschiedlicher organisationaler Ebenen. Ein 2022 an der Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung der Uni Marburg entwickeltes Typenmodell zur Implementation wissenschaftlicher Weiterbildung an Universitäten, dient hierzu als Veranschaulichung von Orientierungsmustern unterschiedlicher universitärer Akteure im Kontext des organisationalen Implementierungshandelns (vgl. Möller et al. 2022). Insbesondere Typ 2 der Implementationstypik scheint im Kontext des Sektionsthemas besonders interessant. In diesem Typ verorten sich Fälle, in denen die geschaffene Struktur der wissenschaftlichen Weiterbildung hinsichtlich ihrer Passung oder Erfolgswirksamkeit in Frage gestellt wird und ein Optimierungs- bzw. umfassender Veränderungsbedarf festgestellt wurde. Anhand eines spezifischen Fallbeispiels aus diesem Typ werden die ergriffenen ebenspezifischen Maßnahmen dargestellt. Ableitend können dann das allgemein steuernde Handeln sowie Aktivitäten des Bildungsmanagements auf unterschiedlichen Ebenen im Kontext der wissenschaftlichen Weiterbildung diskutiert werden.

 
11:30 - 13:00Sektion2 - Auf der Suche nach Durchlässigkeit – Gegenseitige Anerkennung und Anrechnung von Leistungen der akademischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung
Ort: C001_1208(Kesselhaus)
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Impuls: Prof. Dr. Elke Wittich, Leitung ZEW & Wilhelm Schäfer, HRK MODUS
SektionsbetreuerIn Anna Milan
Auf der Suche nach Durchlässigkeit – Gegenseitige Anerkennung und Anrechnung von Leistungen der akademischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung
Diese zweite Sektion wird sich mit dem vermehrten Bedarf an Durchlässigkeit und mit der Ermöglichung flexiblerer Bildungsverläufe beschäftigen. Hier stehen Fragen nach gegenseitiger Anerkennung und Anrechnung von Leistungen aus beruflicher und akademischer Qualifikation im Zentrum des Interesses. Ebenso im Fokus steht die Suche nach innovativen und auch digitalen Formen für Zusatz- und Anpassungsqualifizierungen, Distance Learning Formaten, die die Zielgruppen gut erreichen. Gefragt wird nach Beispielen, die das Potential solcher Praktiken verdeutlichen und Lösungsansätze für dieses Feld der Flexibilisierung im nationalen und internationalen Raum aufzeigen.
 

Qualifizierungen in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen: Brücken zwischen beruflicher und akademischer Weiterbildung

Anna Bergstermann

Frankfurt Universtiy of Applied Sciences, Deutschland

Die Qualifizierung und Integration von Fachkräften mit ausländischen Abschlüssen oder Quereinsteiger*innen stellt eine zentrale Herausforderung auf dem deutschen Arbeitsmarkt dar. Besonders in den Bereichen Soziale Arbeit und Gesundheit besteht ein hoher Fachkräftebedarf, der durch innovative Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren gedeckt werden könnte.

Dieser Beitrag beleuchtet Praxisbeispiele, in denen berufliche und akademische Weiterbildung zusammengeführt werden, um adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten für internationale Fachkräfte und Berufsumsteiger*innen zu schaffen. Dabei werden Fragen der Anerkennung und Anrechnung thematisiert. Der Fokus liegt auf Modellen, die eine flexible, praxisnahe und zugleich wissenschaftlich fundierte Nachqualifizierung ermöglichen.

Anhand dieser Beispiele wird aufgezeigt, wie eine enge Verzahnung zwischen beruflicher und akademischer Weiterbildung bestehende Barrieren abbauen und innovative Lösungen für den Arbeitsmarkt sowie eine nachhaltige Fachkräfteausbildung bieten kann.



Reformen in wissenschaftlicher Weiterbildung und höherer Berufsbildung: Strukturwandel im österreichischen Bildungs- und Qualifikationssystem

Elke Gornik1, Thomas Pfeffer2

1Fachhochschule Oberösterreich, Österreich; 2Universität für Weiterbildung Krems, Österreich

Die Reform der wissenschaftlichen Weiterbildung in Österreich, die mit dem "Weiterbildungspaket" im Oktober 2021 in Kraft trat, markiert einen bedeutenden Paradigmenwechsel in der hochschulischen Weiterbildungslandschaft. Ausgelöst durch eine Erhebung des Instituts für Höhere Studien (IHS) im Auftrag des Wissenschaftsministeriums, wurde ein erheblicher Reformbedarf hinsichtlich uneinheitlicher Zugangsvoraussetzungen, intransparenter Abschlüsse und mangelnder Qualitätssicherung identifiziert.

Der Vortrag untersucht zentrale Fragestellungen zur Implementierung und Wirkung der Reform: Welche Auswirkungen hat die Einführung von außerordentlichen Bachelorstudien mit 180 ECTS-Punkten auf die Hochschullandschaft? Wie gestaltet sich die Positionierung des neuen Weiterbildungsformats im Vergleich zu bisherigen Lehrgangsmodellen?

Inwiefern beeinflussen die einheitlichen Qualitätsstandards die Attraktivität der Programme für Unternehmen und Teilnehmende?

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Akzeptanz der neuen akademischen Grade "Bachelor Professional" und "Master Professional" sowie den Herausforderungen in der Kooperation mit außeruniversitären Bildungseinrichtungen. Erste Erfahrungswerte aus der Praxis werden diskutiert, um die Frage zu beleuchten, ob die Reform tatsächlich zu mehr Transparenz, Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung in der wissenschaftlichen Weiterbildung beiträgt oder ob weitere Anpassungen erforderlich sind.

*******ZUSAMMENFÜHRUNG ZWEIER BEITRÄGE******

2023 wurde in Österreich das Bundesgesetz über die höhere berufliche Bildung (HBB-Gesetz) beschlossen, mit dem ein neues, berufspraktisches Segment im österreichischen Bildungssystem etabliert werden soll. Es bietet den formalen Rahmen für die Entwicklung praxisorientierter Abschlüsse auf den NQR-Stufen 5, 6 und 7. Auf Basis von beruflicher Erstausbildung oder bereits erworbener Berufserfahrung sollen diese Abschlüsse die Höherqualifikation am Arbeitsmarkt unterstützen.

