Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Ort: Seminarraum A
E03.112
Datum: Mittwoch, 19.03.2025
13:30 - 15:00Herausforderung Demografie – Aktuelle und künftige Entwicklungen
Ort: Seminarraum A
Chair der Sitzung: Dr. Philipp Deschermeier, Institut der deutschen Wirtschaft
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Christina Benita Wilke, FOM Hochschule
 

Die Länge von Erwerbsleben in Deutschland – Messung mit Daten des Mikrozensus

Dudel, Christian1; Sulak, Harun2; Loichinger, Elke3; Klüsener, Sebastian2

1Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock; 2Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden; 3Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

Die Verlängerung der Erwerbsleben wird als ein Lösungsansatz für die Herausforderungen alternder Gesellschaften angesehen. Jedoch ist überraschend wenig darüber bekannt, wie sich die Erwerbslebensdauer in Deutschland entwickelt hat. Wir verwenden Daten des Mikrozensus für die Jahre 1991 bis 2022 und das Konzept der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit, um diese Lücke zu füllen. Im vorliegenden Beitrag erfasst die durchschnittliche Lebensarbeitszeit alle Episoden in Erwerbstätigkeit über den Lebensverlauf hinweg, während Erwerbsunterbrechungen und Phasen von Arbeitslosigkeit oder Inaktivität nicht gezählt werden. Damit verändert sich die durchschnittliche Lebensarbeitszeit beispielsweise, wenn Eintritte in den Arbeitsmarkt durch verlängerte Ausbildungszeiten später erfolgen, oder wenn Austritte aus dem Arbeitsmarkt durch spätere Übergänge in den Ruhestand sich in höhere Alter verschieben. Außerdem wird die durchschnittliche Lebensarbeitszeit für die üblicherweise geleisteten wöchentlichen Arbeitsstunden korrigiert, um den Effekt von Teilzeitarbeit besser abzubilden. Unsere Ergebnisse differenzieren wir nach Geschlecht, drei Bildungsgruppen sowie West- und Ostdeutschland. Für Männer hat die durchschnittliche Lebensarbeitszeit seit den 1990ern nur sehr geringfügig zugenommen und liegt bei etwas unter 40 Jahren. Bei Frauen hat es hingegen einen Anstieg von 24 Jahren auf etwa 29 Jahre gegeben. Dabei verbergen sich hinter diesen Trends unterschiedliche Entwicklungen nach Lebensphase. Beispielsweise ist die durchschnittliche Lebensarbeitszeit während des späten Erwerbslebens für Männer wie auch für Frauen gestiegen. Die Ungleichheit in der Lebensarbeitszeit nach Bildung und Region ist erheblich. Die Gruppe mit der längsten Lebensarbeitszeit (westdeutsche Männer mit hohem Bildungsniveau) arbeitet ungefähr doppelt so lange wie die Gruppen mit der niedrigsten Lebensarbeitszeit (ostdeutsche Männer und Frauen mit niedrigem Bildungsniveau). Insgesamt liefern unsere Ergebnisse wichtige Informationen dazu, wie sich das Erwerbsleben in Deutschland verändert hat, und auf welchen Gruppen der besondere Fokus liegen müsste, um Ungleichheiten in der Länge des Erwerbslebens zu reduzieren.



Übergang in die Rente

Mika, Tatjana

Deutsche Rentenversicherung, Deutschland

Der Übergang in den Ruhestand beginnt für die meisten Personen in Deutschland mit dem ersten Bezug einer Altersrente der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Rentenbezug ist damit einer der wichtigsten Einschnitte in der Biografie. Idealerweise fallen das Ende der Erwerbstätigkeit und der Beginn von Rentenzahlungen als Alterseinkommen zusammen. Dies ist für viele Deutsche der Fall, weil die Orientierung des Erwerbsverhaltens am individuell ersten möglichen Rentenbezug hoch ist. Aufgrund der komplizierten rechtlichen Regelungen für unterschiedliche Personengruppen, ist dieser Übergang Anlass für intensive persönliche Auseinandersetzungen und Entscheidungen. Die Auseinandersetzung mit den Regeln und Leistungen der Rentenversicherung ist daher in der zweiten Lebenshälfte ein zentrales Thema. So gibt es bei vielen rechtlich festgelegten Rentenzugangsoptionen einen starken Zusammenhang zwischen der Erwerbskarriere im weitesten Sinne und dem gleichzeitigen Übergang in den Ruhestand. Die Voraussetzungen des Rentenübergangs wurden in den letzten zwei Jahrzehnten mehrfach stark reformiert, so dass die Bedingungen für die zwischen 1941 und 1955 Geborenen nicht die gleichen waren. Der Vortrag zeigt die Veränderungen der Versicherungsbiografien als Ursachen veränderten Verrentungsverhaltens mit prozessproduzierten Daten der gesetzlichen Rentenversicherung.



