Veranstaltungsprogramm

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Die momentane Konferenzzeit ist: 03. Sept. 2025 11:55:03 MESZ

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Sektion2
Zeit:
Donnerstag, 11.09.2025:
14:30 - 16:00

Chair der Sitzung: Prof. Dr. Elke Katharina Wittich, Leibniz Universität Hannover
Ort: C001_1208(Kesselhaus)

Raum C001
Gebäude 1208 https://info.cafm.uni-hannover.de/de/building/1208

Einführung & Zusammenfassung Vormittag
SektionsbetreuerIn Anna Milan

Zusammenfassung der Sitzung

Auf der Suche nach Durchlässigkeit – Gegenseitige Anerkennung und Anrechnung von Leistungen der akademischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung
Diese zweite Sektion wird sich mit dem vermehrten Bedarf an Durchlässigkeit und mit der Ermöglichung flexiblerer Bildungsverläufe beschäftigen. Hier stehen Fragen nach gegenseitiger Anerkennung und Anrechnung von Leistungen aus beruflicher und akademischer Qualifikation im Zentrum des Interesses. Ebenso im Fokus steht die Suche nach innovativen und auch digitalen Formen für Zusatz- und Anpassungsqualifizierungen, Distance Learning Formaten, die die Zielgruppen gut erreichen. Gefragt wird nach Beispielen, die das Potential solcher Praktiken verdeutlichen und Lösungsansätze für dieses Feld der Flexibilisierung im nationalen und internationalen Raum aufzeigen.


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Präsentationen

Durchlässigkeit durch hochschulische Weiterbildung? Strukturelle und institutionelle Dispositionen in der Schweiz

Markus Weil

Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz

Die Weiterbildung im Hochschulbereich gewinnt als Instrument der Professionalisierung, Spezialisierung und des lebenslangen Lernens an Bedeutung. Im Schweizer Bildungssystem besteht jedoch ein Spannungsverhältnis zwischen Aus- und Weiterbildung: Während Hochschulen Weiterbildung institutionell verankern, wird sie systemisch als non-formal oder informell definiert. Der Beitrag analysiert, inwiefern Weiterbildung Durchlässigkeit ermöglicht und welche Barrieren zwischen beiden Bildungssträngen bestehen.

Im Fokus steht die Meso-Ebene aller Hochschulen in der Schweiz. Durch die Analyse von Organigrammen (n=41) wird die Positionierung der Weiterbildung im Hochschulkontext aufgezeigt. Ergänzend werden Kurzfragebogenauswertungen von Pädagogischen Hochschulen (n=14) zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung betrachtet. Die Untersuchung folgt vier Modellen der institutionellen und systematischen Verortung von Weiterbildung (Weil, 2024). Erste Ergebnisse zeigen, dass die Verbindung zwischen Ausbildung und Weiterbildung institutionell unterschiedlich stark ausgeprägt ist und oft durch regulatorische sowie systemische Trennungen begrenzt wird. Dennoch lassen sich vereinzelt innovative Flexibilisierungsansätze identifizieren.

Abschließend wird diskutiert, wie eine verstärkte Durchlässigkeit ermöglicht werden könnte und welche Modelle einer systematischen Integration zukunftsweisend sind (vgl. Schweizerische Eidgenossenschaft, 2019; Swissuniversities. Delegation Lehre, 2021). Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob und wie Weiterbildung als integraler Bestandteil hochschulischer Bildung positioniert werden kann, ohne bestehende Qualifikationslogiken zu untergraben.



Sackgassen vermeiden, Lernökosysteme gestalten: Hochschulische Weiterbildung zwischen Studium, Beruf und zurück

Joachim Stöter

Center für Lebenslanges Lernen (C3L) - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland

Bereits aktuelle Generation von Lernenden und in stärkerem Maße noch zukünftige Generationen, bewegen sich nicht mehr entlang linearer Bildungswege. Zwischen Studienbeginn, Studienabbruch, Berufsaufnahme und Weiterbildungsinteresse entstehen vielfältige Übergänge – und damit neue Herausforderungen für das Bildungssystem. Besonders relevant ist die Frage, wie akademische Vorerfahrungen – etwa aus nicht abgeschlossenen Studiengängen oder modularen Weiterbildungsangeboten – in berufliche Bildungswege integriert und dort produktiv angerechnet werden können.

In diesem Beitrag soll diese bislang wenig beachtete Richtung der Durchlässigkeit – die Anrechnung hochschulischer Lernerfahrungen auf berufliche Aus- und Weiterbildungen - beleuchtet werden. Ausgehend von Projekterfahrungen an der Schnittstelle von Anrechnung und wissenschaftlicher Weiterbildung wird aufgezeigt, wie durch Modularisierung, Microcredentials und Anerkennungsverfahren individuelle Bildungsbiografien gestärkt und Übergänge geöffnet werden könnten.

Im Panel soll diskutiert werden, welche Voraussetzungen auf struktureller, didaktischer und rechtlicher Ebene für so eine Perspektive nötig wären. Leitende Fragen sind u.a.: Welche Rolle können Hochschulen künftig spielen – nicht nur als Abschlussinstitutionen, sondern als Begleiter lebenslangen Lernens? Wie lassen sich bislang getrennte Bildungsbereiche – akademisch und beruflich – so verzahnen, dass Sackgassen vermieden und individuelle Lernpfade durchlässig gestaltet werden?

Ziel des Beitrags ist es, Impulse für ein offenes Lernökosystem zu geben und zu diskutieren, das Bildung nicht in Sektoren denkt, sondern entlang der Bedürfnisse und Potenziale seiner Lernenden.