Einige Aspekte dieses berufspraktischen Segments sind in direkter Anlehnung an den akademischen Bereich gestaltet. Dazu gehört etwa die Bereitstellung der generischen Qualifikationsbezeichnungen Höherer Berufsqualifikation, Fachdiplom und Höheres Fachdiplom, die eine vertikale Strukturierung von Bildungspfaden und einen horizontalen Vergleich dieser Bildungspfade über unterschiedliche Berufsfelder hinweg ermöglicht. Im akademischen Bereich sind es die Qualifikationsbezeichnungen Bachelor, Master und PhD, die in ähnlich generischer Weise zur Bezeichnung von Abschlüssen mit den unterschiedlichsten disziplinären Inhalten herangezogen werden.

Gleichzeitig wird die höhere berufliche Bildung aber auch in klarer Differenz zum akademischen Bereich entwickelt. HBB-Qualifikationen sollen sich explizit nicht an wissenschaftlichen Bildungswegen (mit ihrem Fokus auf disziplinären Inhalten, ihren akademischen Vermittlungsformen und ihren hochschulischen Lernkontexten) orientieren, sondern vielmehr auf die unmittelbare berufliche Anwendung, die für die Berufsausübung notwendigen Kompetenzen und den Arbeitsplatz als vorrangigen Lernort fokussieren.

 
11:30 - 13:00Sektion3 - Der Arbeitsmarkt, die Gewerkschaften und die abgegrenzte Welt beruflicher Weiterbildung
Ort: C101_1208(Kesselhaus) - nicht barrierefrei
Chair der Sitzung: Dr. Mario Seger, Hochschule Darmstadt
Impuls: David Rönisch, BA & Mario Patuzzi, DGB & Dr. Mario Seger, HDA
SektionsbetreuerIn Susanne Hermeling
Der Arbeitsmarkt, die Gewerkschaften und die abgegrenzte Welt beruflicher Weiterbildung
In Deutschland haben sich über lange Zeiträume Formen beruflicher Weiterbildung etabliert, die keinen Kontakt oder Austausch mit akademischer Weiterbildung an Hochschulen suchen. Diese dritte Sektion fragt danach, ob es nicht heute viel zeitgemäßer wäre, gerade diesen Austausch zu forcieren und in bestimmten, innovationsträchtigen Themenfeldern wie z.B. der Solarenergietechnologie vermehrt zusammenzuarbeiten. Gesucht sind Praxisbeispiele, die die alten Grenzen zwischen beruflicher und akademischer Weiterbildung überwunden haben oder doch mindestens das Potential dazu hätten.
 

Qualifizierungen ohne Barrieren zwischen beruflicher und akademischer Weiterbildung am Beispiel des Batteriesektors

Matthias Geisthardt1, Sebastian Rödl1, Dr. Vivian Schwedt-Binkowski2, Henry Herkula2

1Institut für Forschung, Training und Projekte (iftp) im bfw, Deutschland; 2Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung, Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg, Deutschland

Im Projekt “KOMBiH – Kompetenzaufbau für Batteriezellfertigung in der Hauptstadtregion” entwickeln das iftp im bfw als gewerkschaftlicher Bildungsträger gemeinsam mit dem ZWW der BTU Cottbus-Senftenberg Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte. Seit 2024 werden Online- und Inhouse-Qualifizierungen pilotiert, an denen bereits 710 Beschäftigte aus 60 Unternehmen teilnahmen. Die Evaluationen dieser Kurse zeigen, dass es möglich ist, die Barrieren zwischen akademischer und beruflicher Weiterbildung mit einem Mehrwert für alle Beteiligten zu überwinden.

Die Herausforderungen passgenauer Qualifizierungen bestehen im heterogenen Qualifikationsniveau der Beschäftigten, den batteriespezifischen Qualifizierungsbedarfen und den real vorhandenen Lernbudgets. Die Anforderungen an die Beschäftigten sind hoch und setzen interdisziplinäre, bereichsübergreifende Arbeitsmodi voraus.

Iftp und ZWW bringen in diesem Kontext ihre Erfahrungen und ihr Wissen zusammen: Analyse, Konzeptentwicklung, Durchführung, Evaluation und Zertifizierung erfolgen in enger Kooperation und interdisziplinär. Der Beitrag zeigt auf, wie ein solcher Theorie-Praxis-Transfer gelingen kann, indem die Expertise von Akteur*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft erfolgreich integriert wird. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, welche Hindernisse bei der Entwicklung auftreten und wie diese bewältigt werden können. Den konzeptionellen Rahmen setzt eine Qualifizierungsmatrix. Sie basiert auf den Erkenntnissen aus Interviews mit Betriebsräten und Unternehmensvertreter*innen, Analysen von Stellenanzeigen, Studien und Bildungsformaten.



Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse als wissenschaftliche Weiterbildung? Ein Experiment und eine Diskussion in der Sozialen Arbeit

Mandy Schulze

Hochschule Zittau/Görlitz, Deutschland

Internationalisierung ist eine wichtige Aufgabe von Hochschulen und in vielen Zielvereinbarungen mit entsprechender Mittelvergabe und insgesamt einer adäquaten Hochschulentwicklung im Kontext sinkender Studierendenzahlen verbunden.

Auch die Diskussionen um Fachkräftesicherung und die Anerkennung ausländisch erworbener Hochschulabschlüsse wird im Kontext von Internationalisierung inbesondere in Grenzregionen diskutiert.

Der Beitrag stellt die Herausforderungen und Möglichkeiten der Anerkennung ausländisch erworbener Hochschulabschlüsse am Beispiel des Studienabschlusses der Sozialen Arbeit und der staatlichen Anerkennungswege in Sachsen vor.

Basis des Vortrages ist eine Befragung ausländischer Fachkräfte in einem Anpassungslehrgang an der Hochschule Zittau/Görlitz im Dreiländereck zwischen Deutschland-Polen-Tschechien.

Der Vortrag trägt die rechtlichen Rahmenbedingungen, der Anerkennung von ausländischen Hochschulabschlüssen, die fachlichen Anforderungen im Rahmen der staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter*in und das hochschulinterne Verständnis von Internationalisierung zusammen. Vor dieser Hintergrundfolie werden die Erfahrungen der Befragten diskutiert.

Welches Format wissenschaftlicher Weiterbildung oder grundständiger berufsbegleitender Studienangebotsstruktur sich für diese spezifische Gruppe eignet, welche didaktische Struktur sich bewährt und wie die Zusammenarbeit mit den Sozialen Organisationen verläuft, können weitere Punkte einer anschließenden Diskussion sein.