Wohnsituation in Deutschland – Überall und für alle die gleiche Belastung?

Schütz-Hauser, Stefan

Statistisches Bundesamt, Deutschland

Wohnen ist eines der drängendsten sozialen Themen in Deutschland. Jeder Mensch ist unweigerlich von dieser Thematik betroffen. Diskussionen über mangelnden Wohnraum und steigende Wohnkosten haben daher in den vergangenen Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen und prägen immer häufiger den öffentlichen Diskurs rund um das Thema Wohnen in Deutschland. Vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheiten ist es sinnvoll, in den Blick zu nehmen, wer zur Miete oder im Eigentum lebt, wie viel Wohnfläche privaten Haushalten in Deutschland zur Verfügung steht, und auch, wie viel Geld für das Wohnen aufgewendet werden muss.<br>

Der Vortrag befasst sich daher mit der genannten Thematik anhand der Ergebnisse des Zusatzprogramms Wohnen des Mikrozensus.<br>

So zeigen sich bezüglich der Eigentumsquote oder der Mietbelastungsquote zwischen 2006 und 2022 auf Bundesebene keine bis wenig Veränderungen in den letzten 16 Jahren. Die Entwicklung der zur Verfügung stehenden Wohnfläche zeigt mit einem leichten Anstieg sogar ein positives Bild.<br>

Eine regional differenzierte Betrachtung macht jedoch deutlich, dass einige der beobachtbaren Zusammenhänge nicht für alle Regionen in Deutschland gleichermaßen zutreffen.<BR>

So sind Mieterinnen und Mieter in urbanen Regionen, insbesondere in den Großstädten stärker durch die Mieten belastet und müssen deutlich mehr ihres Haushaltsnettoeinkommen für die Bruttokaltmiete aufwenden, als Haushalte in ländlichen Regionen. Gleichzeitig unterscheidet sich die Eigentumsquote auf Bundeslandebene enorm und variiert erheblich zwischen urbanen und ländlichen Regionen.<br>

Zudem unterscheidet sich die Belastung durch die Wohnsituation sichtbar nach Haushalttypen bzw. -Zusammensetzungen. Vor allem Einpersonenhaushalte, Haushalte, in denen alle Mitglieder eine Einwanderungsgeschichte haben, oder aber auch Alleinerziehenden-Haushalte sind besonders stark belastet durch ihre Mietausgaben, haben weniger Wohnfläche zur Verfügung, ein kürzer zurückliegendes Einzugsdatum und damit häufig höhere Quadratmeterpreise. Außerdem handelt es sich durchschnittlich seltener um Haushalte im selbstbewohnten Eigentum.<br>

Eine differenzierte Betrachtung der Wohnverhältnisse nach regionalen Unterschieden und verschiedenen Haushaltstypen ist somit unerlässlich, um die Wohnsituation der Haushalte in Deutschland umfassend darstellen zu können.<br>



Strategien zur Sicherung von Wissen im demografischen Wandel: Ein integrativer Ansatz zwischen Pädagogik und KI

Illi, Manuel; Sobczak, Filip

QualityMinds GmbH, Deutschland

Die demografische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass bis 2036 etwa 30 % der Erwerbstätigen in den Ruhestand treten werden. Dies stellt Unternehmen und Institutionen vor die dringliche Herausforderung nicht nur Personal, sondern auch wertvolles Erfahrungswissen zu verlieren. Besonders betroffen sind Bereiche, die bereits heute unter Fachkräftemangel leiden.