 
11:30 - 13:00Sektion4 - Wir sollten neu denken – Aus- und Weiterbildungsformen für die nächste Generation
Ort: 105_1211
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Eva Cendon, FernUniversität in Hagen
Impuls: Prof. Dr. Eva Cendon, FeU & Dr. Knut Diekmann, DIHK
SektionsbetreuerIn Cora Watson
Wir sollten neu denken – Aus- und Weiterbildungsformen für die nächste Generation
In dieser vierten Sektion wird nach den Bedarfen einer zunehmend diverseren Zielgruppe gefragt, die sich zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung entscheiden muss. Dabei soll hinterfragt werden, ob nicht bereits diese Entscheidung im Sinne des lebenslangen Lernens mit Lernpfaden über die Berufsausbildung oder das Studium hinaus verbunden werden sollte. Was müssen wir als Hochschulen und Bildungsanbieter dafür tun? Wie können wir die Übergänge von der Ausbildung oder dem Studium in den Beruf und später zurück in Weiterbildung gut nutzen?
 

Vom Zertifikatskurs zum Microcredential – Wissenschaftliche Weiterbildung im Wandel?

André Kukuk, Franziska Reimann

Zentrum für Weiterbildung/ Bergische Universität Wuppertal, Deutschland

Zielgruppen der wissenschaftlichen Weiterbildung werden vor allem dann zunehmend divers, wenn durch die Bezugnahme auf aktuelle gesellschaftliche und berufliche Herausforderungen unterschiedliche Berufsgruppen zeitgleich adressiert werden. Um vor diesem Hintergrund eine Vereinbarkeit von Beruf und Weiterbildung auch zukünftig gewährleisten zu können, gewinnen vor allem passgenaue, flexible Formate an Relevanz, die in zeitlich begrenztem Umfang zu absolvieren sind und die bestenfalls im Sinne von Microcredentials kumulativ auf eine hochschulische Zertifizierung hinarbeiten.

Der Beitrag präsentiert mithilfe von Evaluationsergebnissen des Zertifikatskursprogramms „Deutsch als Zweitsprache: Sprachvermittlung in der Migrationsgesellschaft“ veränderte Bedarfe einer zunehmend praxisorientierten Zielgruppe, die in der Folge zur Entstehung der weiterbildende Workshopreihe „Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft“ beigetragen haben. Es wird gezeigt, wie durch organisatorische Flexibilität der Wandel von einem landesgeförderten Zertifikatsprogramm hin zu einem teilnahmefinanzierten Workshopformat gelingen kann, das mit kürzeren, flexiblen Einheiten iterative Bildungsverläufe ermöglicht und auch nach langjähriger Berufspraxis eine Rückkehr an die Hochschule erleichtert.

Der Beitrag bietet erste Diskussionsimpulse, wie ein Weiterbildungsformat der Zukunft aussehen kann, das gerade im Kontext sich wandelnder Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten (bei schwieriger öffentlicher Kassenlage) die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, berufliche Erfahrungen vor dem Hintergrund neuester Forschungserkenntnisse zu reflektieren.



Entwicklung eines persönlichen Lernassistenten für Zertifikatsprogramme

Markus von Staden, Alexandra Jürgens

Hochschule Aalen Graduate Campus, Deutschland

Mit rasanter Geschwindigkeit haben ChatGPT und vergleichbare KI-Tools Einzug in den Lernalltag gehalten. Lernende nutzen diese Anwendungen nicht nur zur Textgenerierung und -analyse, sondern auch zur Ideenfindung, als Programmierhilfe, zur Bildgenerierung, für Recherchen und vieles mehr. Häufig greifen sie dabei auf frei zugängliche Tools zurück, ohne genaue Kenntnis darüber, wie ihre Daten verarbeitet werden.

Im Projekt bwGPT wurde an der Hochschule Aalen ein auf GPT-4 basierender Chatbot entwickelt, der aktuell an 21 Hochschulen in Baden-Württemberg eingesetzt wird. In der wissenschaftlichen Weiterbildung wird bwGPT am Graduate Campus als persönlicher Lerntutor in allen Zertifikatsprogrammen pilotiert. Dabei ist bwGPT systematisch in die Lernplattform integriert und unterstützt sowohl Lehrende als auch Teilnehmende auf Kursebene.

Im Vortrag wird zunächst aufgezeigt, wie KI- Tools Lernende in der wissenschaftlichen Weiterbildung unterstützen können. Neben den datenschutzkonformen Basisfunktionen Bilder generieren, Dateianalyse und Codeausführung, Faktencheck und dem Suchen von wissenschaftlichen Quellen zeigen wir auf wie der Bot als Assistent auf Kursebene virtueller Gesprächspartner sein kann und als Lernassistent mit Zugriff auf Kursmaterialien genutzt werden kann. Wir berichten von konzeptionellen Aspekten ebenso wie vor welchen Herausforderungen wie derzeit noch stehen.

 
11:30 - 13:00Nachwuchsforum
Ort: 219_1211
Chair der Sitzung: Dr. Lena Heidemann, Leibniz Universität Hannover
Im Nachwuchsforum sind Vorschläge und Poster von Nachwuchswissenschaftler*innen zu allen Themen rund um Bildung im Erwachsenenalter und/oder Weiterbildung willkommen.
 

Porträts des (beruflichen) Werdegangs von Studienabbrecher:innen nach der Exmatrikulation. Ergebnisse einer narrativen Interviewstudie oder auch: Biographieforschung aus wirtschaftspädagogischer Perspektive.

Jasmin Fuhrmann

Universität Paderborn, Deutschland

Fast jede/r dritte deutsche Studienanfänger:in bricht das eigene Studium vorzeitig ab – eine Entscheidung, die im Regelfall pauschal negativ konnotiert wird (vgl. beispielhaft Neugebauer, Heublein, Daniel, 2019, 1035). Die spezifischen Gründe für den Abbruch und die Betrachtung des sich anschließenden (beruflichen) Werdegangs werden jedoch vergleichsweise stiefmütterlich betrachtet. Diesem Desiderat nimmt sich das Forschungsprojekt an, darauf ausgerichtet, genau diese mit dem Abbruch einhergehenden Auswirkungen auf Biographieverläufe ausgewählter Studienabbrecher:innen zu untersuchen. Hierfür wurden erlebte Gefühle und subjektive Wahrnehmung der Abbruchsituation (Gedächtnisprotokolle) von Abbrecher:innen unterschiedlicher Fachrichtungen durch narrative Interviews erhoben und im Nachgang mittels Narrationsanalyse ausgewertet.