In unserem Beitrag stellen wir einen neuartigen Ansatz vor, der in Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Fort-/Weiterbildung und Künstliche Intelligenz entwickelt wurde. Ziel ist es, die Sicherung und flexible Nutzung von Wissen durch eine Kombination aus heuristischen, wissenstheoretischen und KI-basierten Methoden zu ermöglichen. Der Ansatz besteht aus drei Phasen:

  1. Analyse und Sensibilisierung: Durch simulations- und problembasiertes Lernen sowie Discovery-Workshops werden neuralgische Stellen in Organisationen identifiziert, an denen durch Pensionierungen Wissensverluste drohen. Zudem wird unternehmensweit ein Bewusstsein für die Dringlichkeit des Wissensschutzes geschaffen.

  2. Wissenssicherung: Mittels Interviews, Storytelling-Workshops und weiteren qualitativen Methoden wird vor allem implizites und prozedurales Wissen systematisch erfasst. Dies berücksichtigt auch die Herausforderung, schwer dokumentierbare Erfahrungswerte für die Zukunft zugänglich zu machen.

  3. Wissensaufbereitung und Nutzung: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, insbesondere Large Language Models (LLMs), wird das gesicherte Wissen aufbereitet und zugänglich gemacht. KI-gestützte Lösungen ermöglichen eine dynamische Nutzung des Wissens, indem sie spezifische Fragen im betrieblichen Kontext adressieren.

Mit diesem Beitrag möchten wir eine Diskussion in der DGD-Tagung eröffnen, die neue Perspektiven auf die Sicherung von Wissen im demografischen Wandel bietet. Besonders im Fokus stehen interdisziplinäre Ansätze, die Erkenntnisse aus der Pädagogik, Wissenssoziologie und Künstlichen Intelligenz integrieren. Unser Ziel ist es, praxisnahe und zugleich theoretisch fundierte Strategien zur Gestaltung dieser Transformation zu entwickeln und weiterzuverfolgen.

 
15:45 - 17:15Demografische Methoden und ihre Anwendung auf Basis der amtlichen Statistik und prozessproduzierter Daten
Ort: Seminarraum A
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Christina Benita Wilke, FOM Hochschule
Chair der Sitzung: Dr. Philipp Deschermeier, Institut der deutschen Wirtschaft
 

Wie lassen sich Zeitreihen zur Bevölkerungsentwicklung optimal clustern? Ein Vergleich von Dynamic Time Warping, Sequenzanalyse und etablierten Typologien für deutsche Klein- und Mittelstädte

Gescher, Jonathan

Leibniz-Institut für Länderkunde, Deutschland



Rückrechnung der Bevölkerungszahlen zur Erstellung bruchfreier statistischer Zeitreihen ab 2011

Schmollinger, Thea; Grobecker, Claire

Statistisches Bundesamt, Deutschland



Entwicklung der Sterblichkeit in Deutschland: Regionale Unterschiede nach Todesursachen vor, während und nach der COVID-19-Pandemie

Mühlichen, Michael; Grigoriev, Pavel; Klüsener, Sebastian

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Deutschland



Evaluation of a nation-wide breast cancer screening program

Backhaus, Andreas1; Peters, Frederik2

1Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Deutschland; 2Hamburgisches Krebsregister

 
Datum: Donnerstag, 20.03.2025
8:15 - 9:30Karrierefrühstück
Ort: Seminarraum A
Karrierefrühstück für Nachwuchswissenschaftler:innen. Gesonderte Anmeldung erforderlich unter sven.drefahl@sociology.su.se/WenglerA@rki.de.
11:15 - 12:45Migrationshintergrund und Einwanderungsgeschichte in der amtlichen Statistik (kein Call for Papers)
Ort: Seminarraum A
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Sonja Haug, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
Chair der Sitzung: Dr. Susanne Schmid, Hanns-Seidel-Stiftung
16:00 - 17:30Vielfalt in Fertilität und Familie in Deutschland
Ort: Seminarraum A
Chair der Sitzung: Dr. Sabine Diabaté, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung BiB
Chair der Sitzung: Prof. Dr. Anne-Kristin Kuhnt, Universität Rostock
 