Im Rahmen des Nachwuchsforums sollen die finalen Forschungsergebnisse (n=12) vorgestellt und diskutiert werden: Jede verbale Äußerung ist geprägt durch das subjektive Denk- und Wertesystem des Sprechers/der Sprecherin, im Individuum liegende Motive, Antriebe und Emotionen müssen erkannt und in einen Bedeutungszusammenhang gesetzt werden. Diese Besonderheit zeichnet auch die Erhebung sowie besonders das ausgewertete Datenmaterial des Dissertationsprojekts aus. Forciert werden dabei explizit die Frage nach dem „Warum?“ sowie die bewusste Darstellung von Gründen und Ursachen für den Abbruch. Der Mehrwert der gewonnenen Erkenntnisse liegt darin, dass diese aufgrund des Forschungszugangs weder sozial erwünscht noch verallgemeinert sind, sondern reale und individuelle Bildungsbiographien abbilden, die durch Brüche gekennzeichnet und beeinflusst wurden.



Intergenerationelles Lernen im Kontext wissenschaftlicher Weiterbildung Älterer: Urban Gardening im Magdeburger Wissenschaftshafen

Jasmin Dabitz

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland

In Anbetracht des demografischen Wandels stehen Wirtschaft und Hochschulen zunehmend unter Druck die derzeit aus dem Berufsleben ausscheidende Boomergeneration zu verabschieden, deren Wissen zu sichern und für künftige Fachkräfte zu sorgen. Wissenschaftliche Weiterbildung Älterer mit intergenerationellen Kontexten kann eine Brücke schlagen, um die soziale und gesellschaftliche Partizipation der Generationen zu stärken.

Möglichkeiten des Austauschs und der Interaktion mit jüngeren Studierenden sind für viele Hochschulen Kernaufgabe in der Gestaltung von Seniorenstudienangeboten und werden gleichzeitig seitens der Älteren verstärkt gewünscht. Nicht gemeint sind herkömmliche Lehrangebote, bei denen die Älteren regulären Lehrveranstaltungen der jüngeren Studierenden beiwohnen, sondern jene, die eine gezielte intergenerationelle Ausrichtung fokussieren. Doch welche Auswirkungen können intergenerationelle Kontexte auf die Ältere und Jüngere haben und welche Chancen ergeben sich daraus?

Im Magdeburger Wissenschaftshafen wird derzeit ein „Urban Gardening“ Projekt durchgeführt, bei dem sich jüngere und ältere Studierende theoretisch und praktisch gärtnerischen Tätigkeiten widmen und dabei in Dialog und die Zusammenarbeit treten. Beide Generationen bearbeiten in altersgemischten Kleingruppen Kulturbeete, indem sie kreativ gestaltet und bepflanzt werden. Über das Semester hinweg kümmern sich die Gruppen um ihre grünen Oasen und dokumentieren in Forschungstagebüchern die Fortschritte und Veränderungen ihrer Kulturbeete, aber auch den Prozess des intergenerationellen Miteinanders.Künftig soll sich dieses Projekt verstätigen und intensiveren intergenerationellen Austausch ermöglichen.

 
11:30 - 13:00Freies Forum
Ort: 032_1211
 

Von der Ausnahme zur Struktur: Etablierung der Wissenschaftlichen Weiterbildung als strategisches Element der Hochschule

Silke Michalk, Heike Bartholomäus

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg befindet sich in einem Transformationsprozess in Studium & Lehre, um Bildung den Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft anzupassen. Dieser Prozess ist verknüpft mit den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems Brandenburg, der Peer-to-Peer-Strategieberatung des Hochschulforums Digitalisierung sowie dem eigenen Selbstverständnis von Lehre & Studium. Hierbei versteht sich wissenschaftliche Weiterbildung als strategisches Element der Hochschulentwicklung mit dem Ziel, individuelle, durchlässige Bildungswege entlang des gesamten Learning Life Cycles zu gestalten.

In einem Dialog zwischen wissenschaftlicher Leitung und Geschäftsführung des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung werden Vision, Anspruch und Strategien vorgestellt:

  • Profillinien statt Studiengänge
  • Microcredentials als Bausteine lebenslanges Lernen.
  • durchgängige Qualitätssicherung
  • Integration von Future Skills in die Lernformate.

Dabei werden konkrete Barrieren auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Hochschulmodell thematisiert:

  • Einfluss der gesetzlichen Regelungen
  • Umgang mit Konkurrenz auf dem Weiterbildungsmarkt durch Kooperations- und Netzwerkstrukturen
  • Wahrnehmung wissenschaftlicher Weiterbildung innerhalb der Hochschule
  • Motivation und Professionalisierung von Lehrenden.

Der Beitrag verbindet Vision, hochschulpolitischem Kontext sowie Praxis, zeichnet die hochschulweite Diskussion nach und setzt sich mit den Anwesenden über Strategien und institutionellen Spielräume auseinander, wie Studium mit wissenschaftlicher Weiterbildung im Sinn des Lebenslangen Lernens neu gedacht werden kann.



Gibt es Zukunftsformate für die wissenschaftliche Weiterbildung – was brauchen wir auf dem Weg dorthin?

Toni Charlotte Buenemann

Universität Freiburg, Deutschland

Was, wenn es Impulse der Hochschulen wären, die Mitbewerber zum Staunen bringen und die Teilnehmenden und Lehrenden da hinbringen und kontinuierlich abholen, wo sie gern wären? Wenn die gelebte Sehnsucht nach dem Ganzen uns das Fragmentarische und Dilemmatische der hochkomplexen Transformationsgesellschaft besser ertragen lässt?

Innovationen entstehen, wenn eine Unterbrechung von Routinehandlungen denkbar und machbar wird. Impulse und Methoden für inspirierende Diskussionen, um die Fähigkeit zu entwickeln, kreative Lösungen zu modulieren, die auf Bedürfnisse von heute und morgen eingehen.

1. Um nicht an gewohnten Formaten zu kleben: wie kann das Produkt/Format das Problem und die Bedürfnisse der Kund*innen optimal adressieren und lösen? Wir suchen nach Produktvisionen.

2. Wie sieht das Sprungbrett aus, um anregende Formate in der wissenschaftlichen Weiterbildung mit den Akteur*innen der Universität zu gestalten?

3. Innovationen sind personengetrieben und lassen sich nicht ohne weiteres von den Innovator*innen trennen. Gibt es Persönlichkeiten / Fachgruppen, die uns als Anbieter sogar in eine Vorreiterrolle versetzen können?

Vor dem Hintergrund der bisher bekannten Bildungsformate, ihrer Rolle und ihrer Funktion, nehmen wir Kritik und Herausforderungen (mangelnde Interaktivität, Standardisierung, Anpassungsfähigkeit) auf und tasten wir uns weiter. Einladung zum Umdenken im offen-dynamischen Dialog.

Ziel können erste Vorschläge für die Weiterentwicklung der Bildungsformate sein, anhand von Beispielen in Institutionen, die neue Wege gehen im Sinne fortlaufender Innovation.

Output/Dokumentation: Vorschläge für die Weiterentwicklung, Beispiele von Institutionen, Fazit

 
11:30 - 13:00Posterausstellung
Ort: Flur_1211(2.OG)
Fortsetzung der Posterausstellung
13:00 - 14:30Mittagspause
Ort: Contine_1503
14:30 - 16:00Sektion1
Ort: 307_1211
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Annika Maschwitz, Hochschule Bremen
Einführung & Zusammenfassung Vormittag
SektionsbetreuerIn Malgorzata Brauner
Immer weiter, nicht verzagen - Welcher Reformen bedürfen die Rahmenbedingungen wissenschaftlicher und beruflicher Weiterbildung
Für diese Sektion erbitten wir Beiträge, die anhand eines konkreten Beispiels den Reformbedarf von Rahmenbedingungen aufzeigen. Dabei kann es sich sowohl um Regulierungsmaßnahmen wie auch um unzeitgemäße formale oder juristische Regelungen handeln, die angepasst und flexibilisiert werden müssten. Auch Herausforderungen bei der Beantragung von Drittmitteln können hier ein Thema sein. Dass Reformbedarf besteht, ist unstrittig, aber auf welche Weisen können Reformen umgesetzt werden und was genau ist zu bedenken? In dieser Sektion kann mit Szenarien gearbeitet werden.
 

Mission accomplished? Anrechnung beruflicher Leistungen an der IU – Internationale Hochschule

Annette Strauß

IU, Deutschland

Die Internationale Hochschule (IU) ist die größte Hochschule Deutschlands mit derzeit rd. 130.000 Studierenden, von denen rd. 75% Fernstudierende sind. Die Hochschule verfolgt einen konsequenten Ansatz zur Umsetzung von Anerkennung und Anrechnung von Vorleistungen, die innerhalb und außerhalb des Hochschulbereichs vor Aufnahme des Studiums an der IU erbracht wurden. Dabei spielt die Anrechnung der beruflichen Aus- und Weiterbildung eine zentrale Rolle. So wurden im Jahr 2022 rd. 31.000 Anträge auf Anerkennung und Anrechnung geprüft. Dabei wurden mehr als 93 % aller Anträge auf allgemeine Anrechnung, jedoch nur etwas mehr als 37 % der Anträge auf Anrechnung von Einzelkompetenzen genehmigt.

Der überwiegende Teil der so in ein Studium integrierten Studierenden absolviert ein Distance Learning-Studium, das zu 100% online durchgeführt wird. Da die Anrechnung von Vorleistungen, die im kaufmännischen Bereich erbracht wurden, eine besondere Relevanz hat, finden sich viele dieser Studierenden in Kursen innerhalb von Managementstudiengängen wieder.

Der Beitrag fokussiert auf die mehrjährigen Erfahrungen einer Lehrenden, die durch ihr Lehrgebiet „Business Administration“ mit dieser spezifischen Zielgruppe im engen Kontakt steht und daher tiefgehende Einblicke in deren spezifischen Bedürfnisse und die damit verbundenen Herausforderungen hat. Gleichzeitig resultieren aus der Integration dieser Studierenden in das Studium besondere Anforderungen für die Lehre, insbesondere im Hinblick auf die Didaktik in Fernstudiengängen. Beleuchtet werden neben möglichen Lösungsmöglichkeiten auch die Flexibilisierungsansätze der IU bei der Gestaltung ihrer Distance Learning Studienformate.

 
14:30 - 16:00Sektion2
Ort: C001_1208(Kesselhaus)
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Einführung & Zusammenfassung Vormittag
SektionsbetreuerIn Anna Milan
Auf der Suche nach Durchlässigkeit – Gegenseitige Anerkennung und Anrechnung von Leistungen der akademischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung
Diese zweite Sektion wird sich mit dem vermehrten Bedarf an Durchlässigkeit und mit der Ermöglichung flexiblerer Bildungsverläufe beschäftigen. Hier stehen Fragen nach gegenseitiger Anerkennung und Anrechnung von Leistungen aus beruflicher und akademischer Qualifikation im Zentrum des Interesses. Ebenso im Fokus steht die Suche nach innovativen und auch digitalen Formen für Zusatz- und Anpassungsqualifizierungen, Distance Learning Formaten, die die Zielgruppen gut erreichen. Gefragt wird nach Beispielen, die das Potential solcher Praktiken verdeutlichen und Lösungsansätze für dieses Feld der Flexibilisierung im nationalen und internationalen Raum aufzeigen.
 

Durchlässigkeit durch hochschulische Weiterbildung? Strukturelle und institutionelle Dispositionen in der Schweiz

Markus Weil

Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz

Die Weiterbildung im Hochschulbereich gewinnt als Instrument der Professionalisierung, Spezialisierung und des lebenslangen Lernens an Bedeutung. Im Schweizer Bildungssystem besteht jedoch ein Spannungsverhältnis zwischen Aus- und Weiterbildung: Während Hochschulen Weiterbildung institutionell verankern, wird sie systemisch als non-formal oder informell definiert. Der Beitrag analysiert, inwiefern Weiterbildung Durchlässigkeit ermöglicht und welche Barrieren zwischen beiden Bildungssträngen bestehen.