Das Lebensformenkonzept im Spiegel aktueller Anforderungen

Hochgürtel, Tim

Statistisches Bundesamt, Deutschland

Seit dem Jahr 2005 verwendet die amtliche Statistik das Lebensformenkonzept zur Darstellung familiärer und nicht-familiärer Formen des Zusammenlebens. Eine Person bildet hierbei mit anderen Haushaltsmitgliedern eine Lebensform, sofern sie mit diesen eine Partnerschaft führt oder in einer Eltern/Kind-Beziehung steht. Das Lebensformenkonzept unterscheidet damit Alleinerziehende, Alleinstehende sowie Paare mit und ohne Kinder. Als empirische Grundlage dient hierbei die jährliche Haushaltsbefragung des Mikrozensus.

Aktuell stößt die Berichterstattung zu Lebensformen auf Basis des Mikrozensus wegen der zunehmenden Bedeutung haushaltsübergreifender Formen des Zusammenlebens an Grenzen und kann die empirischen Formen familiären Lebens nur noch bedingt erfassen. Dies wird von den Nutzenden im zunehmenden Maße bemängelt. So kann auf Basis des Mikrozensus keine Erkenntnis darüber gewonnen werden, in welchem Maße eine gemeinsame Sorge von Kindern auch nach einer Trennung und einem Auflösen des gemeinsamen Haushaltes von Eltern praktiziert wird. Mit Alleinerziehenden bildet das Lebensformenkonzept das Zusammenleben eines Elternteils mit Kindern im Haushalt ab. Es bleibt aber unbekannt, ob ein weiteres Elternteil existiert, welches sich an der Betreuung der Kinder beteiligt. Ebenso kann auf Basis des Mikrozensus nicht über Stieffamilien berichtet werden. Hierzu fehlt es an einer entsprechend differenzierten Erfassung der Eltern/Kind-Beziehung. Auch können Elternteile, welche nicht mit ihrem betreuungspflichtigen Kind in einem Haushalt leben, nicht als solche identifiziert werden.

Der Beitrag skizziert, wie das Erfassungsprogramm des Mikrozensus und das Lebensformenkonzept erweitert werden müsste, um die oben genannten Lücken zu füllen und damit eine zeitgemäße Berichterstattung zu Familien zu gewährleisten.



What Difference Does It Make? Parental Relationship Quality and Child Wellbeing in Step- and Nuclear Families

Wagner, Lena1,2; Molina, Stefania1,2; Alonso Perez, Enrique3,4; Kreyenfeld, Michaela2,4

1Humboldt Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland; 2Hertie School, Berlin, Deutschland; 3Charité Universitätmedizin, Berlin, Deutschland; 4Einstein Center for Population Diversity, Berlin, Deutschland

Die Studie untersucht den Einfluss der Qualität der elterlichen Partnerschaft auf das Wohlbefinden von Kindern in verschiedenen Familienkonstellationen. Dabei wird ein dyadischer Ansatz verfolgt, der sowohl Kern- als auch Stieffamilien berücksichtigt. Mithilfe von Daten aus dem deutschen Panel „Pairfam“ analysieren wir, wie Konflikt und Wertschätzung in der elterlichen Beziehung das Verhalten von Kindern in Kernfamilien im Vergleich zu Stieffamilien beeinflussen. Die Daten umfassen Kinder im Alter von 7 bis 16 Jahren, die in heterosexuellen Paarhaushalten leben (n=1.781). Das Wohlbefinden der Kinder wird anhand des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) basierend auf der Selbstauskunft der Kinder bewertet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kinder in Stieffamilien höhere SDQ-Werte aufweisen, was auf größere Verhaltensprobleme und emotionale Herausforderungen hinweist. Interessanterweise sind Konflikte zwischen Eltern in Stieffamilien seltener, während Wertschätzung häufiger vorkommt als in Kernfamilien, wobei die Partnerschaftsqualität insgesamt heterogener verteilt ist als zwischen Eltern in Kernfamilien. Eine Mediationsanalyse verdeutlicht, dass die Qualität der Partnerschaft teilweise den Zusammenhang zwischen Familienstruktur und kindlichem Wohlbefinden erklärt. Insbesondere scheint die höhere Wertschätzung in Stieffamilien negative Effekte auf das kindliche Verhalten abzumildern. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der elterlichen Partnerschaftsqualität für das Wohlbefinden von Kindern und heben hervor, dass Stieffamilien trotz Herausforderungen auch durch eigene Stärken charakterisiert sind. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Heterogenität in Stieffamilien und ihre größere Instabilität langfristige Risiken für das kindliche Wohlbefinden bergen können. Zukünftige Forschung sollte weitere Mechanismen untersuchen, etwa die Rolle externer Elternteile, um ein umfassenderes Verständnis familiärer Einflüsse auf Kinder zu gewinnen.