Im Fokus steht die Meso-Ebene aller Hochschulen in der Schweiz. Durch die Analyse von Organigrammen (n=41) wird die Positionierung der Weiterbildung im Hochschulkontext aufgezeigt. Ergänzend werden Kurzfragebogenauswertungen von Pädagogischen Hochschulen (n=14) zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung betrachtet. Die Untersuchung folgt vier Modellen der institutionellen und systematischen Verortung von Weiterbildung (Weil, 2024). Erste Ergebnisse zeigen, dass die Verbindung zwischen Ausbildung und Weiterbildung institutionell unterschiedlich stark ausgeprägt ist und oft durch regulatorische sowie systemische Trennungen begrenzt wird. Dennoch lassen sich vereinzelt innovative Flexibilisierungsansätze identifizieren.

Abschließend wird diskutiert, wie eine verstärkte Durchlässigkeit ermöglicht werden könnte und welche Modelle einer systematischen Integration zukunftsweisend sind (vgl. Schweizerische Eidgenossenschaft, 2019; Swissuniversities. Delegation Lehre, 2021). Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob und wie Weiterbildung als integraler Bestandteil hochschulischer Bildung positioniert werden kann, ohne bestehende Qualifikationslogiken zu untergraben.



Sackgassen vermeiden, Lernökosysteme gestalten: Hochschulische Weiterbildung zwischen Studium, Beruf und zurück

Joachim Stöter

Center für Lebenslanges Lernen (C3L) - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland

Bereits aktuelle Generation von Lernenden und in stärkerem Maße noch zukünftige Generationen, bewegen sich nicht mehr entlang linearer Bildungswege. Zwischen Studienbeginn, Studienabbruch, Berufsaufnahme und Weiterbildungsinteresse entstehen vielfältige Übergänge – und damit neue Herausforderungen für das Bildungssystem. Besonders relevant ist die Frage, wie akademische Vorerfahrungen – etwa aus nicht abgeschlossenen Studiengängen oder modularen Weiterbildungsangeboten – in berufliche Bildungswege integriert und dort produktiv angerechnet werden können.

In diesem Beitrag soll diese bislang wenig beachtete Richtung der Durchlässigkeit – die Anrechnung hochschulischer Lernerfahrungen auf berufliche Aus- und Weiterbildungen - beleuchtet werden. Ausgehend von Projekterfahrungen an der Schnittstelle von Anrechnung und wissenschaftlicher Weiterbildung wird aufgezeigt, wie durch Modularisierung, Microcredentials und Anerkennungsverfahren individuelle Bildungsbiografien gestärkt und Übergänge geöffnet werden könnten.

Im Panel soll diskutiert werden, welche Voraussetzungen auf struktureller, didaktischer und rechtlicher Ebene für so eine Perspektive nötig wären. Leitende Fragen sind u.a.: Welche Rolle können Hochschulen künftig spielen – nicht nur als Abschlussinstitutionen, sondern als Begleiter lebenslangen Lernens? Wie lassen sich bislang getrennte Bildungsbereiche – akademisch und beruflich – so verzahnen, dass Sackgassen vermieden und individuelle Lernpfade durchlässig gestaltet werden?

Ziel des Beitrags ist es, Impulse für ein offenes Lernökosystem zu geben und zu diskutieren, das Bildung nicht in Sektoren denkt, sondern entlang der Bedürfnisse und Potenziale seiner Lernenden.

 
14:30 - 16:00Sektion3
Ort: C101_1208(Kesselhaus) - nicht barrierefrei
Chair der Sitzung: Dr. Mario Seger, Hochschule Darmstadt
Einführung & Zusammenfassung Vormittag
SektionsbetreuerIn Susanne Hermeling
Der Arbeitsmarkt, die Gewerkschaften und die abgegrenzte Welt beruflicher Weiterbildung
In Deutschland haben sich über lange Zeiträume Formen beruflicher Weiterbildung etabliert, die keinen Kontakt oder Austausch mit akademischer Weiterbildung an Hochschulen suchen. Diese dritte Sektion fragt danach, ob es nicht heute viel zeitgemäßer wäre, gerade diesen Austausch zu forcieren und in bestimmten, innovationsträchtigen Themenfeldern wie z.B. der Solarenergietechnologie vermehrt zusammenzuarbeiten. Gesucht sind Praxisbeispiele, die die alten Grenzen zwischen beruflicher und akademischer Weiterbildung überwunden haben oder doch mindestens das Potential dazu hätten.
 

Markt- und Potenzialanalysen als Grundlage hochschulischer Strategie- und Angebotsentwicklung für die wissenschaftliche Weiterbildung

Simon Oehlers, Matthias Alke

Eberhard Karls Universität Tübingen, Deutschland

Für eine erfolgreiche Strategie- und Angebotsentwicklung in der wissenschaftlichen Weiterbildung sind sowohl Kenntnisse über die Bedarfe der jeweiligen Zielgruppe als auch über die Mechanismen der relevanten Marktsegmente unerlässlich. Im Rahmen des zwischen 2021 und 2024 laufenden Projektverbundes Hochschulweiterbildung@BW wurden in Baden-Württemberg Bedarfsanalysen umgesetzt und Maßnahmen zur Bekanntmachung wissenschaftlicher Weiterbildung unternommen. Mehrere dieser Maßnahmen werden seit 2025 durch die vom Land finanzierte Geschäftsstelle südwissen fortgesetzt und über das ESF-Programm Wissenschaftliche Weiterbildung 2028 wird an 12 Hochschulen die Entwicklung innovativer Weiterbildungsangebote für drei Jahre gefördert.

Die vom MWK BW geförderte Fortsetzung der Begleitforschung des Projektverbundes zielt nun darauf ab, bis Ende 2026 im Rahmen einer umfassenden Markt- und Potenzialanalyse praxisrelevante Kenntnisse über die Triebkräfte und spezifische Mechanismen des regionalen Marktes für wissenschaftliche und wissenschaftsnahe berufliche Weiterbildung sowie die Nachfrageorientierung und Attraktivität von Angeboten zu generieren (innovative Formate, Preis- und Zeitstruktur, Beratungsangebote, etc.).

Auf der Jahrestagung möchten wir eine systematische Bestandsaufnahme zu bisherigen Studien zur Marktsituation der wissenschaftlichen Weiterbildung vorstellen und hierbei zentrale Begriffe und Konzepte klären. Hierauf aufbauend werden das Mixed-Methods-Forschungsdesign des aktuellen Projektes mit quantitativ-qualitativen Angebotsanalysen, Potenzialanalysen und vertiefenden Fallstudien zur Diskussion gestellt sowie erste Untersuchungskategorien und Tendenzen präsentiert.



Flexibilisierung durch KI-gestützte Lernbegleitung: Der BIM Basis E-Learning Kurs als Modell für Weiterbildung mit innovativen, digitalen Lernformaten

Katharina Teich, Dr. Yves Gensterblum

Akademie der Ruhr-Universität, Deutschland

Wie können digitale Weiterbildungsformate gleichzeitig individuell, effizient und innovativ gestaltet werden, insbesondere für heterogene Zielgruppen in berufsbegleitenden Kontexten?
Der BIM Basis E-Learning Kurs bietet ein Praxisbeispiel für die Verbindung innovativer didaktischer Konzepte mit dem Ziel der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.

Der zertifizierte Kurs orientiert sich an der VDI-Richtlinie 2552 und richtet sich an Fachkräfte im Bauwesen, die sich flexibel für Rollen wie BIM-Koordinator:in weiterqualifizieren möchten. Die Lernumgebung integriert mehrere innovative Unterstützungselemente, die nutzerzentriert entwickelt wurden:

  • KI-gestützter Chatbot auf Basis von GPT-4 zur individuellen Lernbegleitung in Echtzeit

  • adaptive Lernpfade auf Basis von Vorkenntnissen, Motivation und Lerngeschwindigkeit

  • adaptives Quiz-Feedback mit gezielten Wiederholungsvorschlägen

  • Anpassung des Schwierigkeitsniveaus entsprechend der kognitiven Belastung

  • motivationale Impulse durch adaptive Pop-up-Meldungen - z.B. bei erkennbarem Lernstillstand

Die Wirksamkeit der Maßnahmen wurde in mehreren Studien nachgewiesen: In einer Vergleichsgruppenstudie konnte bei gleicher Lernleistung eine Reduktion der Lernzeit um fast 50% nachgewiesen werden. Eine weitere Pilotstudie belegt eine hohe Technologieakzeptanz des Chatbots (Nützlichkeit und Benutzerfreundlichkeit). Darüber hinaus gaben 96 % der Teilnehmenden (N = 93) eine hohe Zufriedenheit an. 100 % schlossen den Kurs erfolgreich ab.

Der Beitrag diskutiert die Potenziale digital gestützter Weiterbildungsformate und zeigt, wie technologische Innovation zur Flexibilisierung beruflicher Bildungswege beitragen kann.

 
14:30 - 16:00Sektion4
Ort: 105_1211
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Eva Cendon, FernUniversität in Hagen
Einführung & Zusammenfassung Vormittag
SektionsbetreuerIn Cora Watson
Wir sollten neu denken – Aus- und Weiterbildungsformen für die nächste Generation
In dieser vierten Sektion wird nach den Bedarfen einer zunehmend diverseren Zielgruppe gefragt, die sich zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung entscheiden muss. Dabei soll hinterfragt werden, ob nicht bereits diese Entscheidung im Sinne des lebenslangen Lernens mit Lernpfaden über die Berufsausbildung oder das Studium hinaus verbunden werden sollte. Was müssen wir als Hochschulen und Bildungsanbieter dafür tun? Wie können wir die Übergänge von der Ausbildung oder dem Studium in den Beruf und später zurück in Weiterbildung gut nutzen?
 

Kompetenz-Badges: Ein innovativer und pragmatischer Ansatz zur Sichtbarmachung und Zertifizierung kompetenzorientierter Weiterbildung

Jana Fiona Grieger, Alexander Eyl, Peter Ferdinand, Michael Klemm, Teresa Schardt

Universität Koblenz, Deutschland

Das Konzept des Kompetenz-Badges des Interdisziplinären Zentrums für Lehre (IZL) an der Universität Koblenz bietet einen innovativen Ansatz, um die Gestaltung und Anerkennung von kompetenzorientierter Weiterbildung an Hochschulen neu zu denken und passt somit hervorragend zum Thema der DGWF Jahrestagung 2025. Kompetenz-Badges sind digitale Microcredentials, mit denen sich Kompetenzen im Rahmen einer verbindlichen Policy nach wissenschaftlichen Qualitätsmaßstäben zertifizieren und dokumentieren lassen. Sie ermöglichen praxisnah und nachvollziehbar das systematische Planen und Sichtbarmachen der eigenen kumulativen Kompetenzentwicklung und fördern so die individuelle Kompetenzentwicklung in einem sich wandelnden Bildungsumfeld. Angesichts der Herausforderungen der Bologna-Reform und der Notwendigkeit, bestehende Begriffe und Konzepte der Weiterbildung zu hinterfragen, bieten Kompetenz-Badges eine flexible Lösung zur Anerkennung von insbesondere, aber nicht nur, informellen und non-formalen Lernergebnissen.

Darüber hinaus spielt das Endorsement von Kompetenz-Badges eine wichtige Rolle bei der Validierung und für die Akzeptanz dieser digitalen Auszeichnungen innerhalb der akademischen Gemeinschaft. Die Unterstützung durch relevante Institutionen stärkt die Glaubwürdigkeit der Badges und ermöglicht es den Teilnehmenden, diese als wertvolle Nachweise in Bewerbungsprozessen zu nutzen. Insgesamt bietet der Einsatz von Kompetenz-Badges erweiterte Möglichkeiten, die Weiterbildung an Hochschulen zukunftsorientierter zu gestalten und den Anforderungen einer dynamischen Bildungslandschaft gerecht zu werden.



Arbeitsprozesse wissenschaftlicher Weiterbildung digitalisieren und automatisieren

Katrin Jäser, Prof. Dr. Silke Michalk, Henry Herkula, Eva-Maria König

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland

Administration – Durchlässigkeit – Zugänglichkeit: Implementierung eines Managementsystem für die wissenschaftliche Weiterbildung an Hochschulen.