Zusammen weniger allein? Einsamkeit im Familienkontext in Deutschland

Kleinschlömer, Pauline; Diabaté, Sabine

Federal Institute for Population Research, Deutschland

Akutelle Forschung zeigt, dass 36% aller Menschen im Alter von 18 - 53 Jahren in Deutschland sich einsam oder teilweise einsam fühlen. Dies hat entscheidende Konsequenzen für unsere Gesellschaft, da Einsamkeit erhebliche Auswirkungen für die physische und psychische Gesundheit hat. Aus diesem Grund ist es notwendig, Determinanten zu identifizieren, die das Einsamkeitsrisiko steigern, um effektiv mit Interventionen gegenzusteuern. Wir analysieren in diesem Zusammenhang den Familienkontext als eine Determinante für Einsamkeit.

Mit Hilfe von FreDA Daten analysieren wir das Einsamkeitsrisiko von Paaren mit biologischen Kindern, Paaren ohne Kindern, Paaren, deren Kinder bereits den Haushalt verlassen haben (empty nest), Stiefeltern mit Kindern, sowie Singles mit und ohne Kindern. Unsere differenzierten Familienformen erlauben es, nicht nur traditionelle Familienformen zu analysieren, sondern auch Trennungsfamilien und „empty nest“-Paare in den Blick zu nehmen. Dies ist besonders relevant, da die Diversität an Familien- und Partnerschaftsformen steigt und es wichtig ist, frühzeitig vulnerable Gruppen zu identifizieren und ihnen Unterstützung bereitzustellen. Eine Differenzierung nach Geschlecht erlaubt es zusätzlich, Geschlechterunterschiede herauszufiltern und vulnerable Gruppen detaillierter zu spezifizieren. Die Befragten in unserem Sample (n= 15,610) sind 18 bis 54 Jahre alt.

Insgesamt zeigen unsere ersten Ergebnisse, dass das Zusammenleben mit einem Partner oder
einer Partnerin ein Schutzfaktor gegen Einsamkeitsgefühle sein kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Partner/die Partnerin der leibliche Elternteil der Kinder ist oder nicht. Kinder stellen wider Erwarten weder einen Schutz- noch einen Risikofaktor für Einsamkeit dar. Von Einsamkeit besonders betroffen sind Singles mit und ohne Kinder, insbesondere Männer. Dies ist besonders interessant, da in der allgemeinen Betrachtung Frauen stärker von Einsamkeit betroffen sind als Männer. Somit stellen alleinstehende Männer, besonders alleinerziehende Väter, eine bisher nicht identifizierte Gruppe dar, die besonders anfällig für Einsamkeitsgefühle ist. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Heterogenität der Einsamkeit zu untersuchen, um die Determinanten besser zu verstehen und gefährdete Gruppen frühzeitig zu unterstützen.



Declining but not uniformly: Cohort trends in menarchal age across European countries

Backhaus, Andreas; Milewski, Nadja; Passet-Wittig, Jasmin

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Deutschland

The beginning of the female reproductive life is indicated by the first menstrual period, the menarche. While evidence exists that the average age of menarche in female populations changes over time, data limitations have prevented comparable cross-country investigations over an extended observation period. We use representative data from the second round of the Generations and Gender Survey (GGS-II) to study trends in menarchal age for cohorts born between 1971 and 1999 in 11 European countries. In our regression analyses, we find that menarchal age has significantly declined in 10 out of the 11 sample countries, with an average decline of 0.3 years over the entire observation period. Declines tend to be smaller within countries which already had the lowest age of menarche at the beginning of our study period, implying a convergence of menarchal age between our sample of high-income countries.

 

 
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