Die Administration von Abschlüssen und Microcredentials, ob als einzelner Kurs oder als Zertifikatskurs, ist für Einrichtungen wissenschaftlicher Weiterbildung eine Herausforderung. Gleichzeitig wächst die Idee, den eigenen Bildungsfortschritt zu verfolgen und Bildungswege zu gestalten, auch mit der Anerkennung und Anrechnung von bereits Gelerntem auf mögliche Programmstrukturen und Abschlüsse. (vgl. HRK, 2025)

Kleinteiligkeit und Durchlässigkeit sowie Individualität und Gestaltbarkeit möchten in Ermöglichungsstrukturen praktisch handhabbar sein. Digital- unterstützte, auch (teil-)automatisierte Prozesse werden bei steigender Nachfrage für die Administration und Verwaltung nötig und für die Transparenz und Echtheit von Bildungswegen fast unerlässlich. (vgl. HRK, 2022)

Nach einer einführenden Problematisierung der Thematik anhand eines beispielhaften Zertifikatskurses zum Thema „Future Skill Readiness“ (Ehlers, 2019) sollen die Herausforderungen zur Gestaltung digitalisierter Prozesse in der wissenschaftlichen Weiterbildung in Foren diskutiert werden. Dabei sollen u.a. die technologische Realisierung zur Abbildung von Ordnungsmittel mit Regeln und Abhängigkeiten, die Bedeutung von digitalen Zertifikaten und Standards sowie die Notwendigkeit von Schnittstellen zu bspw. Lernmanagementsystemen und Learning Record Stores Beachtung finden.

Das Forum soll Raum für Fragen zur Administration wissenschaftlicher Weiterbildung im digitalen Zeitalter bieten und zum gemeinsamen Austausch über aktuelle sowie zukünftig benötigte Lösungen einladen.

 
14:30 - 16:00Nachwuchsforum
Ort: 219_1211
Chair der Sitzung: Dr. Lena Heidemann, Leibniz Universität Hannover
Einführung & Zusammenfassung Vormittag
Im Nachwuchsforum sind Vorschläge und Poster von Nachwuchswissenschaftler*innen zu allen Themen rund um Bildung im Erwachsenenalter und/oder Weiterbildung willkommen.
14:30 - 16:00Freies Forum
Ort: 032_1211
 

Weiterbildung neu gedacht – Wie motivieren wir Lehrende zur Future-Skills-Weiterbildung?

Eva-Maria König, Heike Bartholomäus, Silke Michalk, Katrin Jäser

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland

Wissenschaftliche Weiterbildung ist ein zentraler Hebel zur Förderung von Future Skills, denn sie ermöglicht Lehrenden, neue Kompetenzanforderungen zu reflektieren, die eigene Lehrpraxis weiterzuentwickeln und zukunftsorientierte Formate kennenzulernen. Doch wie lassen sich Lehrende zur aktiven Teilnahme motivieren? Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Weiterbildung als integraler Bestandteil der Lehre wahrgenommen wird?

Dieser Workshop nutzt Empathy Mapping und Design Thinking, um Bedarfe, Barrieren und Anreize aus Sicht der Lehrenden sichtbar zu machen und daraus praxisnahe Lösungen abzuleiten. Er greift auf Erfahrungen aus dem Projekt „Future Skill Readiness für das Hochschulpersonal in Brandenburg (FSR@BB)” zurück, das am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der BTU Cottbus–Senftenberg angesiedelt ist. Das Projekt zielt u.a. darauf ab, ein qualitätsgesichertes Anerkennungs- und Anrechnungsmodell, inkl. neuer Zertifizierungsformen von Future Skills zu entwickeln und in die wissenschaftliche Weiterbildung zu integrieren.

In Kleingruppen erstellen die Teilnehmenden zunächst Empathy Maps, um sich in Perspektiven von Lehrenden hineinzuversetzen. Anschließend entwickeln sie mit Design-Thinking-Elementen konkrete Ansätze für attraktive Weiterbildungsformate. Die Methode fördert kreative Lösungsansätze, die strukturelle Bedingungen mit individuellen Bedürfnissen verbinden.

Der Workshop liefert Impulse für die strategische Weiterentwicklung wissenschaftlicher Weiterbildung und richtet sich an Akteur*innen aus Hochschulen, Didaktik und Bildungspolitik, die Future Skills nachhaltig verankern wollen.

 
14:30 - 16:00Posterausstellung
Ort: Flur_1211(2.OG)
Fortsetzung der Posterausstellung
16:00 - 16:30Dissertationspreis
Ort: A001_1208(Kesselhaus)
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Olaf Dörner, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. (DGWF) verleiht jährlich den Dissertationspreis für hervorragende Dissertationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung.
Die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. verleiht den Dissertationspreis 2025 für hervorragende Dissertationen in der wissenschaftlichen Weiterbildung an Herrn Dr. rer. pol. Florian Härer für seine Dissertation mit dem Titel:
Konzeption und Evaluation einer agilen Methode für die prozessorientierte Studiengangsentwicklung
Weitere Informationen
16:30 - 17:00Kaffeepause / Raumwechsel
Ort: 225_1211
16:30 - 17:00Mandatsprüfung Mitgliederversammlung 2025
Ort: 105_1211
17:00 - 19:00Mitgliederversammlung 2025 inkl. Vorstandswahl
Ort: 105_1211
17:00 - 19:00Führung durch die Herrenhäuser Gärten
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Führung durch den Großen Garten in Herrenhausen, einen der bedeutensten Barockgärten Europas, mit der großen Fontaine und der Grotte aus Glasmosaiken von Niki de Saint Phalle
Führung durch den Großen Garten in Herrenhausen, einen der bedeutensten Barockgärten Europas, mit der großen Fontaine und der Grotte aus Glasmosaiken von Niki de Saint Phalle (Eigenanteil Eintritt 10€) Prof. Dr. Elke Katharina Wittich: Mit Kurfürstin Sophie Charlotte in den Herrenhäuser Gärtner Dr. Ariane Waösdorf: Mit Leibniz in den Herrenhäuser Gärten
19:15Conference-Dinner
Ort: Restaurant und Café Steintormasch
Wird über die Anmeldung zur Tagung gebucht.
Die Karte finden Sie hier.
Datum: Freitag, 12.09.2025
8:00 - 14:00Öffnung Registrierungsdesk mit Tagungsservice
Ort: 001_1211
9:30 - 9:45Begrüßung
Ort: Tanzsaal_1806
Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leitung ZEW
9:45 - 11:00Interaktives Format
Ort: Tanzsaal_1806
Zusammenführung der Sektionsergebnisse - Fazit Sessions - Lessons learnt
Moderation: Dunja Rose
11:00 - 11:30Kaffeepause / Raumwechsel
Ort: Cafe-Moritz_1806
11:30 - 12:00Interaktives Format
Ort: Tanzsaal_1806
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Interaktives Format - Blick in die Zukunft - Vereinbarung nächste Schritte – Abschlusserklärung
12:00 - 13:00Tagungsabschluss
Ort: Tanzsaal_1806
Künstlerischer Tagungsabschluss
Ausblick auf Jahrestagung 2026 in Frankfurt a. M.